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Legalisierung von Cannabis

13.132 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Deutschland, Berlin, Cannabis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Legalisierung von Cannabis

07.06.2014 um 12:50
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:mach dir da keine hoffnungen, in england gabs so ne aktion von nem minister, er wurde rausgemobbt nachdem die wissenschaft gesprochen hatte
Hoffnung mach ich mir da keine. Schließlich verstößt das Drogengesetz in Bezug auf Cannabis schon seit 20 Jahren gegen unsere Verfassung. Aber bei einem gesellschaftlich derart stigmatisierten Themengebiet ist jeder kleine Schritt nach vorne zu begrüßen. Irgendwann werden wir dann vielleicht mal evidenzbasierte Drogenpolitik sehen können... Ich weiß, klingt utopisch, aber Idiotie lässt sich überwinden :)


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07.06.2014 um 12:56
Zitat von KatoriKatori schrieb:Find ich einfach krass. Bzw übertrieben...
Entspricht aber nun mal unseren Gesetzen. Dass diese auf grundlegend falschen Ideen basieren ist klar. Aber unsere Gerichte müssen diese umsetzen.


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11.06.2014 um 18:42
Habe noch einen Kommentar zu einer neueren Studie (Cross-sectional and prospective relation of cannabis potency, dosing and smoking behaviour with cannabis dependence: an ecological study; 10.1111/add.12508) gefunden.
Commentary on van der Pol et al. (2014): Reconsidering the association
between cannabis exposure and dependence
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/add.12580/pdf

Dieser Kommentar stellt die Ansicht in Frage, wonach hoher THC-Gehalt in hohem Abhängigkeitspotential mündet. Insgesamt wird darauf eingegangen, dass bisherige Studien zu Cannabis eher unbrauchbar sind, da zu viele Faktoren unberücksichtigt bleiben
Some truth to the 'potent pot myth': High potency cannabis is linked with higher THC intake.
New research from The Netherlands shows that people who smoke high-potency cannabis end up getting higher doses of the active ingredient (THC). Although they reduce the amount they puff and inhale to compensate for the higher strength, they still take in more THC than smokers of lower potency cannabis.
http://www.addictionjournal.org/press-releases/some-truth-to-the-potent-pot-myth (Archiv-Version vom 28.06.2014)

Dieser Artikel bezieht sich ebenfalls auf die eingangs genannte Studie. Muss also mal schauen, ob ich an die original Studie ran komme :)


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06.07.2014 um 04:54
Hier noch ein Audio Bericht aus Holland, das ja auch schon grünere Zeiten gesehen hat:
http://www.srf.ch/player/radio/popupaudioplayer?id=824c33ba-9485-4157-b5fc-80feb71435ed&starttime=0
Zitat von MadboyMadboy schrieb am 11.06.2014:Dieser Kommentar stellt die Ansicht in Frage, wonach hoher THC-Gehalt in hohem Abhängigkeitspotential mündet.
Wenn man raucht ohne etwas davon zu spüren, dann motiviert das schon mehr zum aufhören , als wenn man etwas von der Wirkung spürt. :D


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15.07.2014 um 09:16
Das Kiffer-Kraut kann das Wachstum von Krebszellen hemmen, hat eine Studie der britischen „University of East Anglia“ (UEA) ergeben.
Neueste Studie (veröffentlicht am 14.07.2014) hat ergeben, dass Cannabis Konsum in geregeltem Maße das Wachstum von Krebszellen hemmen kann. Allerdings befürwortet dies keinen übermäßigen Konsum, es wird nämlich zu ärztlich Überwachtem Cannabiskonsum geraten.

Was denkt ihr, ein weiterer Schritt in Richtung Legalisierung?
Was haltet ihr von der Studie?

Quelle: http://www.uea.ac.uk/mac/comm/media/press/2014/July/cancer-cannabis (Archiv-Version vom 17.07.2014)

@Mod's
Keine Sperre weil ich das hier Poste! Sauge mir das ja nicht aus den Fingern sondern habe eine Quelle dazu...


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15.07.2014 um 12:30
Zitat von WacciusBacciusWacciusBaccius schrieb:Was haltet ihr von der Studie?
Sie zeigt die selben Ergebnisse wie etliche Studien zu Cannabinoiden zuvor. Aber ob das jetzt einen Einfluss auf Krebszellenwachstum im menschlichen Körper hat, muss noch untersucht werden. Aber Potential für zukünftige Medikamente hat es auf jeden Fall.


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16.07.2014 um 22:13
Interessant ist auch folgendes:

http://bazonline.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Joint-Venture-zwischen-der-Pharma-und-HaschGegnern/story/31150663
bazonline.ch
Purdue zählt zusammen mit der Pharmafirma Alkermes auch zu den Geldgebern der Community Anti-Drug Coalition of America (CADCA). Weitere Financiers der Anti-Hasch-Bewegung sind gemäss «The Nation» Pfizer sowie die Johnson-&-Johnson-Tochter Janssen.

All diesen Unternehmen ist gemeinsam, dass sie starke Schmerzmittel herstellen, die aus Opium gewonnen werden oder synthetisches Opium enthalten. Die Präparate sind entsprechend suchtgefährlich.
Die Theorie, dass Pharma- und andere Konzerne die Legalisierung blockieren, wurde ja schon oft aufgestellt. Aber laut diesem Artikel konnte dies nun auch mal nachgewiesen werden.


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Legalisierung von Cannabis

16.07.2014 um 22:29
Kanns nicht fassen, dass es immer noch nicht legalisiert wurde...
Gerade im Angesicht der ganzen Research Chemicals, die im Umlauf sind.
Es ist fahrlässig, Cannabis nicht zu legalisieren.

Aber mir ist es egal, kiffe so oder so.


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Legalisierung von Cannabis

19.07.2014 um 21:48
@Draiiipunkt0
Zitat von Draiiipunkt0Draiiipunkt0 schrieb:Aber mir ist es egal, kiffe so oder so.
Genau so ist es. Ein Verbot hält niemanden vom Konsum ab, Legalisierung wirbt dafür auch keine neuen Konsumenten an. Sieht man doch schön an Portugal, was jedoch gewisse Leute nicht davon abhält, die ganze Sache bezüglich der Legalisierung madig zu reden.

Diskutieren will ich hier gar nicht, denn jemanden, der stur dagegen ist (warum auch immer), kann und will ich nicht umstimmen. In einigen Jahren wird auch hier bei uns sich vieles geändert haben.


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20.07.2014 um 09:31
@Madboy
Zitat von MadboyMadboy schrieb am 07.06.2014:Entspricht aber nun mal unseren Gesetzen. Dass diese auf grundlegend falschen Ideen basieren ist klar. Aber unsere Gerichte müssen diese umsetzen.
So ist es.

Es wäre Sache der Legislative, also der Landtage und des Bundestags, diese Situation zu ändern.
Aber solange diese dies nicht tun, sind Polizisten gezwungen, Anbau und Handel von Cannabis zu verfolgen und die Richter, dies zu verurteilen.

Leider vergessen viele, dass wir relativ getrennte Exekutive, Judikative und Legislative haben und regen sich dann generell über ,,den Staat" auf.


Übrigens, gab es nicht vor relativ kurzer Zeit die Legalisierung von Cannabis in einem weiteren US-Bundesstaat?

Wer weiss, vielleicht bekommen wir hier auch die Legalisierung im Rahmen von TTIP :D
Weil ja Unternehmen, die mit Marihuana handeln, gefälligst nicht benachteiligt werden dürfen!


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Legalisierung von Cannabis

20.07.2014 um 11:13
Zitat von KcKc schrieb:Übrigens, gab es nicht vor relativ kurzer Zeit die Legalisierung von Cannabis in einem weiteren US-Bundesstaat?
Jap. Washington State hat vor kurzem den ersten Laden für recreational use eröffnet. Die haben zwar in etwa zur selben Zeit wie Colorado abgestimmt, aber länger für die Erschaffung der rechtlichen Grenzen gebraucht.
Zitat von KcKc schrieb:Wer weiss, vielleicht bekommen wir hier auch die Legalisierung im Rahmen von TTIP :D
Weil ja Unternehmen, die mit Marihuana handeln, gefälligst nicht benachteiligt werden dürfen!
Soweit ich das verfolgend konnte, werden jetzt langsam die ersten Stimmen im Kongress geäußert, Cannabis von der Schedule-1-List zu nehmen. Wenn dieser Schritt getan wird (was noch ein paar Jahre dauern kann und wahrscheinlich wird), dann kann dies durchaus im Zuge des TTIP diskutiert werden.
Aber davor muss wohl auch noch das Einheitsabkommen über die Betäubungsmittel entsprechend geändert werden.

Insgesamt ein recht lustiger Gedanke, aber bevor über das TTIP eine Reform des BtMG erzwingt, hoffe ich doch, dass unserer Bevölkerung mal langsam ein Licht aufgeht und von unten auf die Regierung Druck ausgeübt wird.


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Legalisierung von Cannabis

20.07.2014 um 13:21
@Madboy
Zitat von MadboyMadboy schrieb:Insgesamt ein recht lustiger Gedanke, aber bevor über das TTIP eine Reform des BtMG erzwingt, hoffe ich doch, dass unserer Bevölkerung mal langsam ein Licht aufgeht und von unten auf die Regierung Druck ausgeübt wird.
Das halte ich auch für wahrscheinlicher.

Meiner Beobachtung nach wird das Cannabis-Verbot eigentlich nur noch aus ,,nostalgischen Gründen" beziehungsweise ,,weil es halt verboten ist" aufrecht gehalten.

Abgesehen von den unverbesserlichen Konservativen empfindet aus meiner Sicht kaum noch einer, nicht mal mehr viele Polizisten, Cannabis als wirklich schlimm.


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21.07.2014 um 13:07
@Kc
Zitat von KcKc schrieb:Abgesehen von den unverbesserlichen Konservativen empfindet aus meiner Sicht kaum noch einer, nicht mal mehr viele Polizisten, Cannabis als wirklich schlimm.
Wenn es in kleineren Dörfern bloß immer so wäre. Bei uns in Tirol in einer kleinen Marktgemeinde fand vor Kurzem eine "Offensive" der Polizei gegen den Anbau von Cannabis statt.

Erstens wird Marihuana bei uns als Suchtgift, Rauschgift oder ähnliches bezeichnet, was nach außen hin natürlich als besonders schlimm und furchtbar rüberkommt, das ist ja so gewollt. Damit kann ich noch irgendwie leben, aber wenn zweitens auch noch solche Sachen wie hier ablaufen,

http://tirol.orf.at/news/stories/2656002/

dann bekomme ich einfach nur noch Brechreiz zu spüren! Diensthundestaffel, die Bergrettung, die Alpinpolizei, der Helikopter dazu - und weswegen??

Wegen vier, fünf kleinen Pflänzchen, die nicht mal einen Meter hoch sind und zu dieser Jahreszeit natürlich auch noch keine Blüten tragen! Das heißt, dass der Fund einfach wertlos ist. Und wer darf den ganzen Einsatz bezahlen?
Die Polizei befürchtete, dass der zweite junge Mann im Gebiet der Martinswand-Klettersteige abgestürzt war und sich ernsthaft verletzt hatte, und setzte einen Hubschrauber in Gang.
So stimmt das meiner Meinung nach nicht. Die zwei Jungs wurden durch den Heli erst in Angst und Schrecken versetzt und stürzten durch die Verfolgung durch eben diesen überhaupt erst ab. Der Heli kam meines Wissens nicht erst, weil sie die Flucht ergriffen, sondern wurde überhaupt von Anfang an zur Suche eingesetzt.

Die zwei "Täter" konnten mit der "Plantage" nicht in Verbindung gebracht werden, bei einem von beiden wurden aber rund 30 Gramm zuhause gefunden. (Wie kam der Beschluss zustande, der dies ermächtigte/ermöglichte? Oder wurde da etwa massiv Druck auf die zwei ausgeübt, nur damit man überhaupt irgend etwas in der Hand hat?)

Anscheinend hat sich einer auch einen oder mehrere Knochenbrüche zugezogen, was in dem Artikel auch nicht erwähnt wird.

(Ich kann natürlich nicht davon ausgehen, dass es auch zu 100% so war)
Die beiden jungen Männer sind Studenten aus dem Raum Innsbruck-Land und laut Polizei geständig. Die Verletzungen, die sie sich auf der Flucht zugezogen haben, seien nur leicht.
Ich habe etwas anderes gehört, und zwar unabhängig von mehreren Personen, die in dem Ort wohnen. Für mich ist die Sache irgendwie faul.



Sollte sich herausstellen, dass die zwei wirklich für die "Plantage" verantwortlich sind und meine Vorwürfe gegenüber der Polizei und der Berichterstattung als haltlos angesehen werden können, dann bin ich immer noch der Meinung, dass hier eindeutig mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird.


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Legalisierung von Cannabis

21.07.2014 um 15:19
@haekki

Man geht halt immer noch gerne mit den Schlagworten,, Drogen" und ,, Gift" auf Angstkampagne in einigen Kreisen und Gebieten.

Vollkommen willkürlich, denn exakt diese Bezeichnungen kann man auch so auf haufenweise Nahrungs- und Genussmittel des täglichen Gebrauchs anwenden.

Ich trink übrigens auch grade so einen giftigen Drogencocktail namens Kaffee :D


Am meisten amüsieren mich immer die Tatsachen, dass Tabak und Alk nicht nur erlaubt sind, sondern sogar weitgehend akzeptiert und offensiv beworben - trotz weitaus höheren Suchts- und Schadenspotenzials :D


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Legalisierung von Cannabis

21.07.2014 um 15:35
@Kc

Ja, leider ist das so. Ich habe heute mit einem Muslim gequatscht, der ganz klar gegen Drogen ist, aber trotzdem Zigaretten raucht. Er verzichtet auf Alkohol und Drogen - alleine schon die Trennung von Alkohol und Drogen zeugt doch schon von der Gehirnwäsche, der die Leute seit Jahrzehnten ausgesetzt sind. Hauptsache Zigaretten sind ok. Sind ja nur hochgradig suchterregend und vor allem tötlich bei so gut wie keinem Nutzen.
Zitat von KcKc schrieb:Ich trink übrigens auch grade so einen giftigen Drogencocktail namens Kaffee
Du schlimmer Junkie, Gott sei deiner Seele gnädig! ;) Nicht dass du dir noch einen Marihuna spritzt! ^^
Zitat von KcKc schrieb:Am meisten amüsieren mich immer die Tatsachen, dass Tabak und Alk nicht nur erlaubt sind, sondern sogar weitgehend akzeptiert und offensiv beworben - trotz weitaus höheren Suchts- und Schadenspotenzials
Fakten interessieren die Stammtischlabertaschen auch gar nicht.

Ich zitiere mich mal selber:
Tabak hat ein sehr großes Abhängigkeitspotenzial und gilt als einer der am schnellsten süchtig machenden Stoffe überhaupt. Auch zeigen sich ganz klar Entzugserscheinungen wie Gereiztheit, Unruhe, Kreislaufbeschwerden, Kopfschmerzen und Schweißausbrüche.
Ich finde es auch nicht richtig, wie Zigaretten und Alkohol beworben werden. Bei Zigaretten ist es wenigstens rückläufig, aber generell werden einem diese zwei Dinge zu sehr aufgedrängt. Einen zigaretten- und alkoholfreien Raum gibt es ja nicht, sogar in Klöstern und im hintersten Busch werden Drogen dieser Art konsumiert.
Alkohol lähmt dich regelrecht. Dein Reaktionsvermögen sinkt, dein Gleichgewichtssinn verschlechtert sich, die Aussprache wird erschwert, Probleme mit der Sehkraft entstehen, das Erinnerungsvermögen leidet, die Motorik leidet ebenfalls, "kognitive Bremse" könnte man die Wirkung auch noch nennen. Alkohol reduziert deine Sinne, von einer Erweiterung kann hier wohl nicht die Rede sein.

Dem gegenüber stehen die von Konsumenten positiv gewerteten Auswirkungen, wie Enthemmung und eine gesteigerte Redseligkeit.

Dazu kommt noch die steigende Risikobereitschaft und Aggressivität. Wenn die Droge nicht Alkohol als Namen hätte und nicht legal wäre, würde sie von der breiten Gesellschaft höchstwahrscheinlich nicht akzeptiert werden.

Tabak würde ich nicht als Rauschmittel bezeichnen, da kein Rausch vorhanden ist. Meiner Meinung nach ist der Nutzen von Nikotin wirklich als gering zu erachten, im Gegensatz dazu ist die Liste der Folgeschäden des Tabakrauchens wirklich lang, da gibt es weitaus mehr als "nur" zig Krebsarten, arterielle Gefäßerkrankungen und diverse Lungenerkrankungen.

Die Geschichte mit der Königin und ihrer geheilten Depression durch Tabak (lol) lasse ich unkommentiert. Außerdem hat Nikotin ein wirklich sehr hohes Abhängigkeitspotenzial, vergleichbar mit Kokain und Heroin. Das erscheint mir eigentlich ziemlich eigenartig, dass Tabakabhängigkeit in unserer Gesellschaft kaum unter Kritik steht.
Meine Meinung hat sich diesbezüglich nicht geändert, auch wenn ich das regelmäßige Kiffen sein hab lassen. Hin und wieder gerne, aber dauerbreit ist irgendwann auch nicht mehr so toll.


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21.07.2014 um 15:52
@Kc
Ja die Dosis macht das Gift, allerdings hinkt der Vergleich zwischen Zigarette und Cannabis deutlich, da Cannabis psychoaktiv ist, d.h. dass man nicht zu dem Führen eines Wagens fähig ist etc und den Lappen zu 100% entzogen bekommt.
Wie würdest du dir eine Legalisierung denn vorstellen? Nur für "Cannabis-Clubs" für jedermann oder diese Legalität für bestimmte Anwendungen am medizinischen Patienten?


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Legalisierung von Cannabis

21.07.2014 um 17:31
@Rainlove

Tabak ist zwar nicht psychoaktiv, hat aber ein gewaltiges Suchtpotenzial, wie dir jeder Raucher und Ex-Raucher bestätigen kann. Zudem ist der Tabaksqualm voll mit krebserregenden Stoffen.
Das Suchtpotenzial gilt erwiesenermaßen als deutlich höher im Vergleich zu Cannabis.

Dass Tabak nicht in dem Sinne psychoaktiv ist, wie Cannabis, fällt angesichts der Schadwirkung und des Suchtpotenzials wohl nicht so sehr ins Gewicht, wenn man mich fragt.


Alkohol wiederum ist ebenfalls ein Stoff, dessen Auswirkungen einen unfähig zum Führen von Kraftfahrzeugen machen können. Auch Alk hat ein hohes Sucht-und Schadpotenzial, so hoch, dass Psychoaktivität auch hier kein Argument ist, warum er besser sein sollte, als C.

Wenn man mich fragt, kann man übrigens auch für den Straßenverkehr eine Null-Toleranz -Politik für das Fahren unter bewusstseins- und bewegungseinschränkenden Stoffen einführen.
Man braucht im Straßenverkehr seine volle Aufmerksamkeit und Handlungsfähigkeit.


Was die Legalisierung angeht, finde ich, dass man es machen kann, wie mit den Coffeeshops in den Niederlanden plus vielleicht einen gewissen Maß an Anbau für den Eigenbedarf.
Wie das medizinisch eingesetzt werden kann, ist Sache der Fachleute, der Ärzte und Therapeuten.

Dieses Modell hätte glaub ich für alle den größten Nutzen - die Möglichkeiten zum kontrollierten Angebot sind hoch, die Qualität kann sichergestellt werden, die Polizei, die Staatsanwaltschaft und die Gerichte müssen sich nicht mehr ständig mit Kleindelikten rutschigen, die unnötige und schädliche Kriminalisierung der Konsumenten und anständigen Verkäufer wird eingestellt, der Kontakt zu wirklich kriminellen Kreisen und Straftaten untergraben.


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Legalisierung von Cannabis

21.07.2014 um 17:53
Zitat von KcKc schrieb:Aber solange diese dies nicht tun, sind Polizisten gezwungen, Anbau und Handel von Cannabis zu verfolgen und die Richter, dies zu verurteilen.
die polizei muss solche delikte nicht aktiv verfolgen. auf anzeige oder wenn sie was finden schon, aber sie müssen nicht zwangsläufig nach suchen, jedenfalls solange der betreffende innenminister es nicht anordnet.


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22.07.2014 um 09:23
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/cannabis-gericht-in-koeln-entscheidet-ueber-anbau-fuer-schwerkranke-a-982210.html
Das Verwaltungsgericht Köln entscheidet heute, ob Schmerzkranke für den Eigenbedarf Cannabis anbauen dürfen - zu therapeutischen Zwecken. Da kann es eigentlich nur eine Meinung geben. Doch die deutsche Bürokratie macht die Sache unnötig kompliziert.
Rund 300 Schmerzpatienten in Deutschland besitzen eine Ausnahmegenehmigung der besonderen Art. Sie dürfen Cannabis erwerben, ganz legal. Weil ihnen medizinisch attestiert wurde, dass Hanf ihr Leiden mindern kann und ihnen hilft, ein erträgliches Leben zu führen.

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Doch die Erlaubnis ist für viele dieser Patienten nichts wert. Weil Cannabis aus der Apotheke zu teuer ist für kranke Menschen, die gesundheitlich bedingt nicht oder nur wenig arbeiten können. Weil die Kassen die Kosten von rund 600 Euro im Monat in der Regel nicht übernehmen. Selbst Cannabis anzubauen wäre für die Patienten eine Alternative. Aber das ist verboten. Ob das so bleibt, entscheidet an diesem Dienstag das Verwaltungsgericht Köln.

Gegner dieses überfälligen kleinen Liberalisierungsschritts ist ausgerechnet das Bundesgesundheitsministerium. Der Anbau von Cannabis in der Privatwohnung eines Schwerkranken müsse zurückstehen gegenüber dem Schutzinteresse der Bevölkerung, heißt es schroff. Der Antrag eines Schmerzpatienten verliert sich in Verweisen auf mangelnde Schlösser, Kippwinkel eines Badezimmerfensters und einen nicht auszuschließenden Zugriff Dritter auf die besonderen Blüten.

Wovor aber haben die Beamten Angst? Vor der Mafia? Vor den Medien? Cannabis gilt ihnen offenbar immer noch einzig und allein als gefährliche Einsteigerdroge. Als das Kraut der Leistungsverweigerer und Nichtsnutze.

Doch es geht hier nicht darum, den Konsum von Cannabis zu verharmlosen. Es geht hier um Menschen wie Ralf Herrmann. Er ist schwer krank, andere Medikamente machten ihn aggressiv, er hatte Angst vor den eigenen emotionalen Ausbrüchen. Mit Cannabis kann er seine Symptome so weit dämpfen, dass er wieder arbeiten kann. Entscheidet das Kölner Gericht heute in seinem Sinne, wäre es das erste Mal, dass in Deutschland ein Kranker die Genehmigung zum Selbstanbau erhält. Sein Anwalt nennt das einen Meilenstein. Man könnte auch nüchterner sagen: Es wäre ein überfälliger Fortschritt in der Drogenpolitik.
Warum baut ein Kranker selbst Cannabis an, wenn er es doch schon wegen medizinischen Aspekt legal erwerben darf?


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