Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

@mayday
Ist ja jetzt so, dass man mit dem Geld neue Zeit erkauft, und in dieser nun mal die Lage dort stabilisieren muss. Wenn der Sinn jetzt sagt, dass die nicht wettbewerbsfähig sind, was ja richtig ist, und am besten durch mit der Drachme abwerten könnten, dann ist das nur die halbe Wahrheit. Abwerten kann man auch über die Lohn-Preis Spirale, und das passiert ja eh momentan auch schon lange. Der Grexit ist also vllt die bequeme Lösung, auch für uns, weil wir das Risiko los sind, dass es in drei Jahren wieder los geht, aber nicht wirklich notwendig, falls man das Land echt mal reformieren könnte.

Wie das jetzt aber alles vonstatten gehen soll, das weiß nur Apollon.

@dunkelbunt
Im Gegensatz zu Sinn der Syriza etwas abwärtig als extreme Partei bezeichnet, denke ich sogar, dass Syriza am ehsten Reformen umszusetzen kann.

Aber imo wird das nicht reichen, weil die EU dabei nicht wirklich hilft. Ich denke man versucht weiter die gewählte Regierung zu "sabotieren". Geldgeber geben fast alleinig den Ton an, was das Land tun soll.

Ich würde es ja auch begrüssen, wenn es ohne Grexit ginge, aber dazu müsste sich die EU bewegen von der gescheiterten Politik abweichen und mit der gr. Regierung kooperieren. Das Land muss nebst reinen Sparübungen mit Aufbauprogrammen gefödert werden. Solange da nichts passiert und man sich immer nur für Zahlen interessiert, tendiere zu einem Grexit, nicht weil es besser für die EU ist, sondern für beide.

Die Eu muss sich reformieren, damit meine ich folgendes bzw. befürchte, dass es passieren könnte mit den heutigen Machthabern in der EU

Es könnte auch so kommen...
Wenn die Griechen den Euro verlassen, wird die EU alles in Ihrer Macht stehende tun, um es Griechenland so schwer wie irgend möglich zu machen, denn falls sich Griechenland rasch erholen würde, könnten die restlichen PIIGS-Staaten dasselbe tun, weil es ein Erfolgsmodell war.

Jedoch sehe ich auch Chancen, keine Regierung währt ewig. Ich möchte nicht alles auf Merkel schieben, aber finde sie sollte möglichst rasch gehen. Es braucht Alternativen neue Wege für die EU. Das Festkrallen am Euro für alle Länder ist aus meiner sicht ein grosser Fehler. Man darf eine Burg nicht auf Sand bauen und hat aber den Euro als Fundament erkoren, mehr Flexibilität ist dringend nötig und man muss auch dahingehend reformieren, dass die Finanzwelt nicht die Fädenzieher ist, sondern wieder zum Dienstleister wird und die Politik entscheidungen fällt.

Es wird so lange taktiert und getrickst, bis eine Revolution passiert. Dann sind wieder alle entsetzt.

Was offenbar nur die Wenigsten auf dem Schirm haben, -auch ein Grexit und die Einführung einer anderen Währung würde Geld benötigen! Griechenland ist derart pleite, dass es einfach weitere Gelder braucht, -egal für welche Art von Zukunft, -innerhalb der Eurozone, oder draußen. Darum, -jetzt wieder auf "die Linken" einzukloppen", welche in diesem miesen Spiel eigentlich die einzigen echten Sympathieträger sein sollten, entzieht sich meinem Verständnis!

Unser Kollege Nicolai Kwasniewski ist in Brüssel vor Ort und berichtet, dass die Chancen auf eine Einigung derzeit bei 50:50 liegen.

Uhh, na dann. Ich brauche mehr Dramatik.

Psycho -- soundtrack (prelude; the murder; finale)

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mayday schrieb:Das Land muss nebst reinen Sparübungen mit Aufbauprogrammen gefödert werden.

Das ist ja das Problem. Die Geldgeber glauben mittlerweile nicht mehr daran, dass das mit dem Aufbauprogramm funktioniert. Wie ich vorher schon aufgezeigt habe, konsumieren die Griechen viel zu viel für ihre Verhältnisse. Sie haben die Gelder, die ihnen mit den Hilfspaketen zur Verfügung gestellt wurden, nicht sinnvoll genutzt. Und die Geldgeber haben jetzt quasi die Schnauzte voll und wollen, dass Griechenland wenigstens nicht mehr ausgibt, als es erwirtschaftet.

mayday schrieb:Die Eu muss sich reformieren, damit meine ich folgendes bzw. befürchte, dass es passieren könnte mit den heutigen Machthabern in der EU

Warum soll sich die EU Griechenland anpassen? Die Griechen müssen sich der EU anpassen!

@Foss
Ist denn nun nicht deutlich geworden, dass es auch seitens der Eurogruppe einiger Reformen bedarf?

schmitz schrieb:Darum, -jetzt wieder auf "die Linken" einzukloppen", welche in diesem miesen Spiel eigentlich die einzigen echten Sympathieträger sein sollten, entzieht sich meinem Verständnis!

Griechenland hat kein Geld. Gut, das kann man den Vorgängerregierungen anlasten. Aber die jetzige Regierung hat auch das verspielt, was Griechenland vorher noch in geringen Maße hatte, Vertrauen. Und kein Vertrauen ist mitunter schlimmer als kein Geld. Nur kommt das bei den Griechen jetzt in Kombination.

schmitz schrieb:Ist denn nun nicht deutlich geworden, dass es auch seitens der Eurogruppe einiger Reformen bedarf?

Was willst du denn reformieren? Willst du hier Industrieanlagen abbauen und nach Griechenland tragen? Den Griechen einfach so Geld geben weil sie Griechen sind?

Foss schrieb:Und kein Vertrauen ist mitunter schlimmer als kein Geld. Nur kommt das bei den Griechen jetzt in Kombination.

Vertrauen heisst für die Eurogruppe, dass man genau das macht, was sie und die Geldgeber wollen. Tut man das nicht, hat man Vertrauen verspielt und fliegt vielleicht sogar aus dem Euro. Ganz ehrlich, braucht man solche "Freunde"?

@Foss
Das was GR hatte, war die Möglichkeit, unmögliche, weil in den Jahren zuvor schon gescheiterte Maßnahmen, ohne Gegenwehr und Diskussion zu verlängern, -das Problem für GR nicht zu verbessern und den Leidensweg fürs Volk länger und länger werden zu lassen...-mit ein paar Mal Ja sagen und Unterschriften leisten!

Die Verhandlungen der letzten Monate haben gezeigt, welch ein Moloch da in Europa mit der Troika aus den Tiefen gekrochen kam. Griechenland ist da lediglich das erste Land, andere werden folgen. Mit Links, Rechts, Geradeaus, hat das nix zu tun!

@aseria23
Also Geldgeben, weil sie Griechen sind. Die Ost EU-Länder werden begeistert sein.

@Hape1238
Auch Grexit und Drachme würden Milliarden kosten, Milliarden, die die Griechen nicht haben...

Foss schrieb:Griechenland hat kein Geld.

Griechenland hatte bereits 2010 kein Geld, auch 2012 nich und Mutti hat Ihnen trotzdem noch welches SINNLOS hinterhergeschaufelt, trotzdem ihr viele mit nachvollziehbaren Argumenten davon abgeraten haben. Aber nein, sie wußte es ja besser. Wir sollten das vielleicht nich vergessen wenn es im deutschen Parlament darüber zur Abstimmung kommen wird und sie nochmal ALLE ausdrücklich darauf hinweisen, egaL welcher Weltanschauung wir sind. Wie wärs. ;)

Gruß greenkeeper

aseria23 schrieb:Ganz ehrlich, braucht man solche "Freunde"?

Offenbar wollen die EU-Staaten samt GRE, nicht auf ihre gegenseitige "Freundschaft / Abhängigkeit" verzichten.

@greenkeeper
Eben und genau dieses sinnlose "Hinterherschaufeln" wollen die Griechen nicht, bzw. nicht mehr!! Darum geht es, darum ging auch das Referendum! Geordneter Grexit, oder Umstrukturierung der Schulden, im besten Fall Schuldenschnitt, zumindest aber eine Entlastung von den Zinsen und eine erträgliche Laufzeitverlängerung!

@Foss
Das große Ganze im Blick...-Du bist doch selbst der Meinung, GR wäre unwichtig. Ich sagte doch, die anderen Problemländer werden folgen und dieses Verfahren X der Troika, ist eben nicht lösungsorientiert. Das zeigt sich jetzt und wird beim nächsten Problemland sicher noch deutlicher...

aseria23 schrieb:Vertrauen heisst für die Eurogruppe, dass man genau das macht, was sie und die Geldgeber wollen. Tut man das nicht, hat man Vertrauen verspielt und fliegt vielleicht sogar aus dem Euro. Ganz ehrlich, braucht man solche "Freunde"?

Was wären denn für dich die Alternative? Einfach weiter den Griechen Geld hinterherwerfen?