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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

20.742 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, Ukraine, Kriegsverbrechen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

09.09.2023 um 18:01
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Was ist eigentlich das Problem?
Die Willkür in deiner Argumentation, sowie das Ignorieren von dem, was ich/du geschrieben hast.

Ich halte dich für intelligent genug, dass du genau weißt, was ich meine.
Auf so ein Hingebiege habe ich nunmal kein Bock.
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Bricht bei dir die Siegeshoffnung weg, wenn irgendwer sagt, das der Weg zum Sieg lang und schwer wird und wir noch sehr viel tun müssen?
Bei mir bricht gar nichts weg. Ich habe auch nirgends geschrieben, es sei in 5 Minuten erledigt.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

09.09.2023 um 18:14
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb:Die Frage ist, was in den Verträgen drin steht. Und wenn Musk die Verträge nicht einhält, dann kann es passieren, dass Musk in Zukunft weniger bis gar keine Verträge von der US-Regierung bzw. -Behörden erhält.
Du meinst sie erpressen ihn quasi? Das glaube ich nicht. Zudem funktioniert Starlink ja. Meinungsverschiedenheiten gab es lediglich bei der Finanzierung und möglicherweise bei einem geplanten Angriff auf die russ. Schwarzmeerflotte. Ansonsten sehe ich da wenig Reibereien. Das wird hier einfach übertrieben dargestellt. Musk ist jemand der polarisiert und provoziert. Aber das der Mann pro-russisch ist glaube ich nie und nimmer. Dazu sehe ich auch zu wenige Anzeichen.
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Auf so ein Hingebiege habe ich nunmal kein Bock.
Ich biege hier gar nichts hin. Ich sage schon die ganze Zeit das der Krieg noch lange dauern wird und ein ukr. Sieg kein Selbstläufer ist.
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Bei mir bricht gar nichts weg. Ich habe auch nirgends geschrieben, es sei in 5 Minuten erledigt.
Und wozu verlinkst du dann solche Studien? Laut der Studie hat Russland Anfang 2025 irgendwas zwischen 500 und 2000 Panzer. Und nun? Was sagt uns das? Im schlimmsten Fall stehen die Russen dann besser da als heute, im besten Fall brechen sie zusammen.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

09.09.2023 um 18:20
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Laut der Studie hat Russland Anfang 2025 irgendwas zwischen 500 und 2000 Panzer.
Jetzt drehst du dir also auch noch die Studie hin.
The entire active
fleet, all models combined, would become
symbolic at the end of 2023 with a total fleet
of nearly 250 tanks
Quelle: eben da

Lass gut sein, das bringt einfach nichts.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

10.09.2023 um 08:35
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Musk ist jemand der polarisiert und provoziert
Der Typ hat irgendwo einen an der Laterne. Hätte angeblich Angst vor nem Atomschlag gehabt.

Genie und Wahnsinn liegen halt dicht beieinander, sagt man doch so schön...


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

10.09.2023 um 11:53
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Jetzt drehst du dir also auch noch die Studie hin.
Quatsch. Du solltest mal richtig lesen, v.a. die Zusammenfassung der drei Hypothesen. Das die von dir anscheinend favorisierte "beste" Hypothese nicht eintreffen kann, weißt du doch selbst. So blind kann keiner sein. Aktuell hat Russland noch 1300 Kampfpanzer. Das sie in den nächsten zwei Monaten keine 1150 Panzer verlieren, um auf deine "250" runterzukommen, ist ja wohl hoffentlich klar. Und ja, hier ist jetzt die Neuproduktion und Instandsetzung mit 50 Stück pro Monat mitgerechnet (wahrscheinlich schaffen sie mehr und erbeuten auch mal einen ukr. Panzer intakt, aber was solls?).

Und auch die "mittlere" Hypothese wird wahrscheinlich nicht zutreffen, denn dann müsste Russland immer noch rund 800 Panzer in den nächsten zwei Monaten verlieren. Schon eher möglich, aber immer noch ziemlich unwahrscheinlich.

Wie gesagt, DU hast mit dieser Studie angefangen. Du kannst dir nicht die Rosinen rauspicken und so tun als stünde das nun fest.
Zitat von SomertonManSomertonMan schrieb:Der Typ hat irgendwo einen an der Laterne.
Ja, da stimme ich zu. Musk ist nun nicht besonders sympathisch und sicher auch ein ziemlich schwieriger Partner. Aber deswegen muss man ihn nicht als pro-russisch verunglimpfen. Das hat er nun auch wieder nicht verdient.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

10.09.2023 um 12:18
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Wie gesagt, DU hast mit dieser Studie angefangen. Du kannst dir nicht die Rosinen rauspicken und so tun als stünde das nun fest.
Ich picke mir keine Rosinen raus.
Es ging darum, dass die von dir behauptete Bandbreite der möglichen Entwicklung so eben mitnichten in der Studie steht.
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Laut der Studie hat Russland Anfang 2025 irgendwas zwischen 500 und 2000 Panzer.
Anfang 2025 ungleich Ende 2023
500 ungleich 250

Da kannst du schreiben soviel du willst, in der Studie steht eben etwas anderes, vollkommen unerheblich ob dies nun der am günstigsten angenommene Fall ist.

Ebenfalls Dünnsinn war ja auch diese Behauptung:
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Nur um die zu erwartenden Verluste bei Kampfpanzern zu ersetzen braucht die Ukraine mindestens 600 Stück bis Januar 2025 (das Ende der von dir verlinkten Studie).
Dass ukrainische Verluste in der Studie jedoch überhaupt nicht thematisiert werden, hatte ich bereits geschrieben. Anstatt nun zu sagen, OK - da habe ich mich geirrt, leugnest du einfach derartiges geschrieben zu haben:
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Zz-Jones schrieb:
Hähh?
Die ukrainischen Bestände werden in der Analyse doch gar nicht thematisiert. ....

Habe ich das irgendwo geschrieben?
Ja, schwarz auf weiß, oder habe ich dich etwa falsch zitiert?


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

10.09.2023 um 12:35
Für alle die es interessiert, hier mal eine deutsche Zusammenfassung der 3 mögliche Szenarien dieser Studie:
Szenario 1: Erfolgreiche Gegenoffensive der Ukraine

Das erste Szenario geht von einem äußerst erfolgreichen Verlauf der ukrainischen Gegenoffensive aus. In diesem Szenario könnte es zu einer beschleunigten Auflösung eines Großteils des verbliebenen Panzerbestands kommen, der derzeit im Einsatz ist. Das IAR geht dabei von einer stark erhöhten Verlustrate für Russland aus und prognostiziert durchschnittlich 12 zerstörte Fahrzeuge pro Tag. Derzeit sind es nur etwa drei Abschüsse pro Tag. Diese Entwicklung würde sich auf sämtliche Panzermodelle auswirken, es sei denn, es werden unternehmensinterne Erhaltungsmaßnahmen ergriffen (strategischer Rückzug).
Bis Ende 2023 würde der gesamte aktive Panzerbestand, wenn man alle Modelle zusammenzählt, nur noch symbolisch existieren und etwa 250 Panzer umfassen. Jedes Panzermodell wäre dann nur noch in begrenzter Anzahl (ungefähr ein oder zwei Bataillone) in den russischen Bodentruppen vertreten, was die Bildung oder Wiederherstellung einer großer zusammenhängender Division erheblich erschweren würde. Das Fehlen einer einsatzbereiten schweren Panzertruppe würde zwangsläufig dazu führen, dass die russischen Bodentruppen eine rein defensive Ausrichtung hätten, nicht nur in der Ukraine, sondern auch an den Grenzen der Russischen Föderation.
Szenario 2: Gegenoffensive verläuft weiter wie bisher

Das zweite und vielleicht realistischste Szenario bezieht einen leichten positiven Trend im Tempo der ukrainischen Gegenoffensive mit ein. Es wird angenommen, dass die Ukraine ihren Gegenangriff unentwegt fortsetzen kann. In diesem Szenario würde die T-72 und die T80-Panzerflotte kontinuierlich schrumpfen. Ab dem nächsten Jahr würden die T-62-Panzer die T-72-Panzer überholen, da die aus den Reservestützpunkten abgezogenen Bestände wiederbelebt würden.
Unter der Voraussetzung, dass Russland seine industriellen Kapazitäten und Lieferungen aufrechterhalten kann, wird die T-90-Panzerflotte ihren Übergang zur Modernisierung des T90M fortsetzen und das Elitesegment der russischen Streitkraft bilden. Der russische Panzerbestand würde dann aller Voraussicht nach im Frühjahr 2024 auf die Größenordnung von 400 bis 600 Exemplaren schrumpfen. Dies würde ausreichen, um den Besatzern lediglich eine kampfbereite Panzerbrigade in allen wichtigen Bereichen der Front zur Verfügung zu stellen.
Szenario 3: Stagnation der ukrainischen Gegenoffensive

Dieses Szenario würde das Überleben der Panzerflotte und den Beginn eines Wiederauflebens des gepanzerten Fahrzeugbestands in Russland vorsehen. Es wird davon ausgegangen, dass Russland seine derzeitigen täglichen Verluste hält oder sogar senkt. Dies würde es den russischen Streitkräften ermöglichen, ihre Panzerflotte mit den üblichen Liefermengen wiederaufzubauen. Dieses Vorhaben würde jedoch sehr schleichend erfolgen und nicht das Niveau vor der Invasion wieder erreichen.
Die T-72-Panzerflotte könnte erweitert werden, während die T-80-Flotte schrittweise aufgestockt würde und die schrittweise Umrüstung der T-90-Flotte auf den M-Standard den weiteren Aufbau der gepanzerten Elitetruppe ermöglichen würde. Ab 2024 wäre Russland wieder in der Lage, einen großen, entscheidungsfähigen Panzerverband aufzustellen. Das IAR spricht von rund 1.500 Panzern.
Quelle: https://www.fr.de/politik/72-gegenoffensive-verlauf-news-ukraine-krieg-russland-aufgebot-putin-panzerflotte-t-92501798.html


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10.09.2023 um 13:27
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Es ging darum, dass die von dir behauptete Bandbreite der möglichen Entwicklung so eben mitnichten in der Studie steht.
Doch, das steht da drin. Hast du selber zitiert. Zwischen 250 und 1500 in Anfang 2024. ;)
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Dass ukrainische Verluste in der Studie jedoch überhaupt nicht thematisiert werden, hatte ich bereits geschrieben.
Ja, das wiederholst du ständig. Nur hat überhaupt keiner behauptet das dies da drin steht. Dennoch wird die Ukraine höchstwahrscheinlich bis Anfang 2025 rund 600 Kampfpanzer verlieren und entsprechend Ersatz brauchen. Was ist daran eigentlich so schwer zu verstehen?


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

10.09.2023 um 13:31
@Ahmose

Deine Beiträge zeigen lediglich nur dass du absolut unfähig zur Selbstkritik bist.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

10.09.2023 um 13:44
Mich persönlich würde es brennend interessieren, wie lange Russland diese Materialschlachten noch aushält? Es steht nicht gerade gut für das russische Heer.

Auf der Gegenseite hat natürlich auch die Ukraine so ziemlich das selbe Problem.

Das ist mittlerweile ein reiner Zermürbungskrieg, die Seite, die mit mehr Material kämpfen kann, wird sich einen Vorteil verschaffen können.
Aber auch die Moral darf nicht vergessen werden, denn während die Moral der Ukrainer nach wie vor ungebrochen ist, schwindet sie auf russischer Seite seit mindestens einem Jahr kontinuierlich.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

10.09.2023 um 13:54
Ich verstehe nicht warum alle so auf die Panzer und nur auf die Panzer schielen.
Völlig unsinnig die separat zu betrachten.
Wenn man eine Waffengattung alleine betrachten will, was eh nix bringt, dann die Ari. Wird viel mehr genutzt als die Panzer und trägt aktuell wesentlich mehr zum Kriegsverlauf bei.
Stand heute ist die Kombi Ari+Infantrie mit vereinzeltem Support von Pz und Schützenpanzer am aktivsten.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

10.09.2023 um 13:59
@Cachalot

Ich für meinen Teil beziehe mich nicht ausschließlich auf Panzer, sondern Mensch und Material insgesamt.

Und da stellt sich mir die Frage, wie lange das Russland noch ausreichend liefern und nutzen kann?

Desweiteren bleibt die Frage der Moral bei der Truppe.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

10.09.2023 um 14:14
Zitat von CachalotCachalot schrieb:Ich verstehe nicht warum alle so auf die Panzer und nur auf die Panzer schielen.
Völlig unsinnig die separat zu betrachten.
Wenn man eine Waffengattung alleine betrachten will, was eh nix bringt, dann die Ari.
Weil die Panzer im weiteren Verlauf eine große Rolle spielen werden.
Dass, was die Ari macht, ist ja quasi die Vorbereitung.
Im Moment ist es halt noch zäh, da die Geländegewinne/Einnahme von Panzersperren hauptsächlich nur die Infanterie erfolgt.

Ich hatte mir das anfangs auch anders vorgestellt, Stichwort "Verbund der schweren Waffen". Allerdings nahm ich auch an, MIG-29 könnten dabei unterstützend eingesetzt werden. Das hat sich jedoch als Trugschluss entpuppt.
Auch hatte ich nicht derartig viele Minen auf dem Zettel.
Der Zeitpunkt für Panzervorstöße wird aber trotzdem noch kommen, da bin ich mir ziemlich sicher.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

10.09.2023 um 14:29
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Jetzt drehst du dir also auch noch die Studie hin.
Du aber auch, schließlich entwickelt die Studie 3 mögliche Szenarien, von der du das optimale Ergebnis zitierst.
Zitat von TanneTanne schrieb:Mich persönlich würde es brennend interessieren, wie lange Russland diese Materialschlachten noch aushält? Es steht nicht gerade gut für das russische Heer.
Zu Beginn des Krieges habe ich in diesem Forum die Prognose geäussert, das sich der Krieg hinziehen wird, als offenkundig wurde, das der initiale Angriff der Russen gegen die Ukraine krachend gescheitert ist. Die Russen werden sich eingraben und den Fleischwolf hochdrehen...leider hatte ich recht.

Die russische Armee ist derzeit nicht mehr in der Lage zu weitreichenden Offensiven, alles was sie tun können, ist Mobiks an die Front zu werfen um den ukrainischen Vormarsch zu verlangsamen. Unterstützt werden sie dabei durch ein gigantisches Minenfeld, durch das sich die Ukrainer durchkämpfen müssen. Was sie aber tun können ist die Ukraine mit Marschflugkörpern und Drohnen zu beschiessen, was zum einen zu Verlusten bei Zivilisten führt, aber es eben auch für die Ukraine schwierig macht wirtschaftlich auf die Beine zu kommen.

Es wurde oft gesagt, das den Russen die Marschflugkörper ausgehen, weil die dafür benötigten elektronischen Komponenten aus westlicher Produktion fehlen. Die Russen umgehen diese Sanktionen durch Käufe über Drittstaaten weil es eben im Westen auch geldgierige Menschen gibt, die Profit über alles stellen und bereit sind gegen die Sanktionen zu verstoßen. Und sie plündern von Zivilisten in den besetzten Gebieten, da manche Chips auch in gewöhnlichen Haushaltsgeräten stecken. Natürlich muss Russland viel mehr für Komponenten bezahlen, als auf dem Weltmarkt und der Strom an benötigten Komponenten verlangsamt sich signifikant, aber es verhindert, das den Russen tatsächlich die Marschflugkörper ausgehen. Sie werden halt viel langsamer nachproduziert.

Die Ukraine hingegen hat nur wenig Möglichkeiten auf Russland strategisch einzuwirken. Sie hat zwar Drohnen um einzelne Flugzeuge zu zerstören oder ein Loch in ein Bürohaus(in dem sich eine Stelle des russischen Verteidigungsministeriums befand) zu sprengen. Das an sich ist psychologisch natürlich auch ein Erfolg, weil diese Drohnenangriffe den Russen klar machen, das der Krieg auch bei ihnen ankommt.

Aber ihr fehlen die Mittel um beispielsweise in Russland selbst Rüstungsbetriebe zu bombardieren, Güterbahnhöfe zu zerstören oder Hauptquartiere auszuschalten.

Das liegt zum Teil auch am Geofencing des Westens, der nicht will das seine Marschflugkörper in Russland explodieren. Das müsste aber passieren, wenn die Ukraine Russland militärisch schlagen will. Erschwerend kommt hinzu das so ein aufgeblasener Gockel wie Elon Musk Geopolitik spielen will und verhindert, das die Ukraine die Schwarzmeerflotte angreift, obwohl diese ein Hauptakteur russischer Kriegsverbrechen ist. Ich hoffe nur das die neuen Generationen ukrainischer Überwasserdrohnen nicht mehr auf Starlink angewiesen sind.

Was ich damals auch gesagt habe ist, das Russland strategisch bereits verloren hat. Und auch das ist der Fall. Die horrenden Verluste der russischen Streitkräfte und der Exodus vieler junger Russen verschlimmern die demographische Situation Russland weiter und das obwohl Russland Menschen aus den besetzten Gebieten deportiert und versucht die Identität der unter ihrer Besatzungsherrschaft stehenden Ukrainer auszulöschen.

Aber um deine Frage zu beantworten, es geht nicht nur um die Materialschlacht, es geht darum, ob das System Putin solange überleben kann, Der Fall Prigoshin zeigt das zum ersten mal an der Legitimation Putins als Herrscher gezweifelt wird. Auch wenn es nur ein kleines bisschen ist. Es rächt sich, das Russland das Gewaltmonopol des Staates aufgeweicht hat. Es gab ja nicht nur PMC Wagner , es gibt auch andere Privatarmeen russischer Oligarchen, die Kadyrowzy, rechtsradikale Milizen wie die "Gruppe Russitsch" ( die sich unter anderem durch Cyberkriminalität finanziert) und paramilitärische staatliche Organisationen wie die Nationalgarde, die als Putins persönliche Verfügungsmasse gilt.

Die wirtschaftliche Situation Russlands ist ebenso eher schlecht. Der Rubel verliert massiv an Wert und nur durch massive Interventionen der Notenbank kann der Rubel unter der psychologischen Grenze von 100 Ru/US$ gehalten werden.
Durch die westlichen Sanktionen werden russische Rohstoffe derzeit auf dem Weltmarkt verramscht. Indien und China sind mitnichten die Verbündeten die Putinversteher in ihnen sehen wollen, sondern eher Krankenwagenfahrer, die einen Patienten ausnehmen damit sie ihn ins Krankenhaus fahren.

Das die russische Wirtschaft wächst liegt vor allem an der Umstellung auf Kriegswirtschaft. Der Staat kauft massiv Rüstungsgüter und das treibt das Bruttosozialprodukt nach oben. Das ist natürlich nicht nachhaltig, denn derzeit schwinden die russischen Reserven massiv und irgendwann wird Russland massiv schulden machen müssen um seinen Kurs halten zu können. Die Kaufkraft sinkt und die Russen werden ärmer, vor allem auf dem Land. Natürlich gibt es nach wie vor eine Mittelschicht der es noch gut geht und die sieht man in den Einkaufszentren von Sankt Petersburg und Moskau weiter einkaufen, was dann als Indiz herhalten muss, das die Sanktionen nicht wirken.

Ich habe ja die Drohnenangriffe erwähnt. Ihr Effekt ist psychologisch, in zweierlei Hinsicht. Zum einen zeigen sie den Russen in Moskau das auch sie nicht sicher sind, aber auch das der Kreml auf ihre Sicherheit scheißt. Denn um den Schein zu wahren werden nichtmal die Luftschutzsirenen aktiviert. Irgendwann fällt das auf. Zum anderen ist der wirtschaftliche Schaden immens, denn während der Drohnenangriffe muss der Flugbetrieb der großen Flughäfen eingestellt werden, was Millionen kostet.

Alles in allem denke ich, das Putins Regime eher zusammenbricht, als die Front in der Ukraine. Darauf sollte man sich einstellen, denn wenn das passiert wird sicher nicht Navalny als Lichtgestalt an die Macht kommen und den Krieg beenden, sondern eine Art Diadochenkampf unter den Silowiki ausbrechen und Warlords die in einem Land voller Atomwaffen um die Macht kämpft...der Gedanke ist nicht sehr erbaulich.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

10.09.2023 um 14:38
Insgesamt perfekte Analyse, Respekt!

Allerdings habe ich vor diesem Szenarium keine Angst:
Zitat von Cthulhus_callCthulhus_call schrieb:eine Art Diadochenkampf unter den Silowiki ausbrechen und Warlords die in einem Land voller Atomwaffen um die Macht kämpft...der Gedanke ist nicht sehr erbaulic
Denn die Diadochen werden sich weder gegenseitig mit Atomwaffen beschiessen noch einen Aussenstehenden damit angreifen, was sollte das für einen Sinn machen wenn sie schon mehr als genug damit beschäftigt sind, sich gegenseitig zu massakrieren.

Es ist ja dann eine ähnliche Situation wie nach dem 1. Weltkrieg. Russland hat gegen Deutschland kapituliert und intern die Kämpfe der Roten gegen die Weissen begonnen, da war keine Bedrohung des Westens mehr vorhanden, nur noch internes Abschlachten. Und das können sie von mir aus gerne bis zum Sankt Nimmerleinstag weitermachen.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

10.09.2023 um 14:40
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Deine Beiträge zeigen lediglich nur dass du absolut unfähig zur Selbstkritik bist.
Die Studie zeigt eine breite Bandbreite an Möglichkeiten, davon drei konkrete Hypothesen. Das die von dir favorisierte Hypothese nicht eintreffen wird, weiß man jetzt schon. Es hilft dir auch ganz und gar nicht, wenn du deine Diskkussionspartner beleidigst, mit Unterstellungen arbeitest und allgemein in den Userbezug abdriftest.
Zitat von TanneTanne schrieb:Mich persönlich würde es brennend interessieren, wie lange Russland diese Materialschlachten noch aushält? Es steht nicht gerade gut für das russische Heer.
Wenn die Moral hält, dann können sie das noch lange durchstehen. Auf eigene Offensiven müssten sie verzichten, aber den Krieg in die Länge ziehen dürfte lange möglich sein. Außerdem hat ja Russland noch Möglichkeiten. Sie könnten noch mehr Waffen und Munition einkaufen und sie könnten nochmal mobilisieren.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

10.09.2023 um 14:58
@passato

Danke. Hatte 9 Stunden Zugfahrt um nachzudenken :D

Ich glaube -wie du- auch nicht, das ein Warlord Interesse daran hat, den Westen mit Atomwaffen anzugreifen. Ich denke eher daran, das sich eine verschlechterte Sicherheitslage auch auf die Bewachung der Sprengköpfe auswirkt, die dann von Terroristen werden könnte. Das sollte man auf jeden Fall im Auge behalten. Eine ähnliche Situation hatten wir damals in den 90gern, aber Jelzin war zwar trotz seines Alkoholkonsums noch halbwegs vernünftig.

Auf jeden Fall sinkt die Gefahr einer konventionellen Auseinandersetzung gerade erheblich. Falls der Putler mal darüber nachgedacht haben sollte, auszutesten ob der Westen bereit wäre für Estland in den Krieg zu ziehen, nun solche Überlegungen dürften sich beim derzeitigen Status der russischen Streitkräfte erstmal erledigt haben. Die 1. Gardepanzerarmee, welche die Speerspitze gegen die NATO bilden sollte, wurde von den Ukrainern zerschlagen.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

10.09.2023 um 15:06
Zitat von Cthulhus_callCthulhus_call schrieb:Zz-Jones schrieb:
Jetzt drehst du dir also auch noch die Studie hin.

Du aber auch, schließlich entwickelt die Studie 3 mögliche Szenarien, von der du das optimale Ergebnis zitierst.
Nein, ich gebe nur den Inhalt der Studie korrekt wieder und dichte nichts hinzu.
Außerdem fühlte ich dazu aufgrund von Falschaussagen genötigt.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

10.09.2023 um 15:32
Zitat von Cthulhus_callCthulhus_call schrieb:das sich eine verschlechterte Sicherheitslage auch auf die Bewachung der Sprengköpfe auswirkt, die dann von Terroristen werden könnte
Ja, dass sich Islamistisches Pack wie ISIS und Konsorten irgendwann mal irgendwelcher ABC Waffen bemächtigen könnte ist ja ein generelles Horrorszenarium, gebe Gott, dass wir nie in eine solche Lage kommen werden.

Aber so eine Satan ICBM zu klauen ist ja zum Glück nicht ganz so simpel wie ein Taschendiebstahl :-) Die Sprengköpfe alleine nützen ja relativ wenig ohne entsprechendes Lancierungsgerät, da können sie sich dann höchstens selber an Ort und Stelle in die Luft jagen :-)

Und wenn sie mit einem Tieflader ankommen kann der Transport mit Sicherheit aus dem All verfolgt werden, da haben die Amis ganz sicher ein Adlerauge drauf und dann kommen sie damit auch nicht weit. Und selbst wenn, müssten sie erst mal funktionsfähige Abschussrampen bauen.

Was natürlich besorgniserregend für uns wäre wenn sie daraus einfach dreckige Bomben im Heimkeller basteln, dann sind sie zwar selber auch verstrahlt aber das ist einem Selbstmordattentäter ja relativ schnurz, für 72 Jungfrauen tun die alles obwohl es in der Urfassung nur 72 Weintrauben waren!

Aber ich glaube generell gar nicht so richtig dass die Bewachung der Nuklearwaffen unter Warlords geringer wäre als unter Putler, im Gegenteil, die hätten vielleicht ein noch stärkeres Interesse daran dass sie niemand Anders in die Hände fallen. Und bei Schusswechseln um ihren Besitz besteht ja sogar die Möglichkeit dass sie funktionsunfähig gemacht werden. Also ich finde das Diadochenszenarium eigentlich vorwiegend positiv für den Rest der Welt. Dann könnte sich das gesamte Terrorreich auch gleich in verschiedene Provinzen aufspalten, alles gut für eine friedlichere Zukunft!


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