@Foss Foss schrieb:Eine Beleidigung wird nicht über eine Autorität dazu gemacht, sondern ist Grundlager seiner eigenen Definition. Demnach kann es nur dann eine Beleidigung sein, wenn sie als solche gemeint ist und nicht als solche empfunden wird. Oder anders ausgedrückt: Nicht jeder der sich beleidigt fühlt, wurde beleidingt und nicht jeder, der beleidigt wurde, fühlt sich beleidingt.
Okay. Also nur, wenn etwas als Beleidigung GEDACHT ist, ist es eine Beleidigung?
Du widersprichst dir meiner Ansicht nach da selbst. Du sagst einerseits, es bestimmt keine Autorität für andere, was eine Beleidigung sei. Gleichzeitig sagst du aber, eine Beleidigung ist nur eine Beleidigung, wenn sie als solche gedacht war.
Somit setzt du aber doch wieder eine Autorität, nämlich den Beleidigenden - der entscheidet nach deiner Aussage, was beleidigend ist, nicht der Betroffene, nicht ein anderer Richter.
Ebenso sprichst du Leuten das Recht ab, sich beleidigt fühlen zu dürfen - wie kann das sein?
Foss schrieb:Eine Beerdigung ist in der Regel eine Privatveranstaltung mit geladenen Gästen und symbolisiert keine Organisation, die man kritisieren könnte. Die Kirchenveranstaltung aller Dings ist eine öffentliche, der jeder ohne Voranmeldung "beiwohnen" kann. Sie vertritt und symbolisiert eine Weltanschauung, die es zu kritisieren gilt. Demnach ist Protest, auch in einer ehr untypischen Form, sehr wohl legitim und auch höchst dringlich.
Ich verstehe nicht, warum es ein Unterschied ist, nackt und mit einer blöden Parole auf dem Sarg einer Privatperson zu tanzen oder einen Gottesdienst mit solch einer Aktion zu unterbrechen?
Haben gläubige Menschen also weniger Rechte, als nicht-gläubige Menschen?
Ist es völlig unverständlich, dass für viele Leute der Gottesdienst ein geschützter Raum ist, in dem es einfach nur um Religion geht, etwas, welches ihnen sehr wichtig ist?
Mit welchem Recht zerbricht man brachial diesen Raum?
Ist es nicht vielmehr selbstgefällige Ignoranz, wenn ständig davon geredet wird, die Leute sollten sich mal nicht so anstellen, die Frau habe doch nur...das könne doch gar nicht beleidigend sein, weil...?
Man spricht gläubigen Menschen also das Recht ab, beleidigt zu sein und legitimiert Respektlosigkeit gegen etwas, was ihnen sehr wichtig ist?