Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

@Hawkster

Mit Ecuador ist mir nichts bekannt.

Aber es hat schon was komödiantisches, einfach mal sagen:,,Ich finde, meine Schulden sind illegal und ich muss die nicht zurückzahlen."

Mal gucken, ob das bei meinem Studienkredit auch akzeptiert wird :D

Die griechische Regierung hat sich mittlerweile wirklich fast alles verscherzt.
Ich glaube, das Problem ist, dass sie einen Spagat hinbekommen möchte zwischen möglichst viel ,,weiter so, wie bisher", abgesehen von kleinen Reformen, notwendigen Änderungen aus Abhängigkeit von ausländischen Geldgebern und dem Versuch, trotzdem irgendwie als Sieger dazustehen.

@Kc

Zu Ecuador habe ich auf die schnelle nur das folgende gefunden (hoffe das ist keine "böse" Seite)

http://www.kontext-tv.de/node/203 (Archiv-Version vom 22.06.2015)

Kc schrieb:Mal gucken, ob das bei meinem Studienkredit auch akzeptiert wird :D

Wenn du ihn für sittenwidrig erklären kannst, warum nicht :)

Kc schrieb:Die griechische Regierung hat sich mittlerweile wirklich fast alles verscherzt.

Sehe ich ähnlich, selbst Junckers will nicht mehr. Und "Mutti" wird auch immer mehr Probleme bekommen irgendwem zu erklären warum man jemandem noch Geld (Kredite) geben sollte, der schon angekündigt hat, das es eh nicht zurück gezahlt werden soll. Irgendwie auch ein blödes Timing der Griechen, besser des Ausschusses :P

Vielleicht sollten ich das am Montag auch mal versuchen: Ich suche mir einen Kredit, kündige aber vorher an das ich den eh nicht zurückzahlen will...

Kc schrieb:Aber es hat schon was komödiantisches, einfach mal sagen:,,Ich finde, meine Schulden sind illegal und ich muss die nicht zurückzahlen."

Naja, wenn dir einer eine Pistole auf die Brust setzt und dich dazu zwingt, dann schon ;)

@taren

Im Prinzip bin ich auch der Meinung, dass man nicht auf vollständiger Rückzahlung der griechischen Schulden bestehen sollte.

Aber es ist nicht gut, wenn sich die Tsipras-Regierung so dreist und regelrecht frech zeigt, das erhöht nicht gerade die Bereitschaft zu Schuldenerlass.

@Kc
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@babykecks

Man hätte vor 5 Jahren schon Griechenland aus der EU entfernen müssen um später Griechenland bereinigt wieder beitreten zu lassen. Jetzt ist die Lage noch schwieriger. Da schon soviel Hilfskredite an Griechenland geflossen ist werden wir ein Heldenepos erleben! Ich bin doch aber stolz, dass die griechische Regierung zumindest aus sozialer Sicht auf die Menschen Rücksicht nimmt und nicht auf die Banken.

Der russische Amtskollege und Präsident Putin wird Griechenland anhand eines Pipelineausbaues finanziell unterstützen.
Ein Austritt Griechenlands hätte folgende Probleme:

Rückkehr zur Drachme
EURO Abwertung
WIRTSCHAFTS CHAOS
Mehrere EUROLÄNDER KÖNNTEN GREXIT FOLGEN: ITALIXT, SPANEXIT, IRLANDEXIT.

Die Politik steht kurz vor einem Kollaps: Besser gesagt die EU steht vor dem ZUSAMMENBRUCH!

Damit wird der soziale FRIEDEN gefährdet!

@Hawkster
"Deutschland erklärt die griechischen Reparationen für illegal, weil das Land ja Opfer eines Alliierten Angriff war". :D

Bin hin und hergerissen zwischen lachen und Fremdschämen, ist das comedy oder Schizophrenie?

ThePresident schrieb:Mehrere EUROLÄNDER KÖNNTEN GREXIT FOLGEN: ITALIXT, SPANEXIT, IRLANDEXIT.

Das mag stimmen, aber auf der anderen Seite würden Italien, Spanien, Irland nun lernen wie man die Euro-Zone erpressen und Hilfen über Hilfen bekommt. Ob das so wünschenswert ist, ich weiss nicht.

babykecks schrieb:Bin hin und hergerissen zwischen lachen und Fremdschämen, ist das comedy oder Schizophrenie?

Das ist wohl leider näher an der Schizophrenie als an Comedy.

Die EU ist nicht vom Euro abhängig.

Sie hat auch schon vorher funktioniert, ohne gemeinschaftliche Währung. Man kann einfach nicht wirtschaftlich und wirtschaftspolitisch so unterschiedliche Länder zusammenschließen.

Kc schrieb:Die EU ist nicht vom Euro abhängig.

Sie hat auch schon vorher funktioniert, ohne gemeinschaftliche Währung.

Das war aber vor der Zeit der Währungskriege wie sie heute geführt werden.
Der Euro beziehungsweise die vorher jahrelang festgelegten Wechselkurse zum ECU haben gerade die kleineren Länder vor Angriffen von aussen und experimentierfreudigen Währungshütern im Innern geschützt.
Weiterhin garantiert der gemeinsame € günstige Zinsen solange klar ist das ein Land dauerhaft im EURORaum ist.

Kc schrieb:Man kann einfach nicht wirtschaftlich und wirtschaftspolitisch so unterschiedliche Länder zusammenschließen.

Man hat es aber getan und ...
es hat ganz gut funktioniert bis sich in Europa abenteuerlustige und regierungseigene Kreditinstitute verpflichtet sahen ungeprüft amerikanische Immobilien-Derivate die von den grossen 3 US Ratingagenturen in Täuschungsabsicht völlig falsch bewertet wurden im grossen Stil völlig überteuert aufzukaufen.

Das hat mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die USA vor dem Staatsbankrott bewahrt und die grösste Wirtschaftskrise (gemessen in absoluten Verlusten) aller Zeiten ausgelöst die bis heute noch andauert und die westlichen Finanzsysteme noch sehr lange belasten wird.

Die 250 Mrd. € Schulden die Griechenland hat sind Peanuts in Bezug zu dem was zwischen 2007-2009 gestemmt wurde.

Hätte es damals nicht den EURO-Raum wie gehabt gegeben wären der europäische Finanzmarkt zusammengebrochen und einzelne auch sehr grosse Länder wie Spanien und Frankreich und auch Deutschland mit viel höheren wahrscheinlich unbezahlbaren Zinssätzen verschuldet, ebenso wie Grossbrittanien (welches nicht zum EURO Raum gehört aber einen grossen Teil seiner privaten und öffentlichen Kapitalisierung mittels EURO absichert).

Darf man den Grabesgesang schon anstimmen? (Geht wahrscheinlich inhaltlich um was völlig anderes, aber egal) Nach dem Staatsbankrott wird es auch wieder aufwärts gehen. Dann kommen die Reformen automatisch.

Calimera

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Guten Abend. ich kann es nicht mehr hören. Mir tun selbstverständlich die Menschen in Griechenland leid. Aber besser ein <ende mit Schrecken als ewig so dahin vegetieren. Macht keinen Sinn ständig aufzurechnen, wann wer oder was wie schuld war.! Aus is und gar is, und dann erholt sich Greeke, geht auch ohne Euro, man denke und staune über GB. Übrigens neben Fra und DE eine Gründernation der vormaligen EWG. danach EG. Die haben Ihr pfund und es wird gemunkt das die Quenn meinte, der Euro kommt mir nicht ins Haus(Schloss). Alles sehr eigenartig!

@Aldaris

Das ist nicht gesagt, das die Reformen automatisch kommen. Man muß damit rechnen, nach alledem was man gehört hat, das es den Bürgern nicht gut gehen wird. Ist halt die Frage, ob alles versteuert wird, oder ob sich ein Scheißegalgefühl oder ein Jetzt-spielt-es-sowieso-keine-Rolle-mehr-Gefühl einstellt. Die Griechen müßten sich alle ändern. Eine Lebensauffassung läßt sich aber so leicht nicht ändern, wenn man damit groß geworden ist und gut mit gefahren ist. Die Griechen haben es selbst in der Hand, ob sie nicht wieder eine neue Regierung wählt, wenn die Unzufriedenheit sich einstellt. Es geht die nächsten Jahrzehnte nur noch ums durchhalten.

Aber ich schließe ich @Albertmuc an. Ich kann es auch langsam nicht mehr hören. Aber das Tagesgeschäft und die innenpolitischen Dinge bleiben hier liegen. Es wird alles nur halbherzig gemacht, wie jetzt wieder die Familienreform.

Bauli schrieb:Das ist nicht gesagt, das die Reformen automatisch kommen.

Naja, nach 'nem Staatsbankrott und den ganzen, bitteren Erfahrungen zuvor sollte man zumindest meinen, dass sich anschließend etwas ändert.

@Kc
Tja, wenn es illegal ist, ist es nun mal illegal.. manchmal treibt die Juristerei echt bizarre Blüten. :D

Sollen sich nen guten Rechtsverdreher nehmen und eine Gegenklage einreichen. Mal sehen, was dabei rum kommt.^^

@Aldaris

Nein und um ehrlich zu sein, wir werden letztendlich für griechische Schulden aufkommen müssen und die Versprechungen einlösen, die jahrzehntelang die Regierungen an der Macht gehalten haben. als sie dem Volk immer neue Wohltaten verversprochen haben zu ungunsten der jeweilgen Staatsschulden. Ich glaube da eher Hans Werner Sinn, das wir hier auch Probleme bekommen, durch die Politik der letzten siebzehn Jahre.

Die Zeit hatte vor ca drei Tagen einen interessanten Artikel, wenn das dort stehende so zutrifft, dann wird Griechenland ein "Groschengrab" bleiben, solange gewissen Dinge eben nicht geändert werden. Ich glaube aber das die nicht geändert werden, solange man sich auf fremde Gelder stützen kann. Von daher ist es vielleicht wirklich besser Griechenland aus der EU/Euro-Zone zu "entlassen"
http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-06/griechenland-schuldenkrise-drachme

Gibt also durchaus Zugeständnisse, vernünftige Pläne und Reformwillen.

Doch mit Verweis auf "rund eine Million Familien, die heute mit der mageren Rente eines Großelternteils überleben" und "junge Arbeiter in Supermarktketten, die vor ihrem 24. Geburtstag entlassen werden" bittet der Finanzminister inständig, einen anderen Weg zu gehen. Statt oberflächlicher Zahlenspiele, die mit massiven Kürzungen neue Not erzeugen, seien echte Reformen nötig, um die Sozialsysteme nachhaltig zu gestalten.

Damit freilich würden den anderen Finanzminister sofort vorzeigbare Zugeständnisse Griechenlands fehlen. Deshalb hat Varoufakis noch einen radikalen Vorschlag aus dem Hut gezaubert: "Wie wäre es mit einer tieferen, umfassenderen, permanenten Reform?" Er biete eine "automatisierte harte Defizitbremse" an, die vom mit der Ex-Troika bereits vereinbarten unabhängigen Fiskalrat gesteuert werde. Wöchentlich würde diese neue Institution den griechischen Staatshaushalt davon abhalten, ins Minus zu geraten. Es ist die nahezu vollständige Aufgabe der den Griechen so wichtigen Souveränität.
Zugleich jedoch brachte Varoufakis noch einen weiteren radikalen Vorschlag ins Spiel, um die langfristige Schuldenlast zu senken: Obwohl seine Regierung "nie wieder Geld von Ihren Steuerzahlern leihen" werde, bat er noch um einen letzten Kredit des Euro-Fonds ESM: um der EZB die von der Zentralbank gehaltenen griechischen Schulden, die in diesem Jahrzehnt den Großteil der Zinslast ausmachen, abzukaufen und dann zu streichen.

So oder ähnlich muss eine Lösung wohl aussehen, wenn Griechenland im Euro und in der EU bleiben soll. Diesem Ziel hat Varoufakis alles andere untergeordnet, aus Angst vor den unabsehbaren Folgen eines Grexits - in dem jedoch in der Regierungspartei Syriza viele Vorteile für ihr Land sehen, ebenso wie manche Kollegen in der Euro-Gruppe für sich selbst.

Deshalb richtete Varoufakis an die "Kollegen" noch den Appell, sich nicht von "Gerüchten, dass ein griechischer Austritt gar nicht so schlimm sein könnte, irreführen" zu lassen. Mit dem bekannten Ergebnis.

http://www.manager-magazin.de/politik/europa/varoufakis-euro-gruppen-rede-im-wortlaut-a-1039655-2.html

@dunkelbunt

dunkelbunt schrieb:Obwohl seine Regierung "nie wieder Geld von Ihren Steuerzahlern leihen" werde, bat er noch um einen letzten Kredit des Euro-Fonds ESM: um der EZB die von der Zentralbank gehaltenen griechischen Schulden, die in diesem Jahrzehnt den Großteil der Zinslast ausmachen, abzukaufen und dann zu streichen.

Daran siehst du doch, was für ein Schwätzer das ist. Er hat vor Kurzem in die Rentenkassen gegriffen und das würde er wieder tun.

@dunkelbunt

dunkelbunt schrieb:bittet der Finanzminister inständig, einen anderen Weg zu gehen. Statt oberflächlicher Zahlenspiele, die mit massiven Kürzungen neue Not erzeugen, seien echte Reformen nötig, um die Sozialsysteme nachhaltig zu gestalten.

Interessant, war er nicht der, der mit Zahlenspielreien (Spieltheorie) angedackelt kam und glaubte er könne damit alle "an der Nase rumführen". Hat nicht funktioniert. Und jetzt kommt ein "Richtungswechsel"? Sorry, aber im Gesamtbild (das ich habe, natürlich) ist diese Regierung nicht wirklich vertrauenswürdig.