Antisemitische Aufmärsche und aufkeimender Antisemitismus in Europa

kayakaya schrieb:Das deutsche Volk wurde von seiner eigenen Regierung Jahrzehnte lang darauf getrimmt, kein negatives Sterbenswörtchen gegen Juden zu verlieren sonst hieß es gleich du Nazi.
Ihr habt angst eure freie Meinung zu äußern.

Wieso sollte ich? Ich hab nunmal nix gegen juden. Warum wird einem dann von gewissen leuten immer gleich unterstellt, man würde angst haben seine meinung zu äussern? Nicht die juden sind das problem, sondern die regierungen, politiker und militärs bei denen einige wenige ihre interessen durchboxen wollen. Der großteil der menschen hat doch sowas überhaupt nich im sinn! Trotzdem werden genau die dann angegriffen von leuten wie dir die sie zum feindbild hochstilisieren!

kayakaya schrieb:Ihr habt angst eure freie Meinung zu äußern.

Ganz und gar nicht! Ich kann Israels Politik und gleichzeitig die Hamas kritisieren, ohne mich auf eine Seite zu stellen. Und die Juden kritisieren? Wieso sollte ich die Juden kritisieren? Ich könnte die Religion kritisieren, sowie ich das Christentum oder den Islam kritisieren kann, aber (alle) Juden? Alle über einen Kamm scheren? So fängt's nämlich an mit dem Antisemitismus.

Hamas radikalisiert Kinder mit Hass-Hasen

Über den Fernsehsender al-Aksa TV verbreitet die Hamas ihren Hass gegen Juden und Israel. Der Sender ist auch in Deutschland zu empfangen. Viele Sendungen richten sich gezielt an Kinder, immer wieder wird dabei zu Attentaten und Mord aufgerufen. Aktueller Protagonist der Propaganda ist der Hase Assud.

"In Gaza findet ein echter Holocaust statt", sagte Dr. Walid Al-Rashudi vor drei Wochen dem Fernsehsender al-Aksa TV der palästinensischen Terrororganisation Hamas. Der Leiter des Fachbereichs Islamische Studien an der King Saud University in Saudi-Arabien belehrte die Zuschauer zudem, dass "ein Holocaust nicht das Verbrennen von 50 bis 60 Juden in Deutschland oder der Schweiz" sei, obwohl "die Juden dies weiterhin Holocaust nennen". Und er fügt hinzu: "Bei Allah, wir werden nicht einmal zufrieden sein, wenn alle Juden getötet worden sind."

Al-Aksa TV wird auch in Deutschland empfangen ...


.... indoktrinieren schon Dreijährige mit Hass und dem Wunsch, ihr Leben für Allah zu opfern.

... hat seine minderjährigen Zuschauer dazu aufgerufen, den dänischen Cartoonisten Kurt Westergaard zu ermorden, weil dieser die Ehre des Propheten Mohammed verletzt habe.

... Die Hamas hat sich zwar offiziell dagegen ausgesprochen, Kinder und Jugendliche als Soldaten oder Selbstmordattentäter zu missbrauchen. Einem Bericht des Geneva Centre for the Democratic Control of Armed Forces vom August 2003 zufolge hätten Hamas-Vertreter jedoch erklärt, dass ihre Definition des Kindseins nicht auf dem Alter, sondern den Fähigkeiten basiere.

Nur Auszüge für Schnellleser, der gesamte Artikel hier: http://m.welt.de/debatte/kolumnen/dschihadaufdeutsch/article1815142/Hamas-radikalisiert-Kinder-mit-Hass-Hasen.html (Archiv-Version vom 18.07.2015)



Was ich besonders bedenklich finde ist der Satz: "Bei Allah, wir werden nicht einmal zufrieden sein, wenn alle Juden getötet worden sind."

Was soll das heißen? Sind wir danach dran?

@aseria23
@Aldaris
Mir fällt es auch auf. Schon alleine hier im Forum werden viele Muslime über einen Kamm gescherrt und man begegnet ständig Vorurteilen. Auch im realen Leben fällt es mir auf. Wenn es zum Thema "Juden" kommt, wird jeder sehr leise. Und ich denke auch wie @kayakaya dass man bei den Juden eben schon eine gewisse Vorsicht hat und sich sicher seine Meinung eher verkneift. Immerhin kann ich nur von meinem Umfeld berichten. Aber bei Muslime nimmt man sich kein Blatt vorm Mund, bei Juden sehr wohl.
Mit Antisemitismus fängt es an? Naja es gibt auch genug Leute die gegen die Muslime sind. Also ehrlich gesagt, ist es für mich kein Unterschied ob man Juden, Muslime oder Christen hasst!! Es läuft alles auf das gleiche raus. Und wenn man Deutscher ist, dann ist das Thema Juden einfach zu sensibel und man ist gleich ein Antisemit.. Traurig, aber ich lese es in vielen Posts so raus. :/

@liaewen

liaewen schrieb: Also ehrlich gesagt, ist es für mich kein Unterschied ob man Juden, Muslime oder Christen hasst!!

Oder die Schwulen, oder die Schwarzen usw.

Der Unterschied dabei ist, dass alle verfassungsrechtlich bei uns geschützt sind.
In moslemischen Ländern, die nach der Scharia regiert werden gilt das nicht.

Da wurden gerade eben mal die letzten Christen von der ISIS aus Mosul vertrieben. Bei den "moderaten" Ländern mit überwiegend Menschen moslemischen Glaubens, dürfen keine Kirchne gebaut werden, Kulturdenkmäler anderer Religionen zerstört, die Liste ist land.

Erkennst du den Unterschied?

@bliebig
Die Liste kann man natürlich verlängern wie man möchte.

Ich erkenne den Unterschied und das ist auch richtig so, dass es in muslimischen Ländern mit den Minderheiten ständig zu Problemen kommt. Aber auch in China, oder Korea etc. Das habe ich damit auch gar nicht angesprochen.

Nur weil Muslime in anderen Ländern rassistisch sind, dürfen die in europäischen Ländern auch rassistisch behandelt werden?
Und um das ging es mir. Es ging mir weder um Irak etc., weder um Israel oder sonst wo. Sondern um die Muslime, Juden, etc. in Europa.

@liaewen

liaewen schrieb: Sondern um die Muslime, Juden, etc. in Europa.

Um die geht es mir primär auch. Deshalb kann es nicht angehen, wenn eine Minderheit eine andere Minderheit hier bei uns in Europa mit dem Tode bedroht.
Da ist Zivilcourage von der Mehrheit gefragt. Z.B. bei der nächsten Demo sich schützend vor die Minderheit zu stellen, die von der anderen Minderheit bedroht wird.

Demografisch müssen wir uns darauf einstellen, dass wir, die derzeitige Mehrheit irgendwann zur Minderheit wird. Bis es soweit ist müssen die Minderheiten zu demokratischen Mitbürgern erzogen werden.

@bliebig
Natürlich nicht! Sowas befürworte ich doch gar nicht.
Es ging nur darum, das man das Gefühl hat, über Muslime darf man herziehen aber über Juden nicht. Wegen der Vergangenheit.
Aber wenn du das Thema ausweiten möchtest bittesehr.

liaewen schrieb:Mir fällt es auch auf. Schon alleine hier im Forum werden viele Muslime über einen Kamm gescherrt und man begegnet ständig Vorurteilen.

Natürlich. Und auch das ist genauso nicht in Ordnung. Allerdings haben die Muslime in Deutschland und Frankreich beispielsweise eine starke "Community" - dagegen sind die Juden weit in der Unterzahl. Das muss man bedenken. Glaub mir, ich würde genauso Theater machen, wenn Menschen durch die Straßen ziehen und antiislamische Hetze verbreiten und Moscheen und Muslime attackieren. Ich spreche hier auch erstmal nur für mich selbst.

liaewen schrieb:Mit Antisemitismus fängt es an? Naja es gibt auch genug Leute die gegen die Muslime sind

Du möchtest also relativieren? Nach dem Motto: Was ist denn so schlimm daran, wenn man antisemitische Parolen schwingt oder gegen Juden hetzt - schließlich geht es den Muslimen ja auch so.

liaewen schrieb:Also ehrlich gesagt, ist es für mich kein Unterschied ob man Juden, Muslime oder Christen hasst!!

Es macht moralisch keinen Unterschied, aber (!) erstens sind die Juden eben in einer bedeutenden Minderheit, die man also dementsprechend besonders schützen muss und zweitens zieht sich der rote Faden des Antisemitismus vom Mittelalter bis heute und es scheint immer noch der gleiche, tiefe Hass wie damals in den Menschen zu schlummern. Wir alle wissen, wie schnell so etwas umschwenken kann..

@Aldaris
DU würdest wahrscheinlich so reagieren, das glaub ich dir. Dass du keinerlei Hetze dulden würdest. Aber die Mehrheit nicht. Man schaut zu.

Nein ganz und gar nicht. Ich finde es nur etwas komisch, dass man über Juden nichts sagen darf/kann/möchte/sollte etc.
Beides ist schlimm. Die Juden in Deutschland können rein gar nix für die Ausseinandersetzungen und wahrscheinlich auch der Großteil in Israel. Nur der Hass die von Muslimen in Deutschland o.ä. ausgeht, geht auch von vielen Deutschen aus. Dann eben eher auf FB oder in geschlossenen Kreisen, Stammtischen etc. Die Muslime machen es öffentlich. Wie du sagst, der Hass auf Juden geht schon so lange und weil wir jetzt zivilisierter oder gebildeter sind hat es nicht aufgehört. Egal ob von Nazis, Muslimen, oder sonstigen Judenhassern.
Zum Glück denkt die Mehrheit nicht so und viele von uns sind liberal und betrachten vieles vl. ohne Vorurteilen im Einzelfall. Aber wirklich einmischen will sich dann doch keiner, man lässt einem Antisemit seine Meinung. Wie man ja bei den Demos in Europa sehen konnte.

Naja klar die Geschichte prägt ja auch irgendwo die nächsten Generationen. Die einen mehr die einen weniger oder sagen wir positiv oder negativ.
Auf der Hut sollte man immer sein wenn die Juden in der Minderheit sind. Da nehme ich keinen Antisemit aus, ob Nazi oder Muslime.
Und ich denke nicht, dass Deutschland zwei Mal den selben Fehler begeht.

liaewen schrieb:Ich finde es nur etwas komisch, dass man über Juden nichts sagen darf/kann/möchte/sollte etc.

Traurig, dass du so denkst..

@Luminarah

Ich mein das so, wie @liaewen das auch in etwa angedeutet hat. Nach Eindruck ist die Erwartungshaltung an Muslime gering. Durch Vorurteile, durch ein bestimmtes Bild, irgendwas in der Art. "Wir" üben große Nachsicht, wenn es darum geht, dass in Saudi-Arabien Wandererarbeiter gefoltert oder/und getötet wird. Wenn politische Gefangene im Iran gefoltert oder/und getötet werden. Wenn Muslime Muslime einander Gewalt antun.

"Wir" sind auch nachsichtiger bei der Verantwortungszuschreibung. Kaum jemand kommt auf die Idee, die Pakistanis oder Muslime "auslöschen" zu wollen, wegen ihrer Politik gegenüber Christen. Oder gegenüber Ahmadiyya.

Würde man denselben Maßstab anlegen, den Islamisten vor allem anlegen, dann würden 10 000 Menschen oder so gegen Christenverfolgung, Folter und andere schwerste Menschenrechtsverletzungen in der arabischen Welt auf die Straße gehen, und am Beispiel der Islamisten einen beispiellosen Islamhass ausüben. Aber "wir" sind insofern nachsichtiger und toleranter, als das "wir" das so nicht machen. Toleranz ist eigentlich keine Einbahnstraße. Und Verantwortung übernehmen muss jeder auch für sich selbst. Aber der steigende Antisemitismus innerhalb der muslimischen community ist ein gutes Beispiel für die verzerrte Verantwortungszuschreibung und verzerrte moralische Ansprüche.

Aber die Dinge liegen nunmal anders, "wir" im Westen üben uns in beispielloser Toleranz, während "uns" oder anderen zunehmend keine Toleranz mehr entgegengenbracht wird, so nach Eindruck.

Das was du an Text gebracht hast, wenn Muslime Juden in einem Massaker töten, siehst ja auch an der Resonanz hier, damit lockst du niemanden hinterm Ofen vor. Erst, wenn Juden ein Massaker an Muslimen verüben, dann beginnt die Null Toleranz hyper moral show, also sozusagen.

@liaewen

Etwa jeder fünfte Deutsche ist latent antisemitisch

Quelle: http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2012/37499490_kw04_antisemitismusbericht/207504 (Archiv-Version vom 18.07.2014)

Der Fingerzeig auf Muslime bietet eine Chance, die "Last" des Nationalsozialismus ein Stückchen von den Schultern der Deutschen zu schubsen.

Ich denke da liegt zum Teil die Antwort auf die Wahrnehmung Juden gegenüber.

Die Muslime sprechen das aus, was ca. 20 Millionen Deutsche denken.

Dankbar bin ich ihnen dafür nicht.

liaewen schrieb:Nein ganz und gar nicht. Ich finde es nur etwas komisch, dass man über Juden nichts sagen darf/kann/möchte/sollte etc

Na die Deutschen leiden an einem kollektiven Trauma, das bis heute noch nicht richtig verarbeitet wurde. Deshalb ist man in der Öffentlichkeit vorsichtig mit Äußerungen über Juden. Sowas kann auch schnell dem ein oder anderen Politiker/Journalist etc. den Kopf kosten. Ich denke, es kommt dabei einfach auf die Art der Aussagen an. Wenn man schon anfängt mit "die Juden haben dies gemacht, das gemacht .. , dann kommt man in eine Bredouille, weil man eben alle über einen Kamm schert - nicht bloß eine religiöse, sondern auch eine ethnische Gruppe von Menschen. In Anbetracht unserer Vergangenheit hält man sich diesbezüglich eben zurück - was man auch nachvollziehen kann, da die Tendenz solcher Aussagen tatsächlich in's antisemitische abdriftet.

Auf der anderen Seite gibt es dann Israelkritik bzw. Kritik gegenüber der Politik Israels. Ich glaube nicht, dass sich diese Kritik noch verstecken muss, wenn man objektive Kritik übt. Die Medien, die ich bislang konsumiert habe, haben mir auch nicht das Gefühl vermittelt, man würde einseitig für eine Seite berichten. Bei der Politik ist das leider wieder was anderes..

bliebig schrieb:Etwa jeder fünfte Deutsche ist latent antisemitisch

Erschreckend. Wo kommt sowas her? Wieso bin ich nicht latent antisemitisch?

@bliebig
Gut geschrieben.

Um beim Topic-Titel zu bleiben. In Europa sind es ca. 150 Millionen Menschen, die anti-semitische Gedanken haben.

@liaewen

Nochmal zu dem Punkt "Vorurteil": Das könnte erklären, warum "die Hamas schießt Raketen auf Israel" weniger Reaktion auslöst als "die Israelis reagieren auf den Raketenbeschuss mit Luftangriffen". Weil wie geschrieben, im Prinzip macht ja die Türkei zum Beispiel genau das gleiche, die bombardiert auch kurdische Dörfer mit vermutlichen PKK Rebellen.

Aber da man das so unterschiedlich bewertet, geht man in einem Vorurteil wohl davon aus, dass die Türken als Muslime Gewalt nunmal anwenden? Und das keiner besonderen Aufmerksamkeit bedarf. Aber die Israelis als Nichtmuslime und als Juden aber für die fast punktgenaue Herangehensweise zur Rechenschaft gezogen werden.

Das hat (finde ich) schon eine Dimension von Antisemitismus sicherlich sowie Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.

Normalerweise sollte man Konflikte unabhängig von Religion betrachten und Gewalt prinzipiell ablehnen.

Aber die Bewertung geht anscheinend schon standardmäßig dahin, Gewalt im arabischen Raum zu relativieren. Wobei man aber zum Beispiel China dann wieder auch ständig kritisiert wegen seiner Menschenrechtspolitik, was auch richtig und wichtig ist. Das darf aber weniger sein, weil es ein asiatisches Land ist. Das hat damit nix zu tun.

@vincent

vincent schrieb:Um beim Topic-Titel zu bleiben. In Europa sind es ca. 150 Millionen Menschen, die anti-semitische Gedanken haben.

Hast du eine Quelle für deine Behauptung?

Nochwas zum islamistischen Antisemitismus.
Der islamistische Antisemitismus hat einen völlig anderen Ursprung als der Christliche.

Sicherlich gab es auch in der moslemischen Welt Progrome, aber überwiegend haben Juden und Moslems friedlich zusammengelebt.

Der islamistische Antisemitismus hat seine Ursache zu großen Teilen in der Politik, da geht es nicht um Religion. Wie denn auch, beide Moslems und Juden berufen sich auf den selben Stammvater Abraham.

Der islamistische Antisemitmus ist politisch lösbar, der christliche Antisemitismus ist über ein Millenium gewachsen. Christlicher Antisemitismus funktioniert auch ohne Juden, das ist auch ein wichtiger Unterschied.

@bliebig
Kann ich gleich mal raussuchen. Im Kern ging es darum, dass ungefähr 40% der Befragten in mehreren Ländern Europas im Rahmen einer Studie die Frage bejahten, ob Israel ein Vernichtungskrieg gegen die Palästinenser führe..

Im gleichen Artikel wurde das unterschiedliche antisemitische Spektrum auch unterteilt in die religiösen, ethnisch-nationalen und antiisraelischen.

http://www.bagkr.de/wp-content/uploads/kuepper_zick_antisemitismus_2011.pdf
So, hier mal die Studie selbst und einige Ergebnisse:

Spoiler
¾ Nach einem deutlichen Rückgang antisemitischer Einstellungen ist spätestens ab
2008, in einigen Facetten auch bereits ab 2007 ein erneuter, stetiger Anstieg zu
beobachten, auch wenn das Niveau von 2002 noch nicht wieder erreicht ist. Dies
lässt sich sowohl für traditionelle wie für sekundäre und über Israel kommunizierte
Facetten des Antisemitismus beobachten.

¾ Während die Zustimmung zum traditionellen Antisemitismus stetig schwach ist, sind
der sekundäre Antisemitismus und die antisemitische Israelkritik deutlich stärker
verbreitet. Rund ein Drittel bis über die Hälfte der Befragten drückt Antisemitismus
über eine Umkehr von Opfern und Täter aus, d. h. über den Vorwurf einer
Vorteilnahme durch den Holocaust und den Ärger über vermeintliche
Schuldvorwürfe an die Deutschen, bzw. über eine Kritik an Israel und die Assoziation
mit den Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands.

¾ Der Zuspruch der Deutschen zu antisemitischen Einstellungen liegt im europäischen
Mittel, wenn auch in vielen Facetten höher als in anderen westeuropäischen
Ländern; ausgenommen Portugal. Besonders hohe Zustimmung findet sich bei fast
allen Facetten in den neuen EU‐Mitgliedsländern Polen und Ungarn.  

¾ Rund ein Fünftel bis ein Sechstel (23,7% in 2003 bis 14,1% in 2006) der deutschen
Bevölkerung stimmt nach wie vor einer traditionellen Facette von Antisemitismus zu,
die sich im Konspirationsmythos „Juden haben in Deutschland zu viel Einfluss“
spiegelt.  

¾ Jeder Sechste bis Zehnte Deutsche stimmt eher oder voll und ganz zu, dass Juden an
ihrer Verfolgung eine Mitschuld tragen. Die Zustimmung schwankt von 18,1% in 2003
bis 9,4% in 2008.  

¾ Rund 40% bis über die Hälfte der Deutschen unterstellt mit seiner Zustimmung, dass
Juden versuchten aus der Vergangenheit heute ihren Vorteil zu ziehen.

¾ Rund ein Drittel (29,9% in 2006 bis 44,4% in 2004) äußert angesichts „der Politik, die
Israel macht“ Verständnis dafür, „dass man etwas gegen Juden hat“.

¾ Im Durchschnitt stimmt rund die Hälfte (41,9% in 2006 bis 64,4% in 2004) eher oder
voll und ganz der Aussage zu: „Israel führt einen Vernichtungskrieg gegen die
Palästinenser.“

¾ Fast ebenso viele (39,9% in 2004 bis 51,2%) stimmen einer Gleichsetzung des
Handeln Israels gegenüber den Palästinensern mit dem der Nationalsozialisten
gegenüber den Juden zu.  

¾ Eine Mehrheit von 58,4% in 2007 bis 69,9% in 2003 gibt an, sich darüber zu ärgern,
dass „den Deutschen auch heute noch die Verbrechen an den Juden vorgehalten
werden.“

¾ Umgekehrt betonen rund zwei Drittel der befragten Deutschen (64,1% in 2004 bis
67,7% in 2002 bzw. 67,5% in 2008), dass sie es gut fänden, „dass wieder mehr Juden
in Deutschland leben.“ Zugleich stimmt dem aber auch ein Drittel eher nicht oder
überhaupt nicht zu.

@kofi
Doppelmoral passt gut. So läuft es mittlerweile ab. Und die religiöse Ausseinandersetzung der Muslime mit Juden wird nie enden. Aber auch intern bei Muslimen nicht. Aber es ist wie du sagst eine Doppelmoral.

Stimmt es regt mehr Aufmerksamkeit auf sich wenn die Juden Muslime beschießen. Und auch wenn sie sich verteidigen.
Aber trotzdem muss man das ganze was dort passiert nicht akzeptieren. Auch wenn es um Juden oder Muslime geht. Kritik verdienen beide Seiten.
Klar sollte man Gewalt ablehnen. Aber in der Welt wo so viele Menschen sterben.. Naja Hoffnung sieht anders aus.

@bliebig
Also wenn das tatsächlich so ist.. :O Die Zahlen sind schon sehr schlimm. Wie sieht es eigentlich in anderen europäischen Ländern aus? Gibt es da auch so hohen Antisemitismus?

@vincent
Ich glaube du verstehst mich nicht oder ich drücke mich falsch aus. Who cares..

@Aldaris
Gut ausgedrückt.
Meinst du aber wenn man über Juden etwas sagt, dass man automatisch dann antisemitistische Aussagen machen muss? Ich bin Muslima und kann genauso über manche Punkte im Islam oder bei Türken mich äußern ohne rassistisch zu sein. Auch habe ich das recht mich über andere Religionen etc. zu äußern, ohne, dass man mich gleich als ein Rassist bezeichnet. Oder im Fall der Deutschen über Juden. Natürlich kommt es immer auf den Inhalt drauf an.

Also von den Medien versuche ich mich nicht beeinflussen zu lassen. Hier in Österreich liest man wenig über den Konflikt, auf türkischen Seiten dann wieder ganz andere Sachen...