Erdogan radikalisiert Deutschland (Rede verbieten?)
05.06.2014 um 21:42yasss90 schrieb:nix als nur vorurteile und hassDas erinnert mich an was. In meiner Heimatstadt gab es ja mal die Diskussion, ob man einen Stadtteil türkisch umbennent. Ich war morgens früh in einem Büro für ein Interview im Rahmen eines Praktikums. Bevor ich das Interview mit dem Türkeistämmigen Interviewpartner angefangen hab, war noch ein Kollege von ihm im Büro und hat die Zeitung aufgeschlagen und gesagt:" Ach, die Nazis wieder". Und hatte total wenig Verständnis, warum jemand was gegen ein türkischumbenannten Stadtteil haben könnte. Ist ja so unglaublich, unfassbar. In der Türkei kann Mensch in Ankara 5 Stadtteile deutsch umbennen, das interessiert wohl dort niemanden. Nur die Deutschen wieder, tja. Unglaublich.
Zum Vergleich: Ich hab mal mit einem pakistanischen Kumpel über die Integrationsdebatte gesprochen, und dann hat er mir raus gehauen:" Ich kann die Deutschen auch bisschen verstehen, ist ja schließlich ihr Land". Ich persönlich hatte an sowas bis dahin ehrlich gesagt gar nicht gedacht. Und bis heute auch nicht vergessen. Weil irgendwo, denkt man das nicht so von/in Deutschland...^^
Er hat wahrscheinlich auch angespielt darauf, dass er nicht so tun will, als würde man in Pakistan anders debattieren. Braucht man quasi gar nicht anzufangen, Stadtteile von Islamabad in "germantown" oder so umbenennen zu wollen.
Warum fällt gerade vielen Türkeistämmigen so schwer, Verständnis für den Gegenüber zu haben? Nicht jeder Nichttürke in Deutschland, der gegen Erdogan was hat, ist voller "Vorurteile und Hass" bzw. durch die Blume türkenfeindlich? Erinnert auch irgendwie an George W. Bush:" Wer nicht für uns ist, ist gegen uns". Kompromiss ausgeschlossen.
Naja, mal wieder was von Ali Dogan:
Der #Erdowahn erreicht nun auch #Wienhttps://de-de.facebook.com/ali.dogan.1982
Erdoğan bu sefer de Viyana'ya oy toplamak için geliyor!
Der #türkische Ministerpräsident #Erdogan wird nach #Köln in Kürze auch einen Wahlkampfauftritt in Wien haben.
Zitat:
"Offiziell erfolgt der Besuch anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Union Europäisch-Türkischer Demokraten (#UETD), die als verlängerter Arm von Erdogans AKP gilt.#
Bevor er in Köln war habe ich im Zug tatsächlich zwei türkische Jugendliche darüber reden hören, worüber man sich aufrege. Schließlich sei das kein Wahlkampfauftritt, sondern ein Besuch dieses Jubiläums.
Man muss doch schon an chronisch-demonstrativer Realitätsverweigerung leiden, wenn man tatsächlich annimmt, dass ein Staatschef das 10-jährige Jubiläum eines popeligen Vereins gleich in mehreren Ländern besucht und man das auch noch an die Presse so weitergibt.
Im Übrigen weiß ich nicht, was türkische Regierungspolitik bei einer Festrede eines "europäischen" Vereins verloren haben. Die Festreden, die ich so kenne, sind 5-10 Minuten lang und gehen ungefähr so: "Hallo. Danke für Euer Bestehen. Weiter so! Tschüß." Erdogan spricht aber über eine Stunde und kaum über den Verein und dessen Arbeit.
Zum Vergleich:
Unser Bundespräsident Joachim #Gauck hat beim Empfang anlässlich des 25-jährigen Bestehens der #Alevitischen Gemeinde Deutschland (#AABF) vor kurzem ganze 5 Minuten gesprochen. Eine Festrede eben.
Warum also diese Öffentlichkeitsverarschung? Nennt das Kind doch beim Namen: Es ist schlicht und ergreifend ein Wahlkampfauftritt und die UETD der europäische Ableger der AKP.
yasss90 schrieb:Wer sich seine meinung von einseitigen Medien bilden lästBerichten die österreichischen Medien anders über Erdogan? Was ist jetzt genau der Unterschied zwischen österreischicher und deutscher denke? Wahrscheinlich wird der Mann in Österreich herzlicher empfangen?
http://m.kurier.at/politik/inland/wien-geplanter-erdogan-auftritt-sorgt-fuer-aufregung-fpoe-strache-kritik/68.505.967
Strache gegen "parteipolitische Propaganda"Wenn man das so liest müssten sich die Österreicher aber auch Türkenfeindlichkeit vorwerfen lassen.
Bereits im Vorfeld stößt der geplante Besuch auf Widerstand. Für FPÖ-Bundes- und Wiener Landesparteiobmann Heinz-Christian Strache sei der Auftritt Erdogans ein Affront und würde nur radikale Kräfte stärken. "Ein Erdogan, der die Demokratiebewegung in seinem Land blutig niederschlagen lässt, der Menschen- und Minderheitenrechte missachtet, der die Meinungsfreiheit etwa durch die Sperre von sozialen Netzwerken beschneidet - nein, so ein Mann hat in Wien nichts verloren", erklärt Strache.
"Sollte Erdogan tatsächlich bei uns parteipolitische Propaganda betreiben, um die wahlberechtigten Exil-Türken für sich zu begeistern, wäre dies ein eklatanter Missbrauch des Gastrechts", so der FPÖ-Bundesobmann. "Bei seinem Auftritt am 24. Mai in Köln gab es massive Gegendemonstrationen. Während ihm 15.000 Unbelehrbare frenetisch zujubelten, zeigten 30.000 Deutsch-Türken ihre Ablehnung gegen das rasant in die Despotie abgleitende System Erdogans. Gut integrierte Türken, die unsere demokratische Freiheit schätzen, wollen mit seiner Politik nichts zu tun haben."