OpaKlaus schrieb:Folglich bin ich überzeugt, dass Gott seine himmlischen "Söhne" sehr früh schon an vielen Schöpfungsvorhaben kreativ teilhaben ließ und niemals alles einsam und alleine selbst geschaffen hat. (Am "Eiffelturm" hat Eiffel mit seiner Crew die Planungen gemacht - aber nie selbst Hand angelegt beim Bau.) So ähnlich sprach deshalb Gott: "Lasst UNS" . . . Gott gibt nur die Hauptrichtung vor.
Gibt er hier aber nicht. Das "lasst uns... machen" nennt sich
pluralis deliberationis, eine pluralistisch gehaltene Selbstaufforderung, so wie wir auch im Deutschen zu uns selbst "na dann wollen wir mal", "dann starten wir mal den Wagen" oder "bringen wir die Sache hinter uns" etc. pp. sagen, ohne, daß wir damit explizit jemand anderen damit meinen/ auffordern.
Auch in anderen Bibelstellen können wir diese Redeform nachlesen und doch ist Gott hierbei stets der einzig agierende in dieser Sache, ohne irgendwelche himmlischen Helferlein.
OpaKlaus schrieb:Niemals sollten Menschen über Menschen "herrschen"! Menschen sollten niemandes Sklaven sein, sondern selbständige liebesfähige, liebevolle, kreative Wesen.
Nicht sollen explizit Menschen über Menschen herrschen. Im ersten Schöpfungsbericht (Du hattest es oben ja bereits mitzitiert) wird der Mensch als Gottes Ebenbild aber eindeutig zum Herrscher über die Schöpfung gestellt. Im zweiten Schöpfungsbericht erschafft Gott einen Garten, dann den Menschen und setzt ihn in den Garten, um ihn als Diener der Schöpfung zu bebauen und zu bewahren, also hier eben nicht als Herrscher.
Da besteht also ein klarer Widerspruch zwischen beiden biblischen Menschenbildern.