@ObrienDein Beitrag vom 20.02.2015 um 09:44:
Der IS wird nicht maßlos überschätzt. Ihre Stärke ist nicht die Kampfkraft, die sich aus der Summe ihrer Panzer und Sturmgewehre ergibt, sondern ihre intrinsische Motivation und ihr Sendungsbewusstsein. Zumal die Kurden ohne Waffenlieferungen und massiver Unterstützung aus dem Westen sich auch nicht hätten halten können, was deine Aussage relativiert. Im Gegenteil, der IS breitet sich aus.
Sie werden ja seit einiger Zeit ernsthaft angegriffen und seitdem verlieren sie Stadt um Stadt, Ölfeld um Ölfeld, weite Teile der Gebiete, die sie angeblich kontrollierten, und viele dieser Loser, Drop-Outs und Endkranken, die sich dem IS anschlossen, dürfen die irakischen Radieschen nun für immer von unten bestaunen - selbst Schuld.
Und die "intrinsische Motivation" der Kämpfer verpufft jä, aber sie könne ja nicht entkommen, weil der IS ist ein Unternehmen mit No-Return. Das wahre Grauen auf Erden.
Jedenfalls zeigt sich dabei, dass die vermeintliche Stärke des IS v.a. auf der Greuel-Propaganda beruht, die sie in ihren Nekrophilie-Videos verbreiten.
Sicher darf man sie dennoch nicht unterschätzen, den Kern bilden alte Kader aus Saddams Arme und kampferprobte Dschihadisten aus Tschetschenien und überall aus der Welt. Die sind gefährlich und werden es bleiben. Aber das Gros der Kämpfer sind den Narrenfängern auf den Leim gegangene Jungpimpfe, die ihr Dummheit mit dem Leben bezahlen.
Letztendlich besteht dadurch Anlass zur Hoffnung, dass das Monster zumindest im Irak noch dieses Jahr ausgelöscht wird, und das ist doch ein echter Grund zur Freude.
Auch die sunnitischen Stämme verweigern zunehmend die Gefolgschaft. Flüchtlingslager überfallen, Zivilisten köpfen, Christen kreuzigen und Kinder schlachten, das kann der IS, aber wenn sie auf eine echten Gegner stoßen, sind sie der Verlierer.