Wohin geht die Türkei unter Erdogan?
26.10.2017 um 03:43Der 45-jährige Berliner beantragt vor Gericht seine sofortige Freilassung – und findet sich einige Stunden später überraschend auf einer Seite mit der Anklagevertretung: Die Staatsanwaltschaft bittet das Gericht, alle Angeklagten bis auf den kurdischen Aktivisten Veli Acu auf freien Fuß zu setzen. Am Ende ordnet das Gericht die Freilassung an.Intervention der Regierung dürfte da für beides verantwortlich sein. Sowohl die Krude Inhaftierung mit seltsamen Vorwürfen, wie die überraschende Forderung der Freilassung.
Inzwischen ist es Abend geworden in Istanbul. Die Anwälte der Beschuldigten hatten im Gerichtssaal noch einmal die Gründe dafür zusammengetragen, warum die Beschuldigten keinen Tag länger hinter Gittern bleiben dürften. Unter türkischen Twitter-Nutzern wird bereits Kritik an der Justiz laut, die den Menschenrechtlern über Monate eine Terrorunterstützung vorwirft, nur um dann gleich am ersten Tag des Prozesses ihre Freilassung zu fordern.
Ohne Intervention der Regierung sei das Verhalten der Staatsanwälte kaum zu erklären, meint der amerikanische Türkei-Experte Howard Eissenstat auf Twitter. Möglicherweise spielt wachsender wirtschaftlicher Druck eine Rolle.
Man wollte den dicken Maxen beweisen indem man beweist...niemand ist sicher. Um dann einzuknicken weil einem wirtschaftlich der Arsch auf Grundeis geht.
Irgendwie sieht das aus wie ein schräges Friedensangebot des Gottgleichen. In spätestens einer Woche dürfte man lesen wie die Türkei doch auf Deutschland zugegangen sei. (da ist es ja wohl selbstverständlich, dass die doofen Deutschen die Nabelschnur jetzt nicht kappen.)
Erdogan hatte einen wachen Moment und verspürt jetzt Angst. Man hat ja auch schon versucht zu erklären wie wichtig die Türkei für Europa wäre.
Erdoganisch für "Ich habs ja nicht so gemeint, alles wieder gut?"