Russland das Buhland... aber warum?
05.02.2023 um 06:02calligraphie schrieb:wenn es um pro Kopf alkohol Konsum geht, trinken zb die Deutschen inzwischen mehr Alkohol als die Russen. Leider muss man sagen. Das mit dem permanent besoffenen Russen ist ein Klischee.Kennst Du Russen? Vermutlich weniger?
Leider stimmt das, was Du schreibst, so nicht...
Und durch den Scheißkrieg hat sich wieder etwas geändert. Und es wird wieder mehr Alkohol getrunken, vor allem Schnaps/Fusel. In Deutschland wird viel Bier konsumiert, wo der Alkoholgehalt deutlich geringer ist.
Russland hat viel unternommen, um seinen Ruf als Trinkernation loszuwerden. Mit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs wird das Land in der Hinsicht zurückgeworfen. In der Krise des Jahres 2022 konsumierten die Menschen wieder mehr Alkohol.
Russland: Alkoholkonsum seit Ukraine-Krieg gestiegenQuelle: https://www.rnd.de/panorama/russland-alkoholkonsum-seit-ukraine-krieg-gestiegen-ANSEGRBFYNF63DEDSPIXZEPD5E.html?outputType=valid_amp
Krieg in der Ukraine eine der Ursachen
Rückkehr des „nördlichen Trinkverhaltens“: Russen trinken wieder mehr Alkohol.
Russland hat viel unternommen, um seinen Ruf als Trinkernation loszuwerden. Mit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs wird das Land in der Hinsicht zurückgeworfen. In der Krise des Jahres 2022 konsumierten die Menschen wieder mehr Alkohol.
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) attestierte Russland in ihrem „Globalen Statusbericht zu Alkohol und Gesundheit“ von 2018, dass der Pro-Kopf-Konsum von reinem Alkohol von 2007 bis 2016 um 3,5 Liter gesunken sei.
Der „World Population Review“, der seine Daten aus öffentlich zugänglichen Quellen wie etwa denen der Vereinten Nationen bezieht, weist aktuell für Deutschland sogar einen höheren Pro-Kopf-Alkoholkonsum (12,8 Liter) als für Russland (10,5 Liter) aus. Das mag erstaunen, widerspricht es doch dem sich hartnäckig haltenden Klischee der trinkfreudigen Russen und Russinnen.
Ganz so verwunderlich sind die Werte des „World Population Review“ allerdings nicht. Gefühlt hat sich der Alkoholkonsum in Moskau, Sankt Petersburg und anderen Großstädten in den vergangenen 20 Jahren tatsächlich verringert. Wurde dort in den Nullerjahren in den Gaststätten durchaus noch häufig die obligatorische Wodkakaraffe zum Essen geordert, so sieht man das heute so gut wie nicht mehr.
Viel gepanschter Fusel
Trotzdem muss man mit den Zahlen vorsichtig sein. Denn in Russland herrscht eine lange Tradition der Schwarzbrennerei. Kaum ein Schaschlikgrillen vergeht, ohne dass einem der „Samogon“ (selbst gebrannter Schnaps) aufgedrängt wird, der natürlich stets als besonders guter Stoff angepriesen wird, der in seiner mitunter zweifelhaften Qualität aber immer wieder zu Massenvergiftungen – manchmal mit Todesfolge – führt.
Der gepanschte Fusel, der vor allem in der Provinz hergestellt und konsumiert wird, macht es zudem schwer, den tatsächlichen Alkoholkonsum in Russland zu erfassen. Klar ist, dass auf dem weiten Land, wo häufig eine allgegenwärtige Perspektivlosigkeit vorherrscht, mehr getrunken wird als in den Städten. Wieviel „Samogon“ die Menschen aber genau konsumieren, weiß niemand.
Nach Auffassung von Jewgenij Jakowlew, der an der New Economic School in Moskau die Auswirkungen des Alkoholkonsums auf das russische Gesundheitssystem erforscht, würde der schwarzgebrannte Schnaps bei einer Einberechnung den statistisch ausgewiesenen Wert seit einigen Jahren ziemlich stabil um knapp 10 Prozent erhöhen.
Imageproblem Alkohol
Ob die gemeldeten Zahlen zum Alkoholkonsum in Russland die Realität widerspiegeln ist aber auch aus politischen Gründen anzuzweifeln. Denn natürlich wissen die Verantwortlichen, wie schädlich die notorische Trunksucht der Russen und Russinnen nicht nur für die Wirtschaft des Landes ist, sondern auch für sein Image nach außen hin.
MichellS. schrieb:Norwegen ist auch keine Industrienation trotz ihrer Öl und GasförderungÄhm, doch.
Norwegen ist ein hochentwickeltes Industrieland, dessen Wirtschaftsleistung schon über mehrere Jahrzehnte zu 20% bis 25% dem Offshore-Bereich, d.h. vor allem dem Erdöl- und Gassektor, zuzurechnen ist. Man legt deshalb Wert auf eine differenzierte Bewertung der Entwicklung in beiden Bereichen, d.h. es wird in „Offshore“- und „Mainland“-Wirtschaft unterschieden.Quelle: https://www.bmeia.gv.at/oeb-oslo/oesterreich-in-norwegen/wirtschaft/#:~:text=Norwegen%20ist%20ein%20hochentwickeltes%20Industrieland,%2D%20und%20Gassektor%2C%20zuzurechnen%20ist (Archiv-Version vom 05.10.2021).