Als Ausländer sowohl bei Linken als auch bei Rechten unerwünscht

@schleim-keim

Bizarr ist ja, dass auch Graue Wölfe durchaus Mitglied von SPD/Grüne/linken/CDU/CSU sein können. Graue Wölfe können in der Türkei rechtsextrem sein und in Deutschland linksextrem, wenn es sein muss...^^

Aber natürlich, wenn es konkret ist, wie NPD Mann Babic aus Trier, dann ist die Sache eindeutig. Solche "Ausländer" will man echt nicht. Wird auch noch der rechtsextreme NPD Nachwuchs importiert, na sowas. Aber Stil beweist die deutsche linke, dass sie bei AntiNazoDemos wohl nie die migrantischen Wurzeln von NPD Babic in Trier zum Thema gemacht haben. Wenn er ins Mikrophon bei ner NPD Kundgebung sagt, dass "Ausländer" D verlassen sollten, war jetzt nicht der linke Sprechchor, geh/mach es vor oder so. Hätte ich zum Beispiel liebend gern so gemacht, und hab das gedacht :D

@kofi
hab mal gelesen (und dann wirkt es garnicht mehr so bizarr), dass die Grauen Wölfe damit Parteien unterwandern wollen, um damit ihr "Ding" zu vertreten/durchzusetzen (mal ganz schlampig formuliert).

Ha, das mit dem Babic lese ich grad zum ersten Mal. Volle Zustimmung, das hat Stil, wenn die "Linken" das nicht ausschlachten. Steht ihnen gut zu Gesicht.

Wenn er sagt, dass "Ausländer" D verlassen sollten, war jetzt nicht der Sprechchor, geh vor oder so

Ich würde nicht auf mich wetten, dass ich in dem Moment die Beherrschung bewahrt hätte :-D

@schleim-keim
@kofi
tja so sind die rechten... nie gehen sie mit guten beispiel voran....

@Elektrofisch
Nur weil man als Deutscher rechts ist, bedeutet das nicht, das man was gegen Leute mit Migrationshintergrund hat.

Mir ist jeder Patriot mit Migrationshintergrund lieber, als ein linker Deutscher mit Gutmenscheneinstellung und Schmusekursverhalten.

Ein echter Linker setzt vorallem auf das, was der Mensch zur Gesellschaft beiträgt. Indem er arbeiten geht vorallem und sich nicht wie die Made im Speck verhält. Deswegen sind Punks für mich keine echten Linken sondern Schmarotzer.

@Berlin47

Hast du deinen Beitrag nicht ein bisschen verkürzt? Wie sieht es denn bei dir mit muslimischen, schwarzen oder asiatischen "Patrioten" aus bzw. Menschen, die nicht dem "nordischen" bla Äußeren entsprechen. Akif Pirincci geht als Törk wahrscheinlich gerade noch so durch.

Wobei Philip Rösler hast du ja bestimmt als Vizekanzler akzeptiert, jetzt bleiben nur noch die unbeliebten Mitbürger/innen anderer Hautfarbe und Religion...^^

@schleim-keim

Naja, irgendwann muss selbst die NPD die multikulturelle Gesellschaft anerkennen. Im Grunde genommen ist es ja auch das höchste, kaum ersetzbare Maß an Integration, wenn Menschen mit ausländischen Wurzeln sich so sehr als Deutsche verstehen, dass sie gleich deutsche Nationalisten werden (wollen). Anti Ausländer Ausländer sind halt DAS neuere Phänomen irgendwie. Interessante Sache. Wobei jetzt wahrscheinlich der Unterschied zu einer Sabatina James, Seyran Ates oder Lale Akgün wahrscheinlich darin besteht, dass die letztgenannten Input rein bringen und Lösungsansätze bieten wollen. Aufklären und hinweisen für ein besseres Zusammenleben. Wobei ein Safet Babic, Akif Pirincci usw. weniger Input rein bringen für ein besseres Zusammenleben als ihrer und überhaupt der migrantischen community derb in den Rücken zu fallen und Hass zu säen auf die eigenen Leute.

Das ist recht blamabel für die bosnische community in diesem Land, dass sie einer der ihren plötzlich an die NPD verloren hat, omg. Und für die Türken genauso, dass ausgerechnet einer der ihren über sie herzieht, nochmal omg.

Schwarze Patrioten in den USA treten ja auch nicht Ku-Klux Clan oder so bei und selbst wenn sie wahrscheinlich Republikaner in den Südstaaten sind...ich kann mir nicht vorstellen, dass sie Schwarze bashen. Aber interessant wäre zu wissen, wie republikanische Politiker mit Latino Wurzeln auf illegale Einwanderung oder so reagieren. Die schreiben bestimmt keine Bücher "raus mit dem Pack", weil sie sich zwar als Amerikaner verstehen, aber doch bestimmt nicht gleich so abgehen...^^

@interrobang
! :D

Ex NPD Frontmann Holger Apfel hat sich doch immerhin in Mallorca niedergelassen? :D
Hoffentlich hält er sich als Ausländer an die Regeln und Gebräuche des Gastlandes...

@kofi
Mir doch egal ob man weiß, schwarz, braun oder Lila ist. Solange man zu Deutschland steht, passt doch alles.

@Elektrofisch

warum glaubt eigentlich jeder das Ausländer immer bei Linken beliebt, ein Ausländer kann bei Linken genauso unbeliebt sein wie bei den Rechten oder Rechtsradikalen. Der Unterschied zu den Linken ist nur das bei den Rechten(oder zumindestens Rechtsextremisten) so das man häufig die Menschen nur allein aufgrund ihrer Herkunft oder Glaubens ablehnt. Linke behandeln Ausländer eigentlich wie Deutsche, einige unter ihnen sind Spinner, andere sind ok etc. eben wie bei Deutschen auch. Wenn man als Ausländer Konervative Ansichten vertritt ist die wahrscheinlich anzuecken und sich keine guten Freunde zu machen nunmal genauso wie bei einen Deutschen mit Konservativen Ansichten. Nur wirst du halt dann nicht wie bei vielen Rechten wegen deiner Herkunft oder Glauben abgelehnt.
Deine ausländische Herkunft spielt bei Linken keine Rolle weder zum Positiven noch zum Negativen...

@Flatterwesen

Ist halt nur die Frage, wen man genau mit "linken" gerade anspricht. Ausländer können tendenziell innerhalb einer SPD oder von SPD Leuten genauso Vorurteilen etc. ausgesetzt sein, als hätten sie einen Konservativen vor der Nase.

Genauso ist die linke Szene (also nach meinem Eindruck) tendenziell traditionell Urdeutsch. Selbst die Grünen in meiner Heimatstadt haben erst in diesem Jahr 2014 ihre allerersten Menschen als Politiker mit Migrationshintergrund im Mai auf ihre Wahlliste zur Kommunalwahl sogar nach ganz oben gesetzt. Und die ersten ausländischstämmigen, nicht urdeutsche Menschen, besetzen wirklich erstmals mehr als einen Platz. Der allererste Mensch mit Migrationshintergrund auf einem Gemeinderatsstuhl wurde in meiner Heimatstadt 2013 berufen. Premiere.
Im Bund wurde erst 2013 ein Schwarzer Bundestagsabgeordneter, was in allen Landtagen in der Bundesrepublik bisher ausbleibt.

Und bedenke den Hintergrund, dass der Gerd 1998 ? D zum Einwanderungsland erklärt hat.

Selbst innerhalb der linken muss erst ein Öffnungsprozess stattfinden. Der erst abgeschlossen ist, wenn migrantische Leute sich in den Parteien und Organisationen so wohlfühlen und akzeptiert werden, bis sie ohne Probleme ganz natürlich einen Vorstandsjob bekommen oder Ministerpräsident oder Minister werden können. Und nicht nur bevorzugt eine Migrantengruppe, sondern bei entsprechender Qualifikation Angehörige aller möglichen Migrantengruppen.

kofi schrieb:Selbst innerhalb der linken muss erst ein Öffnungsprozess stattfinden. Der erst abgeschlossen ist, wenn migrantische Leute sich in den Parteien und Organisationen so wohlfühlen und akzeptiert werden, bis sie ohne Probleme ganz natürlich einen Vorstandsjob bekommen oder Ministerpräsident oder Minister werden können. Und nicht nur bevorzugt eine Migrantengruppe, sondern bei entsprechender Qualifikation Angehörige aller möglichen Migrantengruppen

Hilfreich wäre es, wenn sich wesentlich mehr Mitbürger mit Migrationshintergrund in der Politik engagieren würden. Ich persönlich kenne nur Zwei. Beides Türken. Der eine hat die SPD verlassen, weil er dort keine Karriere machen konnte. Jetzt ist er in der CDU und scheint dort eine Art Vorzeigeausländer zu sein. Unterhält man sich mit ihm über Politik, schlägt einem absolute Ahnungslosigkeit entgegen. Der andere ist in der SPD, hat aber, wenn es um die Türkei geht, extrem rechte Ansichten. Nichtsdestotrotz gibt es mittlerweile in allen Parteien Mitglieder mit Migrationshintergrund. Türken, Perser, Italiener etc.

@gallagher

Entscheidend ist halt die Willkommenskultur in den Parteien bzw. den Gliederungen vor Ort. Vielleicht nicht vergessen, dass zum Beispiel SPD/Grüne und auch linke? zu einem Großen Teil Sammelbecken für Studierende oder Studierte sind. Und darunter sind durchaus relativ viele Menschen aus wohlhabenden oder gut siutuierten/gutbürgerlichen Verhältnissen. Also wie ich mir immer denke, Reihenhaus und Privatschule usw. Viele Migranten und deren Kinder leben jetzt nicht unbedingt in Reihenhäusern oder schicken ihre Kinder auf Privatschulen.

Das ist ja dann ähnlich mit dem typischen deutschen Arbeiter, der vielleicht in die SPD eintreten will, aber die Partei mittlerweile zu akademisiert ist. Mit Menschen ist schwer über sozialen Wohnungsbau, überhaupt Sozialpolitik zum Beispiel zu sprechen, wenn sie selbst kaum praktische Erfahrungs-oder Erlebniswerte haben. Ich hab einmal mit einer jungen SPD Frau über die Agenda2010 sprechen wollen, deren Mutter Zahnärztin ist und mit dem ganzen drum. Das Thema als Alltag für viele Menschen ist/war einfach zu weit weg für sie.

Und so geht es auch bei den Themen Migration/Integration so. Wer kaum persönlichen Umgang mit fremdländischen Menschen pflegt, der bewegt sich im Thema eventuell unsicher. Begegnet solchen Menschen jetzt nicht feindlich, aber vereinzelt genauso reserviert und Abstand haltend (auch in der linken Szene). Natürlich gibt es Einzelne, die sind völlig ungezwungen, strahlen den Gegenüber an, laden zur eigenen Geburtstagsfete ein, da entsteht Freundschaft und so.

Aber wenn du schon siehst, Menschen mit ausländischen Wurzeln sind zumindest deutlich sichtbar noch nicht in den deutschen Parteien vertreten, dann wollen sie auch nicht unbedingt rein, wenn sie nicht ungezwungen aufgenommen werden. Weil du, es ist ziemlich blöd, wenn man sich vorkommt wie ein Alien, oder die Leute anspricht und sie kucken irritiert oder es ist so, als würde es ein Problem geben. Manche gehen sogar aus dem Weg, weil sie anscheinend nicht wissen, wie "der Ausländer" wohl reagiert. Vor allem an Unis und den Hochschulgruppen ist das ja oft noch so, dass gerade da die jungen Leute, die frisch von ihren Privatymnasien und so kommen, ihre ersten "Ausländer" so wirklich kennen lernen.

kofi schrieb:Vor allem an Unis und den Hochschulgruppen ist das ja oft noch so, dass gerade da die jungen Leute, die frisch von ihren Privatymnasien und so kommen, ihre ersten "Ausländer" so wirklich kennen lernen.

Das sehe ich aber ganz anders. Zu mindestens habe ich diesbezüglich ganz andere Erfahrungen gesammelt. In meinem Studiengang gab es nur eine Kommilitonin, die auf einer privaten Schule war und selbst die hatte eine türkische Klassenkameradin. In Düsseldorf waren bzw. sind in den ganzen Hochschulgruppen immer Ausländer beteiligt. Nicht nur im linken Spektrum. Wenn sich der Diskussionsleiter sich bei den Linken unerwünscht sieht, dann sollte er eventuell sich und seine Gesinnung überprüfen. Alles auf seinen Migrationshintergrund zu schieben ist doch absolut lächerlich. Warum er bei den Rechten unerwünscht ist, erklärt sich ja von selbst.