Eigentlich ist gegen politischen Protest durch Provokation nichts einzuwenden, vor allem wenn er in Ländern stattfindet, in denen die freie Meinungsäußerung stark eingeschränkt ist bzw. es schon als anstößig gilt, ohne Kopftuch herumzulaufen. Das ist dann aber leider ebenso mutig wie gefährlich. Aber jede Femenaktivistin kann ja schließlich selber entscheiden, ob sie so ein Risiko eingehen will.
Allerdings sollte man dabei auch unbedingt berücksichtigen, ob eine derartige Provokation in Ländern wie Tunesien nicht vielleicht völlig kontraproduktiv wirkt!
Die "Franchise-Ableger" in westlichen Ländern dagegen, empfinde ich als komplett albern und lächerlich! Da sind dann nämlich solche Aktionen nichts anderes als 2 Minuten Ruhm für narzisstische Selbstdarstellerinnen, die sich völlig darüber im Klaren sind, dass ihnen keine empfindlichen Strafen drohen!
Und sexistisch war das Ganze vermutlich schon zu Beginn in der Ukraine, aber erst recht als die Bewegung auch auf andere Länder übergriff.
Es ist nämlich ganz offensichtlich und nicht zu bestreiten, dass die Mädels wohl vor allem nach ihrem Aussehen sozusagen "gecastet" werden:
Fast alle sogenannten Femen-Aktivistinnen sind nämlich durchweg jung, schlank und attraktiv!
Gibt es denn überhaupt keine übergewichtigen Frauen über 40, die sich ebenfalls z.B. gegen die Genitalverstümmelung von Mädchen engagieren wollen?
Sicherlich würden gerne auch viele Soldatenmütter auf diese Art gegen die Politik Putins demonstrieren, die einen Sohn in Tschetschenien verloren haben. Aber allem Anschein nach ist das von Femen nicht gewollt!
Ich sehe hier jedenfalls nirgendwo eine russische Matrjoschka mit nackten Brüsten:
https://www.google.de/search?q=femen&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=vP6ZU96uL6nZ4QSpu4GwAQ&sqi=2&ved=0CAYQ_AUoAQ&biw=1600&bih=785