Wohin geht die Türkei unter Erdogan?
02.02.2017 um 23:50Merkel versuchte eine schwierige Gratwanderung: Daheim, wo auch bald Wahlen anstehen, durfte sie nicht als Erdogans Steigbügelhalter wirken, aber den reizbaren Türken wollte sie auch nicht provozieren. Erdogan, in Wahlkampfstimmung, war auf Krawall aus.https://www.welt.de/politik/ausland/article161761883/Erdogans-verbale-Ohrfeige-fuer-Kanzlerin-Merkel.html
Und so kam es zum Schlagabtausch auf offener Bühne, als Merkel vom „islamistischen Terror“ des IS sprach, den es gemeinsam zu bekämpfen gelte. Gemeinsam war da gar nichts mehr, als Erdogan sofort konterte, es gebe keinen islamistischen Terror, der Islam sei eine Religion des Friedens und er verbitte sich solche Ausdrücke.
Verbale Ohrfeige für die Kanzlerin
Da war sie, die Ohrfeige für Merkel vor dem Wahlvolk. Erdogan warf ihr vor, sie verletze mit ihrer Wortwahl alle Muslime. Sie versuchte Erdogan über den Unterschied zwischen „islamisch“ und „islamistisch“ aufzuklären (letzteres ist ein Islam mit politischem Machtanspruch).
Aber es wirkte kraftlos, verglichen mit Erdogans sultanischer Sentenz, und seine Wähler werden wohl nur verstanden haben, dass er den Islam machtvoll gegen die Ungläubige verteidigte und sie auf ihren Platz verwies.
Das Pensum war damit erledigt, für Erdogan ein taktisch gelungener Auftritt, für Merkel wohl einer hart an der Schmerzgrenze. Ihre Kritiker werden fragen, warum das sein musste – hoffentlich weiß sie es selbst.
es gibt keinen islamistischen Terror wenn man dem Führer der islamischen AKP folgt.
das Dogma, dass der radikale politische Islam (ISlamismus genannt) nichts mit dem Islam zu tun habe, wird schon seit Jahren verbreitet und von vielen bereitwilig wiedergekäut.
Dogmen kann man glauben oder nicht.
ich glaube den worten von Herrn Erdogan nicht.
Merkel hat dieser Besuch womöglich erheblich geschadet.