Nemon schrieb:Solche Schwarmintelligenzen haben sich in der Entwicklungsgeschichte so verhalten, dass es funktioniert. Sie leben und pflanzen sich fort. Sie finden in diesem Rahmen auch Lösungen. Das sind funktionale Mechanismen, optimiert auf Leben zur Fortpflanzung. Für mehr reicht es aber nicht. Ich weiß nicht, wo du da ein Denken oder ein Bewusstsein verorten willst.
Auch das menschliche Bewusstsein/Denken hat sich aus genau diesen Gründen entwickelt.
Heide_witzka schrieb:Kannst du das mal exemplarisch aufzeigen?
Ich weiss jetzt gerade nicht wie du konstruktiv hier verstanden wissen möchtest.
Nehmen wir als Beispiel eine Bohnenranke. Diese braucht ein Objekt, an dem sie hochwachsen kann. Lange wurde hinter der Lösung für dieses Problem ein simples "Ausprobieren" vermutet, die Ranke wüchse in alle Richtungen, bis sie etwas berührt.
Das stimmt so nicht, die Bohnenranke wächst zielgerichtet auf ein Objekt zu, dass sie dann wohl in irgendeiner Form wahrnehmen muss.
Heide_witzka schrieb:Die Analogie wäre dann aber auch entsprechend mit Leben zu füllen.
Über das Myzel- Wurzelnetzwerk werden Informationen übertragen und zum Teil sogar "Entscheidungen" getroffen, etwa welche Pflanze Wasser und Nährstoffe erhält. Die Analogie reicht als über pure Ähnlichkeit (Netzwerkcharakter) hinaus.
FlamingO schrieb:Aha, da haben wir es schon: Mentales. Geistiges, Denken. Etwas, das ich einer Pflanze nicht beimessen mag.
Das du das nicht magst ist klar geworden. Kannst du es auch ausschließen oder ist das nur eine persönliche Meinung? Ich habe da tatsächlich die bessere Position, da ich nicht beweisen muss, das Pflanzen denken oder Bewusstsein haben, sondern nur, dass es eben nicht
FlamingO schrieb:undenkbar [ist], dass eine Pflanze "cogito ergo sum" denkt.
Oder überhaupt irgendein Lebewesen ohne ZNS.
FlamingO schrieb:Du gehst mit dem "kognitiven Aspekt" an den Start, was clever ist, da man Pflanzen eine Art von Kognition (wie an anderer Stelle von mir erwähnt, weit ausgelegt als Informationsverarbeitung auffassbar) nicht absprechen kann, sie ihnen aber strenggenommen auch lediglich in einer abstrakten Form zusprechen kann.
Richtig. Grundlage des Denkens ist eine Signal- und noch mehr Informationsübertragung. Wenn diese zur Problemlösung genutzt wird, wäre das ein weiterer Baustein der für das Denken notwendig ist. All das können Pflanzen.
Warum diese nun weniger denken sollen als Tiere, sondern nur Bioautomaten sind ergibt sich bisher nicht schlüssig aus dem was du schreibst. Wo ist der fundamentale Unterschied?