@Fichtenmoped Die Länder wollen in die NATO aus verschiedennen Gründen.
Weil es sich immer lohnt, einen großen Partner an der Seite zu haben, der einen im Falle des Falles schützt.
Das trifft aber noch keine Aussage über die tatsächliche Gefahrensituation.
Zum Vergleich mal:
Nachdem die sexuellen Übergriffe zu vergangenem Silvester in Köln geschahen, gingen auch die Verkäufe von Pfefferspray, Schlagstöcken und Schreckschusswaffen bzw. Gaspistolen sprunghaft nach oben.
Gab es einen schlagartigen Anstieg der Gefahr für die Bevölkerung, für die Käufer?
Nein, gab es nicht. Deren Gefahr, Opfer von Übergriffen zu werden hatte sich nicht signifikant erhöht, es war und ist immer noch ziemlich unwahrscheinlich, dass ein Ausländer sie überfallen, ausrauben und/oder missbrauchen würde.
Trotzdem bewaffneten sich die Leute. Weil sie DAS GEFÜHL hatten, das sei nötig und weil ihnen die Bewaffnung das GEFÜHL von Sicherheit und Kontrolle vermittelte.
Ähnlich ist es auch bei den osteuropäischen Staaten.
Sie wollen nicht aufgrund einer realen, besonderen Bedrohungslage Mitglied in der NATO werden, sondern deshalb, weil sie in der Sowjetunion negative Erfahrungen mit dem damaligen Russland machten und BEFÜRCHTEN, Russland könnte sie angreifen.
Realistisch ist das nicht.
@albatroxa albatroxa schrieb:In der von mir verlinkte Doku wird es ganz deutlich das man damit eine Strategie verfolgt. Ich wüßte jetzt nicht das der Westen in Russland eine derart Prpaganda betreibt mit so solchen Argumenten. Beispiele sind hier im Bereich genug zu finden.
Der Westen betreibt nicht unbedingt viel Propaganda IN Russland.
Seine Orientierung geht vor allem nach innen, es wird die stetige Versicherung betrieben, dass ,,wir" die Guten sind.
Der freie, demokratische, Menschenrechte achtende, Meinungsvielfalt fördernde Westen.
Die Bevölkerungen des Westens sollen hinter den Anführern der EU und der USA versammelt werden -> Russland ist der Böse, wir die Guten. Ein einfaches, simples Spiel.
Das davon ablenken soll, dass die moralische Überlegenheit gegenüber Russlands äußerst fragwürdig ist, wenn man an die Praktiken der ,,Terrorismusbekämpfung", der Geopolitik oder der Verfolgung von ,,Whistleblowern", pardon, Verrätern denkt.
Auch in der Ukrainekrise wurden die Falschdarstellungen und Verdrehungen meiner Meinung nach sehr deutlich.
Der Putsch beispielsweise war keine Revolution eines friedlichen Volkes, sondern wurde maßgeblich gewaltsam durch rechtsextreme Kräfte betrieben. Nicht durch gute Demokraten.
Die Verträge geordneten Neuwahlen wurden nicht von Russland über den Haufen geworfen, nur Stunden nach ihrer Verabschiedung.
albatroxa schrieb:Naja jedenfalls verschiebt es Grenzen siehe Ukraine .
Wie auch die EU.
Durch einen Beitritt der Ukraine hätte sie sich direkt an russische Grenzen herangeschoben und im Falle einer militärischen Auseinandersetzung eine perfekte, strategische Position gehabt, ganz in der Nähe Moskaus.
Dann hätte die Grenze der EU direkt an russischer Grenze gelegen.
Ganz ehrlich, mich wundert es nicht, dass Russland da schließlich gesagt hat:,,Jetzt reicht es!"
Für Russland entsteht das für mich nachvollziehbare Gefühl, eingekreist zu werden.
Man sollte nicht so tun, als hätte der Westen nicht auch schon weltweit Regierungswechsel befördert, wenn es seinen Interessen diente und als würde der Westen keine Geopolitik betreiben.
albatroxa schrieb:Zur EU: Es sind Länder auf eigenen Wunsch der EU beigetreten haben dadurch sich weiter entwickelt und könnten ja austreten wenn sie wollen (wollen sie aber nicht)
Und die Länder sind nicht zufällig beigetreten, weil man es ihnen besonders und offensiv schmackhaft machte?
Fördergelder, Marktzugänge, weniger ,,Abhängigkeit" von Russland?
Wenn Russland allerdings Kredite oder bessere Bedingungen bei Lieferungen von Energieträgern anbietet, wird von Bestechung geredet.
Genau das war doch der Auslöser der Ukraine-Krise, die EU und Russland boten verschiedene Vergünstigungen an.
Bei Russland nannte man es Bestechung/Erpressung, bei der EU nannte man es nette Angebote zur Förderung.
Machen wir uns doch bitte nichts vor, es geht ständig um wirtschaftliche und Machtinteressen, um strategische Vorteile.
Von allen Beteiligten.
albatroxa schrieb:Ist hier nicht das Thema um das zu vergleichen
"Putins Propaganda"
Ohne Vergleich kann man auch nicht von ,,Putins Propaganda" sprechen, schon gar nicht diskutieren.
Ohne Vergleichsmöglichkeiten bliebe praktisch nur zu sagen:,,Putin/Russland ist voll böse."
@Flatterwesen Während der Hochzeit der Ukraine-Krise wurde aber in erstaunlicher Einmütigkeit berichtet.
Das war es doch, was viele Menschen verärgerte und auch die Kritik gegen die Massenmedien aufbrachte.
Es war und ist ein Hang zur Erziehung des Volkes zu beobachten, statt nur bloß zu berichten.