Andante schrieb:Ich frage mich, ob das Kopftuch eben nicht nur ein religiöses, sondern auch ein politisches „Symbol“ ist. Denn eine strikte Trennung von Kirche und Staat ist bekanntlich keine Grundauffassung in den meisten Strömungen des Islam.
Ich kenne Mannheim ganz gut. Dort leben ca. 27.000 Türken.
Um 1990 gab es in der Innenstadt eine Straße, in der es ca. 2 Döner-Imbißläden gab,
2 oder 3 türk. Gemischtwarenläden und vielleicht 2 türk. Obst/Gemüseläden.
Kopftuch war eher die Ausnahme.
Heute gibt es eine richtige Infrastruktur: Komplette türk. Supermärkte und Friseure, türk. Braut- und Schmuckläden, türk. Bäckereien (all mit gleichem Angebot), einige türk. Restaurants, in denen sich fast nur Türken aufhalten.
Kopftuch ist mittlerweile auch bei sehr jungen Mädchen üblich.
Mein Eindruck ist: Dass es zu einer Art Wagenburgmentalität gekommen ist bzw. dass diese Wagenburg immer mehr ausgebaut wird.
Ganz klar wurde die türk. Gemeinde "heimatkonservativer" und grenzt sich sehr stark ab.
Wenn man in Mannheim Museen, Ausstellungen oder irgendwelche kulturellen Events besucht, trifft man dort eigentlich nie türk. Familien. Es ist scheinbar ein ausdrückliches Desinteresse vorhanden.
Ich war mal in Mannheim auf einem Strassenfest, das Integration und Vielfalt zum Motto hatte.
Selbst dort gehen türk. Familien nicht hin.
Dabei ist Mannheim eine wirklich offene Stadt. Man erlebt fast nie Fremdenfeindlichkeit.
Ich frage mich: Wenn es nicht mal in Mannheim gelingt, eine Gemeinschaft zu bilden, wo dann?