Gerlind schrieb:Ich denke, wenn einer etwas denkt, denkt er es. Er hat so gedacht.
Ich denke, ein Gedachtes für sich ist nie "falsch".
Ich denke Menschen denken verschieden und darüber könnten sie kommunizieren.
Ja, aber warum denkt er das, was er denkt? Das ist der springende Punkt hier. Wenn er denkt, dass die Katze ein Hund ist, dann fußt der Inhalt seiner Gedanken auf Dingen, die man einfach als falsch qualifizieren müsste.
Wenn er nicht will, dass das als falsch angesehen wird, dann muss er seine Gedanken sinnvoll begründen, so dass jedem Mitdiskutanten klar einleuchtet, warum in dem Fall der Gedanke "Katze=Hund" berechtigt oder zumindest nicht völlig ausschließbar ist.
Gerlind schrieb:Ich denke, du gehst davon aus, es gäbe ein "richtiges" Denken für alle und jeden.
So denke ich nicht.
So ist das nicht gemeint. Es gibt zunächst nur ein Denken. Die Aussagen innerhalb dieser Gedanken können dann als richtig oder falsch qualifiziert werden.
Gerlind schrieb:Nun, dieser Unterschied im Denken zwischen uns , erscheint m.E. in jedem Dialog über etwas.
Das hat eher was mit der Kommunikation zu tun, weniger mit dem Denken an sich.
Hat man dir schon mehrfach erklärt.
Gerlind schrieb:Nun gut, Menschen nehmen m.E. auch unterschiedlich wahr.
Was ist denn nun die Wahrheit dessen, was du wahrnimmst ?
Das ist richtig. Menschen nehmen auch unterschiedlich wahr. Auch dazu gibt es eine Reihe guter psychologischer, neurologischer und philosophischer Gedanken und Begründungen, die zB auch innerhalb des Konstruktivismus behandelt werden.
Ich weiß zunächst gar nicht, was die Wahrheit ist. Sie kann von Aussage zu Aussage woanders verborgen sein. Als geneigter Philosoph bin ich ja immer auf der Suche nach ihr.
Darauf soll übrigens auch mein Nickname "weißichnixvon" anspielen. Ich weiß, dass ich viel viel mehr nicht weiß, als das was ich wirklich weiß. Das ist eine grundlegende Wahrheit, die mir erstmal bewusst werden muss, bevor ich weiter suchen kann.
Hierzu gibt es bestimmte Techniken, mit denen man als quasi Wissenschaftler arbeitet, um ein verbürgtes Wissen zu erlangen, und darauf gründet letztlich die Wahrheit.