@yummi yummi schrieb:Ich wäre nicht bereit einseitig zu denken, aber ich würde einseitig handeln, wenn ich mich dazu gezwungen sehe. Darin liegt ein Unterschied.
Ok.
Ich sehe das so. Krim - war die direkte Folge der Ereignisse in Kiew. Hier ist Russland genötigt worden einseitig zu handeln.
Ich meine, es war lange vorher klar, dass die Krim sich bei einem Regierungssturz in Kiew sofort abspalten würde. Auch ohne Hilfe von außen. Das hat die Regierung der Krim lange im Vorfeld wiederholt signalisiert, während der Westen so getan hat, als wäre die Ukraine eine homogene Masse von pro westlich orientierten Dummies.
Nun kam es zum Regierungssturz in Kiew und der Westen hat die neuen Machthaber anerkannt. Das ist ein Supergau aus der Sicht der Krimregierung. Sie konnte den Neuen Machthabern keine Anerkennung zusprechen, dann wäre sie höchstwahrscheinlich selbst von der Krimbevölkerung gestürzt worden. Es kam schon zu Ausschreitungen, allein weil die Krimregierung diese fragen überhaupt diskutiert hatte.
Die Folgen einer einseitigen Abspaltung, waren klar. Es war klar, dass die Übergangsregierung in Kiew eine einseitige Abspaltung der Krim nicht hinnehmen würde. Es war auch klar, dass der Westen eine gewaltsame Rückeroberung der Krim mit Militär dulden würde. Sehen wir ja auch jetzt in der Ostukraine. Es war klar, dass auf dem Territorium der Krim sich ukrainische Kasernen befinden und die Krim selbst über keine eigene Armee verfügt.
Also hat die Regierung der Krim eine einheimische Bürgerwehr aus Freiwilligen organisiert und Russland um militärischen Beistand gebeten.
Russland, hat diesen Beistand zugesprochen, aber nie realisiert. Russland hat keine zusätzlichen Truppen auf die Krim entsandt. Stattdessen sind die Truppen, die dort bereits vorhanden waren, aus ihren Stützpunkten ausgeschwärmt, und haben mit der einheimischen Bürgerwehr kooperiert und sie dabei unterstützt die ukrainischen Kasernen zu blockieren. Es ging dabei nicht darum dem Volk irgendetwas aufzudrücken, sondern um es vor ukrainischen Armee zu schützen. Das das nicht weit hergeholt ist - sehen wir jetzt in der Ostukraine.
Die ukrainischen Kasernen mussten blockiert werden, damit die Krimbewohner die Möglichkeit bekommen über ihr Schicksal entscheiden zu dürfen.
Hätte Russland die Krim in Stich gelassen - so wie der Westen es getan hat - dann hätte Putin zusehen müssen wie die Ukrainische Armee auf der Krim unter dem NATO Banner "Pro-Russische Terroristen" jagt.