Kalispera
@munZouR munZouR schrieb:Tatsache ist, das Tsipas einen Saustall geerbt hat und alle sich wundern, dass er in 150 Tagen kein neuen , blitzeblanken Staat installiert hat!
Nun, ich kenne die gr Gesetze nicht, aber hierzulande kann man ein Erbe ausschlagen
;)Super Scherz, ich muss mich hier mal loben, sonst machts ja keiner.
Ernsthaft: So ein Argument hört man quasi nach jedem Regierungswechsel. Das klingt dann immer so, als hätte die Neuen beim Betrachten des Scherbenhaufens die Lust verloren. Motivation und Tatendrang sehen anders aus.
Deshalb halte ich das für ein invalides Argument. Oppositionelle wissen doch grundsätzlich, dass alles völlig verkehrt ist, was die da oben treiben. Anschließend "geschockt" zu sein, ist irgendwie seltsam und folgt wohl einer unbegreiflichen, politischen Logik
Natürlich ist Tsipras Erbe ein ziemliches Kaliber, aber das wusste er. Er kannte nicht jeden einzelnen Euro, aber die Gesamtsituation und hatte eine klare Agenda. Deshalb hilft heute so eine Aussage nicht. Weder ihm noch dem Land.
Dass er in 150 Tagen ziemlich aktiv war, steht wohl außer Frage. Ob seine Aktivitäten ihm nur neue Freunde eingebracht hat, steht aber auf einem anderem Blatt. Ich denke da nur an seine "Solidaritätstour" durch Europa. So etwas trifft oft auf Sympathie, doch Erzkonservative, die mit Anzug und Krawatte ins Bett gehen, stößt so etwas ziemlich sauer auf.
Und das gehört halt auch dazu. Immerhin muss er mit diesen Anzugmenschen viel Stunden in einem Raum verbringen und verhandeln - hart verhandeln.
Deshalb denke ich nicht, dass er sich immer politisch geschickt verhalten hat.