@Kotknacker Um die Aussage zu erfassen dieser Ureinwohner, muss man sich nur in die Position versetzen, es von innen zu betrachten..
Ich denke, der Ausdruck "im Jetzt leben" wird vlt. zu eng interpretiert. Was ich denke, was damit gemeint ist, ist, dass man sich auf das konzentriert, was jetzt ist und was direkt vor einem liegt. Das bedeutet naheliegende Aufgaben zu erledigen, so wie zu essen, wenn man Hunger hat oder auch das zu tun, nach was einem gerade ist, wenn es etwas nicht Exestenzielles ist. Und sich damit in Gedanken auch nicht zu verzetteln.
Zum Im jetzt leben würde natürlich auch die Nahrungssuche gehören. Aber eben nicht das lange Vorausdenken und Planen, wie man Nahrung bunkert oder anlegen könnte.
Dies kann sich aber dennoch ergeben, wenn man zu viel erntet z.B. , dann wäre zu viel da und man würde es automatisch irgendwo speichern. Ich denke, im Jungle ist auch Nahrung genug vorhanden zu jeder Jahreszeit, so dass es gar nicht nötig ist, Vorräte anzulegen.
Wir hingegen haben auch den Winter, allein das macht schon einen Unterschied.
Da unser Gesellschaftssystem aber so nicht aufgebaut ist und eine ständige Planung und in viele Richtungen denken vorraussetzt, um alles im System zu erfüllen, ist es auch schwer, sich eine andere Denkweise vorzustellen.
Diese Gesellschaftssysteme existieren aber im Urwald nicht und man muß nicht planen, wann man eine Steuererklärung abgibt oder irgendetwas rechtzeitig kündigen muß, - somit ist dort dieses "naheliegende Denken" viel leichter umsetzbar als in einer Systemgesellschaft.
Was die Ureinwohner mit "in die Zukunft denken" meinen könnten, ist, planend monatelang im Voraus zu denken oder sich in Gedanken vorzustellen, was irgendwann einmal sein könnte.