Ist das deutsche Abitur heutzutage viel zu leicht zu bekommen?
Ist das deutsche Abitur heutzutage viel zu leicht zu bekommen?
17.03.2014 um 20:03@Verzerrer
An meiner Schule ganz schlimm.
Dazu kommt dann noch das man seine Stärken überhaupt nicht ausspielen kann. Meine besten Fächer sind z.b. Geschichte, Bio und ähnliches. Wäre das System fair, könnte ich selber entscheiden welche Fächer 4 fach und welche 2 fach einfließen.
An meiner Schule ganz schlimm.
Dazu kommt dann noch das man seine Stärken überhaupt nicht ausspielen kann. Meine besten Fächer sind z.b. Geschichte, Bio und ähnliches. Wäre das System fair, könnte ich selber entscheiden welche Fächer 4 fach und welche 2 fach einfließen.
Ist das deutsche Abitur heutzutage viel zu leicht zu bekommen?
17.03.2014 um 20:05@derpreusse
Es geht um den Wert eines Abiturs. Wie viel ist ein Abitur heute wert im Gegensatz zu früher?
Früher hättest du es vielleicht nicht gemacht.
Außerdem erkenne ich an deinen Aussagen, dass du nicht die ganzen Jahren auf dem Gymnasium warst.. sonder wahrscheinlich von der realschule kommst
Was du beschreibt ist gängig in Deutschland. Die Schwerpunktwahl. Schließlich ist das ein Gymnasium- also ein Ort der Allgemeinbildung.
Für Vertiefung deines Lieblingsfaches, rate ich dir nach bestandenen Abitur ein Studium. Da hast du die freie Wahl
Es geht um den Wert eines Abiturs. Wie viel ist ein Abitur heute wert im Gegensatz zu früher?
Früher hättest du es vielleicht nicht gemacht.
Außerdem erkenne ich an deinen Aussagen, dass du nicht die ganzen Jahren auf dem Gymnasium warst.. sonder wahrscheinlich von der realschule kommst
Was du beschreibt ist gängig in Deutschland. Die Schwerpunktwahl. Schließlich ist das ein Gymnasium- also ein Ort der Allgemeinbildung.
Für Vertiefung deines Lieblingsfaches, rate ich dir nach bestandenen Abitur ein Studium. Da hast du die freie Wahl
Ist das deutsche Abitur heutzutage viel zu leicht zu bekommen?
17.03.2014 um 20:06Heutzutage werden die Kinder ja auch dorthin geprügelt, man hat ja quasi als Elternteil versagt, wenn das Kind kein Abi hat. Wenn's mies läuft, wird halt eine beträchtliche Summe für Nachhilfe rausgeschmissen.
Alle Zweifler sollten sich mal übers Fernabi informieren. Da ist ein 3er Schnitt schon gut.
Nachtrag @Milano :
Früher konnte man noch Mathe abwählen ;). Soviel zu "schwerer erreichbares Abi"
Alle Zweifler sollten sich mal übers Fernabi informieren. Da ist ein 3er Schnitt schon gut.
Nachtrag @Milano :
Früher konnte man noch Mathe abwählen ;). Soviel zu "schwerer erreichbares Abi"
Ist das deutsche Abitur heutzutage viel zu leicht zu bekommen?
17.03.2014 um 20:12@Milano
Ja ich war erst aufm Gymnasium, dann Realschule und jetzt Abi auf ner berufsbildenden Schule Fachrichtung Pädagogik&Psychologie.
Abitur ist meiner Meinung nach auch keine wirklich optionale Sache mehr. Wenn man eine freie Berufswahl nach seinen Vorstellungen möchte, kommt man ums Abitur garnicht mehr rum.
Ja ich war erst aufm Gymnasium, dann Realschule und jetzt Abi auf ner berufsbildenden Schule Fachrichtung Pädagogik&Psychologie.
Milano schrieb:Was du beschreibt ist gängig in Deutschland. Die Schwerpunktwahl. Schließlich ist das ein Gymnasium- also ein Ort der Allgemeinbildung.Habe ich auch vor, aber man sollte viel früher einen Schwerpunkt wählen können, dann hätte Deutschland auch mehr Fachkräfte...
Für Vertiefung deines Lieblingsfaches, rate ich dir nach bestandenen Abitur ein Studium. Da hast du die freie Wahl
Abitur ist meiner Meinung nach auch keine wirklich optionale Sache mehr. Wenn man eine freie Berufswahl nach seinen Vorstellungen möchte, kommt man ums Abitur garnicht mehr rum.
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17.03.2014 um 20:15Milano schrieb:Dann erarbeite dir dein 3er Abi und schmeiß danach das Studium, um dann die Ausbildung zu beginnen (das war hart gesagt)Also gehst du davon aus, das jemand der sein Abi mit einer drei beendet, sein Studium nicht schafft?
Ist das deutsche Abitur heutzutage viel zu leicht zu bekommen?
17.03.2014 um 20:17derpreusse schrieb:Wenn man eine freie Berufswahl nach seinen Vorstellungen möchte, kommt man ums Abitur garnicht mehr rum.Ich denke es gibt auch genügend Menschen die ihren Traumberuf bzw. eine Auswahl an guten Berufen auch ohne Abitur fanden.
Ist das deutsche Abitur heutzutage viel zu leicht zu bekommen?
17.03.2014 um 20:19@5ting
Bestimmt, aber ich hätte damit nicht diese Chancen und viele andere die ich kenne auch nicht.
Bestimmt, aber ich hätte damit nicht diese Chancen und viele andere die ich kenne auch nicht.
Ist das deutsche Abitur heutzutage viel zu leicht zu bekommen?
17.03.2014 um 20:20Ist das deutsche Abitur heutzutage viel zu leicht zu bekommen?
17.03.2014 um 20:20Der Hamburger weiss, dass man früher in Bremen das Abitur bestanden hatte, wenn man ohne fremde Hilfe 10 Minunten auf dem Stuhl sitzen konnte, ohne runter zu fallen. Heute genügt es dort, wenn man ohne fremde Hilfe 5 Minuten auf dem Fussboden liegen kann, ohne runter zu fallen.
Ich als Schulabbrecher kann da nicht mitreden, weiss aber, dass heutige G8-Gymnasiasten in der 6. Klasse schon mal nach dem Ganztagsunterricht bis 22 Uhr an den Hausaufgaben sitzen können. Das ist für mich Grund genug, meine Kinder an einer Gemeinschaftsschule mit gymnasialer Oberstufe das Abi ansteuern zu lassen.
"Nachgeworfen" bekommt das Abi nach meiner Einschätzung auch heute keiner. Und wenn die Generation Praktikum dann irgendwann ins Berufsleben eintritt, dann sagt der Akademiker ohne Job zum Akademiker mit Job bekanntlich: "Einmal Pommes rot-weiss, bitte!" Selbst ein gutes Abi ist keine Garantie für einen guten Job. Ebensowenig muss ein Absolvent der Mittleren Reife zwingend den Rest seines Lebens von Hartz IV leben.
Gut erinnerlich ist mir allerdings noch, dass die Hamburger Friseur-Innung vor einigen Jahren wünschte, dass angehende Friseusen bitteschön möglichst ein Abitur zu haben hätten. Na klar, der Kunde möchte sich bekanntlich beim Haare schneiden gern über Integralrechnung, anorganische Chemie oder 12-Ton-Musik unterhalten. Und zwar möglichst auf Altgriechisch.
Ich als Schulabbrecher kann da nicht mitreden, weiss aber, dass heutige G8-Gymnasiasten in der 6. Klasse schon mal nach dem Ganztagsunterricht bis 22 Uhr an den Hausaufgaben sitzen können. Das ist für mich Grund genug, meine Kinder an einer Gemeinschaftsschule mit gymnasialer Oberstufe das Abi ansteuern zu lassen.
"Nachgeworfen" bekommt das Abi nach meiner Einschätzung auch heute keiner. Und wenn die Generation Praktikum dann irgendwann ins Berufsleben eintritt, dann sagt der Akademiker ohne Job zum Akademiker mit Job bekanntlich: "Einmal Pommes rot-weiss, bitte!" Selbst ein gutes Abi ist keine Garantie für einen guten Job. Ebensowenig muss ein Absolvent der Mittleren Reife zwingend den Rest seines Lebens von Hartz IV leben.
Gut erinnerlich ist mir allerdings noch, dass die Hamburger Friseur-Innung vor einigen Jahren wünschte, dass angehende Friseusen bitteschön möglichst ein Abitur zu haben hätten. Na klar, der Kunde möchte sich bekanntlich beim Haare schneiden gern über Integralrechnung, anorganische Chemie oder 12-Ton-Musik unterhalten. Und zwar möglichst auf Altgriechisch.
Ist das deutsche Abitur heutzutage viel zu leicht zu bekommen?
17.03.2014 um 20:26@löm
kommt drauf an. ich war froh Mathe im Abi gemacht zu haben.
@derpreusse
ich denke auch, dass etwas mehr auf Talente und Vorlieben gesetzt werden müsste..
@5sting
ich habe extra was dahinter geschrieben.
Aber ich muss sagen, bei mir Studium war es so, dass die Leute die mit dem Abitur Schwierigkeiten hatten, dass Studium spätestens nach dem 1. Semester geschmissen haben.
@Doors
statistisch bewiesen. Je höher der akademische grad, je geringer das Risiko auf arbeitslosigkeit
kommt drauf an. ich war froh Mathe im Abi gemacht zu haben.
@derpreusse
ich denke auch, dass etwas mehr auf Talente und Vorlieben gesetzt werden müsste..
@5sting
ich habe extra was dahinter geschrieben.
Aber ich muss sagen, bei mir Studium war es so, dass die Leute die mit dem Abitur Schwierigkeiten hatten, dass Studium spätestens nach dem 1. Semester geschmissen haben.
@Doors
statistisch bewiesen. Je höher der akademische grad, je geringer das Risiko auf arbeitslosigkeit
Ist das deutsche Abitur heutzutage viel zu leicht zu bekommen?
17.03.2014 um 20:29@Milano
Daher gleich verallgemeinern?
Es ist wohl eher so das man es mit einem hohen Abschluss schwerer hat eine Arbeit zu finden. Für viele Berufe ist man dann einfach "überqualifiziert". Es gibt nicht umsonst sehr viele arbeitslose Lehrer.
Daher gleich verallgemeinern?
Es ist wohl eher so das man es mit einem hohen Abschluss schwerer hat eine Arbeit zu finden. Für viele Berufe ist man dann einfach "überqualifiziert". Es gibt nicht umsonst sehr viele arbeitslose Lehrer.
Ist das deutsche Abitur heutzutage viel zu leicht zu bekommen?
17.03.2014 um 20:31@Milano
Milano schrieb:statistisch bewiesen. Je höher der akademische grad, je geringer das Risiko auf arbeitslosigkeitPutzfrauen, Schnellimbissbedienungen und Taxifahrer sind bekanntlich nicht arbeitslos.
Ist das deutsche Abitur heutzutage viel zu leicht zu bekommen?
17.03.2014 um 20:37@Doors @5ting
beschwert euch nicht bei mir, ich hab das nicht herausgefunden, sondern das Statistische Bundesamt!
und bitte löst euch von dem bild dass jeder Hochschulabsolvent Taxifahrer oÄ wird. Es ist doch klar, dass man eher sowas hört als: "Schon wieder hat ein Absolvent einen Posten bei einem mittelständischen Unternehmen gefunen"
@5ting
deswegen habe am anfang was mit "das war hart gesagt" oder so ähnlich geschrieben.
Es ist eine Hyperbel!
du kannst aber gern noch länger drauf herumreiten
beschwert euch nicht bei mir, ich hab das nicht herausgefunden, sondern das Statistische Bundesamt!
und bitte löst euch von dem bild dass jeder Hochschulabsolvent Taxifahrer oÄ wird. Es ist doch klar, dass man eher sowas hört als: "Schon wieder hat ein Absolvent einen Posten bei einem mittelständischen Unternehmen gefunen"
@5ting
deswegen habe am anfang was mit "das war hart gesagt" oder so ähnlich geschrieben.
Es ist eine Hyperbel!
du kannst aber gern noch länger drauf herumreiten
Ist das deutsche Abitur heutzutage viel zu leicht zu bekommen?
17.03.2014 um 20:39die gleiche Statistik gibt's übrigens auch noch zur relation Bildungsniveau-Verdienst
Ist das deutsche Abitur heutzutage viel zu leicht zu bekommen?
17.03.2014 um 21:34@Milano
Du solltest vielleicht einmal definieren, was für Dich "früher" ist.
Das Abitur gibt es seit 200 Jahren. Bis Ende der 60er Jahre entschied vor allen die gesellschaftliche Stellung, wer welche Schule besuchte. 80% gingen auf die Volksschule (7, später 8 Jahre) und machten danach eine Lehre, für den Sohn vom Gastwirt, vom kleinem Kaufmann und vom Werkmeister gab es die Realschule und die Absolventen des Gymnasiums kamen aus dem Großbürgertum, waren von Adel oder der Vater war ev. Pastor oder Apotheker. Mädchen "heirateten ja doch" und "brauchten keine höhere Schulbildung". Die Zusammensetzung einer Abiturklasse bestimmte sich also weitgehend nach Herkunft und Geschlecht. Intelligenter als ihre Mitschüler in der Volksschule waren die nicht, von einigen Queraufsteigern abgesehen. Gefragt in allen Schulformen war vor allen Auswendiglernen, und das nicht zu knapp. Da war vor allem Fleiß nötig und ein ein gutes Gedächtnis. Diskussionen waren unbekannt, wer widersprach, bezog Prügel! Überhaupt wurde viel Wert auf "Umgangsformen" und "gutes Verhalten" gelegt und pausenlos diszipliniert.
Ich bin alt genug, um das als Schüler noch miterlebt zu haben. Was haben wir gemacht? Uns angepasst und die Freiräume in den Nischen gesucht. Spass hat uns diese Prügelpaukerschule nicht gemacht.
Um 1970 hat dann die 68-er Bewegung die Schulen erreicht. Es gab plötzlich die "Schülermitverwaltung" (gibt es die noch?), wir hatten lange Haare, waren rotzfrech und haben nächtelang diskutiert.
Was noch lange nachwirkte, war eine gewisse Leistungsbereitschaft, die auch gefordert wurde. Wie viele Wochenenden habe ich durchgepaukt, dasmit die Mathearbeit am Montag klappte!
Im Fachabitur 1973 hatte ich dann eine 2,3 und gehörte zu den Besseren. Wenn ich mich recht erinnere, ist einer auf 1,8 gekommen und der Schnitt lag knapp unter 3. Eine 1 gab es damals auch bei Talent und Fleiß nur mit etwas Glück und auch für eine 2 musste man richtig was tun.
Ob das wohl auch heute noch so ist? Es wird hier genügend Leute geben, die noch vor dem Abitur stehen oder es gerade hinter sich haben und darüber berichten können.
Einen Unterschied zu der Zeit vor 40 Jahren gibt es und das wird auch so schnell nicht wiederkommen: Ein Ausbildungs- und Arbeitsplatz war damal kein Problem. Riesige Schilder "Wir stellen ein" vor jeder Firma. Nach der 2. Bewerbung war alles klar.
Du solltest vielleicht einmal definieren, was für Dich "früher" ist.
Das Abitur gibt es seit 200 Jahren. Bis Ende der 60er Jahre entschied vor allen die gesellschaftliche Stellung, wer welche Schule besuchte. 80% gingen auf die Volksschule (7, später 8 Jahre) und machten danach eine Lehre, für den Sohn vom Gastwirt, vom kleinem Kaufmann und vom Werkmeister gab es die Realschule und die Absolventen des Gymnasiums kamen aus dem Großbürgertum, waren von Adel oder der Vater war ev. Pastor oder Apotheker. Mädchen "heirateten ja doch" und "brauchten keine höhere Schulbildung". Die Zusammensetzung einer Abiturklasse bestimmte sich also weitgehend nach Herkunft und Geschlecht. Intelligenter als ihre Mitschüler in der Volksschule waren die nicht, von einigen Queraufsteigern abgesehen. Gefragt in allen Schulformen war vor allen Auswendiglernen, und das nicht zu knapp. Da war vor allem Fleiß nötig und ein ein gutes Gedächtnis. Diskussionen waren unbekannt, wer widersprach, bezog Prügel! Überhaupt wurde viel Wert auf "Umgangsformen" und "gutes Verhalten" gelegt und pausenlos diszipliniert.
Ich bin alt genug, um das als Schüler noch miterlebt zu haben. Was haben wir gemacht? Uns angepasst und die Freiräume in den Nischen gesucht. Spass hat uns diese Prügelpaukerschule nicht gemacht.
Um 1970 hat dann die 68-er Bewegung die Schulen erreicht. Es gab plötzlich die "Schülermitverwaltung" (gibt es die noch?), wir hatten lange Haare, waren rotzfrech und haben nächtelang diskutiert.
Was noch lange nachwirkte, war eine gewisse Leistungsbereitschaft, die auch gefordert wurde. Wie viele Wochenenden habe ich durchgepaukt, dasmit die Mathearbeit am Montag klappte!
Im Fachabitur 1973 hatte ich dann eine 2,3 und gehörte zu den Besseren. Wenn ich mich recht erinnere, ist einer auf 1,8 gekommen und der Schnitt lag knapp unter 3. Eine 1 gab es damals auch bei Talent und Fleiß nur mit etwas Glück und auch für eine 2 musste man richtig was tun.
Ob das wohl auch heute noch so ist? Es wird hier genügend Leute geben, die noch vor dem Abitur stehen oder es gerade hinter sich haben und darüber berichten können.
Einen Unterschied zu der Zeit vor 40 Jahren gibt es und das wird auch so schnell nicht wiederkommen: Ein Ausbildungs- und Arbeitsplatz war damal kein Problem. Riesige Schilder "Wir stellen ein" vor jeder Firma. Nach der 2. Bewerbung war alles klar.
Ist das deutsche Abitur heutzutage viel zu leicht zu bekommen?
17.03.2014 um 21:37@5ting
Der Aspekt mit den Lehrern ist nochmal eine andere Sache... gebraucht werden zahlreiche weitere Lehrer... aber wir sind -leider- nicht bei "wünsch dir was". Die Landeskassen sind dermaßen klamm, dass an allen Ecken und Enden gespart werden muss und nicht weitere Lehrer eingestellt werden können (sieht man im gesamten öffentlichen Dienst, hauptsächlich befristete Arbeitsverträge).
Generell würde ich aber niemals sagen, dass Akademiker aufgrund von Überqualifizierung arbeitslos sind, sondern eher wegen der derzeitigen Arbeitsmarktsituation ;)
5ting schrieb:Es ist wohl eher so das man es mit einem hohen Abschluss schwerer hat eine Arbeit zu finden. Für viele Berufe ist man dann einfach "überqualifiziert". Es gibt nicht umsonst sehr viele arbeitslose Lehrer.also den Stempel "überqualifiziert" zu bekommen wünschen sich wohl die meisten. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass man bei einem schon vorhandenen Berufswunsch unnötige Seminare/ Weiterbildungen macht, die einem den Weg in diesen Bereich versperren. Im "Notfall" erklärt man das dem Ausbildungsleiter beim Bewerbungsgespräch, also daran sollte es nicht hapern... ;)
Der Aspekt mit den Lehrern ist nochmal eine andere Sache... gebraucht werden zahlreiche weitere Lehrer... aber wir sind -leider- nicht bei "wünsch dir was". Die Landeskassen sind dermaßen klamm, dass an allen Ecken und Enden gespart werden muss und nicht weitere Lehrer eingestellt werden können (sieht man im gesamten öffentlichen Dienst, hauptsächlich befristete Arbeitsverträge).
Generell würde ich aber niemals sagen, dass Akademiker aufgrund von Überqualifizierung arbeitslos sind, sondern eher wegen der derzeitigen Arbeitsmarktsituation ;)
Ist das deutsche Abitur heutzutage viel zu leicht zu bekommen?
17.03.2014 um 21:47@Lupo1954
Die geschichtliche Einbettung ist ganz gut gelungen. Ich interpretiere die Leitfrage dahingehend, dass das Abitur heute von einem zu großen Teil der Bevölkerung absolviert wird, sodass immer mehr Berufe (die teilweise vor 3, 4 Jahrzehntenn von Realschul-Absolventen ausgeübt worden sind) das Abitur erfordern... als Folge der Bildungsexpansion auch nachvollziehbar.
Die Art und Weise des Erlangens sollte natürlich nicht mehr nach der Herkunft entschieden werden, obwohl auch das heutzutage noch einen sehr großen Stellenwert hat.
Die geschichtliche Einbettung ist ganz gut gelungen. Ich interpretiere die Leitfrage dahingehend, dass das Abitur heute von einem zu großen Teil der Bevölkerung absolviert wird, sodass immer mehr Berufe (die teilweise vor 3, 4 Jahrzehntenn von Realschul-Absolventen ausgeübt worden sind) das Abitur erfordern... als Folge der Bildungsexpansion auch nachvollziehbar.
Die Art und Weise des Erlangens sollte natürlich nicht mehr nach der Herkunft entschieden werden, obwohl auch das heutzutage noch einen sehr großen Stellenwert hat.
Lupo1954 schrieb:Eine 1 gab es damals auch bei Talent und Fleiß nur mit etwas Glück und auch für eine 2 musste man richtig was tun.Genau das ist das Problem. Die Notenvergabe ist in letzter Zeit zu sehr "verweichlicht" worden
Ist das deutsche Abitur heutzutage viel zu leicht zu bekommen?
17.03.2014 um 22:01@Lupo1954
Ich kann ihnen wirklich keine Definition geben was für mich unter "früher" fällt. Subjektiv hat da jeder seine Vorstellung. Auf seiner Grundlage kann hier dann jeder argumentieren.
Oh, die Wurzeln liegen sogar noch früher in der Geschichte... aber sinnvoll halte ich es nicht das Abitur in Preussen damals mit heute zu vergleichen.
Ich finde es klasse, einen richtigen Zeitzeugen gefunden zu haben. Ich kann ihnen nur versichern: die schule hat sich wirklich verändert.
Wenn ich mich so damit beschäftige glaube ich, dass ich an die Zeit denke, in der meine Lehrer Abitur gemacht haben. 70er, 80er, vielleicht auch noch 90er.
Heute nennt man das (oder bei mir nannte man es) Schülervertretung. Es gibt es also immer noch in einer Form.
Aber sie sprechen einen Punkt an worauf ich herauswollte:
Früher war es einfach schwerer einen guten Abschluss zu haben. 1 und 2 gibt es heute genug, dass haben mir meine Lehrer immer wieder vor Augen geführt.
Ich habe es hinter mir. Ich kann nur das Resultat meines Jahrganges als bestes Beispiel geben:
Wir waren 127 Leute. Davon sind 2 durchgefallen (also schlechter als 4.0). Alle anderen haben es (zT auch zu unrecht) geschafft, obwohl wir definitiv keine elitäre Schule (nicht einmal ansatzweise) sind. Auch waren wir weder hochbegabt noch besonders schlau. Und dennoch hatten wir einen Schnitt von 2,4. Bei denn hier vorher angesprochenen Bewertungen gilt das ja schon als Genie einen Abischnitt von unter 3 zu haben.
Leider ist die Arbeitssuche heute zu oft zu lang, da haben sie recht.
Ich kann ihnen wirklich keine Definition geben was für mich unter "früher" fällt. Subjektiv hat da jeder seine Vorstellung. Auf seiner Grundlage kann hier dann jeder argumentieren.
Oh, die Wurzeln liegen sogar noch früher in der Geschichte... aber sinnvoll halte ich es nicht das Abitur in Preussen damals mit heute zu vergleichen.
Ich finde es klasse, einen richtigen Zeitzeugen gefunden zu haben. Ich kann ihnen nur versichern: die schule hat sich wirklich verändert.
Wenn ich mich so damit beschäftige glaube ich, dass ich an die Zeit denke, in der meine Lehrer Abitur gemacht haben. 70er, 80er, vielleicht auch noch 90er.
Heute nennt man das (oder bei mir nannte man es) Schülervertretung. Es gibt es also immer noch in einer Form.
Aber sie sprechen einen Punkt an worauf ich herauswollte:
Früher war es einfach schwerer einen guten Abschluss zu haben. 1 und 2 gibt es heute genug, dass haben mir meine Lehrer immer wieder vor Augen geführt.
Ich habe es hinter mir. Ich kann nur das Resultat meines Jahrganges als bestes Beispiel geben:
Wir waren 127 Leute. Davon sind 2 durchgefallen (also schlechter als 4.0). Alle anderen haben es (zT auch zu unrecht) geschafft, obwohl wir definitiv keine elitäre Schule (nicht einmal ansatzweise) sind. Auch waren wir weder hochbegabt noch besonders schlau. Und dennoch hatten wir einen Schnitt von 2,4. Bei denn hier vorher angesprochenen Bewertungen gilt das ja schon als Genie einen Abischnitt von unter 3 zu haben.
Leider ist die Arbeitssuche heute zu oft zu lang, da haben sie recht.
Ist das deutsche Abitur heutzutage viel zu leicht zu bekommen?
17.03.2014 um 22:15@derpreusse
Ein allgemeines Abitur auf einem Gymnasium, oder einer Gesamtschule halte ich (wenn ich auf meinen Werdegang gucke und mit Bekannten vergleiche) für immer schlechter.
Hier sollte man lieber überlegen, ob man nicht auf einem Berufskolleg seinen Abschluss macht... ganz zu schweigen davon, dass man nach 13 Jahren Abitur hat, was doch "etwas" Zeitdruck nimmt (im Vergleich zu 12 Jahren!)
Da gibt es ne gute Bandbreite, vom Wirtschaftsabi über Technisches Abitur bis hin zum Abitur mit sozialem Schwerpupnkt.
Die Frage ist natürlich: Lebe ich in der Nähe eines solchen Berufskollegs, sodass es im Rahmen des Praktischen bleibt. Und weiter: Will ich aus meinem (schulischen) Freundeskreis raus ... was für den ein oder anderen mit großer Wahrscheinlichkeit auch ein Punkt ist.
derpreusse schrieb:An meiner Schule ganz schlimm.ich verstehe deinen Unmut bezüglich der weit auseinander klaffenden Schere in Bezug zu den Schwierigkeitsgraden bei unterschiedlichen Schul(form)en. Das ging mir genauso
derpreusse schrieb:Habe ich auch vor, aber man sollte viel früher einen Schwerpunkt wählen können, dann hätte Deutschland auch mehr Fachkräfte...Hierbei gibt es jedoch Möglichkeiten. Dafür, dass das Abitur die ALLGEMEINE Hochschulreife attestiert sind die Spezialisierungsmöglichkeiten doch recht ausgeprägt.
Ein allgemeines Abitur auf einem Gymnasium, oder einer Gesamtschule halte ich (wenn ich auf meinen Werdegang gucke und mit Bekannten vergleiche) für immer schlechter.
Hier sollte man lieber überlegen, ob man nicht auf einem Berufskolleg seinen Abschluss macht... ganz zu schweigen davon, dass man nach 13 Jahren Abitur hat, was doch "etwas" Zeitdruck nimmt (im Vergleich zu 12 Jahren!)
Da gibt es ne gute Bandbreite, vom Wirtschaftsabi über Technisches Abitur bis hin zum Abitur mit sozialem Schwerpupnkt.
Die Frage ist natürlich: Lebe ich in der Nähe eines solchen Berufskollegs, sodass es im Rahmen des Praktischen bleibt. Und weiter: Will ich aus meinem (schulischen) Freundeskreis raus ... was für den ein oder anderen mit großer Wahrscheinlichkeit auch ein Punkt ist.