Russland das Buhland... aber warum?
03.01.2015 um 00:45Interessantes in der Züricher Neuer Zeitung.
http://www.nzz.ch/international/deutschland-und-oesterreich/die-spd-sorgt-sich-um-russlands-stabilitaet-1.18451291
http://www.nzz.ch/international/deutschland-und-oesterreich/die-spd-sorgt-sich-um-russlands-stabilitaet-1.18451291
In der schwarz-roten Koalition Deutschlands werden die Risse in der Haltung gegenüber Russland tiefer. Führende Sozialdemokraten warnen davor, das Land wirtschaftlich in die Knie zwingen zu wollen.Respekt an Sigmar Gabriel und Frank-Walter Steinmeier. Hätte ich nicht erwartet von der SPD.
Die deutschen Sozialdemokraten haben zunehmend Mühe mit den Sanktionen gegen Russland. Offen wie nie zuvor und mit nahezu identischen Worten haben der Parteivorsitzende Sigmar Gabriel und Aussenminister Frank-Walter Steinmeier in Interviews erklärt, der Westen dürfe nicht versuchen, Russland wirtschaftlich in die Knie zu zwingen. Eine Verschärfung der bereits verhängten Sanktionen lehnen beide SPD-Spitzenpolitiker ab.
Angesichts des Rubel-Zerfalls drohe die Gefahr, dass Russland ins wirtschaftliche Chaos stürze.Danke! Allerdings ist das überzogen. Russland ist viel robuster als es scheint. Und selbst wenn, wirtschaftliche Chaos in Russland passiert alle Paar Jahre. Das sind wir gewohnt und werden es schon überleben. Aber ich kann verstehen, wenn man sich in Deutschland sorgen um eigene Wirtschaft macht, bei einem Gedanken an einen wirtschaftlichen Chaos in Russland.
Vertraute des Aussenministers sprechen sich dafür aus, die Sanktionen zu lockern.Oha, na Endlich kommen wir zur Vernunft.
Bedingung sei allerdings, dass sich Russland an das im September geschlossene Waffenstillstandsabkommen von Minsk halte.Ehm, das Waffenstillstandsabkommen von Minks war doch zwischen Kiev und Vertretern von DNR und LNR getroffen worden. Russland hat dabei die Rolle des Vermittlers gespielt, genau wie die OSCE. Ich schätze Kreml wird nichts dagen haben seinen Einfluss auf die Anführer der Separatisten auszuspielen, im Rahmen seiner Möglichkeiten, aber die Vertreter der EU müssen auch einsehen, dass die Separatisten ihre eigene politische Position vertreten.
Intern wird in der SPD darauf verwiesen, dass es in anderen EU-Ländern wie Italien, Ungarn, Bulgarien oder der Slowakei starke Kräfte gebe, die auf eine rasche Aufhebung der Sanktionen drängten. Deutschland solle dies berücksichtigen und versuchen, die Polen und Balten von ihrer harten Haltung abzubringen.Na was ist denn da los? Ein Bruch der sich bereits durch die gesamte EU Zieht? Das wird aber den Amerikanern nicht gefallen. Mal sehen wie lange es dauert bis die US Administration Deutschland für einen Schurkenstaat erklärt und auf Sanktionsliste setzt.
Bisher hatte die Kanzlerin gegenüber Präsident Putin stets die Linie verfolgt, dass Putin es selbst in der Hand habe, ob die Sanktionen gelockert oder verschärft werden – ausschlaggebend dafür sei das Verhalten Russlands in der Ostukraine. Mit einer Verschärfung der Massnahmen muss Putin nun nicht mehr rechnen, denn ein solcher Schritt wäre in der schwarz-roten Koalition kaum noch durchzusetzen.Na immerhin. Nach der US Resolution 758 ist die neue Haltung der schwarz-roten Koalition schon eine schallende diplomatische Ohrfeige für die US Administration.