Mittelmeerflüchtlinge und Schleuser

@Wolfshaag

Wolfshaag schrieb:Im Zeitalter von Internet gäbe es da unzählige Möglichkeiten und sollten die Vergütungssätze für Asylverfahren auch für zugelassene Juristen in den Herkunftsländern gelten, könntest Du gar nicht so schnell gucken, wie sich dort einheimische Juristen auf deutsches/europäisches Recht spezialisieren würden.

Ausländische Anwälte können nicht so ohne weiteres,
bzw. gar nicht hier Mandanten vor Gericht vertreten.

@inci2
Dann verteilt man eben an spezialisierte Anwälte entsprechende Konzessionen und fertig. Vorschriften und Gesetze sind ja nicht in Stein gemeißelt, sondern veränderbar. Müsste man ja auch schon ändern, um den Verwaltungsakt beim Asylverfahren vor Ort zu ermöglichen.

@Flatterwesen
Also kann man sagen, der Westen ist an der Armut und dem Elend in Afrika schuld, wegen dem ganzen billigen Hühnchenfleisch und Kleiderspende?

@nananaBatman
Im Prinzip hat der Westen die Binnenwirtschaft dadurch kaputt gemacht, nicht weil sie alle wollten das die Afrikaner billig einkaufen. Nein damit erstickte man dseit Ende der Kolonialzeit jeglichen Aufstieg der afrikanischen wirtschaft und somit auch jeglicher Konkurrenz, die Märkte Schwarzafrikads gehören jeden nur den Afrikanern nicht. Der Lebensmittelmarkt gehört gänzlich Europa und Amerika. Wegen den Subventionierten Lebensmittelresten die sogar so billig sind, das nicht einmal die Chinesen das unterbieten können.

@Flatterwesen

Kamerun, Senegal, Nigeria und die Elfenbeinküste haben sich erfolgreich gegen das billige Hühnerfleisch gewehrt und somit das lokale Geschäft gerettet.
Das sollte doch bei anderen afrikanischen Ländern auch möglich sein, oder?
Ich denke auch nicht, dass es sein kann, dass die Entwicklung in Afrika nur wegem billigen Fleisch und Kleiderresten aus der EU scheitert... so wie du das geschrieben hast, hört sich das an, als gäbe es eine Art politischen Willen, Afrika arm zu halten.

@Wolfshaag

Wolfshaag schrieb:Dann verteilt man eben an spezialisierte Anwälte entsprechende Konzessionen und fertig. Vorschriften und Gesetze sind ja nicht in Stein gemeißelt, sondern veränderbar. Müsste man ja auch schon ändern, um den Verwaltungsakt beim Asylverfahren vor Ort zu ermöglichen.

Ich finde Deinen Vorschlag ja nicht schlecht,
nicht, daß wir uns da missverstehen. Ich sehe
nur nicht, wie das jemals realisiert werden sollte.

Und das bleibt dann das Problem.

@inci2
Ich sehe nicht, was das unüberwindbare Problem dabei sein sollte. Dazu braucht es nur den entsprechenden Willen.

@inci2
Du übersiehst eines, das diese Länder keine Industrieländer sind wo 80% der Menschen in urbanen Gebieten leben. Diese Gesellschaft sind Agrargesellschaft, der Grossteil der Menschen sind Bauern und Viehzüchter, die meisten Arbeitsplätze werden dort in der Agrarindustrie geschaffen und genau doiese wird in Afrika damit systematisch zerstört.

@Flatterwesen

Flatterwesen schrieb:Du übersiehst eines, das diese Länder keine Industrieländer sind wo 80% der Menschen in urbanen Gebieten leben. Diese Gesellschaft sind Agrargesellschaft, der Grossteil der Menschen sind Bauern und Viehzüchter, die meisten Arbeitsplätze werden dort in der Agrarindustrie geschaffen und genau doiese wird in Afrika damit systematisch zerstört

Genau das habe ich vorhin schon einmal
erwähnt.

Wolfshaag schrieb:Was soll ich mir da für ein Procedere vorstellen? Der gestellte Antrag wird ganz normal gemäß der rechtlichen Bestimmungen bearbeitet und führt zur Anerkennung des Antragstellers, oder eben seiner Ablehnung. Nur eben vor Ort und somit fällt der Grund für eine Anzahl von Antragstellern weg, eine lebensbedrohliche Reise zu unternehmen, welche mit seiner Ablehnung, als Asylbewerber endet.

Schlechter Vorschlag.

Ich sagte schon es sind 70-80% die nach geltendem Asylrecht keinen Anspruch haben. Das heißt diese prozente werden auf jeden fall versuchen einzu reisen. Dann hast du Verwaltungskosten in den Botschaften, den der andrang wird enorm sein und musst die grenzen überwachen und noch seenot rwrtung betreiben.

nananaBatman schrieb:Ich denke auch nicht, dass es sein kann, dass die Entwicklung in Afrika nur wegem billigen Fleisch und Kleiderresten aus der EU scheitert

da gibts beispielsweise auch noch den Elektroschrottkreislauf:
"Ein kaum zu durchbrechender Teufelskreis
Und so kommen jeden Tag Männer mit Karren, um den Händlern für ein paar Cent die unverkäuflichen Geräte abzunehmen und nach Agbogbloshie zu transportieren. Durch das ehemalige Marktviertel zieht inzwischen überall schwarzer Qualm. Und jeden Tag müssen Kinder dort arbeiten, Metall sammeln und zu den Händlern bringen. Die verkaufen wiederum alles an Großhändler, die die Rohstoffe zurück in die Industriestaaten exportieren.

Kupfer und Aluminium sind begehrte Industrierohstoffe. Solange die Weltmarktpreise hoch bleiben und der Elektroschrott einfach exportiert werden kann, wird sich nichts ändern. Doch auch wenn das Geschäft eines Tages unterbunden wird, bedeutet das nicht unbedingt eine Verbesserung für die Betroffenen. Im Gegenteil: Vermutlich werden diese Menschen arbeitslos und noch ärmer. Denn es fehlt eine Alternative zu ihrem giftigen Arbeitsplatz."

http://www.3sat.de/page/?source=/scobel/160141/index.html

@eckhart
Ist das ein Grund für die Armut oder eine Folge?
Denn es heißt ja

eckhart schrieb:Vermutlich werden diese Menschen arbeitslos und noch ärmer. Denn es fehlt eine Alternative zu ihrem giftigen Arbeitsplatz.

nananaBatman schrieb:Ist das ein Grund für die Armut oder eine Folge?

Nein, natürlich nicht.
Brosamen sind immer besser als nichts.
Und sorgen ums Alter braucht man sich auch nicht zu machen, da man jung stirbt.

Aperitif schrieb: Schlechter Vorschlag.

Ich sagte schon es sind 70-80% die nach geltendem Asylrecht keinen Anspruch haben. Das heißt diese prozente werden auf jeden fall versuchen einzu reisen. Dann hast du Verwaltungskosten in den Botschaften, den der andrang wird enorm sein und musst die grenzen überwachen und noch seenot rwrtung betreiben.

Woher weiß Du denn, wer sich unbedingt irgendwo als illegaler Einwanderer aufhalten möchte? Besonders wenn er weiß, dass er keine Arbeitserlaubnis hat, etc. Viele werden dann eben nicht probieren einzureisen, oder unterstellst Du jedem Asylanten auch eine besondere kriminelle Energie?
Desweiteren hast Du die Verwaltungskosten auch in Deutschland zuzüglich der Kosten für Unterkunft und Verpflegung, sowie die Kosten der Abschiebung, oder glaubst Du das zahlen die abgelehnten Asylbewerber selbst? Und die Grenzen werden so oder so überwacht und nebenbei wurde die Seenotrettung für das Mittelmeer schon eingestellt, weil sie jährlich lächerliche 9 Millionen Euro kostete. Was dabei dann heraus kommt, sieht man ja gerade, nämlich tausende ertrunkene Menschen. Damit zu argumentieren zu wollen, ist schon fast zynisch.

@Wolfshaag
Ne das ist nicht zynisch. Du hast bei der Seenot Rettung noch einen anderen Punkt. Und zwar schaffst du den Anreiz Mit. Sobald sich nämlich rumspricht das die eu rettung betreibt auf see werden es mehr boote werden. Das ist zynisch weil es mit einkalkuliert wird. Bei dem Boot was da verunglückt ist, nunja es kann auch absicht gewesen sein. Überlasse so ein Schiff sich selbst und du kannst fast schon wetten das was passiert. Natürlich müssen wir sie retten wenn möglich, aber das wird wieder zu mehr booten führen. Mehr boote mehr Umsatz. Das ist Kriminalität vom feinsten Und es ist ein Dilemma. Trotzdem werden es nicht weniger durch Anlaufstellen in den ausgangslandern. Man wirft einfach den pass weg. Schafft man es nach Europa greift dann das Asylrecht wieder. Ohne Identität wird nicht abgeschoben. Die aservatenkammern bei der Polizei sind nicht ohne grund gut gefüllt. Und das sind nur die die an airports gefunden werden. Europa wird sich entscheiden müssen was es will.

Es muss dringend verhindert werden, dass Flüchtlinge in solche Boote steigen. Entweder Lybien packt dass alleine oder die EU muß eingreifen. Desweiteten mussan sich der Tatsache klar sein, dass für jeden der es nach Europa schafft x andere sich auf den Weg machen . Im TV hieß es gerade, saß 1 Mio. Menschen in Lybien auf die Überfahrt warten. Das ganze wird ein Fass ohne Boden. Tut mir leid, aber mir fällt keine andere Lösung ein als "Schotten dicht" und ganz klare Massage Ihr dürft eh nicht bleiben. Bitte nicht falsch verstehen aber für jeden der es schafft brechen x ( sagen wir mal 50) andere auf und das ganze wird immer schlimmer.

Da kannst du dich bei den Franzosen und den USA bedanken, Libyen kann im Moment froh sein wenn sie irgendwie ihre eigenen Probleme gebacken kriegen, mehr ist da nicht drinnen.

@Arminius9

Arminius9 schrieb:Tut mir leid, aber mir fällt keine andere Lösung ein als "Schotten dicht" und ganz klare Massage Ihr dürft eh nicht bleiben

Wenn ich mich recht erinnere, sind deutsche Politiker
z.B. im Kosovo vorstellig geworden, oder haben den
Botschafter einbestellt, mit der Ansage, daß es
für Leute aus dem Kosovo kein Asyl gäbe.

Die Anzahl der Leute aus dem Kosovo ist
innerhalb kürzester Zeit um mehr als dreiviertel
zurück gegangen.

@Arminius9

Sehe das aber genau so.

Bevor die Linke Front hier auftaucht und mir sagt was für ein schlechter Mensch ich bin:

Wo zieht man die Grenze? Das sind keinesfalls alles Kriegsflüchtige. Sondern Leute die sich einfach ein besseres Leben in der EU erhoffen. Meiner Meinung nach ist das absolut kein Grund für eine Überfahrt und einen Asyl-Antrag in einem der EU-Staaten. Wir helfen den Menschen nicht damit, sie hier auf fremden Land von Asylheim zu Asylheim zu schieben. Da würde auch jegliche Integration fehlschlagen.
Auf dauer schaden wir zusätzlich unserem eigenen Land.

Die Grenzen müssen beachtet werden. Leute die es rüber schaffen, ohne gültigen Asylantrag (also momentan so gut wie jeder) müssen gepflegt werden und zurück gebracht werden.

Die Asylzentren müssen in Afrika selber aufgebaut werden. Nicht in der EU. Im übrigen sind wir nicht verantwortlich für das Versagen der afrikanischen Staaten.

Wenn wir jetzt alles auffangen was es übers Meer schafft, dann werden die Flüchtlinge auch sicherlich deutlich mehr.

@inci2
Ich begleite die wissenschaftliche und politische Diskussion jetzt nicht wirklich. Aber soviel weiß ich gerade noch, dass alles erstmal steht und fällt mit einem stabilen politischen System. Dazu gehören alle Institutionen, die dazu da sind, kollektive Ziele einer Gesellschaft zu formulieren und umzusetzen. Wie zum Beispiel der Zugang zu Bildung oder die Förderung der Volkswirtschaft. Aber es hakt eben in vielen Ländern an guter Regierungsführung (wie du andeutest), an Demokratieverständnis und rechtstaatlichem Handeln, dass auch Gewaltenteilung und regelmäßige Wahlen vorsieht. Ich bin immernoch der Meinung, Entwicklungshilfe ist unter anderem der Schlüssel, die Geldnehmer dazu zu bewegen, Reformen in ihrem Land umzusetzen. Konflikte zu lösen/zu beenden und Politik für die Bevölkerung zu machen. Sie brauchen die Kohle aus den Entwickungshilfefonds und sind bereit, dafür Bedingungen zu erfüllen meine ich. Bisher sind da auch Bedinungen geknüpft meine ich, aber vielleicht zu schwach.

Aber ehrlich gesagt wüsste ich jetzt zu deinem Beispiel Senegal vorhin auch nicht, wie man ein kriegsgeschädigtes Land so schnell wieder auf die Beine bekommt. Was für "Arbeit" haste denn da. Was kann der Staat denn anbieten. Wie sehr vertrauen die Bürger/innen der Obrigkeit bzw. folgen sie überhaupt ihrer Regierung.