@Fedaykin Etwas verspätet, aber egal.
Und im Verhältnis hatten die UDSSR durchaus mehr Generation 3 Kpz und co.
Halten wir uns mal an die Fakten:
In 1990, the Soviet Army possessed:
55,000 tanks, including 4,000 T-80, 10,000 T-72, 9,700 T-64, 11,300 T-62, 19,000 T-54/55, and 1,000 PT-76.
Macht:
34,6% des Bestandes bestehend aus MBTs der ersten Generation (zum Vergleich, der Satz lag im etwa gleichen Zeitraum bei den USA irgendwo bei 14%) und immer noch 38,2% (ohne den T72, der wohl eher irgendwie dazwischen liegt) der zweiten Generation.
Gehen wir 10 Jahre zurück, dann wirds richtig zappenduster, da hatte man nämlich noch so Gurken wie den IS-3 und IS-2 in Reserve. Das wäre so, als wenn die Bundeswehr noch mit dem Königstiger durch die Lübecker Heide gefahren wäre.
Ist zwar alles zahlenmäßig noch immer beeindruckend, aber gefühlt die Hälfte wäre wahrscheinlich schon in der norddeutschen Tiefebene wegen Treibstoffmangel liegen geblieben. Nicht weil die Sowjetunion nicht genug von dem Zeug gehabt (im Gegensatz zu Getreide...), sondern weil Nachschub- u. Versorgungswesen zwischen nicht existent oder im besten Fall katastrophal taumelte.
mmh, auch dieser Mythos greift zu kurz, weil Doktrin, Strategie und Führungstil sich in Ost und West enorm unterschieden,
Nun, auch hier sollten wir die Fakten betrachten - etwa bei der Ausbildung in den Panzerstreitkräften und der Luftwaffe.
Die durchschnittlichen Flugstunden pro Jahr können schon ziemlich viel über die Fähigkeiten und Erfahrungen eines Piloten mit seiner Maschine aussagen. Wie Du weißt lag und liegt der NATO-Standard bei 240 Stunden im Jahr - auch wenn er heutzutage nicht wirklich eingehalten wird, zumindest in der Bundeswehr.
Zum Vergleich: sowjetische Piloten konnten in den 80ern/90ern im Durchschnitt grade einmal 25 (!) Flugstunden pro Jahr vorweisen, die besser gestellten Piloten auch nur 60 Stunden pro Jahr.
Zum weiteren Vergleich: Heutzutage liegt die Zahl der Flugstunden in Russland schon immerhin bei etwa 90-100.
Noch düsterer schaut es bei den Panzerkräften aus. Von einer Praxisnahen Gefechtsausbildung kann man kaum reden. Die war hauptsächlich theoretisch und simuliert. Die Praxis bestand wohl hauptsächlich daraus geradeaus zu fahren und in der Instandhaltung.
Wie viel Schuss hat denn so die durchschnittliche Panzercrew in der Sowjetunion pro Jahr abfeuern dürfen? 2? 3? Wie viel in der NATO? 100-200?
Na da hätten die Russen ordentlich Zielwasser (gab ja genug) trinken müssen, um einen der westlichen Imperialistenpanzer zu erwischen.
Die gigantische Diskrepanz zwischen den wenigen gut ausgebildeten und versorgten Truppen auf der einen und dem durchschnittlichen und unterversorgten Rotarmisten (welcher ja nun das Gros ausmachte) auf der anderen Seite finden wir Beispielhaft in Afghanistan.
http://www.nytimes.com/1988/06/05/world/us-study-of-soviet-performance-in-afghan-war-cites-poor-morale.htmlProbleme im übrigen, die noch bis heute in der russischen Armee nachwirken, wie man etwa in Georgien sehen konnte.
Aber Technik kann eben nur bedingt ein Ersatz für Quantität liefern.
Ja, auf das Verhältnis kommt es an. Das lag bei den NATO-Kräften im großen und ganzen vor, bei der Sowjetarmee eher nicht.
Dieses Problem zieht sich meines Erachtens nach, bis auf einige kurze und wenige Perioden ausgenommen, mindestens seit dem späten 19. Jh. durch die russische Militärgeschichte.
dann war in den 80ern das Rückgrat der NATO in Europa Starfighters und Phantoms.
In den 80ern konnten die Starfighter schon gar nicht mehr das Rückgrat ausmachen, da sie da schon zum Großteil ausgemustert und ersetzt wurden oder dieser Prozess grade in Gang war. Deutschland, Dänemark, Niederlande und Belgien in den 80ern und Spanien schon in den 70ern. In Frankreich und Großbritannien kam das Ding gar nicht erst in den Luftstreitkräfte und damit verbleiben nur noch Italien und die Türkei als größere Nutzerstaaten.
Da dürfte die Tornado ja wohl wesentlich gewichtiger gewesen sein als die paar verbliebenden Starfighter.
Im Gegenzug dazu machten im übrigen die Mig-21 und 23 noch sehr wohl den Großteil der sowjetischen Luftstreitkräfte aus.
Naja, vielleicht sollte man das in einen anderen Thread verlagern, oder man könnte nen neuen Thread zum Vergleich der NATO u. Warschauer Kräfte aufmachen, wobei es so einen bestimmt schon gibt.