Glünggi schrieb:Wie ein Land darf nicht in zwei Freihandelszonen sein?
Ach, wenn jemand unbedingt wirtschaftlichen Suizid begehen will, dann sollte man ihn nicht daran hindern.
Freihandelsabkommen bringen Vorteile und bergen natürlich auch Risiken und Nachteile, als da wären:
Zunehmender wirtschaftlicher Druck auf eigene Unternehmen, was in einigen Branchen direkten Lohndruck bedeutet. Die Entstehung heimischer infant industries ist deutlich erschwert, was Innovation erschwert und verhindert. Der Bedarf an Importen kann steigen und zur Abhängigkeit führen, da heimische Industrie nicht mehr konkurrenzfähig ist und vom Markt verschwindet. Freihandel kommt immer dem Starken zugute, mit absehbaren Folgen für Starke und Schwache. Staatliches Eingreifen zum regulieren und lenken der Wirtschaft wird erschwert bis unmöglich. Freihandel geht zu Lasten von Umwelt-, Gesundheits- und Beschäftigungspolitik. Heimische Normen und Standards sind bedroht. Zölle und Abgaben, die mit Ein- und Ausfuhr zu tun haben, entfallen je nach Abkommen, somit schwinden die Staatseinnahmen, die dann anderswo erhoben werden müssten.
Je mehr solcher Abkommen man hat, desto mehr Probleme bringt das mit sich. Wo man in einem Abkommen noch guten Überblick über die Chancen und Risiken haben kann, verliert sich das bei weiteren völlig. Man setzt sich und seiner Wirtschaft einem unkalkulierbaren Risiko aus. Daher ist es überhaupt nicht sinnvoll mehrere Abkommen abzuschließen. Zusätzliche Leistungen kann man bei Bedarf ja jederzeit einzeln verhandeln, dazu braucht man nicht zwingend das ganze Paket.