Bettman schrieb:Am meisten hat mich erstaunt, dass selbst Panzer mit Eisenstangen blockiert und mit Molotow-Cocktails zerstört werden können.
Panzer sind nicht so allmächtig wie man gerne annimmt. Panzer sind in bestimmten Situationen eigentlich sogar kontraproduktiv und dann eher rollende Särge.
Bettman schrieb:Auf jeden Fall wird einem, wenn man sich auf Videos aus den Kriegsgebieten ansieht wie Putin seine Truppen verheizt, schlecht.
So, wie er seine Truppen einsetzt, scheint er wirklich ein Videospiel zu spielen. Bloß sind Videospiele meist nur ein Abklatsch der Realität. Am ehesten kommt da wohl die
Wargame-Reihe hin. Da muss man auch auf die Versorgung achten. Ist mir zu komplex.
mq-9 schrieb:Das größte Problem der Russen sind die westlichen Waffen der Ukraine:
Panzerabwehrlenkwaffen Javelin aus den USA, NLAW aus UK / Schweden, türkische Drohnen
Das hat er wohl nicht bedacht, dass sich da einige Sachen seit dem kalten Krieg geändert haben.
Und wenn wir ehrlich sind: Russland hatte die letzten Jahre kaum SO einen Widerstand gehabt.
Tschetschenen? Fanatisch, aber nicht so stark (knapp 1 Million Einwohner)
Georgien? Auch nicht so stark. (knapp 4 Millionen Einwohner)
Syrien? Asymmetrisch gegen Rebellen
Ukraine 2014? Da war die ukrainische Armee ziemlich bescheiden aufgestellt.
Die Ukraine hat knapp 40 Millionen Einwohner. Und es hat sich etwas geändert seit 2014:
Jetzt sind etliche Soldaten wegen der Sache im Donbass bereits kampferprobt. Das Militär wurde modernisiert und man hat Lehren aus dem Debakel 2014 gezogen.
Gleichzeitig hat Putin die Situation komplett falsch eingeschätzt. Die BTG sind dazu da vorzurücken. Gut - aber wer sichert das eroberte Gelände? Normalerweise sollte da eine Truppe nach kommen, um das Gelände zu sichern. Das ist nicht passiert - statt dessen schickt man die Versorgung durch das ungesicherte(!) Gelände und wundert sich, dass der Nachschub nicht ankommt.
Dies erweist sich jetzt als verheerend - ohne Treibstoff bleiben Panzer liegen, funktionieren die Stromaggregate für Flugabwehr oder Artillerie nicht. Ohne Munition geht der Artillerie die Feuerkraft aus.
Eigentlich hätte Russland die restlichen Truppen gleich rein schicken müssen, um das eroberte Gelände halten zu können.
Jetzt stoßen diese neuen Truppen oft auf genau das gleiche Problem.
Sorry, die Realität ist kein Videospiel, wo der Gegner sich nach einem Angriff nicht reorganisiert oder repariert, weil ihm das Skript dies verweigert.
Zeitmaschine78 schrieb:Gibt es schon verläßliche Zahlen über Verwundete des Roten Kreuzes von russischen und ukrainischen Soldaten ?
Schwierig. So lange die Kämpfe andauern gibt es keine verlässlichen Zahlen. Aber sei Dir versichert: sie steigen stündlich.