Generell glaub ich nicht, dass es Menschen gibt die vollständig frei von Mitgefühl sind, es ist nur so, das Mitgefühl auch sehr Situationsabhängig sein kann. Wenn Menschen in Panik sind, trampeln sich auch die zivilisiertesten Menschen gegenseitig tot. Wenn Menschen glauben (aus Überzeugung oder weil sie unter Druck stehen), das eine Sache notwendig ist, dann unterdrücken sie ihren Widerwillen. Selbst Täter die aus Sadismus oder Machtgefühl handeln, sind nicht die ganze Zeit so.
Breivik ist ein Überzeugungstäter. Für den heiligt der Zweck die Mittel. So sind ist es bei allen politischen Attentätern, sei es McVeig, die NSU oder die RAF.
In der Wehrmacht waren es teilweise Überzeugungstäter, aber auch teilweise Leute die unter Druck von oben gehandelt haben ( Stichwort:
Wikipedia: Milgram-Experiment ). Dazu kommen dann noch die Sadisten, die eigentlich ihr ganzen Leben unauffällig sein können, aber wenn sie in eine entsprechende Situation (z.B. Krieg) kommen, sich auch Ausleben wollen.
Sadisten handeln in der Regel überlegt, die werden, wenn überhaupt, eher zu Serienmördern als zu Massenmördern.
Es spielt auch das Gesellschaftliche-Klima eine Rolle: Wenn ein Täter eine Grenze überschritten hat ("Amok"lauf, Selbstmordattentat), ist es für kommende Täter leichter diese Grenze erneut zu überschreiten. Wenn die Medien dazu noch ein Klima ala: 'Es kann überall passieren' erzeugen, dann fühlen sich Leute, die das anspricht, erst recht bestätigt, wenn sie dem Nacheifern.
Ähnlich kennt man das bei Selbstmord unter dem Namen Werther-Effekt (
Wikipedia: Werther-Effekt )
Bei sogenannten "Amok"läufen spielt häufig auch Rache in Zusammenhang mit Selbstmord ("erweiterter Selbstmord") ne Rolle: Vor dem Schluss will man noch Rechnungen begleichen. Selbsthass und Fremdhass überlappen sich dabei.