cheroks schrieb am 18.10.2016:Auf der anderen Seite sind es gerade typen wie du, die dann nicht gewählte undemokratische Kräfte unterstützen/hoch loben, oftmals darunter sogar Terrororganisationen :D so ähnlich wie die Linke.. oder viele Linkseingestellte Leute.
Ich verstehe gar nicht, warum du pauschalisierst. Mal eine Frage an dich: Hast du die deutsche Staatsbürgerschaft?
Falls ja, und falls du mal an den Wahlen hierzulande teilgenommen hast, hast du bestimmt nicht die Npd gewählt oder?
@lukistar lukistar schrieb:Jeder Staat möchte expandieren. Das muss nicht territorial oder militärisch ablaufen. Siehe USA und EU.
Ich bin mir nicht sicher, ob das noch zeitgemäß ist. Heutzutage geht es eher um Märkte und wirtschaftliche Interessen. Nicht um irgendwelche Ländereien mit Einwohnern, die Probleme machen und sich selbst in die Luft sprengen oder sich wegen irgendwelchen Dogmen die Köpfe einschlagen. Soldaten, die man im Kampf verliert, können für Unmut in der Bevölkerung sorgen, auch in westlichen Ländern. Nur wir Türken haben uns mittlerweile daran gewöhnt und die Erdogan-Medien berichten auch gar nicht mehr über gefallene Soldaten. Ich möchte dich nochmal daran erinnern: Türkische Einheiten sind nun seit 1 Jahr im Südosten unterwegs und bisher weiß man immer noch nicht, wann die Einsätze dort ein Ende haben werden.
Seien wir doch mal ehrlich, die Türkei schafft es nicht einmal den Südosten des eigenen Landes zu befrieden, wie soll es mit weiteren Gebieten klappen? Seit 30 Jahren schwelt dort ein Konflikt. Und diese neo-osmanischen Großmachstfantasien sind doch wohl nicht mehr als ein Witz, oder?
lukistar schrieb:Die Türkei hat das Recht dort zu sein. Allein aus dem Grund der Selbstverteidigung, weil sich in Syrien und Irak Terroristen tummeln die die Türkei angreifen.
Mit solch einer Einstellung lädst du die Nachbarn auch zu dir nach Hause ein. Du würdest es doch auch nicht begrüßen, wenn der Iran zur Selbstverteidigung in die Türkei einmarschiert oder? Das ein destabilisiertes Nachbarland zu Problemen mit der eigenen nationalen Integrität führt und führen kann, ist Fakt. Aber Erdogan und Co. haben ja dazu beigetragen, dass die Probleme sogar größer werden. Man wollte doch das Freitagsgebet in der Moschee in Damaskus verrichten. Also Syrien quasi einnehmen. Die Oppositionellen haben vor einer feindlichen Haltung gegenüber der aktuellen syrischen Regierung gewarnt, aber keiner hat auf sie gehört, weil eine ungebildete Masse zusammen mit ihrem Präsidenten, der nebenbei bemerkt früher nur Busfahrer(nichts gegen Busfahrer) war, Alles besser wissen.
lukistar schrieb:Dann müsste ich die gesamte Menschheitsgeschichte von Anfang bis in die Gegenwart studieren.
Ein Überblick würde genügen und dir würden die Augen geöffnet werden.
lukistar schrieb:Wann haben die Expansionsgelüste der politischen Systeme denn aufgehört?
Fällt darunter auch der Islam?
@TopicMMn. wird die Türkei noch sehr schwere Zeiten durchmachen müssen. Man merkt aktuell, dass Vieles nur künstlich herbeigeführt wird durch Erdogan. Warum kochen im Augenblick wieder die Diskussionen bzgl. des Präsidialsystems hoch? Hat die Türkei im Augenblick nicht genug Probleme? Würde ein Systemwechsel das Land nicht zusätzlich destabilisieren?
Eine Wirtschaftskrise bahnt sich auch an. Im berühmten "Kapalı Çarşı" in Istanbul sieht man mittlerweile viele leere Geschäfte. Es läuft schon länger nicht mehr rund. Politiker aus Regierungskreisen legen sich öfter mit Banken und Bankiers an und verlangen von diesen, die Zinsen nicht zu erhöhen. Das kommt auch nicht von ungefähr, schließlich soll der durch Kredite finanzierte Konsum nicht wegbrechen. Die Kontrollen an den Grenzen bezüglich der Einfuhr von Geld und anderen Wertgegenständen wurde aufgehoben, so kann Geld, egal welchen Ursprungs, in die Türkei fließen.
Lt. verschiedenen türkischen Quellen werden seit längerem mehrere Milliarden Dollar unbekannten Ursprungs in die Türkei eingeführt. Vertrauenserweckend ist das Ganze nicht. Viele Investoren haben nach dem Putschversuch ihre Gelder aus der Türkei abgezogen. Ca. 3 Monate nach dem Putschversuch dürfte sich die Lage nicht gebessert haben.
Die Probleme sind definitiv vorhanden, aber leider trauen sich die Medien nicht, darüber im großen Ausmaß zu berichten. Erdogan hat viele Fehler begangen, hat sich selber bereichert und das alles unbeschadet überlebt. Andernorts hätte man solch einem Politiker einen Strick aus diesen Ereignissen gedreht. Aber falls eine größere Wirtschaftskrise in der Türkei eintritt, wird es für Erdogan auch eng. Ich glaube nicht, dass er das überlebt. Das weiß er auch selber. Dann verschwindet er schneller von der Bildfläche, als er Böhmermann sagen kann.