@kofi kofi schrieb:Wie soll man noch miteinander reden, ohne sich zuordnen zu müssen?
Indem man seriös, selbstbewusst und pragmatisch ist, wäre meine Antwort.
Ich ordne mich auch nicht einer bestimmten Partei oder einem Spektrum zu.
Wenn mich jemand anders irgendwo einordnen will, dann ist das sein Fehler, nicht meiner, dann begreift er nicht meine Intentionen.
Der Denkfehler, den viele machen, liegt in dem Glauben, man MÜSSE entweder politisch links oder rechts sein.
Muss man nicht.
Ich helf persönlich gerne Flüchtlingen aktiv, befürworte aber keine unterschiedlose ,,Alle-rein-Politik" und halte es für nötig, auch Leute abzuschieben, die einfach keinen Anspruch auf Asyl haben.
Bin ich jetzt rechts oder links?
:DUnd ich bin eben auch ein sehr großer Fan von Grundgesetz, von Grund- und Menschenrechten.
Dazu zählt für mich unbedingt auch das Recht auf freie Meinungsäußerung in einem angemessenen und vernünftigen Rahmen.
Wenn man nur eine einzelne, bestimmte Meinung äußern darf (,,Einwanderung ist immer super, alle Zuwanderer sind eine Bereicherung"), weil man sonst sofort Stress kriegt, dann ist das Recht auf freie Meinungsäußerung aufgehoben.
Das darf nicht geschehen, denke ich.
Speziell muss einem ja auch klar sein: Wie löscht man denn eine Ideologie oder ein Denken aus, auf menschenwürdige Weise, ohne Indoktrination oder Internierungslager oder Gehirnwäsche?
Das kann man nicht.
Also kann man auch nicht nationalsozialistische oder rechtsextreme oder sonstwie geartete Ideologien ,,auslöschen", auch nicht, indem man beispielsweise verbietet, rechtsradikal oder nationalsozialistisch zu denken. Du kannst zwar alle Rechten, die du findest, inhaftieren, aber sonst erreichst du nichts, die Ideologien werden weiter existieren und wenn es nur eine Art Untergrund ist.
Man könnte sogar vermuten, dass dieses Vorgehen die Radikalisierung bestärken würde, da die Rechten noch besser ihr Opferding, ihr ,,wir gegen die" aufziehen können, was die Szene und die Gruppen zusammenschweißt und zu der Annahme führt, man müsse viel mehr kämpfen.
Ohnehin würde man sich in gefährliche Nähe zu repressiven Regimen begeben, zu denen in arabischen Ländern, zu Nordkorea oder China...
Die halten das nämlich auch so:,,Wer was falsches sagt, landet beim freundlichen Verhörspezialisten und dann im Knast!".
Also ist es letztlich eine gute Sache, auch Rechtsradikalen oder Ausländerfeinden zu erlauben, sich öffentlich gegen Ausländer auszusprechen.
So sind sie sichtbar und hörbar, statt heimlich im Hintergrund zu agieren. Sie sind weniger cool. Man kann ihnen etwas entgegen setzen und immer wieder zeigen:,,Nein, ihr seid nicht das Volk, die große Mehrheit will eure Ideen nicht".
Das ist wertvoller und langfristig besser, als rigorose Verfolgung und Verbote.