Patriotismus

Ich sehe keinen Grund sich selbst einzureden das seine Liebe zur Heimat eine angebliche "Ausgrenzungsmaschine" ist und man sich daher genötigt sehen muss seine Herkunft zu verschweigen und dafür auf das kosmopolitische Ersatzkonstrukt aufzuspringen, was ja wieder sehr im Trend zu sein scheint, nur um bloss niemanden auf den Schlips zu treten.

Aber das kommt nun mal davon wenn man sich lieber mehr mit den Gedanken anderer beschäftigt als die Konzentration auch mal auf sein inneres Selbst zu lenken.

@Libertin

Bevor ich dir komplett antworte:
Von verschweigen redet doch keiner.
Man kann sagen man ist deutscher, man kann auch sagen man findet Deutschland schön und man fühlt sich auch hier verwurzelt.

Aber sobald blut und boden anklingt, stolzer deutscher oder generell Kultur oder volkschauvinismus (schaut, deutsche sind tolle erinder dichter und denker) dann wird es kritisch

Libertin schrieb:Aber das kommt nun mal davon wenn man sich lieber mehr mit den Gedanken anderer beschäftigt als die Konzentration auch mal auf sein inneres Selbst zu lenken.

in meinem inneren selbst ist niergedwo vorgeschrieben, welcher nationalität ich am meisten frönen soll. ich bin in erster linie als mensch auf die welt gekommen, unterscheide mich nur in vergleichsweise winzig kleinen elementen von einem anderen und niergends erscheint mir allzu wichtig mich national in irgendeiner weise identifizieren zu müssen.

ich beziehe hier mein einkommen, ich hab hier eine bleibe, und ein grossteil meiner freunde und verwandten lebt hier. das sind die gründe warum ich hier lebe. wäre das anders, würde ich dahin ziehen, wo mir das geboten wird, und das weltweit.

heimat ist da, wo man sich zuhause fühlt. das hat nichts mit geburtsvorbestimmungen oder besonders tiefen gefühlsregungen gegenüber seinem geburtsort zu tun

rockandroll schrieb:das sind die gründe warum ich hier lebe. wäre das anders

Mit noch weniger Gründen gehts auch:
mir fehlen die finanziellen Mittel umzuziehen und ich bin nicht besonders begabt, aber umso unwilliger, Sprachen zu lernen.

@Libertin
Was ist denn deine Heimat? Deutschland? Die Uckermark? Das Rheinland? Oder doch Unterfranken? Wer sagt denn, dass Menschen sich mit einem Kollektiv bzw. einer "deutschen Volksgemeinschaft" identifizieren müssen?

Wir haben das Jahr 2014. Und soviele Menschen halten tatsächlich noch an Etwas wie Nationalstolz fest. Wie absurd ist das denn? Mir sollte es ja egal sein, wenn nicht ständig irgendwo in Deutschland ein Asylbewerberheim oder eine Moschee brennen würden. Das ist eben genau das, was Patriotismus in seiner Konsequenz erzeugt.

@mentalo
jo, und genau das macht mich auch immer so stutzig.. denn ein ganzer schwung dieser leute, die immer wieder beteuern sie seien patrioten aber keine nationalisten lese ich auch ständig in diesen ganzen einschlägigen threads, wo geschichttsrevisionismus betrieben wird, wo fremndenfeindliche parolen verbreitet werden, wo "institutionen" wie pi-news unterstützt werden etc pp

man muss also als patriot kein nationalist sein? klar nicht. man muss den kassler auch nicht mit sauerkraut essen, nicht.. trotzdem macht man es aus guter alter tradition heraus ;)

rockandroll schrieb:heimat ist da, wo man sich zuhause fühlt. das hat nichts mit geburtsvorbestimmungen oder besonders tiefen gefühlsregungen gegenüber seinem geburtsort zu tun

Das stimmt und das ist bei mir nunmal das Land in dem ich lebe deshalb bin ich Patriot.

shionoro schrieb:Aber sobald blut und boden anklingt, stolzer deutscher oder generell Kultur oder volkschauvinismus (schaut, deutsche sind tolle erinder dichter und denker) dann wird es kritisch

Bei solchen Begrifflichkeiten ist halt wichtig in welchem Zusammenhang diese genannt werden. Pauschal zu sagen dass das aber alles bloss mit stumpfen Volkschauvinismus zusammenhängt wird der Sache aber auch nicht gerecht.

mentalo schrieb:Was ist denn deine Heimat? Deutschland? Die Uckermark? Das Rheinland? Oder doch Unterfranken? Wer sagt denn, dass Menschen sich mit einem Kollektiv bzw. einer "deutschen Volksgemeinschaft" identifizieren müssen?

Wer sagt denn das man sich als Volksgemeinschaft identifizieren MUSS?
Wer meint aus Angst als Nazi zu gelten oder glaubt "wo es ein wir gibt, gibt es auch ein die anderen" blablabla der soll sich halt dem Kosmopolitismus verpflichtet fühlen das ist jede selbst überlassen.

Heimat ist für mich, neben der Region in der ich aufgewachsen bin, auch das ganze Land in dem ich lebe, dessen Kultur, Geschichte und Sprache ich kenne und pflege. Punkt, fertig, aus. Ich sehe mich nicht genötigt zum Lokalpatriotismus zu bekennen da wir als Land bzw. Nation nunmal alle im selben Boot sitzen, die gleichen Rechte, Pflichten und Gesetze haben und noch vieles mehr was uns alle verbindet.

mentalo schrieb:Wir haben das Jahr 2014. Und soviele Menschen halten tatsächlich noch an Etwas wie Nationalstolz fest. Wie absurd ist das denn? Mir sollte es ja egal sein, wenn nicht ständig irgendwo in Deutschland ein Asylbewerberheim oder eine Moschee brennen würden. Das ist eben genau das, was Patriotismus in seiner Konsequenz erzeugt.

Und wieder wird Patriotismus mit Rechtsextremismus gleichgesetzt.
Da frage ich mich was hier eigentlich absurder ist.
Ausserdem seitwann brennen hier denn ständig Moscheen und Asylheime?
Du tust so als wäre dies täglich der Fall. Das ist einfach nur murks.

Weil Patriotismus ja die Liebe zu den Seinen ist, bin ich wohl patriotisch weil die Schule mich in diesem Sinne naach dem Schulgesetz erzogen hat.
Ich war also ein anständiger Schüler, der sich gerne an das Schulgesetz gehalten hat ;)

Auszug aus dem Schulgesetz NRW

Die Jugend soll erzogen werden im Geist der Menschlichkeit, ... in Liebe zu Volk und Heimat, zur Völkergemeinschaftund zur Friedensgesinnung.

@_Themis_

Is ja furchtbar, was da drin steht.

in wie fern kann man auf deutschland stolz sein? man kann stolz auf etwas sein, an dem man mitgewirkt hat. auf leistung. aber über seine herkunft kann man höchstens froh sein. oder man kann sich dafür schämen, dass das land dem rest der welt für immer negativ im gedächtnis bleibt.
patriotismus ist grober unfug; das ist die basis aller hirnwäsche bei soldaten, zu morden für höhere interessen. patriotismus mag vor 200, 300 jahren sinnig gewesen sein, aber heute in globalen zeiten haut das ganze konzept überhaupt nicht mehr hin. für wen streitet man denn? für die familie?-gern. für die stadt?-vielleicht auch das. aber wo endet das land? wo endet die gunst? das einfühlungsvermögen, die hilfsbereitschaft, das interesse. wer ist wirklich feind und warum?
ich glaube, krieg kann es nur noch unter patrioten geben. legt dieses denken ab und alle haben sich lieb. mittlerweile sollte doch jeder die austauschbar- und belanglosigkeit von capture-the-flag durchschaut haben.

@shionoro

Ich finde solche Passagen in dem Schulgesetz gut, zumal es beim Bildungs- und Erziehungsauftrag als erstes anfängt mit

Ehrfurcht vor Gott

Ich halte nichts von Deutschen Patriotismus..Ein Deutscher der sich als Patriot sieht ist für mich ein Nazi der angst hat sich Nazi zu nennen und sich deshalb Patriot nennt um das ganze zu verhamlosen.

@Schweinehund

Du willst also sagen dass ich ein Nazi bin?

@_Themis_

alles überbleisel vergangener zeiten die es zu ändern gilt.

Dazu müsste man ja erstmal definieren ob man um z.b. Nazi zu sein, ein Deutscher sein muss. Dem ist nämlich garnicht so, es gibt überall Nazis, sogar in der Mongolei.

Patriotismus ist nicht gleich Fascho, lediglich in D. wird das oft gleichgesetzt.

@shionoro

Wenn es dich stört, dann tue dir keinen Zwang an eröffne doch eine Petition dass diese Dinge aus dem Schulgesetz gestrichen werden sollten.

"in Liebe zu Volk und Heimat, zur Völkergemeinschaft und zur Friedensgesinnung.". Klingt für mich sehr positiv. Finde ich gut dass so etwas in unserem Schulgesetz steht und hoffentlich dementsprechend unseren Schülern gelehrt wird.

@_Themis_

Wieso?
Was da drin steht interessiert ja ohnehin keinen im Bezug auf die Realität.

Die Realität ist, dass, und das sogar an christlichen Schulen, mit Gott da die allerwenigsten was zu tun haben und haben wollen.
Da kann man sich noch so der Realität verschließen und was davon in Gesetzestexten oder anderen texten stehen lassen.

Zum Glück

@Eierschmatz

Na wenn die Liebe zum eigenen Volk gelehrt werden muss kann es damit ja nicht weit her sein.

@shionoro

shionoro schrieb:Was da drin steht interessiert ja ohnehin keinen im Bezug auf die Realität.

OK, da stimme ich dir zu, vor allem nachdem ich gelesen habe welcher Unsinn da sonst noch so steht.