Das Team von "jung und naiv" hat ein Interview mit dem ukrainischen Juniorprofessor Dubasevych veröffentlicht
Ukrainistik-Professor Roman Dubasevych über den Krieg & die Geschichte - Jung & Naiv: Folge 636
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Während Andrij Melnik beim Interview mit "jung und naiv" nichts zugeben wollte, gibt der Juniorprofessor alles zu:
Der Juniorprofessor behauptet:
- in der Westukraine wird Bandera "verehrt"
- er selbst, obwohl er aus der Westukraine stammt, distanziert sich davon
- das Ukrainische ist eine Bauernsprache
- die "nationalistischen" Eliten in der Ukraine sind gegen Selensky, auch deshalb weil er Jude ist
- die ukrainischen Nationalisten haben verhindert, das Selensky weiter Friedensgespräche geführt hat
- die Gewalttätigkeit der prowestlichen Opposition auf dem Maidan war einer der Gründe für die Eskalation in der Ukraine
(in der Summe ist die Ukraine am gegenwärtigen Konflikt genauso Schuld wie Russland)
Der Professor erzählt Unsinn, denn:
- also die Opposition in Belorussland war sehr friedfertig, das Resultat ist, die sind jetzt alle im Gefängnis oder im Ausland, so wäre es auch der ukrainischen prowestlichen Opposition ergangen
- die Friedensverhandlungen (MinskII) hat Putin abgebrochen und nicht Selensky. Dem Putin Teile der Ukraine einfach schenken, so wie der Kreml das will, geht natürlich nicht und wäre gegen das Völkerrecht.
- im ukrainischen Wahlkampf wurde Selensky nicht antisemitisch angegriffen, deshalb ist es schleierhaft wie der Professor zu seiner Meinung kommt
- in Kiew gibt es auch eine Bandera-Strasse, fast alle Abgeordneten des Kiewer Stadtparlaments haben dafür gestimmt, deshalb ist Bandera kein westukrainisches Problem
- zwischen 2000 und 2010 war ich häufiger in der Ukraine, auch in der Westukraine, das letzte Mal 2017, eine nationalistisch-völkische Stimmung konnte ich da nicht erkennen. So Nationalismus existiert auch nicht im luftleerem Raum, sondern die Leute brauchen ein Thema, wo sie sich aufregen können oder wo gehetzt und verleumdet wird. In Deutschland ist es natürlich seit Jahrzehnten das Migrationsthema, die Asylflüchtlinge, die Muslime, und Inressensgruppen schaffen es immer wieder die Situation aufzuheizen.
In Russland wiederum spielt Migration kaum eine Rolle, dafür hetzt der Staat seit Jahren tagtäglich wegen der Ukraine und wegen böser Westen auf allen Kanälen. In der Ukraine hat e so ein nationalistisches Thema lange nicht gegeben, natürlich ist der Krieg Wasser auf die Mühlen der Nationalisten, aber es ist doch nicht die Schuld der ukraine wenn Russland die Ukraine angreift. Putins erste Amtshandelung als Präsident war die Wiedereinführung der sowjetischen Nationalhymne als russische Nationalhymne, und seitdem war der Krieg mit der Ukraine schon vorgezeichnet