„Fuck the EU"

Hat jemand die ganze Sache von einer ganz persönlichen Seite gesehen?

Ja, also im Grund bin ich auf der Seite der Diplomatin.
Es geht um ein Handelsabkommen der EU mit der Ukraine(und die Ukraine hat einen Rückzieher gemacht und sich wieder Russland angenähert) und momentan sieht es so aus, dass sich die EU kein Stück darum bemüht, sondern die UN und die USA die Arbeit machen.(Die natürlich auch beide wollen, dass sich die Ukraine der EU annähert und nicht Russland)
Die UN und die USA machen die Arbeit der EU, da die EU keine klaren Aussagen trifft.


Den USA wird das eben zu dumm und sie scheißen auf die EU und regeln es ohne die EU.
Da EU und USA aber sowieso das gleiche wollen wie wir, dürfte uns das eigendlich nicht stören.
Die EU sollte jetzt nicht die beleidigte Leberwurst spielen, weil die USA unsere Arbeit machen, weil wir zu unfähig sind.



99% der Leute haben das Statement der Frau gar nicht verstanden. Die hat nix gegen die EU, die liebt die EU. Es geht ihr nur auf den Sack, dass die EU sich nicht um Verhandlungen mit der Ukraine bemüht und die USA und die UN diese Arbeit für die EU übernehmen müssen.

@1.21Gigawatt
Man sollte diesen Worten weder Pro mnoch Contra so viel Bedeutung beimessen...

1.21Gigawatt schrieb: die liebt die EU.

Genau, da bin ich mir ziemlich sicher - . -

1.21Gigawatt schrieb:Die UN und die USA machen die Arbeit der EU, da die EU keine klaren Aussagen trifft.

Und was denkst du warum? Um der Ukraine oder der EU oder den Menschen was gutes zu tun? Aus reinem Altruismus? Die USA wollen ihren Einflussbereich erweitern mit der passenden Marionette im Chefsessel der Ukraine, das hört man doch im Gespräch.

@giglolo

Guter Mitschnitt - nun wissen wir auch wie unsere Bundesregierung ausgewählt wurde.

Per Telefon - in einem Smalltalk zwischen zwei drittklassigen DINKI-Politikern aus Amerika.

Dinki = Double Income No Kids

Das ist Demokratie !!!

Die soll die Pappen halten, sonst mischt sich sich die EU mal in die Probleme der USA ein.
Europa verfügt über einen Erfahrungsschatz, der größer ist als der der USA und löst so manchen
Konfllik intelligenter als die USA.
Die führen sich immer auf wie der Cowboy in weiss auf und meinen sich überall einmischen zu müssen.

Orbiter... schrieb:Europa verfügt über einen Erfahrungsschatz, der größer ist als der der USA und löst so manchen Konfllik intelligenter als die USA.

Soweit würde ich nicht gehen. Der Erfahrungsschatz ist der Gleiche, Geschichtsschreibern und Historikern sei Dank. Und von nachhaltiger Konfliktlösung sieht man auch nicht allzuviel... meist vertagt man die Probleme nur.

Trauriges Beispiel: In Bosnien ist ja nun, trotz EU Assoziierung und Beitrittsplan, wieder die Hölle los...

Ende Februar 2008 beschlossen EU-Vertreter gemeinsam mit Gesandten der USA und Russlands, den Hohen Repräsentanten auf unbestimmte Zeit im Land zu lassen. Am 16. Juni 2008 wurde das Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union abgeschlossen, das als wichtige Vorstufe für den angestrebten Beitritt zur EU gilt.[18] Die Unterzeichnung wurde von einer Polizeireform abhängig gemacht. Die Polizei beider Landesteile wurde aufgerufen intensiver miteinander zu kooperieren, insbesondere um weitere Kriegsverbrecher zu überführen. Seit 2003 agiert die EUPM in Bosnien und Herzegowina. Primär ist sie für die Bekämpfung des organisiertem Verbrechens und für die Beratung hinsichtlich der Polizeireform zuständig. Eine EU-Vollmitgliedschaft wäre noch vor 2020 möglich, sofern Bosnien-Herzegowina kontinuierlich die wirtschaftliche Situation verbessert, demokratische Strukturen stärkt und ethnische Spannungen abbaut.[19]

Vorsitzender des Ministerrats und damit Regierungschef ist seit Januar 2012 Vjekoslav Bevanda (HDZ BiH).
...

Aus manchen Konflikten hält man sich eben besser heraus, um eine unabhängige und eigenständige zivilatorische Weiterentlicklung des betroffenen Landes gewährleisten zu können.
Mann kann zb Kindern nicht die Weisheit des Lebens aufzwingen, sondern sie müssen sie
teilweise erst selbst erfahren. So funktioniert Evolution.
Ausserdem... es gibt echt genug Unsinn auf der Welt und da regt sich keiner auf.
Wie zum Beispiel Hände abhacken oder die Steinigung.
Die großen Philosophen sagten schon.... Du kannst nur dich selbst ändern.
Und wenn man Glück hat, folgen einem die anderen.

Wenn die Amerikaner so weitermachen, stehen sie bald ganz alleine auf der Welt da.

@Sersch

Sersch schrieb:Genau, da bin ich mir ziemlich sicher - . -

Ist halt so. Die EU macht den USA ja keine Probleme.

Sersch schrieb:Und was denkst du warum? Um der Ukraine oder der EU oder den Menschen was gutes zu tun? Aus reinem Altruismus?

Ist doch egal warum.
Die USA wollen das gleiche wie die EU, nur die EU ist zu dumm, unfähig oder zu faul um sich dafür einzusetzen. Das geht den Amis auf den Sack, also machen sie es einfach ohne uns.
Aber die EU bekommt trotzdem was sie will.

Ich bin mir sicher, dass die Merkel zu 100% auf der Seite der Diplomatin ist, aber Merkel muss natürlich öffentlich so tun als wäre sie empört. Aber die Merkel weiß ganz genau, dass die Diplomatin recht hat und sie weiß warum die Diplomatin von der lethargischen EU genervt ist.


Die meisten Leute die von diesem "Skandal" gehört haben, denken ja jetzt, dass die USA irgendwas gegen die EU tun, dabei geht es darum, dass die USA unsere Arbeit übernehmen, weil wir es nicht hinbekommen.

1.21Gigawatt schrieb:Ist doch egal warum.

Ich finde das ist überhaupt nicht egal. Das Ziel der beiden, USA und EU mag das gleiche sein, die Annäherung der Ukraine zur EU. Aber die Gründe sind eben verschieden. Während Merkel 45 mio potentielle Käufer im Blick hat, sieht die USA die Direkte Grenze zu Russland.

1.21Gigawatt schrieb:Das geht den Amis auf den Sack

Genau da sollten sie sich zurücknehmen, da die EU eben nicht verpflichtet ist Amerikas politische Machtspielchen für sie auszuführen. Das ist ihr Bier, wie die EU ihrem Ziel näher kommt spielt keine Rolle und würde den Amis auch am Arsch vorbeigehen wenn die geographische Lage nicht so Perfekt wäre.

@Sersch
Die EU hat zwei Interessen. Einmal das wirtschaftliche Interesse, das haben die Amis nicht.
Und dann das politische, das teilen die Amis.

Beide ziehen am selben Strang, nur die EU müsste eigendlich fester ziehen, da sie ersten direkter betroffen und zweites ein weiteres Interesse an dem Deal mit der Urkaine haben.
Tatsächlich sieht es aber so aus, als würde die EU sich nicht dafür interessieren und das liegt nicht daran, dass sich die EU nicht dafür interessiert sondern weil die EU ein bürokratischer und verwaltungstechnischer Sauhaufen ist. Keiner weiß wer zuständig ist. Keiner weiß wer was zu sagen hat. Redet man jetzt mit einem europäischen Staatschef? Wenn ja mit welchem? Fühlen sich die anderen dann ausgegrenzt?

Das sind behinderte Probleme und das geht den Amis auf den Sack. Die wollen mit der EU einen starken Partner der weiß, was er will und es artikulieren kann und das ist die EU in dem Fall nicht.

Sersch schrieb:Genau da sollten sie sich zurücknehmen, da die EU eben nicht verpflichtet ist Amerikas politische Machtspielchen für sie auszuführen.

Die USA haben kein großes Interesse an der Ukraine. Ob die sich jetzt Russland annähern oder nicht ist denen relativ egal. Es ist ihnen vollkommen egal, aber ziemlich.
Die EU hingegen hat ein großes Interesse daran, dass das nicht passiert. Eben aus wirtschaftlichen Gründen.

Die USA haben jedes Recht sich zu beschweren, denn sie leisten hier die Arbeit die wir eigendlich leisten müssen.
Und das ist hier nicht das erste mal der Fall.
Ich sage nur Nord Afrika.
Die politische Probleme dort sind unser Problem. Die Flüchtlinge kommen nämlich in die EU und nicht in die USA.
Wer ergriff die Initiative? Die USA natürlich... und die ganzen EU Staaten halten sich kleinlaut zurück und hoffen, dass Amis das für sie Regeln werden.
Viele haben nichtmal geholfen dann als die Ami rüber sind. Allen vorran Deutschland, weil hier gerade Wahlkampf war und da kommt ein Einsatz in einem Krisengebiet ganz schlecht.


Die EU scheint sich langsam daran zu gewöhnen, dass die USA die Drecksarbeit für sie macht.
Nord Afrika ist unser Problem und das ist längst nicht gelöst.

Die EU hat die Wahl, entweder sie löst die politischen Spannungen in Nord Afrika und stabilisiert die Region, oder sie bereitet sich auf 50 Millionen Flüchtlingen in den nächsten paar Jahrzehnten vor.
Das wird sicher witzig, wenn wir jetzt schon mit einem winzigen Bruchteil davon heillos überfordert sind.


Wir haben kein Recht uns über das Weltpolizei Gehabe der USA aufzuregen, denn wir genießen es, dass die uns die Arbeit abnehmen.

1.21Gigawatt schrieb:Wer ergriff die Initiative? Die USA natürlich...

Also in Libyen warens die Franzosen. Auch in Mali oder anderen Afrikanischen Staaten nimmt die USA nur eine Suportrolle ein. In Syrien tragen vorallem die arabischen Verbündeten eine treibende Rolle. Falls Du den Irak meinst.. der liegt nicht in Nordafrika ;) Ausserdem war dieser Krieg Völkerechtswidrig und darum wars vielleicht ganz gut, dass sich Deutschland rausgehalten hat.
Ausserdem.. die USA ist der Ziehvater der EU und die EU ist noch nicht volljährig.... wennde verstehst was ich meine... es existiert noch keine politische Union.
Darüberhinaus gibt's da auch noch sowas wie eine Nato... und da ist die USA nunmal mitdabei.

@Glünggi

Glünggi schrieb:Also in Libyen warens die Franzosen.

Auf drängen der USA über die UN. Die hätten einen Scheiß gemacht wenn die Amis den Stein nicht ins Rollen gebracht hätten.

Ausserdem gibt's da auch noch sowas wie eine Nato...

Ja, es gibt auch die UN. In dem Telefon hat die Dipolomatin gesagt, dass sie jetzt zusammen mit der UN die Sache klären. Und die EU freut sich, dass wieder andere für sie die Probleme lösen.
Dann aber auch noch die Dreistigkeit zu haben sich darüber aufzuregen, dass die USA verständlicherweise frustriert sind darüber...


Ich weiß nicht ob sich die Diplomatin inzwischen öffentlich entschuldigt hat, aber ich hoffe sie tut es nicht.

@1.21Gigawatt

Auf drängen der NATO über die UN

Ne auf Drängen der Franzosen (und Briten) hat die Nato gehandelt.

Frankreich erkannte als erster Staat die Rebellenregierung an, vermittelte Resolution 1973 des UN-Sicherheitsrats zu Libyen und trieb mit Großbritannien die Nato-Staaten zum Angriff.

http://www.sueddeutsche.de/politik/frankreich-und-der-krieg-in-libyen-sarkozy-und-das-glueck-des-mutigen-1.1137490

1.21Gigawatt schrieb:Ich weiß nicht ob sich die Diplomatin inzwischen öffentlich entschuldigt hat,

Das tat sie sofort als es publik wurde... so wie ich das mitbekommen habe.

@Glünggi

Glünggi schrieb:Ne auf Drängen der Franzosen (und Briten) hat die Nato gehandelt.

Ich hab das falsch geschrieben. Inzwischen geändert.
Die USA haben ihre Aktionen zugesichert und in der UN oder der NATO gedrängt, woraufhin die Franzosen dann aktiv geworden sind.
Ohne die USA wäe gar nichts passiert.

Die EU macht nichts ohne die USA zumindest im Rücken zu haben. Was ja auch okay ist. Aber dann sollten wir ein bisschen bescheidener sein im Umgang mit den USA.

Auf der anderen Seite gibt es wieder Punkt wo sich die EU zu sehr zurückhält. Stichwort: Überwachung.
Es scheint so als wäre der ADAC-Skandal ein größeres Thema als der NSA-Skandal. Jeder Politiker ist sofort zur Stelle um den ADAC zu veruteilen und lückenlose Aufklärung zu fordern, aber bei der NSA-Angelegenheit traut sich keiner was zu sagen.

Die EU muss einerseits zeigen, dass sie ein ebenbürtiger Bündnispartner ist und auf mal die INitiative ergreifen. Anderseits muss sie auf einfordern von den USA wie ein ebenbürtiger Bündnispartner behandelt zu werden. Gegenseitiges Ausspähen zählt nicht zu den Dingen die gute Bündnispartner tun.

Glünggi schrieb:Das tat sie sofort als es publik wurde... so wie ich das mitbekommen habe.

Glaube ich nicht. Von einer öffetlichen Entschuldigung habe ich nie gehört.
Nur das hier:

"Natürlich hat Frau Nuland mit ihren europäischen Partnern gesprochen und sich für die Bemerkungen entschuldigt", teilte Jennifer Psaki, Sprecherin des Außenministeriums in Washington mit.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/us-diplomatin-victoria-nuland-entschuldigt-sich-fuer-fuck-the-eu-a-952016.html

Persönliches Gespräch... was das in der Diplomatenwelt heißt, weiß man ja inzwischen.
Die Amis sehen keinen Grund warum sie sich entschuldigen sollten. Allenfalls entschuldigen sie Wortwahl, aber nicht den Inhalt.
Und die europäischen Regierungschefs wissen auch was Sache ist.

Das war ja nicht das einzige Telefonat, dass an dem Tag geleaked wurde. Einer einer Eu-Diplomatin mit einem Ukrainer wurde auch geleaked indem sich die EU-Diplomatin beschwerte, dass die USA schon Sanktionen fordern.
Aber was fehlt ist ein alternativer Lösungsansatz.



Letztendlich war das alles ein Versuch der Russen die USA und die EU zu spalten, aber das konnten sie nur machen, weil die EU sich so blöd angestellt hat.

Anstatt Klartext mit den Amis zu reden, sich auf eine gemeinsame Position zu einigen und die nach Aussen hin zu vertreten, weiß die EU nicht was sie tun will, kritisiert aber das was die Amis tun, hinterm Rücken der Amis.

@1.21Gigawatt
Auch in den USA gibt es Staaten die handeln wollen und andere die nicht handeln wollen. Wenn man mal zbsp Kalifornien mit Texas vergleicht. Die USA besitzt aber ein nationales Verständnis und eine Zentralregierung. Diese Zentralregierung wird von 2 Parteien dominiert. Bei der Eu ist das ganze etwas komplexer und die Staaten sind souverän.... zumindest noch.
Auch die europäische Identität ist bei der breiten Bevölkerung noch nicht so verankert wie in den USA.
Du erwartest irgendwie etwas von der Eu was sie noch nicht so liefern kann.
Das mit den ebenbürtigen Bündnispartnern ist halt auch so ne Sache. Ich würde es mal liebevoll ausgedrückt, eine Vater-Kind Beziehung nennen. Die EU ist nun in der Pupertät. Sie muss lernen auf eigenen Beinen zu stehn. Aber sie kanns halt noch nicht in allen Belangen. Die USA muss lernen zu vertrauen und loszulassen und kann das halt auch nicht.
Wie in einer normalen Familie halt... na gut vielleicht sagt in einer normalen Familie die Mutter nicht " F*ck the Children" , hört die Telefone der Kinder ab und klaut die Geschäftsideen... aber es soll vorkommen ;)

@Glünggi
Das die EU noch nicht mit den USA vergleichbar ist, ist klar. Aber bei diesem Thema will die ganze EU das gleiche, kriegt es aber nicht hin das vernünftig zu äussern. Da sind die Amis nunmal frustriert, denn das liegt nicht an irgendwelchen internen Zerwürfnissen der EU sondern einfach an purer allgemeiner Unfähigkeit.