JosephConrad schrieb:Die Russen haben Artilleriemunition für Jahre.
Sicher? Bei einem Verbrauch von 60.000 Schuss/Tag sind auch die russischen Bestände irgendwann leer. Und seit Tagen fliegen in der ganzen Ukraine russische Munitionsdepots in die Luft. Zum Beispiel der Schlag in
Nova Khakovka - da sind Vorräte für mehrere Tage in die Luft gegangen. Im Donetzk ist heute am helllichten Tag ein Depot einer speziellen Umlagerung zum Opfer gefallen.
Original anzeigen (1,4 MB)https://twitter.com/Ukr1654/status/1546850946734559235Jetzt geht das schon am Tag los und Russland kann gegen die HIMARS aktuell nix machen, das hat selbst Girkin angeprangert.
Original anzeigen (0,4 MB)https://twitter.com/christogrozev/status/1546130594966278145 (Archiv-Version vom 10.07.2022)(Ein deutscher Artikel im Spiegel steckt hinter einer Bezahlsperre.)
Dafür ballert Russland jetzt mit umgebauten
S-300 auf
Bodenziele.
Die Ukraine holzt aktuell genau auf die Achillesferse der russischen Armee: die Logistik. Hast Du eine Ahnung, was die russische Logistik für so eine Feuerwalze wie die letzten Wochen leisten muss? Das Problem ist, dass man maximal 50km vom nächsten Versorgungsdepot weg sein muss, sonst kann man das nicht lange durchhalten. Und selbst wenn - nach maximal einer Woche sind die Bestände erschöpft und es muss Ersatz ran gekarrt werden.
Jetzt fliegen genau diese Depots in bis zu 70km Entfernung von der Frontlinie in die Luft und es wird jedes Mal eine Menge Munition (schätzungsweise im Schnitt für 3 Tage) zerstört.
Und selbst wenn Russland unendliche Munitionsbestände hätte - es fehlt das Personal an allen Enden und Ecken!
Rate mal, warum Russland den „Kessel“ in Luhansk nie geschlossen hat. Es fehlt an Personal. Warum wohl lobt man einen Sold von 200.000Rubel im Monat (umgerechnet 3.500€!) aus? Warum zieht man aggressiv Wehrpflichtige trotzt Rückstellung ein?
Warum will man jetzt Straftäter fürs Militär rekrutieren?
https://www.focus.de/politik/ausland/krieg-gegen-die-ukraine-verdeckte-mobilmachung-wie-russland-neue-soldaten-rekrutiert_id_108100030.htmlUm die Nichtschließung des Kessels zu verstehen, muss man die Doktrin kennen. Die sieht vor, dass in der Verteidigung eine BTG einen Abschnitt von 5km hält. Um einen Kessel zu bilden, muß man den schließen - und dazu benötigt man Einheiten, die vorstoßen und Einheiten, die den Vorstoß zu den Seiten hin absichern.
Und genau diese Absicherungseinheiten hat Russland derzeit nicht! Deswegen rückt man mit enormer Artillerieunterstützung vor, aber diese Unterstützung benötigt Logistik.
Russland hat zwei Optionen in diesem Krieg:
1. die bewegliche Kriegsführung mit Umfassung usw. - hat aber dafür kein Personal
2. die „Feuerwalze“ - das benötigt aber Munition ohne Ende und belastet die Logistikketten, die auch noch unter (HIMARS-)Beschuss liegen
Und wenn Du schreibst, dass:
JosephConrad schrieb:Die USA hat bereits ein Drittel ihrer HIMARS Raketen an die Ukraine geliefert.
…hast Du eine Ahnung was da geliefert wurde? Man redet wohl von
GMLRS - davon sind ca. 50.000 Stück bis 2021 produziert worden. Ein Drittel sind grob 15.000 Schuss.
Das sind je Kanister 6 Schuss, macht also 2.500 Beladungen aus. Damit kann man bei 8 HIMARS 300 Beladungen vor nehmen - reicht also bei 3 Salven je Tag für knapp 100 Tage.
Und die Trefferquote ist recht ordentlich, es platzen ja nicht nur Munitionsdepots, sondern auch Kommandoposten. Gestern soll ein General
gemarst worden sein.
Aber diese Munition ist NICHT zur Feuerunterstützung an der Front gedacht, dazu gibt es M26 und AT2.
Und genau da ist die Krux, weshalb auch für Russland die Situation nicht so rosig aussieht. Die ganzen Bestände aus Sowjetzeiten nutzen nichts. Klar, Quantität (auf russischer Seite) kann über Qualität (HIMARS usw.) siegen. Aber für die Quantität fehlt Russland das Personal! Das ist auch nicht von der Hand zu weisen, weshalb die Situation für die Ukraine auch nicht so schlecht ist.