Politik
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

19.758 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, Ukraine, Kriegsverbrechen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

16.07.2022 um 11:10
Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Gegen einen Gegner, der völlig übermächtig ist und bleibt?
Für diese angebliche Übermacht tun sich die Russen ganz schön schwer. Am Ende ist es Sache der Ukrainer wie lange sie kämpfen und welche Opfer sie bereit sind zu bringen. Man muss sehen wie die ukrainische Gegenoffensive laufen wird.


melden

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

16.07.2022 um 11:31
@militarynerd
Sie tun sich schwer, ja, keine Frage.
Halten aber ihre Landgewinne und machen weiter Boden gut.
Ich glaube nicht dass die ukrainische Gegenoffensive, sofern sie denn kommt, eine Art Showdown sein wird, "du oder ich", wie in der letzten Runde eines Boxkampfes.

Russland hat jetzt auf Kriegswirtschaft umgestellt.
Es wird auf eine Materialschlacht hinauslaufen, solange der Westen die Ukraine mit Waffen füttert. Kann aber sein, dass die USA bald den Hahn aus innenpolitischem Kalkül (Wahlen) zudrehen.
Russland hat mit der Kriegswirtschaft eine klare Entscheidung getroffen: an Material wird es auf russischer Seite die kommenden Monate oder Jahre
nicht fehlen.
Wenn jetzt westliche Kampfflugzeuge doch kommen, wie durch die Medien geht, dann ist auch der Einsatz taktischer Nuklearwaffen im Kriegsgebiet nur noch eine Frage der Zeit. MMn, und viele Beobachter sehen das ähnlich.
Eskalation heisst nicht zwangsläufig, dass deshalb das Blatt sich im Sinne der Ukraine wenden muss. Ein fatales Wuschdenken, imho.


4x zitiertmelden

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

16.07.2022 um 11:36
Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Ich glaube nicht dass die ukrainische Gegenoffensive, sofern sie denn kommt, eine Art Showdown sein wird, "du oder ich", wie in der letzten Runde eines Boxkampfes.
Glaube ich auch nicht, aber es könnte ein hin und her werden, das noch Jahre dauert. Für die Ukraine geht es um ihre Existenz, ihr wird der Krieg aufgezwungen, insofern sehe ich eher die Russen die sich mit marginalen Geländegewinnen zufrieden geben werden um den Krieg zu beenden.


melden

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

16.07.2022 um 12:06
Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Was ist die Alternative zur Kapitulation?
Man hat es dir oft genug gesagt: der Agressor Russland zieht sich vollständig auf sein eigenes Territorium zurück.

Wo ist das Problem? Die Ukraine wird Russland nicht daran hindern, sich zurückzuziehen, der Westen wird es nicht tun und die NATO erst recht nicht. Für diese Alternative braucht es noch nicht einmal Verhandlungen.


melden

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

16.07.2022 um 12:11
Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Russland hat jetzt auf Kriegswirtschaft umgestellt.
Sie wollen auf Kriegswirtschaft umstellen. Aber im Moment fehlten Russland an vielen Sachen - zum Beispiel Farbe für bunte Verpackungen, Lieferketten sind zerstört und selbst die Rüstungsindustrie hat Mangels Lieferungen aus dem Westen zum Teil schon die Produktion eingestellt.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Russland-leidet-zunehmend-unter-Sanktionen-article23465525.html
Da kann auch die Kriegswirtschaft nix helfen - wo nicht ist, kann nichts werden.
Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Wenn jetzt westliche Kampfflugzeuge doch kommen, wie durch die Medien geht, dann ist auch der Einsatz taktischer Nuklearwaffen im Kriegsgebiet nur noch eine Frage der Zeit. MMn, und viele Beobachter sehen das ähnlich.
Der Einsatz von Nuklearwaffen würde Russland sogar von Indien und China isolieren. Warum kommst Du auf den Trichter, dass Russland das machen würde? Haben die USA in Vietnam oder Korea Atomwaffen eingesetzt, weil die Sowjetunion bzw. China moderne Waffen geliefert haben?


1x zitiertmelden

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

16.07.2022 um 12:14
Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Weiter kämpfen bis zum Sanktnimmerleinstag und die jungen Ukrainer reihenweise aufreiben, verheizen und verstümmeln ? Gegen einen Gegner, der völlig übermächtig ist und bleibt?
Eigentlich bis genug junge Russen aufgerieben, verheizt, etc sind. Sprich bis Russlands Preis nur noch einen Rückzug zulässt.

Gähn, der Gegner ist so übermächtig das er schon 155 Tage zugange ist.

Also übermächtig sieht anderes aus.

Aber gut so ist eben die Propaganda.
Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Sie tun sich schwer, ja, keine Frage.
Halten aber ihre Landgewinne und machen weiter Boden gut.
Und? Deutschland stand sogar noch bei der Kapitulation 1918 in Frankreich.
Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Russland hat jetzt auf Kriegswirtschaft umgestellt.
Es wird auf eine Materialschlacht hinauslaufen, solange der Westen die Ukraine mit Waffen füttert
Na da freuen sich die Russen. Was ihre Kriegswirtschaft noch so quantitativ und qualitativ raushaut wird sich zeigen. Allein es fehlt bloß auch an Menschen.
Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Wenn jetzt westliche Kampfflugzeuge doch kommen, wie durch die Medien geht, dann ist auch der Einsatz taktischer Nuklearwaffen im Kriegsgebiet nur noch eine Frage der Zeit. MMn, und viele Beobachter sehen das ähnlich.
Wer denn? Die üblichen Russlandfreunde. Ja soll Russland Mal anfangen mit Atomwaffen, das wird die Welt bestimmt sehr positiv betrachten.
Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Eskalation heisst nicht zwangsläufig, dass deshalb das Blatt sich im Sinne der Ukraine wenden muss. Ein fatales Wuschdenken, imho
Fataler ist es Russland nachzugeben und zu ermutigen.


melden

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

16.07.2022 um 12:15
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb:Sie wollen auf Kriegswirtschaft umstellen.
Den Russen fehlen auch eher Soldaten, es muss gewichtige innenpolitische Gründe geben, warum Putin bisher auf eine größere Mobilmachung verzichtet hat.


melden

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

16.07.2022 um 15:26
Zitat von Zeitmaschine78Zeitmaschine78 schrieb:um 09:58
Der brasilianische Präsident hat eine interessante Lösung für den Ukrainekrieg vorgeschlagen. Wie ist dies einzuschätzen
Das ist nicht zu akzeptieren


melden

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

16.07.2022 um 16:56
Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Was ist die Alternative zur Kapitulation?
Keine Kapitulation.


Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Weiter kämpfen bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag und die jungen Ukrainer reihenweise aufreiben, verheizen und verstümmeln?
Warum sollte das die einzige Alternative zur Kapitulation sein? Und was ist mit den jungen Russen, die werden ebenso reihenweise aufgerieben, verheizt und verstümmelt. Warum nicht weiterkämpfen, bis Russland aufgibt?

Wie lief es denn für Russland/UDSSR so im Krieg gegen Afghanistan?

Schau Dir doch mal die Geschichte an:

Wikipedia: Krieg in Afghanistan (1979–1989)
https://www.mdr.de/geschichte/afghanistan-udssr-100.html (Archiv-Version vom 03.07.2022)

Wie viele Soldaten die Afghanen hatten, welche Ausrüstung und wie die Sowjets aufgestellt waren. Und wie es so über zehn Jahre lief, so richtig hat der "übermächtige" Gegner das nicht gerockt oder? Also Erfolg manifestiert sich anders.

Und es ist ja nicht so, dass die Russen alles vergessen haben, im Gegenteil ... schauen wir uns hier mal ein echt guten, aktuellen und informativen Artikel zu an:
Putin hat aus Afghanistan nichts gelernt

Die Lehren des sowjetischen Debakels am Hindukusch in den Jahren von 1979 bis 1989 wurden ignoriert, als Putin sich entschied, die Ukraine anzugreifen. Der Moskauer Grundkonsens realistischer Einschätzung der eigenen Möglichkeiten scheint aufgegeben worden zu sein. Innerhalb der russischen Elite wächst die Unruhe.

Am 27. Dezember 1979 stürmten sowjetische Sonderverbände den Taj-Bek-Palast in Kabul und töteten den afghanischen Staats- und Parteichef Hafizullah Amin, seine Angehörigen und engsten Mitarbeiter. Zur selben Zeit rückten reguläre sowjetische Streitkräfte in Afghanistan ein. Beide Aktionen verliefen aus operativer Sicht erfolgreich. Bis heute wird der erfolgreiche Einsatz der Sonderkräfte in der militärischen Erinnerungsliteratur Russlands mit Stolz beschrieben.

Aber bereits wenige Wochen nach dem Einmarsch in Afghanistan erwies sich die Intervention als politischer Kardinalfehler. Weltweit wurde die sowjetische Besetzung des blockfreien Landes als völkerrechtswidrige Invasion verurteilt. Am 14. Januar 1980 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen eine Resolution, die den sofortigen, bedingungslosen und vollständigen Abzug der sowjetischen Truppen verlangte. Nur 18 Staaten votierten dagegen. Dieses Abstimmungsergebnis bewertete im Februar 2014 Generalleutnant Wassilij Christoforow, Leiter des Archivs des russischen Geheimdienstes FSB und vorzüglicher Kenner Afghanistans, als ersten Hinweis auf die unabsehbaren Folgen des sowjetischen Einmarsches.

Mit Christoforow trafen sich am 4. Februar 2014 in Moskau weitere hochrangige Generäle und Experten zum Gedankenaustausch. Am runden Tisch versuchten sie, Lehren aus ihrem gemeinsamen Scheitern am Hindukusch zu ziehen. Die Lage in der Ukraine spitzte sich zu. Die Okkupation der Krim stand unmittelbar bevor. Unausgesprochen stand damals die Frage Lenins im Raum: Was tun?

...

Die Diskussion über die Lehrstunden am Hindukusch ist nur ein Beispiel dafür, wie intensiv und kontrovers die Debatte über die richtige Strategie und ihre operative Umsetzung im inneren Kreis der russischen Elite geführt wird. Bis zum Sommer 2021 konnte davon ausgegangen werden, dass die führenden Vertreter der russischen Streitkräfte, Nachrichtendienste und Diplomatie hinter den programmatischen Aussagen ihres Präsidenten vor der Münchner Sicherheitskonferenz am 14. Februar 2007 standen: „Russland ist ein Land mit einer mehr als tausendjährigen Geschichte, und fast immer hatte es das Privileg, eine unabhängige Außenpolitik führen zu können. Wir werden an dieser Tradition auch heute nichts ändern.“ Die Berufung auf die mehr als tausendjährige Geschichte des Landes ist ein gern gehörter rhetorischer Topos. Entscheidend dürfte für die Elite Moskaus sein, ob ihr Präsident selbst in konkreten Entscheidungslagen den Vorgaben der Münchner Rede folgt: „Dabei sehen wir genau, wie sich die Welt verändert hat, schätzen realistisch unsere eigenen Möglichkeiten und unsere Potenziale ein.“

Putins Befehl zum Angriff auf die Ukraine und der anschließende Operationsverlauf lassen darauf schließen, dass er den Moskauer Grundkonsens realistischer Lagebeurteilung verlassen hat. Wann ist dies geschehen? Bereits im Herbst 2021 hatten westliche Geheimdienste anlässlich des Manövers Zapad-21 einen Angriff russischer Truppen auf Kiew prophezeit. Vorausgegangen waren am 12. Juli 2021 die Veröffentlichung von Putins Text „Über die historische Einheit der Russen und Ukrainer“ und das Debakel der westlichen Afghanistanpolitik am 15. August 2021. In diesem Zeitraum müssen im russischen Generalstab die operativen Angriffsplanungen begonnen haben.

Die auf Zapad-21 und seinen Manöverbesuch auf dem Truppenübungsplatz Mulino folgende Entfaltung des militärischen Potenzials entlang der ukrainischen Grenze bot Putin die Option, einen Krieg gegen Kiew und die Ukraine zu führen. Aber hatte die Gesamtheit der russischen Führung den Willen dazu? Innerhalb des Generalstabs, des FSB und der russischen Diplomatie waren die sowjetischen Erfahrungen in Afghanistan lange und sorgfältig ausgewertet worden. Als eurasische Großmacht konnte Russland zwar sein überlegenes Potential gegenüber der Ukraine ohne Gefahr demonstrieren. Aber bedeutete dies auch die Bereitschaft, einen Angriffskrieg mit hohem Risiko zu führen? Bei Putin und seiner engsten Umgebung offensichtlich ja!

...

Aber wie dachten und denken andere Angehörige der russischen Elite? Der militärisch-nachrichtendienstliche Bereich ist nur eine, wenn auch die zentrale Domäne ihres strategischen Potentials. Der zweite Bereich von existentieller Bedeutung ist die Wirtschaft. Die kommerzielle Ausbeutung der russischen Rohstoffbasis wird durch die militärischen Operationen in der Ukraine und die westlichen Sanktionen eingeschränkt und gefährdet. Putins Entscheidung zum Angriff lässt darauf schließen, dass es innerhalb der russischen Führung keine gemeinsam durchdachte, sorgfältig kalkulierte Interessenabwägung gab. Sie hätte vermutlich eine strategische Selbstbeschränkung, einen Verzicht auf den Angriffskrieg nahegelegt.

Bis heute werden die ukrainischen Großstädte Kiew, Charkiw, Odessa und Dnipro, die in Reichweite der russischen Streitkräfte liegen, von den Ukrainern gehalten. Selbst das exponierte Mariupol am Asowschen Meer wurde noch nicht genommen. Der russische Kräfteansatz erweist sich als zu schwach. Größere Geländegewinne sind ohne Luftangriffe, Bombardierungen und massiven Artilleriebeschuss kaum zu erwarten. Sie konterkarieren das von Putin formulierte politische Ziel, das „ukrainische Brudervolk“ für Moskau zu gewinnen. Ob die Fortsetzung und Intensivierung der russischen Angriffe bei gleichzeitiger Reduktion der ursprünglichen Operationsziele zu einem Waffenstillstand führen können, erscheint gegenwärtig fraglich.

Putin, der die Lehren aus dem sowjetischen Debakel am Hindukusch ignorierte, steht mit dem Rücken zur Wand. Russland ist in der Ukraine militärisch nicht erfolgreich, politisch-diplomatisch weitgehend isoliert und ökonomisch durch die internationalen Sanktionen getroffen. Seine Streitkräfte kämpfen in einem Abnutzungskrieg. Der Reichtum russischer Oligarchen schmilzt fast wie Schnee in der Frühlingssonne. Auch das Eis, das bisher den politisch-strategischen Grundkonsens der russischen Reichselite trug, könnte im März 2022 aufbrechen.
Quelle: https://www.cicero.de/aussenpolitik/ukraine-krieg-putin-afghanistan-krim-russland

Inzwischen wurde Mariupol nun eingenommen und es gibt bescheidene "Erfolge" im Donbass. Aber alles was so "eingenommen" wurde liegt in Trümmern, die Bewohner fühlen sich besetzt und nicht befreit. Daraus ist kaum ein echter Sieg zu zaubern.


Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Gegen einen Gegner, der völlig übermächtig ist und bleibt?
Wir sind hier in einer Rubrik - ganz bewusst - in der man Dinge belegen muss, also in der Regel, wie kommst Du darauf, das Russland "völlig" übermächtig ist?

Wurde Kiew eingenommen?
Wie lange hast das mit Mariupol gedauert?
Was musst Russland an Soldaten opfern, um kleine Geländegewinne zu erzielen?
Was für Gerät kommt inzwischen von Russland zum Einsatz?


Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Russland hat mit der Kriegswirtschaft eine klare Entscheidung getroffen: an Material wird es auf russischer Seite die kommenden Monate oder Jahre nicht fehlen.
Ich sehe da wieder eine unbelegte Behauptung, offenbar hat Russland schon jetzt große Probleme Panzer zu bauen, die ganze Hightech fehlt. Russland bekommt nicht mal Autos und Flugzeuge gebaut, die annähernd dem aktuellen Stand der Technik des Westens entsprechen, ABS und GPS und so, gibt es nicht mehr. Russland kann nicht einen eigenen Computerchip produzieren, gar nichts, sie haben zwar einen, aber der wurde in Thailand gefertigt und ist auch nicht konkurrenzfähig.

https://www.golem.de/news/prozessor-russisches-motherboard-mit-x86-cpus-von-zhaoxin-angekuendigt-2205-165500.html
https://www.golem.de/news/cpu-russland-verliert-arm-lizenzen-2205-165215.html
Die meisten Systeme im High-Performance-Computing arbeiten aktuell mit Prozessoren des US-Herstellers Intel. Als Russland Ende Februar den Angriff auf die Ukraine begann, traten umgehend massive Sanktionen in Kraft, die dem Land unter anderem den Zugang zu den meisten Hochtechnologien westlicher Bauart versperrten. Daher gibt es auch keine Ersatzteile für Supercomputer mehr - von einem Ausbau der Systeme auf Basis von x86-Chips ganz zu schweigen.

Eine Lösung soll hier nun "RSK Tornado" sein, das derzeit mit Hochdruck entwickelt wird. Dabei handelt es sich um ein Referenzsystem für Supercomputer, das darauf ausgelegt ist, dass die aktuell genutzten x86-Prozessoren nach und nach durch die aus russischer Produktion und Entwicklung stammenden Elbrus-Chips ersetzt werden, berichtet das britische Magazin The Register.

Kaum mehr als Notlösung - Entwickelt wird die neue Plattform von der RSC-Gruppe, einem großen Systemintegrator. RSK Tornado ist nach Angaben des Unternehmens ein interoperables System, das mit beiden Prozessor-Architekturen gleichermaßen umgehen und mit ebenfalls in Russland entwickelten Storage-Systemen zusammenarbeiten kann. Bis zu 104 Server sollen sich mit der Plattform in einem Rack zu einem Gesamtsystem zusammenfassen lassen.

Allerdings stellt die Sache letztlich wirklich nur eine Notlösung dar. Denn die Elbrus-Prozessoren sind technisch nicht annähernd auf dem Stand der Chips, die Intel liefern kann. Die russische Großbank Sber experimentierte vor einiger Zeit mit einer Option, zumindest einen Teil ihrer Technik auf Chips aus dem Inland umzustellen. Es zeigte sich aber schnell, dass dies aufgrund der Performance, der langsamen Speicher-Anbindung und zu wenigen Cores nicht zu vertreten war.

Insofern steckt Russland hier in einer Zwickmühle. Denn verzichten kann man auf HPC-Systeme eben auch nicht. Wenn man im wissenschaftlichen Bereich, bei der Planung industrieller Prozesse oder auch der Entwicklung von Militärtechnik nicht weit zurückfallen will, ist man auf schnelle Computer angewiesen. Ob die hausgemachte Notlösung hier zumindest ein bisschen weiterhelfen kann, wird sich zeigen müssen.
Quelle: https://winfuture.de/news,129087.html

https://www.mobilegeeks.de/news/russische-prozessoren-koennen-noch-nicht-mit-intel-konkurrieren/

Noch was dazu:
Eine moderne russische Chipfertigung ist derzeit unrealistisch - Russland steht auch bei Prozessoren & Co. mit dem Rücken zur Wand. Eine heimische Halbleiterfertigung soll es richten, ist aber kaum aufzubauen.

Die russische Regierung arbeitet offenbar an Plänen zum Aufbau einer heimischen Chipfertigung. Bis zu 3,2 Billionen Rubel sollen bis 2030 in die Halbleiterindustrie fließen – umgerechnet gut 37 Milliarden Euro beziehungsweise knapp 40 Milliarden US-Dollar. Aufgrund der international abgeschotteten Wirtschaft hat Russland allerdings einen steinigen, kaum zu bewältigenden Weg vor sich.

Über die Pläne berichtet die russische CNews, die laut eigenen Aussagen Einblick in die Entwürfe hat. Noch in diesem Jahr soll es demnach mit antiker 90-Nanometer-Technik losgehen, bis 2030 will Russland bei 28 nm ankommen.

Zur Einordnung: Strukturbreiten von 90 nm waren vor knapp 20 Jahren aktuell, Intel fertigte etwa die Pentium-4-Familie "Prescott" in dieser Fertigungsgeneration. Heutzutage reichen 90 nm für einfache Mikrocontroller etwa in Elektrogeräten für den Haushalt, nicht aber für schnelle PC-Prozessoren oder Grafikchips. TSMC begann 2011 die Chipfertigung mit 28-nm-Technik. Intel übersprang diesen Schritt und wechselte gleich auf 22 nm mit den ersten dreidimensionalen FinFET-Transistoren, die 2012 bei der CPU-Baureihe "Ivy Bridge" (Core i-3000) zum Einsatz kamen.

Dass mit dieser veralteten Technik kein Blumentopf zu gewinnen ist, weiß offenbar auch die russische Regierung. Der Entwurf sieht laut CNews hohe Subventionen für Hersteller vor, um die Produkte in den Markt zu drücken. Beim derzeitigen Kurs steht die russische Regierung jedoch mit dem Rücken zur Wand, weil Firmen wie AMD und Intel keine Prozessoren mehr nach Russland verkaufen. Die internationalen Brücken sind durch den Krieg gegen die Ukraine vorerst abgebrannt, ohne Halbleiter geht im Jahr 2022 aber nichts mehr.

Wenig Geld, (fast) keine Unterstützung - Russlands größtes Problem ist, dass man in Sachen Halbleiterfertigung bei Null anfängt und bestenfalls auf Unterstützung aus China hoffen kann. Die notwendigen Belichtungsmaschinen muss Russland weitgehend ohne ausländische Hilfe entwickeln. Praktisch alle großen Firmen aus der globalen Halbleiterindustrie haben seit dem Angriffskrieg in der Ukraine ihre Verbindungen zu Russland gekappt, darunter Ausrüster wie ASML und Chipauftragsfertiger wie TSMC.

40 Milliarden US-Dollar sind in dieser Branche derweil nur ein Tropfen auf dem heißen Stein – allein für ein einzelnes modernes Halbleiterwerk planen Firmen wie Intel, TSMC und Samsung heutzutage um die 10 Milliarden US-Dollar ein. Mit den umgerechnet rund 40 Milliarden US-Dollar muss Russland aber nicht nur die Fertigungstechnik aus dem Boden stampfen, sondern auch (EDA-)Design-Tools entwickeln, heimische Chipdesigner ausbilden, Packaging-Anlagen aufbauen und Lieferketten bilden.

Bislang gibt es das Moscow Center of SPARC Technologies (MCST, МЦСТ), das die Elbrus-Prozessoren mit exotischer VLIW-Architektur entwickelt. Das derzeitige Topmodell Elbrus 8SV ist eine Achtkern-CPU mit einer Taktfrequenz von 1,5 GHz, das DDR4-2400-RAM im Dual-Channel verwendet, aber gegen aktuelle Desktop- und Notebook-Prozessoren von AMD und Intel nicht ankommt. TSMC produzierte den Prozessor vor dem Handelsembargo mit 28-nm-Technik. Die Serienproduktion des Nachfolgers Elbrus-16S mit 16 CPU-Kernen und 16-nm-Strukturen sollte dieses Jahr beginnen, ist wegen des russischen Angriffskriegs aber bis auf Weiteres vom Tisch.

...
Quelle: https://www.heise.de/hintergrund/Halbleiter-Eine-moderne-russische-Chipfertigung-ist-derzeit-unrealistisch-7017395.html
Russland wird durch neue Sanktionen aus Taiwan von der weltgrößten Chipschmiede abgeschnitten, zumindest größtenteils – Taiwan erlaubt lediglich den Export von Chips mit Taktfrequenzen bis 25 MHz und einer Leistung von 5 GFLOPs nach Russland. Die Sanktionen betreffen auch andere High-Tech-Produkte.
Quelle: https://www.notebookcheck.com/Neue-Sanktionen-aus-Taiwan-verhindern-den-Export-von-Prozessoren-mit-Taktraten-ueber-25-MHz-nach-Russland.624332.0.html

Ein aktuelles iPhone hat mehr als 5 GFLOP, nur mal so zur Einschätzung.

Und es ist nicht nur die Hardware, die Russland nicht selber fertigen kann und auch auf Jahrzehnte nicht auf dem Niveau wie der Westen fertigen können wird, auch die Entwickler für Software verlassen zu Hunderttausenden das Land.


Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Wenn jetzt westliche Kampfflugzeuge doch kommen, wie durch die Medien geht, dann ist auch der Einsatz taktischer Nuklearwaffen im Kriegsgebiet nur noch eine Frage der Zeit. MMn, und viele Beobachter sehen das ähnlich. Eskalation heißt nicht zwangsläufig, dass deshalb das Blatt sich im Sinne der Ukraine wenden muss. Ein fatales Wunschdenken, imho.
Gut, Deiner Meinung nach und ja bist damit nicht alleine. Immer wenn ich "Kritik" an den Waffenlieferungen und der Unterstützung der Ukraine höre, kommt - zumindest unterschwellig - die Angst vor einer nuklearen Eskalation zum Vorschein. Bin recht sicher, 90 Prozent der "Kritik" würde verstummen, wenn Russland keine Atomwaffen hätte. Vermutlich wären dann viele aufmal voll dafür die Ukraine mit allem was geht zu unterstützten.

Die Kritik an den Lieferungen wird durch die eigene Angst vor dem Tod genähert, oder der Angst zumindest den aktuellen Lebenstandard zum großen Teil zu verlieren. Ja Angst ist generell nicht schlecht, aber oft nicht wirklich hilfreich Dinge rational zu bewerten.

Russland würde durch so einen Einsatz noch viel mehr verlieren, als es schon verloren hat, recht sicher würde da auch China nicht mehr zu Russland stehen. Also ich sehe da aktuell erstmal keine Gefahr.


2x zitiertmelden

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

16.07.2022 um 19:45
@nocheinPoet
Ich denke, wir haben ja beide alles aufmerksam seit dem 24. Februar mitverfolgt.

Weshalb möchtest Du denn noch Belege füer die Behauptung, dass Russland überlegen ist? Alle Vergleiche zwischen den Beiden Ländern geben das wieder. Mehr Einwohner, sprich mehr rekrutierbare Männer. Mehr Ressourcen aller Art. Mehr militärische Geräte aller Art. Gegenüberstellungen für Vergleiche gab und gibt es doch zuhauf.

Ich versetze mich schon auch in den Gegner hinein und frage mich, was ICH anpeilen würde, wenn ich nicht mehr richtig vorankomme. Die Schockkeule wären die taktischen Nukes, also die kleinen. Um eine Kapitulation zu erzwingen. Ist das wahrscheinlich? Eher nicht, ist aber im Bereich des Möglichen.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ich sehe da wieder eine unbelegte Behauptung, offenbar hat Russland schon jetzt große Probleme Panzer zu bauen, die ganze Hightech fehlt
Auch hier gibt es wenig zu Belegen. Ich habe keinen Zutritt in die russischen Fabrikhallen um zu verifizieren, wer was wann un wo im Rahmen der Umstellung auf Kriegswirtschaft produziert.
Das Ziel wird wohl sein, Nachschub für den laufenden Krieg zu sichern, oder glaubst Du an etwas anderes?

P.S:
Du hast in einer Textstelle, die Du von mir zitiert hast, eben mal die Rechtschreibung geãndert. Und zwar auch noch falsch.
Richtig geschrieben heisst es "Sankt-Nimmerleinstag"
Schon recht anmassend von Dir, nur mal so als Anmerkung. So viel Zeit muss sein ;)


4x zitiertmelden

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

16.07.2022 um 20:19
Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Gegenüberstellungen für Vergleiche gab und gibt es doch zuhauf.
Nur ist ein Krieg kein Quartett, wo automatisch die höhere Zahl automatisch sticht. Ja, Russland hat mehr Menschen - aber ohne Mobilisierung kann Russland diese Zahl nicht „ins Feld werfen“.
Ja, Russland hat eine größere Armee - aber diese Armee muss auch noch X-Tausend Kilometer Grenze schützen, die Marine ist auf vier unterschiedliche Gegenden verteilt und nur eine Marine darf im Krieg „mitspielen“ und hat sich auch noch das Flaggschiff versenken lassen. In einem Krieg, wo er Gegner keine ernstzunehmende Marine hat. Respektable Leistung.
Ja, Russland hat mehr Panzer - und davon sind Etliche bereits einer speziellen Dekonstruktion unterzogen worden.
Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Das Ziel wird wohl sein, Nachschub für den laufenden Krieg zu sichern, oder glaubst Du an etwas anderes?
Russland führt doch nach eigenen Angaben keinen Krieg - warum dann auf Kriegswirtschaft umstellen?
So wie die Spezialoperation keine Mobilmachung begründet.
Außerdem hat Russland ein Problem, weil es an der Holländischen Krankheit leidet. Und nein, der Ressourcenreichtum Russlands ist kein Segen, sondern ein Fluch. Das hat zu einer extremen Abhängigkeit von (westlichen) Investitionen und Importen geführt, die jetzt weg gebrochen sind.
Russland ist unverändert stark abhängig vom Import von Konsumgütern. Laut einer Studie der Moskauer Wirtschaftsuniversität Higher School of Economics ist der Importanteil 2020 gegenüber dem Vorjahr um 2,3% auf 75,8% gestiegen und liegt aktuell bei rund 75%. Ausgeschlossen von der Betrachtung waren Lebensmittel, Automobile und Kraftstoffe. Am größten ist die Abhängigkeit bei Kfz-Ersatzteilen (95% importiert), Spielzeug (92%) und Schuhen (87%), leicht rückläufig ist sie bei Kleidung (von 86% Importen 2017 auf 82% im 1. Halbjahr 2021)
Quelle: https://ostexperte.de/russland-weiterhin-stark-import-abhangig/
Rate mal, was das bedeutet…
Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Ich versetze mich schon auch in den Gegner hinein und frage mich, was ICH anpeilen würde, wenn ich nicht mehr richtig vorankomme. Die Schockkeule wären die taktischen Nukes, also die kleinen. Um eine Kapitulation zu erzwingen. Ist das wahrscheinlich? Eher nicht, ist aber im Bereich des Möglichen.
Dann solltest Du Dich nicht nur in Russland hinein versetzen, sondern auch in die Situation Chinas, Indiens, Pakistans, Iran,… wenn Russland eine Atomwaffe einsetzt um eine Kapitulation zu erzwingen.
1. Warum sollte die Ukraine bei Einsatz einer Atomwaffe kapitulieren? Warum sollte es die Zivilbevölkerung hinnehmen, wenn Russlands Ziel der Genozid an der Ukraine ist?
2. Warum sollten es die letzten Unterstützer Russlands es hin nehmen, wenn Russland Atomwaffen einsetzt?
3. Das ist pure Erpressung - da können wir den Krieg gleich eskalieren lassen und die Ukraine aktiver (mit regulären Truppen) unterstützen. Denn wer garantiert, dass es Russland bei einer taktischen Atomwaffe belässt und das nächste Mal mit strategischen Waffen (auch anderen Ländern) droht und erpresst?

Das ist keine Schockkeule - das ist Selbstmord, weil auch die letzten Unterstützer Russlands sich abwenden werden. Denn die könnten das nächste Opfer einer russischen „Spezialoperation“ werden.


1x zitiertmelden

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

16.07.2022 um 20:29
Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Weshalb möchtest Du denn noch Belege füer die Behauptung, dass Russland überlegen ist? Alle Vergleiche zwischen den Beiden Ländern geben das wiede
Milchmädchenrechnungen?
Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Mehr Einwohner, sprich mehr rekrutierbare Männer. Mehr Ressourcen aller Art. Mehr militärische Geräte aller Art. Gegenüberstellungen für Vergleiche gab und gibt es doch zuhauf
Was nur einen Teil wiedergibt um einen Vergleich zu machen.

Ist Russland denn schon im totalen Krieg?

Die Geschichte zeigt uns das man mit Zahlen dieser Art ohne tieferen Kontext zur Situation nichts wirklich bestimmen kann.
Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Die Schockkeule wären die taktischen Nukes, also die kleinen. Um eine Kapitulation zu erzwingen. Ist das wahrscheinlich? Eher nicht, ist aber im Bereich des Möglichen.
Aha nukleares Moral bombing...na das kann auch nach hinten losgehen. Hat Gründe warum man das in 60 Jahren noch nicht gemacht hat.

Und was will man mit kleinen Atomwaffen schaffen was man konventionell auch nicht erreicht? Möglichst viele Zivilisten töten? Warum dann nicht Chemiewaffen?
Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Richtig geschrieben heisst es "Sankt-Nimmerleinstag"
Schon recht anmassend von Dir, nur mal so als Anmerkung. So viel Zeit muss
Wenn Argumente fehlen kommt die Rechtschreibung.


melden

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

16.07.2022 um 20:32
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb:Nur ist ein Krieg kein Quartett,
Da hast Du sicherlich recht. Mir fehlt offen zugegeben, die militärische Expertise, auch habe ich nie "gedient", bin deshalb schon ein Laie, diesbezüglich.

Ich blicke gerne auf die Geopolitik, mit all ihren Verwerfungen und spiele die Konflikte gedanklich durch, ohne mich zu sehr mit einer der Konfliktparteien zu identifiziere. Würde ich das machen, wäre mein Versuch , Geopolitik aktiv mitzudenken, voreingenommen.
Dann läge ich beim "outcome" wohl sehr oft daneben.


melden

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

16.07.2022 um 20:33
Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Weshalb möchtest Du denn noch Belege für die Behauptung, dass Russland überlegen ist? Alle Vergleiche zwischen den Beiden Ländern geben das wieder. Mehr Einwohner, sprich mehr rekrutierbare Männer. Mehr Ressourcen aller Art. Mehr militärische Geräte aller Art. Gegenüberstellungen für Vergleiche gab und gibt es doch zuhauf.
Weil, wie Dir ja eben erklärt wurde und sicher auch gleich noch weiter von anderen hier erklärt werden wird, Deine Behauptung eben nicht so völlig klar und sicher ist, Du hast ja auch behauptet:
Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Gegen einen Gegner, der völlig übermächtig ist und bleibt?
Und offenkundig ist das einfach falsch, wenn Russland völlig überlegen wäre, wäre Kiew gefallen, nach wenigen Tagen, und Russland hätte nicht über 30.000 Soldaten verloren und all die ganzen Panzer, Hubschrauber und Geschütze. Wie willst Du das denn bitte bei einer völligen Übermächtigkeit erklären?

Dazu kommt, die Russen, also die Soldaten sind wenig motiviert, schlecht ausgerüstet, Putin nichts wert, die Ukraine sind hoch motiviert und haben ein klares Ziel.


Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ich sehe da wieder eine unbelegte Behauptung, offenbar hat Russland schon jetzt große Probleme Panzer zu bauen, die ganze Hightech fehlt ...
Auch hier gibt es wenig zu Belegen. Ich habe keinen Zutritt in die russischen Fabrikhallen um zu verifizieren, wer was wann un wo im Rahmen der Umstellung auf Kriegswirtschaft produziert.
Tja, wenn Du nichts belegen kannst, wie kannst Du denn sicher wissen, dass es so ist wie Du hier behauptet hast? Und wenn man schaut, sieht es doch recht klar danach aus, dass Russland bei weitem nicht völlig übermächtig ist, im Gegenteil, richtig armselig was die angeblich größte Arme der Welt da zeigt.



Ja und sorry, bei mir schlägt eine Fehlerkorrektur einfach mal ungefragt zu, werde das mal im Auge behalten.


2x zitiertmelden

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

16.07.2022 um 20:38
@Gugelhupf

Noch was zu den Atomwaffen, wenn Russland auch nur taktische Atombomben einsetzt, wird es dem eigenen Volk erklären müssen, wie das zu einer Sonderoperation oder Spezialoperation passt, die Teile deuten ja doch wo schon auf etwas hin, dass mal allgemein dann schon als Krieg bezeichnen könnte.

Bisher wurden nur zwei dieser Teile gezündet, mit schrecklichen Folgen, weiß nicht ob ich als Russe das wirklich gut finden würde, wenn man Staat im Rahmen einer Sonderoperation 100.000 Menschen aus dem "Brudervolk" tötet, verletzt, verbrennt, verstrahlt ...

Und wirklich diese Karte spielt. Könnte mir vorstellen, da gehen dann doch ein paar Russen mehr auf die Strasse.


melden

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

16.07.2022 um 20:39
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Und offenkundig ist das einfach falsch, wenn Russland völlig überlegen wäre, wäre Kiew gefallen, nach wenigen Tagen, und Russland hätte nicht über 30.000 Soldaten verloren und all die ganzen Panzer, Hubschrauber und Geschütze. Wie willst Du das denn bitte bei einer völligen Übermächtigkeit erklären?
Und das schon, bevor die NATO richtig eingegriffen hat…

Man hat Russland wohl komplett überschätzt bzw. überschätzt man noch immer. Da fehlt es an vielen Sachen.
Das geht los bei der Ausbildung der Soldaten, zieht sich weiter durch das ganze Offizierskorps und endet bei der Führung.


melden

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

16.07.2022 um 20:39
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Und offenkundig ist das einfach falsch, wenn Russland völlig überlegen wäre, wäre Kiew gefallen, nach wenigen Tagen, und Russland hätte nicht über 30.000 Soldaten verloren und all die ganzen Panzer, Hubschrauber und Geschütze. Wie willst Du das denn bitte bei einer völligen Übermächtigkeit erklären?
Das "völlig" überlegen ist missverständlich, das beziehlt sich auf eine Ukraine OHNE die westliche Unterstützung, .
Aber ich bleibe schon dabei: OHNE Hilfe wäre die Ukraine bereits geschlagen, nach wenigen Monaten.
Das meinte ich mit total überlegen.


3x zitiertmelden

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

16.07.2022 um 20:42
+++ 15.22 Uhr: Nach mehreren erfolgreichen Angriffen auf russische Munitionsdepots, auch mit aus dem Westen gelieferten Waffensystemen, sollen die russischen Angriffe auf die ukrainische Region Luhansk deutlich abgenommen haben. Das berichtet der Chef der ukrainischen Militärverwaltung in dem Gebiet, Serhii Haidai.

Ebenfalls ein Resultat der ukrainischen Angriffe sei nach Angaben von Haidai auch eine Strategieränderung der russischen Truppen, die auf die Einrichtung neuer Munitionsdepots weitestgehend verzichteten und stattdessen direkt mit Versorgungsfahrzeugen an die Front heranrückten. Die „komplizierte Logistik“ der russischen Truppen nutze die Ukraine nun zu ihrem Vorteil, berichtete Haidai laut Angaben des Nachrichtenportals Pravda über das soziale Netzwerk Facebook.
Quelle: https://www.fr.de/politik/ukraine-krieg-russland-news-konflikt-beschuss-militaer-kampf-usa-zr-91669971.html

Ich denke, dass die Munitionsversorgung der Russen bald ganz zusammenbricht, Es sind ja weitere Raketenwerfer aus dem Westen geliefert worden.


melden

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

16.07.2022 um 20:44
Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Das "völlig" überlegen ist missverständlich, das beziehlt sich auf eine Ukraine OHNE die westliche Unterstützung, .
Aber ich bleibe schon dabei: OHNE Hilfe wäre die Ukraine bereits geschlagen, nach wenigen Monaten.
Das meinte ich mit total überlegen.
In der irrigen Annahme dieser "Überlegenheit" hatte man im Kreml ja schon die Siegesmeldung nach drei Tagen vorbereitet. Jetzt stellt sich heraus, dass die Überlegenheit allenfalls genügt, die Ukraine "nach wenigen Monaten" zu besiegen. Das ist schon eine ordentliche Korrektur.

Und dass man Waffenlieferungen aus dem Westen nicht mit einbezogen hat, ist der nächste Fehler. Ach ja, man hatte ja geglaubt, die Ukraine überrannt zu haben, bevor der Westen überhaupt reagieren kann...


melden

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

16.07.2022 um 20:44
Zitat von GugelhupfGugelhupf schrieb:Aber ich bleibe schon dabei: OHNE Hilfe wäre die Ukraine berets geschlagen, nach wenigen Monaten.
Das meinte ich mit total überlegen.
Was gab es denn bisher an Hilfe, außer Gedanken und Gebete bis vor wenigen Wochen?

Du überschätzt Russland absolut. Du vergisst, dass in den Ukrainern keine Russen stecken, die aus ihnen herausgeprügelt werden müssen - sondern eher „westliche“ Europäer, die ihre Freiheiten als Ukrainer genießen wollen.
Damit hat Russland ein Problem - ohne die Bevölkerung auf der russischen Seite (was jetzt bei der Kriegsführung noch unwahrscheinlicher geworden ist!) wird Russland ein zweites Afghanistan erleben. Im Moment erleben sie „nur“ ein zweites Finnland.
Und das Trauma eines verlorenen Krieges wiegt schwer. Der Vietnamkrieg hat in den USA zu Spannungen geführt, der Afghanistankrieg hat mit entscheidend zum Zusammenbruch der Sowjetunion beigetragen.


1x zitiertmelden