Gohan schrieb:Das Problem mit "dem Leben nach dem Tod" oder einer "Seele" ist in meinen Augen einfach folgendes: Das müsste doch für _jedes_ Lebewesen auf der Welt gelten, nicht nur für Menschen. Jede Made oder Ameise die du zertrittst, ist ein gleichwertiges Leben wie das des Menschen, der Zustand des Todes ist ebenfalls für alle gleich. Wir halten uns aufgrund unserer Intelligenz einfäch für etwas "Höheres", was wir aber letztlich gar nicht sind.
Glaubt ihr wirklich (ohne dass ich das jetzt mit physikalischen/wissenschaftlichen Aussagen untermauern kann), dass bei jeder Made, jeder Fliege, jeder Ameise, jedem Wurm etc. die "Seele", der "Geist" nach dem Tod den Körper verlässt und.. keine Ahnung.. umherschwebt und sich eine neue "Hülle" sucht oder so? Religionen o. ä. mal außer Acht gelassen jetzt.
Das Ganze erscheint mir einfach höchst unwahrscheinlich. Ich DENKE (weiß nicht!) dass Nahtoderlebnisse ein durch unser sich im Ausnahmezustand befindenden Gehirn vorgegaukeltes Phänomen sind.
Der Mensch hat als solcher nur ein Leben und kann, wenn er stirbt, nicht direkt als solcher wiedergeboren werden.
Es gibt zwar eine Seele, oder eine Energie, aber diese wird zurück in die Natur und ins Tierreich gehen und dort erstmal fast die Ewigkeit bleiben. Aber es ist eben nur fast eine Ewigkeit.
Aber es gibt eben auch in der Natur zwei Daseinsbereiche: Licht und Finsternis. Und die Seele muss auch hier beides durchmachen und als Tier alle möglichen Körper annehmen und Daseinsbereiche durchschreiten. Bis sie dann irgendwann wieder in einem menschlichen Körper kommt.
Das alles ist ein Billionenfacher Zyklus, der scheinbar nie endet. Es ist also, für die Seele, zum einen fast eine Ewigkeit im Tierreich, wo sie stets niedere Formen annimmt, aber diese Ewigkeit ist schon aus dem Grunde keine wirkliche Ewigkeit, weil hier niemand mehr erwartet, als Mensch wiedergeboren zu werden, sondern hier gibt es gar keine Erwartungen. Deshalb kann auch selbst ein Zeitraum, der fast die Ewigkeit umfasst, nicht wirklich etwas sein.
Deshalb kommt es uns Menschen aber auch so vor, als ob wir nur ein Leben haben. Vor der Geburt war nichts, und nach dem Tod wird nicht mehr viel erwartet, eben das was auch vor der Geburt war. Die Ewigkeit sozusagen und das ist eben nichts.
Und noch etwas: es ist zwar ein schier endloser Zyklus Mensch-Tier-Natur, aber er ist eben nicht unendlich. Wenn es einmal einen Anfang gab, so muss es auch ein Ende geben. Und zumindest für die Menschen gab es ja irgendwann einen Anfang, davor gab es nur Tiere.
Und wenn dieser Zyklus einmal endet und dieses Versprechen wurde uns ja gegeben, dann sind wir tatsächlich frei, und dann gibt es zwar immernoch sowas wie Geburt und vielleicht auch den Tod, aber dann verteilt sich das unendliche Bewusstsein ganz bestimmt nur auf die Menschen - die ja dazu geschaffen sind, um die Geistsalbung zu empfangen.
Insofern muss man eigentlich nur an den Messias glauben und kann dann beruhigt sterben, weil die endlosen Formen, die du danach annimmst, wirst du nie und nimmer bemerken, genauso wie die Ewigkeit davor. Nach dem Tod träumst du nur und hast alles vergessen mit Gott und der Messias Erwartung, und dann kommt doch noch das Ereignis, für das du gelebt hast, das aber niemand im Tierreich und auch die meisten Menschen nicht erwarten kann.
Denn die Ameise ist das, was sie am besten kann, also eine Ameise zu sein. Es ist aber trotzdem alles Menschwerdung und am Ende geistige Unsterblichkeit durch die Menschen, aber das versteht eine Ameise nicht, deren "Bewusstsein", sofern es eines ist, an dieser Entwicklung auch nicht vorbeikommt.