Wohin geht die Türkei unter Erdogan?
01.07.2015 um 13:03wer ist das ?
Der stellvertretende türkische Ministerpräsident Bülent Arinc hat erneut mit einer verbalen Entgleisung gegen Frauen für Ärger gesorgt. Bei der Parlamentsdebatte zu den Einsätzen der Armee gegen die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) sowie gegen militante Kurden war Arinc gerade dabei, die Angriffe auf Kurden-Stellungen im Irak zu verteidigen, als eine Abgeordnete der Kurden-Partei HDP ihn lautstark kritisierte. "Seien Sie still!", sagte Arinc zu der Abgeordneten, "Sie als Frau, seien Sie still!"http://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei-vize-premier-verbietet-abgeordneter-den-mund-a-1045937.html
Derzeit fliegt die türkische Armee Angriffe sowohl auf Stellungen des IS als auch gegen die kurdische Arbeiterpartei PKK in der Türkei, im Irak und in Syrien.
Die Parlamentsdebatte wurde live im Fernsehen übertragen und führte prompt zu scharfer Kritik. Die HDP und auch die säkulare Oppositionspartei CHP forderten eine Entschuldigung von Arinc. "Wir als CHP verurteilen diese sexistischen, diskriminierenden und beleidigenden Kommentare scharf", erklärte Vizeparteichefin Selin Sayek Böke. Solch eine Äußerung, die Frauenrechte verletze, unter dem "Dach des Parlaments" zu tätigen, sei "inakzeptabel".
Die von Arinc zurechtgewiesene Parlamentarierin Nursel Aydogan sagte, sie nehme die Äußerung "nicht persönlich". Sie sei vielmehr eine "Beleidigung aller Frauen", inklusive der eigenen Abgeordneten von Arincs Partei AKP. Im Internet entbrannte unter den Schlagwörtern #BirKadinOlarakSusmayacagiz ("Wir Frauen werden nicht still sein") und #KadinDusmaniArinc ("Arinc ist ein Feind der Frauen") eine heftige Debatte.
Es war nicht die erste Äußerung des Vizeregierungschefs über Frauen, die für Unmut sorgte: Vor rund einem Jahr zog er mit der Forderung, Frauen sollten sich in der Öffentlichkeit sittsam kleiden und nicht laut lachen, die Kritik von Frauengruppen und der Opposition auf sich.
SouthBalkan schrieb:Die AKP ist nun mal islamistisch, da haben Frauen nicht viel zu melden.Am Herd des Sultanpalastes ist eindeutig Emine Erdogan die Chefin! :troll:
Ein «Hürriyet»-Tweet bezog sich zuvor auf die Aussage des türkischen Staatschefs Erdogan in einem Interview mit dem TV-Sender A-Haber. Darin sagte er mit Blick auf den Verlust der absoluten Mehrheit seiner Partei AKP bei der Parlamentswahl: «Wenn eine Partei 400 Sitze bei den Wahlen bekommen hätte und die erforderliche Stimmenzahl im Parlament für eine Verfassungsänderung erreicht hätte, wäre die Lage anders.»Hehe die Zeitung stellte die Aussage so dar, als ob Erdogan aufgrund der verlorenen Wahlen Krieg führt..
«Hürriyet» stellte diese Äusserung in Zusammenhang mit einem Angriff der PKK in Daglica, bei dem mehrere türkische Soldaten getötet worden waren. «Daglica-Kommentar von Erdogan: Das wäre nicht passiert, wenn 400 Mandate erreicht worden wären», twitterte die Zeitung.
«Der neue Nationalismus könnte sich gegen Erdogan richten»http://www.srf.ch/news/international/der-neue-nationalismus-koennte-sich-gegen-erdogan-richten
Noch vor wenigen Jahren galt die Türkei als Hoffnungsträger. Nun droht das Land erneut ins Chaos abzurutschen. Doch Erdogan könnte sich mit seiner Kriegstreiberei verkalkuliert haben, sagt Politologe Kerem Öktem.
herk schrieb:Wieso ist jetzt gleich jeder Kurde ein PKK Kämpfer seit neuesten?Niemand hat so etwas behauptet. In den sozialen Medien betonen viele das auch kurdische Soldaten in der türkischen Armee dienen.