Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

Fedaykin schrieb:Man kann nur den Differenzeffekt von Weichwährung nicht nutzen. Das Lohn Preisniveau blieb ja eigentlich unverändert, ungeachtet welche Nominalwährung man einsetzt.

Entschuldigung aber das ist Blödsinn. In der eurozone wird mitunter mehr verdient als hierzulande. Im Prinzip kann man sagen das die Länder mit schwacher Währung ungemein profitiert haben während er für uns zu schwach ist. Ein gewollter Effekt.

@Fedaykin
Der Anteil der Nicht-Banken ist nach deiner Statistik auch erheblich geschrumpft, nur sollte man bedenken, dass wohl nicht jeder private Investor auch eine Bank sein muss, sondern eben vielleicht halt auch irgendwelche anderen Institute oder so. Was auch immer das dann sei. Aber das, was die EZB gewährt, da kann man doch kaum mehr erwarten, dass es wieder rückbezahlt wird, würde ich sagen. Mit dem Geld aber selbst würden die noch verbliebenen ausstehenden Schulden an die Privaten abbezahlt, die großen Verluste hingegen blieben dann am Steuerzahler hängen.

Aperitif schrieb:Entschuldigung aber das ist Blödsinn. In der eurozone wird mitunter mehr verdient als hierzulande. Im Prinzip kann man sagen das die Länder mit schwacher Währung ungemein profitiert haben während er für uns zu schwach ist. Ein gewollter Effekt.

Du hast doch behauptet das viele Volkswirtschaften nicht bereit sind für den Euro. Der Euro ist aber in erster Linie eine Recheneinheit.

Und der Effekt ergbit sich eben aus dem Devisenmarkt. Gewollt ist relativ. Aber der Euro passt schon zum Dollar, wenn man die Größen der Volkswirtschaften vergleicht.

libertarian schrieb:Aber das, was die EZB gewährt, da kann man doch kaum mehr erwarten, dass es wieder rückbezahlt wird, würde ich sagen. Mit dem Geld aber selbst würden die noch verbliebenen ausstehenden Schulden an die Privaten abbezahlt, die großen Verluste hingegen blieben dann am Steuerzahler hängen.

Oh Rückzahlungen nicht Ausgeschlossen, die letzten überweiseungen gehen ja an den IWF und co.

Insgesamt hat Griechenland Kredite von mehr als 240 Milliarden Euro erhalten. Doch fünf Jahre nach Beginn der Hilfsaktion ist die Bilanz verheerend. Das Land steht wieder am Abgrund der Pleite. Die Wirtschaft rutschte in die tiefste und längste Rezession der Nachkriegsgeschichte. Die Menschen sind ärmer geworden, eine Million Jobs wurde vernichtet. Und die Schuldenlast ist heute höher denn je. Das wirft die Frage auf: Was haben die Griechen mit den Milliarden gemacht? Die Antwort: Gar nichts. Denn die meisten Hilfsgelder kamen nie in Griechenland an.

Mit dem vermeintlichen Hilfsprogramm wurde Griechenland in einen Teufelskreis getrieben: Viel zu strikte Sparauflagen ließen die Wirtschaft und die Sozialsysteme zusammenbrechen. Zugleich wurden dem Land neue Schulden aufgesattelt. Das von vielen Experten immer wieder geforderte Wachstumsprogramm, das Griechenland befähigen könnte, seine Schulden zurückzuzahlen, gibt es bis heute nicht.

http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-06/griechenland-hilfsprogramm-geld-bevoelkerung?utm_content=zeitde_redpost_link_sf&utm_campaign=ref&utm_source=facebook&utm_medium=social&utm_term=facebook_zonaudev_int&wt_zmc=sm.int.zonaudev.facebook.ref.zeitde.redpost.link.sf

Wie ich es ahnte, haben sich offenbar einige dran bedient, aber nicht die "normalen Leute" dort, sprich die breite Masse, in die man aber dringend hätte investieren müssen, damit die Wirtschaft neues Kapital und damit Auftrieb kriegt.

@dunkelbunt
Danke fuer den Artikel.
Der Artikel zeigt auf das dass "Rettungsprogramm" gescheitert ist und zum Scheitern vom Anfang an verurteilt war.

Die Schulden des Staates koennen nicht bedient werden, entweder gibt es einen Schuldenschnitt oder eine Staatspleite mit einhergehendem Verlassen Griechenlands der Eurozone.

Diese zwei Optionen liegen auf dem Tisch,wobei ich persoenlich die Staatspleite und Rueckkehr zur Drachme favorisiere.

Aperitif schrieb:Entschuldigung aber das ist Blödsinn. In der eurozone wird mitunter mehr verdient als hierzulande. Im Prinzip kann man sagen das die Länder mit schwacher Währung ungemein profitiert haben während er für uns zu schwach ist. Ein gewollter Effekt.

Obwohl ich @Fedaykin ungern recht gebe, bleiben bei
1.

Aperitif schrieb:In der eurozone wird mitunter mehr verdient als hierzulande.

große Fragen offen:
Wer speziell(?) verdient mehr in der Eurozone, als hierzulande ?
Arbeitnehmer, Mittelständische Unternehmer, GroßKonzerne oder Schattenbanken/Hedgefonds?
2.

Aperitif schrieb: Im Prinzip kann man sagen das die Länder mit schwacher Währung ungemein profitiert haben während er für uns zu schwach ist.

Haben Länder mit schwacher Währung ungemein profitiert(?) oder nur eine jeweils kleine Oberschicht?
3.
Für was ist der Euro für uns zu schwach?
Was könnte bei uns besser laufen, wenn der Euro stärker wäre?

@Aperitif

Du kannst doch nicht den Euro als Weichwaehrung bezeichnen, wie kommst du darauf dass die Suedlaender so sehr vom Euro profitiert haben und Deutschland darunter gelitten hat?
Die Arbeitslosenzahlen und die allgemeine Wirtschsaftslage stuetzen nicht deine Argumentation.
Die Arbeitslosigkeit ist in Spanien und Griechenland auf Rekordniveau,Spanien hatte zwar schon immer eine sehr hohe Arbeitslosigkeit,mit dem Euro ist diese jedoch noch weiter gestiegen.
Griechenland hatte jahrzehntelang eine Arbeitslosigkeit von ca. 10%(relativ hoch), jetzt sind es 27%.

Na aber Griechenlands Probleme liegen eben nicht am Euro, sondern das dem Anstieg des Lohn Preisniveaus durch billiges Geld keine Leistung gegenübersteht.

habe ich hier ja sogar die Graifken gezeigt. Wie A) Die Löhne stiegen, B) Die Importe Stiegen bze Handelsbilanz sich negativ entwickelt und wie eine Enorme Staatsverschuldung entstand.

@Fedaykin
Die Problmeme Griechenlands waren in der Vergangenheit natuerlich das Eigenverschulden einer korrupten Elite, dies bestreitet doch niemand.Die aktuelle Regierung Griechenlands will ja nun endlich diese Zustaende abschaffen,obwohl ich diese Regierung in vielen Sachen kritisiere(Vetternwirtschaft z.B.,viele qualifizierte Verwandte von Regierungsmitgliedern haben staatsnahe oder staatsberatende Posten erhalten), sehe ich den Willen der Regierung gerade die Probleme ernsthaft zu beseitigen.
Die Regierung ist dabei auszuloten die Ausschließlichiche Wirtschaftszone mit Aegypten und Albanien auszuhandeln.
Die Bodenschaetze im Mittelmeer(Erdgas und Erdoel) sind auf jeden Fall vorhanden,Israel und Zypern sind schon dabei diese Schaetze zu foerdern oder bald zu foerdern,die bisherigen Regierungen haben dieses Thema nur halbherzig behandelt, die moeglichen Erloese fuer den griechischen Haushalt dadurch koennen mittelfristig sehr wichtig sein.
Vorsichtige Schaetzungen gehen von 3-5% des bip aus(pro Jahr).
Die Bodenschaetze Griechenlands koennten damit zu einem wichtigen Faktor werden,ich hoffe nur dass diese Bodenschaetze nicht an auslaendische Konzerne quasi "verschenkt"werden.

SouthBalkan schrieb:Die Problmeme Griechenlands waren in der Vergangenheit natuerlich das Eigenverschulden einer korrupten Elite, dies bestreitet doch niemand.Die aktuelle Regierung Griechenlands will ja nun endlich diese Zustaende abschaffen,obwohl ich diese Regierung in vielen Sachen kritisiere(Vetternwirtschaft z.B.,viele qualifizierte Verwandte von Regierungsmitgliedern haben staatsnahe oder staatsberatende Posten erhalten), sehe ich den Willen der Regierung gerade die Probleme ernsthaft zu beseitigen.

Naja diesen Willen sehe ich nicht so sehr. Sie haben immer noch kein Reformprogramm vorgelegt.

@Fedaykin
Sie haben ein Reformprogramm vorgelegt, ebenso die Geldgeber ihres,darueber wird gerade verhandelt.
Meiner Meinung nach gibt es nichts zu verhandeln.
Es gibt 2 Optionen: Staatspleite oder Schuldenschnitt

Ich bin fuer die Staatspleite und Neubeginn ausserhalb des Euros

@SouthBalkan

Ich auch. Das Geld sehen wir sowieso nicht wieder. Ich gehe aber davon aus, Tsipras die EU-Gemeinschaft bewusst hintergangen , gelogen und betrogen hat.

Fedaykin schrieb:Naja diesen Willen sehe ich nicht so sehr. Sie haben immer noch kein Reformprogramm vorgelegt.

Ob nun Wille oder nicht, es ist tatsächlich schwer, so eine korrupte Elite an den Beinen hoch zu ziehen und das Geld aus ihr herauszuschütteln.
Nur...
statt ihrer,
zu fordern, dass die, die wenig haben, sich doch gefälligst anstrengen sollen, ist auch wenig zielführend.

@Bauli

Nun es macht die ganze Zeit schon sein Steckenpferd. Spieltheorie. Blos das die Option Kooperation für die EU nicht mehr soviel Nutzen hat wie "Nein"


Btw wäre es nett wenn wir die Griechischen Reformvorschläge hier mal reinstellen um zu schauen ob sie wirklich welche Sind.

@Bauli
Wieso betruegt Tsipras die Geldgeber?

Im Gegenteil, er sagt doch dass Griechenlands Schulden nicht bezahlbar sind und die Austaeritaetspolitik gescheitert ist.
Die griechische Regierung muss zum Wohle Griechenlands endlich mal die Staatspleite verkuenden und aus dem Euro austreten.

@eckhart

das ist ja ein Punkt der mich Stört. Weder die Konten noch die großen Griechischne Olligarchenfirmen, Reedereien und co wurden zur Kasse gebeten.

Klar man sollte letztere nicht so schröpfen das sie abhauen, aber völlig Gratis geht auch nicht. (Ein guter Deutscher Bürger sollte auch Mercedes boykottieren bzgl Steuern)

SouthBalkan schrieb:Die griechische Regierung muss zum Wohle Griechenlands endlich mal die Staatspleite verkuenden und aus dem Euro austreten.

Ist das nicht ohnehin nur noch eine Frage der Zeit?

@Aldaris
Ja,ist es, es sei denn es gibt einen Schuldenschnitt , aber damit verschiebt man nur das Problem.Griechenland ist ausserhalb des Euros besser aufgehoben, ich bin fest davon ueberzeugt dass Griechenland mit der Drachme wirtschaftlich erfolgreich sein kann.

SouthBalkan schrieb:Griechenland ist ausserhalb des Euros besser aufgehoben.

Einige andere Länder sicherlich auch.

Problem is nur, dann wäre die "alternativlose" Rettungspolitik von Frau Merkel grandios gescheitert und sie würde auf das zurechtgestutzt was sie eigentlich als Politikerin darstellt. Eine Marionette der Wirtschaft mit Muttigehabe und politischer Zonenkompetenz. Und sie regiert Deutschland immerhin schon mehr als 10 Jahre und gilt hier als eine der "mächtigsten" Frauen der Welt. :D

Das wäre für die deutsche Politik schon so 'ne Art Super-GAU, wie ich finde. :(

Gruß greenkeeper