"Tausend Bravos (...) für die mutige und pflichtbewusste Person, die den abtrünnigen und bösen Salman Rushdie in New York angegriffen hat".
"Die Hand des Mannes, der dem Feind Gottes den Hals umgedreht hat, muss geküsst werden."
"Messer im Nacken von Salman Rushdie".
"Satan auf dem Weg zur Hölle".
Ja, der Iran gibt sich bescheiden und diplomatisch.
Also wieder mal Dienst nach Vorschrift seitens verschiedener Medien, darunter auch die Öffentlich-Rechtlichen, nach dem erbärmlich feigen Anschlag auf Salman Rushdie. Aus welchen Gründen auch immer einigte man sich auf die Formulierung, dass der iranische Gottesstaat sich vom Hinrichtungsbefehl längst distanziert habe und sicherte damit die Erkenntnis, dass es wohl vielmehr die Tat eines Verrückten sein musste, als das die iranische Führung darin auch nur irgendwie verwickelt sein könnte.
Aber man muss das nur irgendwie verinnerlichen, um zu verstehen, dass aus einem verletzenden, islamophoben Buch aus längst vergangener Zeit mal eben ein Mordmotiv werden kann. Dabei hilft dann auch mal die ARD, welche die Bedrohung eben nicht im Gottesstaat selbst sieht und damit die Geschichte entscheidend verreißt.
Man möchte dieser dauerverletzten Erwachungs-Bewegung ein wenig dickere Haut wünschen, oder Hirn.
Mittlerweile hat sich die ARD auf die Worte
Ob der Angriff im Zusammenhang mit der jahrzehntealten, gegen Rushdie ausgesprochenen Fatwa steht, ist derzeit unklar.
geeinigt. So lalala geht hierzulande ja immer. Muss man sich mal vorstellen, über Jahrzehnte legt der halbe Iran zusammen, um Rushdies Kopf zu sehen...
Zum Glück. Bruder Salman, dessen Bücher sogar in Europa verbrannt wurden, wird diesen feigen Anschlag, wenn auch mit Leiden überleben. Gerade traute er sich wieder mutiger an die Öffentlichkeit. Meine Gedanken sind bei ihm, auch wenn ihm das herzlich egal ist. "Die satanischen Verse", wunderbare Geschichten rund ums Freudenhaus "Hijabin" in Mekka, laden auch heute noch zu einer illustren Reise durch den schier endlosen Kreisverkehr ein. Ein Prosit auf die Meinungsfreiheit, dem Tabubruch und natürlich dem blasphemischen Schänder, der weder Kopfgeld noch Vogelfreiheit scheut und damit unsere Freiheit proaktiv verteidigt.
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/nach-attacke-auf-rushdie-was-bekannt-ist-101.html