@Kybernetis Die Länder an sich haben tatsächlich eigentlich keine Interessen. Territorial gibt es nix mehr zu gewinnen. Das Probem sind die Geldsäcke die im Hinterzimmer an den Fäden ziehen. Das ist in den USA nicht anders als in jedem anderen vermeintlich demokratischen Land.
Lobbyismus ist ein Hauptgrund für Kriege ...
Aber wir bewegen usn hier arg Offtopic und ich habe das in den letzten Jahren nicht nur einmal an Zeitungsartikeln und Studien an passenderer Stelle erläutert.
Einen Link biete ich interessierten noch aber dann lass ich dem Thread hier seine Topic.
http://www.heise.de/tp/artikel/39/39019/1.html"Die größte Korruptionsursache in Afghanistan waren die USA"
Florian Rötzer 29.04.2013
Seit mehr als 10 Jahren pumpte die CIA "Geistergeld" in Plastiktüten und Koffern in die Karsai-Regierung
Mit Geld, Geheimdiensten und Militär kann man alles kaufen und die Weltgeschichte in die richtigen Bahnen lenken. Davon ging man in der Bush-Regierung aus, als man nach 11/9 den Global War on Terror (GWOT) startete und in Afghanistan und Irak einmarschierte. Mit der militärischen Übermacht war es ein Leichtes, die Taliban-Herrschaft und die Diktatur Husseins zu stürzen. Aber schon zu Beginn des Krieges kaufte man sich die Gunst der Warlords, um diese gegen die Taliban anzusetzen. Dann setzt man darauf, dass die derart befreiten Menschen ihren Befreiern folgen, eine US-orientierte Demokratie etablieren und den US-Unternehmen und denen ihrer Alliierten den Zugang für Profite öffnen.
Um die Menschen zusätzlich für sich einzunehmen, wurden in Afghanistan und im Irak große Schmierkampagnen mit vielen Milliarden Steuergeldern veranstaltet. Geheimdienste und Militär verteilten offenbar nach Gutdünken das aus den USA eingeflogene Bargeld, das großenteils versickerte - in den Taschen der Verteiler und in korrupten Machenschaften (Wohin sind die Milliarden aus dem von der US-Verwaltung kontrollierten Entwicklungsfonds geflossen?). Dass diese Schwarzgelder auch mit ein Grund waren, warum sich im Irak und in Afghanistan wirtschaftlich wenig tat und der Wiederaufbau des Öfteren in Form von Potemkinschen Dörfern geschah (Irak: Der Wiederaufbau-Pfusch), bestätigt nun auch ein Bericht der New York Times.
Um welche Beträge es sich handelt, bleibt allerdings im Ungefähren. Die CIA soll der Regierung um den afghanischen Präsidenten Karsai, der von den USA etabliert und bislang gestützt wurde, viele Millionen US-Dollar, versteckt in Koffern oder Plastiktüten geliefert haben. Jeden Monat kam eine Lieferung. Bekannt ist die Rolle der CIA freilich schon lange (Die Regierung Karsai und die Payroll der CIA)
Khalil Roman, Karsais Stabschef von 2002 bis 2005, sagte der NYT, man habe dieses Geld als "Geistergeld". Es kam auf geheimen Wegen ins Land du verschwand auch geheim in irgendwelchen Taschen. Kaufen wollte sich die CIA damit Einfluss in die afghanische Politik, aber anonym bleibende US-Regierungsmitarbeiter sagen, dass man damit die Korruption verstärkt und die Warlords gestärkt habe. "Die größte Korruptionsursache in Afghanistan waren die USA", so wird ein Informant zitiert. Dabei warfen US-Regierungen und die Regierungen der Isaf-Truppen stets nur der Karsai-Regierung Korruption vor und haben über Jahre diese mit Steuergeldern gefördert, die den dubiosen Händen der Geheimdienste anvertraut wurden. Sie müssen keine Rechenschaft ablegen, was auch ganz legal sei. 2010 räumte Karsai ein, auch Geld vom Iran zu erhalten, was die Zahlungen von der CIA noch verstärkt zu haben schien. Der Geheimdienst zahlt weiter, während das iranische Geld wieder versiegt ist, nachdem Karsai eine strategische Partnerschaft mit der US-Regierung evereinbart hat.
Ob Karsai selbst Geld erhalten hat, ist nicht bekannt. Nach afghanischen Informanten soll der afghanische Nationale Sicherheitsrat dieses verteilt haben, den Großteil an Politiker, aber auch an mächtige Warlords, die mit dem Drogenhandel und teils auch mit den Taliban verbunden waren. Allein Abdul Rashid Dostum, ein alter Spezl der CIA, soll monatlich 100.000 Dollar erhalten. Während auf der einen Seite also kriminelle Netzwerke zumindest offiziell bekämpft wurden, pumpte die CIA auf der anderen Seite Geld in diese. Schließlich brauchen Geheimdienste - siehe auch die V-Männer-Problematik - Korruption, um Informationen oder Einfluss zu erhalten, womit sie selbst Teil des korrupten Systems sind.
Den Erfolg der militärischen Intervention und der Bestechung lässt sich womöglich auch schon daran ablesen, dass der Opiumanbau weiter wächst, wie die United Nations Office on Drugs and Crime kürzlich berichtete. Es wird nun in dem Land wieder so viel Opium wie 2008 vor der Talibanherrschaft angebaut, die den Drogenhandel damals bekämpft haben, sich jetzt aber auch darüber finanzieren. Zwar soll die Korruption in Afghanistan insgesamt leicht gesunken sein, aber die Korruptionskosten steigen weiter an. Mindestens die Hälfte der Afghanen sollen 2012 Angestellte des öffentlichen Dienstes geschmiert haben, Korruption werde weithin in der Bevölkerung akzeptiert, so UNODC, beispielsweise um karge Löhne aufzustocken.
Wie viel von den Milliarden, die in den Wiederaufbau, vor allem aber in den Aufbau von Polizei und Militär investiert wurden, in dunklen Kanälen verschwanden, ist nicht bekannt. Die Isaf-Staaten schauen da auch nicht so genau hin, schließlich wollen sie sich vornehmlich durch Geld aus Afghanistan befreien.