Erst einmal möchte ich den Debattenstil positiv hervorheben. Es gibt unterschiedliche Ansichten und Vorstellungen, was durch diese Krise ausgelöst wurde und welche Lösungen es dafür gibt. Alles ohne persönlich oder rechthaberisch aufzutreten.
Wer kann auch schon behaupten, ein Patentrezept zu kennen?
@FossDeine These, kein gutes Geld schlechtem hinterherzuwerfen kann ich ja noch folgen.
Jedoch ist aus meiner Sicht nicht Griechenland das Problem sondern der €.
Mit der Einführung der festen Wechselkurse unter dem Ecu damals sind in den Südländern (nennen wir sie mal der einfachheit halber so) z.B. Darlehenszinsen um mehr als 13% gesunken. Gleichzeitig sank die Inflation. Alles besichert durch die starken Beitrittsländer.
Das hatte nichts mehr mit realwirtschaft zu tun, weil dadurch gigantische Geldströme aus Deutschland Richtung Süden flossen, die die dortigen Marktmechanismen völlig konterkarierten. Alles ging auf einmal auf Pump.
2010 wäre die Chance gewesen, diesem Wahnsinn ein ende zu bereiten, indem die Spekulanten (Versicherungen und co) für ihre Risikoanleihen bluten, das ist aber wieder besseres Wissen unterlieben. Das ist allein Schuld der deutschen Erbsenzählerin, warum auch immer.
Und die Sage, das Deutschland vom € profitiert, ist und bleibt eine Sage.
Enteignung der Sparer durch negativzinsen, im Verhältniss zu wirtschaftskraft zu niedrige Löhne und zu hohe Zinsen, fast 10 Jahre ein Kapitalabfluss ohne Beispiel, das zur geringsten Investitionsquote aller €-Länder führte, uns als den kranken Mann Europas darstellte und letzlich zur Agenda 2010 führte.
Profitiert haben öffentliche Haushalte und einige Shareholder, die dann günstigerweise zumeist in Steueroasen sitzen.
OHNE eine gemeinsame wirtschafts- und finanzpolitik und demokratischer Strukturen in der Eurozone, die die nationalen Interessen z. B. Luxemburgs unterbindet ist diese Währung eine Totgeburt. Je länger es dauert, je teurer wird der Ausstieg, jedenfalls für die Steuerzahler Europaweit.