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Gewinnt der islamistische Terrorismus?

9.428 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: IS, Isis, Umzug ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gewinnt der islamistische Terrorismus?

03.05.2015 um 14:23
@Gwyddion
@dasewige

Mir scheint, eure Lese- und Verstehensfähigkeiten sind noch im Sonntagsschlaf :D

Ansonsten wäre euch aufgefallen, dass ich fett und deutlich NICHT geschrieben hab, nicht-terroristische, nicht-radikale Muslime sollten sich entschuldigen für Anschläge und Islamismus!
Ich habe klar und deutlich geschrieben, dass ich dies gar nicht einfordere.


Sondern ich habe meiner Meinung Ausdruck verliehen, dass sie sich ENTWEDER das ganze Paar Islam anziehen sollen oder gar keine Schuhe!

Heisst: Wenn sie sich beleidigt fühlen, weil jemand extremistische und terroristische Muslime und eine entsprechende Auslegung des Islams kritisiert, dann müssen sie sich auch den Schuh anziehen, dass sie eine Verantwortung für das Bild des Islams in der Welt haben.

Wenn lapidar immer nur gesagt wird:,,Das ist gar kein Islam, was die Terroristen da betreiben" - schön.
Dann müssen sich die ,,echten Muslime" ja auch nicht angesprochen fühlen, wenn man diese ,,Nicht-Muslime" kritisiert und abfällig betrachtet. Nicht wahr?

Wenn sie sich angegriffen fühlen, erkennen sie auch eine Verantwortung für das Bild des Islams in der Welt an.


Die gleichen Maßstäbe lege ich bei mir auch an. Abgesehen von der Tatsache, dass ich der Meinung bin, es gäbe in westlichen Ländern heute zu schnell und zu billig Abtreibungen, was zu unüberlegterem Sex und Verantwortungslosigkeit führt, muss ich mich zwar nicht entschuldigen für fundamentalistische Christen - aber ich kann nicht einfach nur sagen:,,Das ist kein Christentum".

Vielmehr ist es meine Aufgabe, wenn mir das Bild des Christentums am Herzen liegt, zu lehren, was echtes Christentum ist.
Dafür muss ich mich nicht unbedingt auf eine Kanzel stellen, das kann ich auf vielseitige Weise tun.


Ich erkenne es an, wenn vernünftige Muslime sich engagieren gegen radikale, fundamentalistische Vertreter des Islams.
Leider merke ich davon wenig hinsichtlich von Bewegungen oder großen Aktionen, weitreichenden, gemeinsamen Aktionen in Deutschland.

Und warum ist das so?

Weil selbst Muslime häufig eine Definition und Auseinandersetzung darüber scheuen, was Islam sei, weil sie zu oft nur eine ganz grobe Vorstellung davon haben, geprägt durch die Kultur im Herkunftsland oder abhängig vom örtlichen Imam. Vielleicht sogar, weil sie streng genommen, wenn sie sich an die Regeln ihrer Religion halten wollen, die ihnen gewöhnlich mehr bedeuten, als dem heutigen Durchschnittschristen in Deutschland dessen Glaube, sie auch FÜR die Etablierung eines islamischen Staates in Deutschland sein müssten.


Wenn ich höre:,,Das ist kein Islam", dann stelle ich die Frage:,,Was ist denn Islam? Du scheinst es ja zu wissen, verehrter Herr Muslim oder verehrte Frau Muslima, wenn du sagst, was Salafisten, IS oder Al-Kaida verträten, sei kein Islam. Ich bin ganz Ohr."


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Gewinnt der islamistische Terrorismus?

03.05.2015 um 14:25
Zitat von KcKc schrieb:Wenn sie sich beleidigt fühlen, weil jemand extremistische und terroristische Muslime und eine entsprechende Auslegung des Islams kritisiert
Die fühlen sich beleidigt, weil oft so getan wird, als wäre ihr Islam derselbe Islam, an den die Terroristen glauben. Das Wort "Auslegung" wird oft eben nicht benutzt. Dagegen wird man sich ja wohl noch verteidigen dürfen.


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Gewinnt der islamistische Terrorismus?

03.05.2015 um 14:28
..ist immer problematisch wenn Religionen politisiert werden.

Der Islam ist vllt nicht so, der politische Islam ist aber eben häufig genug so, dass man ihn hierzulande deutlich verurteilen muss.


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Gewinnt der islamistische Terrorismus?

03.05.2015 um 14:29
@matzea

Na dann sollen diese betreffenden, vernünftigen Muslime doch mal Tacheles reden und ERKLÄREN, LEHREN, was ,,richtiger Islam" oder wenigstens was IHRE, die Auslegung DIESER Strömung, DIESER Gemeinde, DIESES Verbandes ist, die als richtig betrachtet wird!

Davon sehe ich nichts, ich höre nur, das sei nicht islamisch legitimiert, was die islamistischen Terroristen treiben.
Aber mehr nicht.

Höchstens die Implikation:,,Wenn du wissen willst, wie richtiger Islam ist, dann lies den Koran."

Ja, toll, wenn`s so einfach wäre, dann dürfte es gar keine Islamisten geben, denn dann müssten diese - da ja Gewalt und Mord und Totschlag im Namen des Islams falsch seien - zu der Erkenntnis gelangen, allein durch ihr Lesen des Korans, dass sie sich auf einem falschen Weg befinden.

Offensichtlich gibt es aber terroristische, gewalttätige Muslime. Also kann es wohl doch nicht so einfach sein, nur den Koran zu lesen und dann weiss man Bescheid.


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03.05.2015 um 14:34
@Kc
Ne Positivdefinition ist halt schwierig, weil Glaube so divers ist.


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03.05.2015 um 15:28
@Kc
Das Hauptproblem ist nach, wie vor, dass der Islam in keinster Weise säkularisiert ist. Und das unterscheidet ihn deutlich vom Christentum und vom Judentum. Klar, gibt es auch fanatische Christen und Juden, aber sie haben eben in großen Teilen der Bevölkerung überhaupt keinen Rückhalt und werden eher als das, was sie tatsächlich sind angesehen, nämlich religöse Spinner.

Im Islam sind aber große Teile der muslimischen Bevölkerungen schon sehr konservativ, was ihr Islamverständnis betrifft. Deswegen sind sie noch keine Terroristen, aber eben der Nährboden, auf dem der fanatische Islamismus gedeihen kann. Das gepaart mit wirtschaftlicher Instabilität ergibt eine fatale Mischung und da ist der Westen als Feinbild schnell ausgemacht, da die westlichen Staaten nun wirtschaftlich erfolgreicher sind, als die muslimischen Staaten.


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Gewinnt der islamistische Terrorismus?

04.05.2015 um 00:11
Zitat von KcKc schrieb:Als Christ sehe ich es in gewissem Rahmen in meiner Verantwortung liegend, wie das Bild des Christentums in der Welt aussieht und wie sich die christlichen Botschaft entwickelt. Viele Menschen wundern sich um mich herum, aber durchaus zum positiven Effekt, wenn ich diese Verantwortung übernehme und das tue, wenn ich ihnen klar mache, dass es sich nicht mit dem christlichen Glauben verträgt und von mir keine Akzeptanz erfährt, wenn die katholische Kirche prasst oder die EKD schwach und unentschlossen ist.
Wenn das Christentum überall auf der Welt Leute in die Luft jagen, schächten, verbrennen, köpfen etc würde, und die Attentäter dabei "Jesus ist groß" schreien würden, und eine neuen katholischen Staat auf den Gebeinen ihrer ermorderten Feinde bauen wollten, würdest Du bestimmt irgendwann auch daran zweifeln, ob Du auf dem richtigen Dampfer bist, bzw. ob Du nicht einer destruktiven Sekte in die Hände gefallen bist.
Das wäre auch ein gute Idee für jeden Moslem, sich das mal selbst zu fragen, ob man mit sowas wirklich was zu tun haben will und wie es kommt, dass diese Religion so extrem viel Gewalt gebiert.


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04.05.2015 um 10:38
@z3001x

Meine persönliche Meinung lautet, dass der Islam nicht unbedingt mehr Anlagen zu Gewalt bietet, als andere, große Weltreligionen.

Das spezifische Problem des Islam insgesamt erscheint mir, dass einerseits nicht im Mindesten Einigkeit darüber besteht, was Islam sei und andererseits eine Rückentwicklung hin zu angenommenen Wurzeln (Fundamentalismus) stattgefunden hat/stattfindet.

Sunniten, Schiiten, Hanafiten, Aleviten, Wahabiten, Ahmadis, Taliban, Salafisten und und und... - alle können mit einem gewissen Recht behaupten, sie verträten den wahren Islam.
Es gibt keine halbwegs gemeinsam anerkannte Lehrinstanz, nichts, was mit der katholischen Kirche oder dem Papst vergleichbar wäre.
Man kann sagen, was man will, aber die katholische Kirche sorgte im Christentum zumindest lange Zeit für eine Orientierung und gemeinsame Basis in Hinsicht auf die Lehre.

Diese Uneinigkeit beim Islam führt dazu, dass der sich überall anders entwickelte, Kulturen beeinflusste und seinerseits VON kulturellen Voraussetzungen und der Umwelt beeinflusst wurde.
Deshalb ist man in Marokko beispielsweise anders drauf, als in Afghanistan.

Diese Uneinigkeit führt dazu, dass auch immer wieder Menschen sich Muslime nennen, aber behaupten, es ginge sie gar nichts an, was andere Leute, die sich auch Muslime nennen (IS) tun. Das sei nicht ihr Problem.
Unterstützt wird das noch von Leuten, die dann immer mit so schlauen Sprüchen kommen, wie:,,Ja aber du Christ distanzierst dich ja auch nicht dauernd von Abtreibungsgegnern und...und das Christentum war doch auch voll gewalttätig...".
Diese Leute begreifen nicht, dass es nicht drum geht, welche Religion ,,besser" ist. Das ist kein Wettbewerb.


Das ist, wie ich ja immer wieder betone, aus meiner Sicht eine ganz wichtige Aufgabe der muslimischen Welt:

Sie muss es schaffen, eine halbwegs gemeinsame Lehre zu entwickeln, anstatt so zerstückelt zu bleiben, wie sie es jetzt ist. Muslime selbst leiden am meisten unter den gewalttätigen Richtungen.


Der andere Punkt ist der Fundamentalismus:

Man findet dieses Ideal auch im Christentum, viele Gemeinschaften haben die Jerusalemer Urgemeinde als Vorbild für moralisches und religiöses Leben.
Nur gibt es leider in der islamischen Religion heute häufiger die Tendenz, den Zustand des Islams zu Zeiten Mohammeds des Propheten mit Gewalt wiederherstellen zu wollen.
Das hängt auch, glaube ich, zusammen mit Kriegeridealen in vielen Staaten der orientalischen Welt.

In der heutigen, westlichen Welt wird Diplomatie eher der Vorzug gegeben. Du gehst nicht einfach hin und drohst jemandem, dass du ihn zusammenschlägst oder tust es, wenn er in der SPD ist und du in der CDU, weshalb ihr unterschiedliche Vorstellungen von Wirtschaftsführung habt.

Der Taliban dagegen macht genau das, er sagt zu einem anderen Afghanen:,,Entweder schließt du dich MEINER Interpretation des Islam an oder ich mach dich fertig! [so machen das richtige Männer, richtige Kämpfer!]".


Fundamentalismus, charismatische Anführer, Neigung zum Einsatz von Gewalt, das sind ebenfalls entscheidende Probleme der orientalischen Welt.


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Gewinnt der islamistische Terrorismus?

04.05.2015 um 11:09
@z3001x
Zitat von z3001xz3001x schrieb:Wenn das Christentum überall auf der Welt Leute in die Luft jagen, schächten, verbrennen, köpfen etc würde,
Das haben die Christen doch schon gemacht in der Vergangenheit?
Zitat von z3001xz3001x schrieb:würdest Du bestimmt irgendwann auch daran zweifeln, ob Du auf dem richtigen Dampfer bist, bzw. ob Du nicht einer destruktiven Sekte in die Hände gefallen bist.
Du erwartest zu viel von religiösen Menschen, denn sie denken und handeln nunmal nicht rational.


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04.05.2015 um 11:16
@Kc
Guckt man sich die ganze Gegend im Nahen Osten an, stellt man fest, dass die Leute dort in der Masse kaum was Anderem folgen können, als den einfachsten Regeln einer antiquierten Gesetzesgebung, weil zu viele kaum was anderes verstehen.
Mehr als ein Jahrhundert von Auseinandersetzungen und Kriegen nach dem Zerfall des Osmanischen Reichs haben so ziemlich alles an Mittelstand, Bildungs-Infrastruktur und sozialem Netz zerstört, was mal vorhanden war, also was soll man mit den Leuten anders machen, als gesellschaftlich quasi wieder bei Adam und Eva anzufangen.. das Leistet nun mal momentan nichts anderes, als deren Religion.
Als eine gemeinsame Basis sozusagen die überhaupt mal halbwegs verstanden wird. Mehr geht wohl momentan wirklich nicht.


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Gewinnt der islamistische Terrorismus?

04.05.2015 um 15:04
@Kc
Zitat von KcKc schrieb:Fundamentalismus, charismatische Anführer, Neigung zum Einsatz von Gewalt, das sind ebenfalls entscheidende Probleme der orientalischen Welt.
Eher noch zu radikaler Gewalt bereit, sofern im Hirnwäsche solches indoktriniert.
Wie bekannt kann auch kambodschanischer kommunistischer Politiker wie PolPot Hirnwäsche betreiben und im Namen Reinheit Kinder zu Mord anstiften, da bedarf es keinen Islam dazu.
Die Hirnwäsche all der islamistisch salafistischer Gruppen haben neben Reinheitsprinzip noch Drogen intus, werden wie Roboter instrumentalisiert,
bei vielen Toten "Rebellen"wurden Pillen gefunden,
"Captagon®, Hauptwaffe der Dschihadisten"
http://www.voltairenet.org/article183143.html


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04.05.2015 um 15:10
@dunkelbunt
Zitat von dunkelbuntdunkelbunt schrieb:Guckt man sich die ganze Gegend im Nahen Osten an, stellt man fest, dass die Leute dort in der Masse kaum was Anderem folgen können, als den einfachsten Regeln einer antiquierten Gesetzesgebung, weil zu viele kaum was anderes verstehen.
Folgt man RTL, könnte man meinen, DE sei eine verdumpfte Gesellschaft zwischen konsumfreudigen Dicken auf Sofa und Problemen wie operiere ich meine Problemzone weg..
Das ist genauso falsch wie Klischees über nahen Osten,
Naher Osten, Nordafrika, Orient und Asien lebt, und ist uns in nichts hintennach, im Gegenteil, hochmodern,
nur das es einiges mehr an Hindernissen gibt für Intellektuelle, Künstler, Musiker, Oppositionelle, etc.


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04.05.2015 um 15:14
@lilit
Musst noch mal zwischen den Ballungszentren und dem Hinterland sozusagen unterscheiden. Die Zentren gehen soweit klar, auch wenn es ebenso stellenweise viel Mangel gibt, aber das Landleben ist weit unter durchschnitt.


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04.05.2015 um 15:22
@dunkelbunt
Kommt drauf an, du findest genug druisische Obstbauern oder sunnitische Kleinbauern oder Händler, die nichts mit Extremisten am Hut haben wollen auf dem Land, genug Dörfer die nicht gewollt überrollt wurden von Banden mit schillernden Namen,
mit Fusionen von Salafistischen alKaidaGruppen mit lokalen mächtiger Stammesherren und weit weg von etwas wie Demokratie,
da ist ja willkürliche Sharia weitaus attraktiver.

Es gab schon viele säkulare Bemühungen, etwas zu verändern, auch vom Land aus, nicht nur in Städten,
Stimmen gehen unter,
leider gibt es zuviel internationale Unterstützung für bewaffnete Gruppen, was diese stark werden liess.


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04.05.2015 um 15:26
@lilit
Na gut, dann kann ja die Demokratisierung nun beginnen, nicht wahr.. bin ja mal gespannt.


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04.05.2015 um 15:32
@dunkelbunt
Demokratie ist schon bald ein abgenutztes Wort, nicht mehr fähig, Enthusiasmus zu fördern gegen zerstörende Kräfte, seien das eigene Regime oder islamistischer Terror,
unter namen Demokratie sind zuviel NichtDemokratiefördernde Kriege entstanden,

"Einmischung ausländischer Mächte

Karin Leukefeld schreibt über die Ursachen des Flächenbrands im Nahen Osten

Der nun schon vier Jahre andauernde Bürgerkrieg in Syrien und »die größte Flüchtlingskatastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg« werden von Karin Leukefeld in ihrem neuesten Buch »Flächenbrand. Syrien, Irak, die arabische Welt und der Islamische Staat« analysiert.

Leukefeld berichtet als Korrespondentin der jungen Welt schon seit Jahren aus dem Nahen Osten. Als Hauptursache für das derzeitige Bürgerkriegschaos in Syrien sieht sie die Einmischung ausländischer Mächte. Syrien sei dadurch Austragungsort eines vielschichtigen Stellvertreterkrieges geworden. Die sozialen Verwerfungen innerhalb der syrischen Gesellschaft werden von der Autorin nicht verschwiegen. Doch Zahlen zur sozialen und wirtschaftlichen Situation in Syrien vor Ausbruch des Bürgerkrieges finden sich im Buch nur wenige. Immerhin beschreibt die Autorin ausführlich das von der syrischen Regierung nie überwundene Stadt-Land-Gefälle. Vom seit der Unabhängigkeit angeschobenen Modernisierungsprogramm habe im wesentlichen die urbane Oberschicht profitiert. Der Abbau von Subventionen im Agrarbereich sowie mehrere Dürrekatastrophen hätten zur massenhaften Abwanderung von Dorfbewohnern in die Städte geführt, wo diese dann aber oft keine Arbeit fanden. Neoliberale Reformen sowie wirtschaftliche Kooperation mit der benachbarten Türkei ließen den kleingewerblichen Sektor der Volkswirtschaft auch noch drastisch schrumpfen. Allerdings gab es in Syrien bis zum Ausbruch des Bürgerkrieges keine Hungersnot. Die Gesundheitsversorgung war kostenlos, die Mehrheit der Bevölkerung alphabetisiert.

Die schwelende Unzufriedenheit mit der Willkür von Regierungsbeamten und der herrschenden Baath-Partei, mit Korruption und Vetternwirtschaft eskalierte hauptsächlich infolge der finanziellen Unterstützung militanter Gruppierungen durch die reaktionären Golfmonarchien. Unter den verarmten Schichten der Bevölkerung in den Städten fanden radikalislamische Prediger zunehmend Gehör. Hinzu kam eine kaum verbrämte Unterstützung bewaffneter Aufständischer durch die Nachbarstaaten Türkei und Israel sowie eine massive Rückendeckung des Westens für den gewaltbereiten Flügel der syrischen Opposition.

Was danach passierte, war allerdings nicht der vom Westen propagierte »demokratische Aufbruch«. Die Auseinandersetzungen gipfelten häufig in ethnischen Säuberungen eroberter Gebiete von unerwünschten Bevölkerungsgruppen, gepaart mit Plünderung und nacktem Terror. Die in verschiedene Fraktionen zerfallenen Oppositionsgruppen führten bald mehr untereinander Krieg, als dass sie gemeinsam gegen Regierungstruppen und die mit ihr verbündeten Milizen kämpften. Mehrheitlich stehen in ihren Reihen gar keine syrischen Staatsbürger, sondern aus dem Ausland eingesickerte Gotteskrieger.
"


Golfstaaten ohne Flüchtlingskonzept

"Die Kriege in Syrien, im Irak, im Jemen und in Libyen gehen unvermindert weiter. Doch die Golfstaaten suchen sich die Flüchtlinge, die sie aufnehmen, sehr genau aus. Ein Kriterium ist dabei offenbar das Bankkonto.
..
Doch die Tür bleibt nicht für alle Flüchtlinge verschlossen: Beobachter kritisieren, dass die Golfstaaten notleidende Flüchtlinge nicht aufnehmen, zugleich aber die reichen Flüchtlinge willkommen heißen.
..
"
http://www.dw.de/golfstaaten-ohne-flüchtlingskonzept/a-18424078


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04.05.2015 um 15:40
@lilit
Ernsthaft? Du willst mit dem Geblubbere der "Jungen Welt" irgendwas ernsthaft belegen? :D Das ist so, als würde man das mit Artikeln der "Jungen Freiheit" versuchen. Das eine ist ein linkes Schmierblatt, das andere ein rechtes, beiden ist gemeinsam, das ihre politischen Analysen für die Katz, weil ideologisch gefärbt sind. :D


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Gewinnt der islamistische Terrorismus?

04.05.2015 um 16:37
@lilit

Ich dachte bisher, Rauschmittel seien für jeden guten Muslim streng verboten?

Weil doch im Koran, glaube ich, gesagt wird, dass für die einen ein Glas Bier (jetzt mal modern formuliert) viel ist, für andere wenig und ein wenig Rauschmittel zu viel Rauschmittelkonsum führt.
Daher soll ein Muslim gar keine Rauschmittel nehmen.


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Gewinnt der islamistische Terrorismus?

05.05.2015 um 10:24
@Wolfshaag
Zitat von WolfshaagWolfshaag schrieb:Ernsthaft? Du willst mit dem Geblubbere der "Jungen Welt" irgendwas ernsthaft belegen? :D Das ist so, als würde man das mit Artikeln der "Jungen Freiheit" versuchen. Das eine ist ein linkes Schmierblatt, das andere ein rechtes, beiden ist gemeinsam, das ihre politischen Analysen für die Katz, weil ideologisch gefärbt sind. :D
Bei der Quelle gehts mir mehr um Autor, den ich meist erst google bevor ich was zitiere.
In Junge Welt publizieren auch Autoren, die bei NZZ oder Welt oder irgendwo Sachen publiziert haben, gibt gute Artikel dabei.


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Gewinnt der islamistische Terrorismus?

05.05.2015 um 11:13
@Kc
Zitat von KcKc schrieb:Ich dachte bisher, Rauschmittel seien für jeden guten Muslim streng verboten?

Weil doch im Koran, glaube ich, gesagt wird, dass für die einen ein Glas Bier (jetzt mal modern formuliert) viel ist, für andere wenig und ein wenig Rauschmittel zu viel Rauschmittelkonsum führt.
Daher soll ein Muslim gar keine Rauschmittel nehmen.
Alles relativ!
Kath ist eine Alltagsdroge im Jemen sowie in Äthiopien, in Somalia, im Norden Kenias und in Dschibuti.

Der Konsum ist in den oben genannten Ländern weithin verbreitet und akzeptiert. Es ist oft zu beobachten, dass das öffentliche Leben gegen Mittag zum Erliegen kommt, und viele Menschen in Gruppen zusammen sitzen und beim Kathkauen diskutieren. Im islamischen Recht wird Kath mehrheitlich als verboten (haram) angesehen, so etwa in Saudi-Arabien; in den Ländern, in denen der Genuss verbreitet ist, wird er von der herrschenden Lehre gerechtfertigt.
Wikipedia: Kathstrauch
Kaudroge Kat in vielen Mündern
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Kaudroge-Kat-in-vielen-Muendern/story/22541003

Im Fall von Pillen wie Captagon werden die logischerweise von Jhihadkämpfer nicht als Drogen angesehen, im Gegensatz zu einem Glas Wein oder Zigarette.
Captagon ermöglicht das Vorgehen mit besonderer Brutalität und Gefühllosigkeit – und offenbart damit trotz seiner chemischen Verwandtschaft mit anderen Amphetaminderivaten, entfaltet es eine ungleich härtere Wirkung als beispielsweise Ritalin. In jedem Fall wird durch die Pillen die Einschüchterung und Terrorisierung der Zivilbevölkerung als (allerdings relativ kurzfristiger) taktischer Vorteil möglich. Langfristig führt es wie alle anderen Amphetamine zu Psychosen und paranoiden Wahnvorstellungen, welche dem Konflikt einen zusätzlichen und wie für Amphetamine aller Art eben üblich - bitteren Beigeschmack geben dürften.
http://motherboard.vice.com/de/blog/infojunk-kolumne-captagon-in-syrien
Captagon, the trademark name for the synthetic stimulant fenethylline, was first produced in the 1960s to treat hyperactivity, narcolepsy and depression, but was banned in most countries by the 1980s as too addictive. It remains hugely popular in the Middle East; Saudi Arabia alone seizes some 55m tablets a year, perhaps 10% of the total thought to be smuggled into the kingdom.

The drug is cheap and simple to produce, using ingredients that are easy and often legal to obtain, yet sells for up to $20 a tablet. A Lebanese psychiatrist, Ramzi Haddad, said that Captagon had "the typical effects of a stimulant", producing "a kind of euphoria. You're talkative, you don't sleep, you don't eat, you're energetic."
http://www.theguardian.com/world/shortcuts/2014/jan/13/captagon-amphetamine-syria-war-middle-east


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