Gibt es moderate Muslime?
08.08.2014 um 12:06@trance3008
Das erinnert mich an einen sehr sehr sehr traurigen Artikel. Wo man bei Israel einen Moralhype veranstaltet, schaut man in manchen Weltregionen einfach gnadenlos weg. Ich kann nicht mitdiskutieren, was mit Koran zu tun hat oder nicht. Aber sowas in einem streng muslimischen Land?
Das erinnert mich an einen sehr sehr sehr traurigen Artikel. Wo man bei Israel einen Moralhype veranstaltet, schaut man in manchen Weltregionen einfach gnadenlos weg. Ich kann nicht mitdiskutieren, was mit Koran zu tun hat oder nicht. Aber sowas in einem streng muslimischen Land?
Jungen ohne Rechte – Missbrauch und Zwangsprostitution in Pakistanhttp://menschenhandelheute.net/2012/03/03/jungen-ohne-rechte-missbrauch-und-zwangsprostitution-in-pakistan/
03/03/2012
Missbrauch an Jungen: Ein Thema, bei welchem viele Menschen sofort an die Missbrauchsskandale in kirchlichen Institutionen denken. Geschlechtertrennung, Zölibat und Ablehnung des Weiblichen werden oft als Erklärung für die begangenen Verbrechen herangezogen. Doch wie sieht es in Ländern aus, in denen Geschlechtertrennung zum Alltag gehört und nicht auf wenige Enklaven beschränkt ist?
In Pakistan, wie auch in vielen anderen islamischen Ländern, stellt die Abschottung von Frauen, dort purdah, genannt, eine weit verbreitete Tatsache dar.[2] Diese Trennung von Männern und Frauen wird von vielen Organisationen und AutorInnen für ein anderes weit verbreitetes Phänomen des pakistanischen Alltagslebens verantwortlich gemacht: Für den geradezu institutionalisiert zu nennenden Missbrauch und/oder Zwangsprostitution von Jungen.
Statistiken sind schwer zu erstellen. Laut der NGO „Sahil“ sind 73% der 2010 in Zeitungen dokumentierten Missbrauchsopfer Mädchen.[3] Man kann aber davon ausgehen, dass gerade im Falle des Missbrauchs von Jungen die Hemmschwelle größer ist, TäterInnen anzuzeigen.[4] Vor allem aber ist in zwei Bereichen, in denen Missbrauch an Jungen häufig verübt wird, die Dunkelziffer besonders hoch: In den zumeist Jungen vorbehaltenen Madrassas (Koranschulen) und unter den meist männlichen Straßenkindern und Kinderarbeitern.[5]
Missbrauch in Madrassas ist ein Tabuthema im streng islamischen Pakistan. Wer Missbrauchsfälle dort publik macht, hat mit Todesdrohungen zu rechnen und die Fälle werden behördlich nicht verfolgt. Das verwundert nicht, wenn man berücksichtigt, dass Missbrauchsopfer unter den Straßenkindern angaben, dass 60% der Täter Polizisten gewesen seien. Insgesamt 90% der Kinder wurden bereits in der ersten Nacht auf der Straße missbraucht oder vergewaltigt.
Die niederländische Journalistin Betsy Udink beruft sich in ihrem Buch „Allah und Eva“ auf Syed Memood Asghar, den Direktor einer NGO, der von der Praxis berichtet, dass Hotelbesitzer und Lehrer zusammenarbeiten, um Schuljungen in Hotels zur Prostitution anzubietet. Die Hoteliers haben Karteien mit Fotos der Kinder ausliegen, Kunden können sich einen Schuljungen aufs Zimmer „bestellen“. Aber auch die Lehrer selber, nicht nur in den Koranschulen, missbrauchen Kinder und erpressen diese mit Androhungen schlechter Noten.
Udink zitiert ein Mitglied der Kommission für Gesundheitswesen in Pakistan: „Missbrauch von Jungen komme auf so gut wie allen Grund- und höheren Schulen in Pakistan vor“.[9]
[...] Wer diese katastrophalen Umstände ändern will, muss nicht nur den Opfern zu ihrem Recht verhelfen, sondern vor allem die Wurzel allen Übels angehen: Die Abschottung der Frau und die rigide Geschlechtertrennung, die nicht nur Frauen vom gesellschaftlichen Leben ausschließt, sondern auch Jungen dem Missbrauch preisgibt.