Warum Menschen töten: Die drei gefährlichsten Kategorien
06.01.2013 um 22:13Was wenn sie Reue verspüren aber das sich selbst (und anderen) nicht eingestehen?
MrBananentoast schrieb:Aber sie sind nicht ganz so üble Typen wenn sie Reue zeigen :SEs erfordert einen erfahrenen Psychologen, um gespielte von echter Reue zu unterscheiden.
Mystera schrieb:Töten ist als ob man zum Bäcker geht und Brötchen kauft!!!Darf ich das bei Gelegenheit mal zitieren? ^^
Minejumper schrieb:Der Punkt ist, dass bei Massen- und Serienmördern der Anteil von Leuten die Reue zeigen die starke Minderheit ist, das liegt ganz einfach darin dass die meisten Massen- und Serienmörder durchaus intelligent sind, und sich daher auch zu 100% ihrer Tat und ihrem Vorhaben bewusst sind. Es ist nicht so, dass ihre mangelnde Emotionalität der Grund wäre, warum sie keine Reue verspüren.Falsch. Intelligenz und Emotionalität haben nichts miteinander zu tun
LivingElvis schrieb:allerdings haben die nachweisbar eine deutlich herabgesetzte Emotionalität.Ja, weil die Menschen die sie töten ihnen egal sind, das hat für mich aber nichts mit der grundsätzlichen Emotionalität zu tun, sondern einfach mit den Gründen aus welchen sie morden.
Minejumper schrieb:Ja, weil die Menschen die sie töten ihnen egal sind, das hat für mich aber nichts mit der grundsätzlichen Emotionalität zu tun, sondern einfach mit den Gründen aus welchen sie morden.Nein, es fehlt an einer grundsätzlichen Emotionalität. Denen sind so gesehen alle Menschen egal. Du kannst einem Psychopathen stets nur Gutes tun, wenn er aus einer völlig rational geprägten Entscheidung zu dem Schluss kommt, es sei vorteilhaft für ihn Dich zu töten, wird er das tun.
Minejumper schrieb:Kein Serienmörder denkt sich "Oh, ich habe so wenig Emotionalität und Gefühle für andere Menschen übrig, darum töte ich."Richtig. Der Grund ist nicht die mangelnde Emotionalität, allerdings steht Emotionalität seiner Entscheidung nicht entgegen.
Sie haben andere Gründe.
Minejumper schrieb:Hass auf Frauen (Prostituiertenkiller), Hass auf die Gesellschaft, die Menschheit, bestimmte radikale Ideologien, alles Mögliche.Oder schlicht - Freude am Quälen, Freude an dem Spiel mit Ängsten und dem Ausfüllen einer absoluten Machtposition.
Minejumper schrieb: Keine Gefühle ist in der Hinsicht ähnlich wie Gleichgültigkeit.Er muss eben gar nicht hassen. Das wäre ein Gefühl. Er muss sich nur ein, wie auch immer gearteten Vorteil aus der Tötung versprechen.
Gefährlich wird es, wenn eben jener Mensch der keinerlei altruistische "Bedürfnisse" verspürt und auch sonst in keinerlei Bindung zu irgendwelchen Menschen steht, auch noch einen Grund findet eben jene zu hassen.
LivingElvis schrieb:Nein, es fehlt an einer grundsätzlichen Emotionalität. Denen sind so gesehen alle Menschen egal. Du kannst einem Psychopathen stets nur Gutes tun, wenn er aus einer völlig rational geprägten Entscheidung zu dem Schluss kommt, es sei vorteilhaft für ihn Dich zu töten, wird er das tun.Die Bezeichnung Psychopath ist in der Hinsicht jedenfalls schon mal falsch, da Psychopathen eine dissoziale Persönlichkeitsstörung haben und somit nur gehemmt sind, sich in die Gefühle anderer hineinzuversetzten, jedoch durchaus ein Bedürfnis nach Nähe haben können, und natürlich auch fühlen.
LivingElvis schrieb:Richtig. Der Grund ist nicht die mangelnde Emotionalität, allerdings steht Emotionalität seiner Entscheidung nicht entgegen.Bei den meisten Menschen kann diese innere Barriere durch bestimmte Voraussetzungen ausgeschalten werden. Geld. Rache.
LivingElvis schrieb:Oder schlicht - Freude am Quälen, Freude an dem Spiel mit Ängsten und dem Ausfüllen einer absoluten Machtposition.Nur sollte man da wieder beachten, woher die Freude am Quälen überhaupt resultiert. Das ist sicher keine Eigenschaft die er von Geburt an hatte.
Psychopathische Killer haben nahezu immer zunächst Tiere gequält. Ein Mensch wie Frank Gust hat seine Hamster nicht zerstückelt, weil er einen Hass auf Hamster hat oder weil er eine Hamsterfeindliche Ideologie hatte, sondern schlicht, weil sie als Objekt verfügbar waren und keine Gefährdung versprachen.
Denn auch da ist der Psychopath sehr rational - er wägt die Eigengefährdung ab. Zum einen, weil ihm sehr wohl bewusst ist, dass er einen Kampf auch verlieren kann, zum andern, weil ein Kampf nicht das ist, was er will. Er will Angst verbreiten, er will Macht auskosten. Dafür sucht er Opfer und keine Gegner.
Die Steigerung hinsichtlich der Opfer resultiert letztlich aus den Phantasien und deren Nichterfüllung. Hamster sind relativ schnell tot, flehen dabei wenig und auch das Ausweiden und Zerstückeln ist relativ schnell vorbei.
LivingElvis schrieb:Ist aber nur meine Vermutung, der letzte Absatz kann völliger Mumpitz sein.Ist er, siehe Definition von Psychopath.
Minejumper schrieb:Die Bezeichnung Psychopath ist in der Hinsicht jedenfalls schon mal falsch, da Psychopathen eine dissoziale Persönlichkeitsstörung haben und somit nur gehemmt sind, sich in die Gefühle anderer hineinzuversetzten, jedoch durchaus ein Bedürfnis nach Nähe haben können, und natürlich auch fühlen.Ich rede von Psychopathie nach Hare. Die sind durch die Items des Faktor 1 von anti- und dissozialen Persönlichkeitsstörungen abgrenzbar.
Minejumper schrieb:Nicht nur "Psychopathen" würden mich umbringen, wenn sie feststellen dass es vorteilhaft wäre, mich zu töten.Hat das jemand behauptet?
Minejumper schrieb:Bei den meisten Menschen kann diese innere Barriere durch bestimmte Voraussetzungen ausgeschalten werden. Geld. Rache.Ja. Beim Psychopathen bedarf es nur des Ausschaltens nicht mehr. Die Barriere ist Dauer-OFF.
Minejumper schrieb:Nur sollte man da wieder beachten, woher die Freude am Quälen überhaupt resultiert. Das ist sicher keine Eigenschaft die er von Geburt an hatte.Psychopathie dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit angeboren sein.
Antipapst schrieb am 09.01.2013:Wenn man logisch überlegt müsste Psychopathie angeboren sein, da ja gewisse Regionen im Gehirn ein Defizit aufweisen, bzw. reduziert sind."Reduzierte" Regionen im Gehirn müssen nicht angeboren sein. Bei Menschen, die eine schwere Traumatisierung erlitten haben, konnte man zum Beispiel auch eine (nachfolgende) Reduktion bzw. Abnahme des Hirnvolumens feststellen. Es muss also nicht zwingend angeboren sein.
Minejumper schrieb am 07.01.2013:Nur sollte man da wieder beachten, woher die Freude am Quälen überhaupt resultiert.gar nicht so schlecht:
Minejumper schrieb:Dass bestimmte Voraussetzungen für die dissoziale Persönlichkeitsstörung angeboren sind, ist mir klar....ich denke, wir sollten hier nichts durcheinander werfen. Ich bezog mich in meinem Post und mit dem genannten Artikel auf Psychopathy (der alte Begriff der Psychopathie bezeichnet im deutschen Sprachgebrauch wiederum etwas anderes als dis- oder antisozial!)- NICHT auf die dissoziale Persönlichkeitsstörung. Das sind, wie @LivingElvis richtig anmerkte, zwei von einander abgrenzbare Persönlichkeitskonfigurationen. Bei der dissozialen Persönlichkeitsstörung kenne ich persönlich derzeit KEINE gesicherte genetische, also angeborene Komponente, sondern eher soziale Faktoren durch die eine eventuelle genetische Vulnerabilität zum Tragen kommen kann.
Minejumper schrieb:der Prozess in dem ein solcher Mensch zu einem Killer wird ist ein Anderer, und findet vorallem später statt.Welchen Prozess meinst du da? Kannst du mir das näher erklären?
Minejumper schrieb:Darum sollte man mmn. mehr den "Psychopathen" selbst Gehör schenken, als diesen Kerlen....naja, das Problem ist ja, dass die Aussagen von Psychopathen recht wenig verlässlich bzw. vertrauenswürdig sind. Mehr als die Verhaltensbeobachtung und Analyse der Art und Weise ihrer Äußerungen und der möglichen manipulativen Strategie, die dahinter steht, bleibt da ja eigentlich kaum übrig, um Theorien über die Art ihrer Emotionalität, Anschauungen und Motive näher zu untersuchen....
traces schrieb:...ich denke, wir sollten hier nichts durcheinander werfen. Ich bezog mich in meinem Post und mit dem genannten Artikel auf Psychopathy (der alte Begriff der Psychopathie bezeichnet im deutschen Sprachgebrauch wiederum etwas anderes als dis- oder antisozial!)- NICHT auf die dissoziale Persönlichkeitsstörung. Das sind, wie @LivingElvis richtig anmerkte, zwei von einander abgrenzbare Persönlichkeitskonfigurationen. Bei der dissozialen Persönlichkeitsstörung kenne ich persönlich derzeit KEINE gesicherte genetische, also angeborene Komponente, sondern eher soziale Faktoren durch die eine eventuelle genetische Vulnerabilität zum Tragen kommen kann.Ich hoffe dir ist klar, dass es im Artikel selbst auch ganz klar um die dissoziale Persönlichkeitsstörung geht?
traces schrieb:Welchen Prozess meinst du da? Kannst du mir das näher erklären?Den Zeitraum von der Geburt zum ersten Mord.
traces schrieb:...naja, das Problem ist ja, dass die Aussagen von Psychopathen recht wenig verlässlich bzw. vertrauenswürdig sind. Mehr als die Verhaltensbeobachtung und Analyse der Art und Weise ihrer Äußerungen und der möglichen manipulativen Strategie, die dahinter steht, bleibt da ja eigentlich kaum übrig, um Theorien über die Art ihrer Emotionalität, Anschauungen und Motive näher zu untersuchen....Naja, aber wenn ich einen im Gefängnis sitzenden Mörder rein wissenschaftlich frage, was denn seine Motive gewesen sind, dann wird er nicht lügen. Warum sollte er auch? Es gibt keinen Grund.
Minejumper schrieb:Ich hoffe dir ist klar, dass es im Artikel selbst auch ganz klar um die dissoziale Persönlichkeitsstörung geht?Nein, ehrlich gesagt ist mir das nicht klar und ich bezweifle auch, dass es den Journalisten, die diesen Artikel geschrieben haben, klar ist. Wann immer es um "Psychopathie" geht, greift man auf die Diagnose dissoziale PKS zurück, da es in den Klassifikationssystemen (ICD, DSM) bislang keine eigenständige "Diagnose" Psychopathie - weder für Kinder noch für Erwachsene gibt. Mit "psychopathisch" meinte man früher kaltblütige, normverletzende, unemotionale Menschen. Es war ein Sammelbegriff auf den am ehesten noch die dissoziale PKS "passt", obwohl wie gesagt nach den bisherigen wissenschaftlichen Ergebnissen von zwei VERSCHIEDENEN Phänotypen ausgegangen werden muss.
Welchen Prozess meinst du da? Kannst du mir das näher erklären?...dein Post hörte sich eher danach an, dass du einen konkreten Prozess auf dem Weg vom unauffälligen Menschen zum Mörder vermutest. Daher fragte ich eher nach den Etappen, die du auf diesem Weg vermutest.
Den Zeitraum von der Geburt zum ersten Mord.
Minejumper schrieb:Naja, aber wenn ich einen im Gefängnis sitzenden Mörder rein wissenschaftlich frage, was denn seine Motive gewesen sind, dann wird er nicht lügen. Warum sollte er auch? Es gibt keinen Grund.Das haben Wissenschaftler bereits getan und tun es immer noch, mit dem immergleichen Resultat: