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Muss man studiert haben um ein Philosoph zu sein?

686 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Philosoph, Nennen, Dürfen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Muss man studiert haben um ein Philosoph zu sein?

17.12.2020 um 18:37
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Ich muss anderen nicht zwanghaft die Unwahrheit attestieren wenn ich für die gegenteilige Behauptung selbst keinerlei Belege habe. Oder hast du das? einen Beweis dafür das Organe kein Erinnerungsvermögen haben? hätt ich dann gern mal gesehen.
Wie lange bist du schon hier im Forum? Und hast noch nicht mitbekommen, dass das so nicht läuft mit der Beweislastumkehr? Ich habe es dir auch kürzlich erst aufs Brot geschmiert. Du hast dich offenbar nicht mit dieser wichtigen Angelegenheit beschäftigt. Und mit dem Charakter des Gegenübers zu hantieren geht auch nicht.


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Muss man studiert haben um ein Philosoph zu sein?

17.12.2020 um 18:57
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Das erlebte ist ein Beleg für mich.
Das sehen viele so, nur wird es dadurch noch immer nicht zu einem validen, objektiven Beleg den auch andere sehen können. Zumal ja gerade von Glaubenden aller Art nicht zwischem dem Erlebten und ihrer Interpretation darüber unterscheiden.
Da wird dann eben aus einem Erlebnis, das für sie unerklärlich ist, gleich ein Geist, den sie für real halten, weil sie haben Unerklärliches erlebt.
Zirkelschluss in Perfektion.

Nur bei einer solchen höchst unprofessionellen, unlogischen und naiven Betrachtungsweise bitte nicht wundern, wenn dann Vermutungen wie Geister & Co von Anderen, die mit Vernunft, und nicht Herzpumpen denken, eben nicht ernst genommen werden.
Das ist neu, aber immer noch nachvollziehbar, wei man wider besseren Wissen etwas unbedingt glauben will.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:genauso wie es für Gott keine Belege gibt und dennoch glauben Milliarden Menschen an ihn.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Du kannst Google gern bemühen, es gibt zu Hauf Erfahrungsberichte, die schildern wie sich nach einer Organtransplantation einige Eigenschaften des Erstbesitzers im Empfänger dessen wiederfanden.
Wozu soll ich mir noch mehr Geschichten derselben Fantasie anhören? Noch mehr Zeit mit diesem Unsinn vergeuden?
Ich weiß, dass Leute diesen Unsinn erzählen und glauben, obwohl es dadurch nicht wahr wird.

Aber auch Du kannst Google mal gerne bemühen, nur solltest Du vorher lernen, wie man Fantasiebehauptungen von nachweislich belegten unterscheidet.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Ich muss anderen nicht zwanghaft die Unwahrheit attestieren
Das liegt daran, dass diese Behauptung eben nicht richtig / nicht wahr ist. Fertig.

Damit sollte man als erwachsener Mensch leben können, ohne gleich beleidigt zu sein.

Es ist erstaunlich, dass Du darüber empört bist, dass andere bemerken, dass die Verfasserin jener Zeilen keine Quellen für ihre doch erstaunlichen Behauptungen angibt.
Warum bist Du nicht empört, dass sie es nicht tut? Denn genau sollte sie als verantwortugnsvolle, anständig arbeitende Journalistin auch tun. Das ist unterlässt, ist in der Tat empörend. Da verbreitet wer die irrsten Behauptungen und checkt die noch nicht einmal nach ihrem Wahrheitsgehalt ab.

Aber Du verteidigst das auch noch, und findest es offenbar völlig okay, wenn Dir wer Unsinn erzählt oder eventuell sogar lügt.
Empört bist Du aber sofort, wenn Dich aber jemand davor warnt, nicht auf Unsinn reinzufallen.

Eine wirklich eigenartige Sicht auf die Dinge.


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Muss man studiert haben um ein Philosoph zu sein?

17.12.2020 um 19:14
Nehmen wir "Philosophie" als einen Oberbegriff für verschiedene Philosophien.
So weiß der Belesene der Philosophie, dass Philosophien doch recht unterschiedliche - gar unvereinbare - Arten und Formen der Philosophie darstellen.
Nun kennen m.e. auch Philosophien unbewiesene Grundsätze auf denen sie ihre Philosophie aufbauen.
Ich denke ein professioneller Philosoph nimmt seinen Gesprächspartner ernst und versucht zunächst mit ihm mitzudenken. Damit er erstmal ahnt, wohin die Reise gehen könnte, wo er den anderen dann abholt.
Es geht ja in der Philosophie auch darum, dass verschiedene Philosophien, die je eine andere Sprache sprechen und keine die beste, trotzdem ein Verstehen finden.

Eine Philosophie muss z.b. m.E. gar keine Theorie als ganzes System haben und die Philosophie hat sie wahrscheinlich noch nicht mal als Historische.

Allein , das Wort ist mehr als die Summe seiner Buchstaben . Der Satz mehr als die Summe seiner Worte. Der Artikel mehr als die Summe seiner Sätze.

Das Leben mehr als die Summe seiner Atome.

Ein Philosoph hat gelegentlich mehr als drei Worte, die er benutzt.


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Muss man studiert haben um ein Philosoph zu sein?

17.12.2020 um 19:28
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Nun kennen m.e. auch Philosophien unbewiesene Grundsätze auf denen sie ihre Philosophie aufbauen.
Mir fällt jetzt mal so spontan kein unbewiesener Grundsatz ein, auf dem eine Philosophie aufgebaut wäre.

Kannst du ein Beispiel bringen?


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Muss man studiert haben um ein Philosoph zu sein?

17.12.2020 um 19:29
Zitat von NemonNemon schrieb:Wie lange bist du schon hier im Forum? Und hast noch nicht mitbekommen, dass das so nicht läuft mit der Beweislastumkehr? Ich habe es dir auch kürzlich erst aufs Brot geschmiert. Du hast dich offenbar nicht mit dieser wichtigen Angelegenheit beschäftigt. Und mit dem Charakter des Gegenübers zu hantieren geht auch nicht.
Du immer mit deiner Beweislastumkehr.
Ich sagte dir, WENN du anderen sagst das etwas nicht stimmt (eine Aussage)sondern etwas anderes, dann hast du das zu belegen.
Für meine Aussage habe ich deutlich gemacht das es sich um MEINE Meinung dazu handelt. Die muss ich nichz belegen. Oder du formulierst es eben anders.
Ich bin seit 10 Jahren hier und schon immer war es so.


Zum Rest antworte ich morgen oder so ausführlich.


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Muss man studiert haben um ein Philosoph zu sein?

17.12.2020 um 19:42
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Mir fällt jetzt mal so spontan kein unbewiesener Grundsatz ein, auf dem eine Philosophie aufgebaut wäre.

Kannst du ein Beispiel bringen?
Ich finde es schöner, wenn wir in ganzen Texten philosophieren.
Siehe meinen Text.
Dann denke ich in einer Weise und drücke mich auch so aus, die schon eigen ist.
Ich schreibe meine Texte also aus meiner Position, die je nach Gesprächspartner auch wechseln kann, da ich ja auf sein Denken antworten möchte.

Wenn du mir also deine Philosophie erläuterst in deinen Worten, könnten wir uns möglicherweise über deine "Axiome" verständigen.

Ich mag die Art nicht, Artikel und Sätze zerpflückend zu reduzieren und sie als "Unsinn" oder "Falsch" bezeichnet zu sehen von Philosophen, die mir ihre Professionalität noch nicht bewiesen haben.

Ein Axiom einer Philosophie könnte sein, es gäbe Menschen.


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Muss man studiert haben um ein Philosoph zu sein?

17.12.2020 um 19:44
@Gerlind
Ich kann nicht ernsthaft über etwas reden, von dem ich denke, dass es das nicht gibt.


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Muss man studiert haben um ein Philosoph zu sein?

17.12.2020 um 19:47
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:@Gerlind
Ich kann nicht über etwas reden, von dem ich denke, dass es das nicht gibt.
Den Satz verstehe ich nicht bezogen auf mich oder meine Texte.
Das ist ein Problem m.E. dass daurch verstärkt sein könnte, dass der einzelne seine jeweilige Denkposition im Bezug zur wahrgenommenen Denkposition des anderen nicht wenigstens grob in einem Text mit angibt.

Was gibt es denn d.M. nach nicht ?


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Muss man studiert haben um ein Philosoph zu sein?

17.12.2020 um 19:52
@Gerlind
Warum verstehst du das nicht?

Ich denke ganz einfach, es gibt keine Philosophien die auf unbewiesenen Grundsätzen aufbauen. Das ist doch genau das, was du sagst, und worauf du dich beziehst. Wie soll ich jetzt darüber mit dir reden, wenn ich der Meinung bin, dass sowas gar nicht existiert?

Jetzt wäre es deine Aufgabe, mit zu zeigen, wo sowas vorkommt. Schließlich sagst du, dass es das gibt, also zeig her. Dann gucke ich mir das genauer an, und wenn ich das verstanden habe, können wir quatschen.

Anders gibt es eben kein gemeinsames Thema.


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Muss man studiert haben um ein Philosoph zu sein?

17.12.2020 um 20:10
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:@Gerlind
Warum verstehst du das nicht?

Ich denke ganz einfach, es gibt keine Philosophien die auf unbewiesenen Grundsätzen aufbauen. Das ist doch genau das, was du sagst, und worauf du dich beziehst. Wie soll ich jetzt darüber mit dir reden, wenn ich der Meinung bin, dass sowas gar nicht existiert?

Jetzt wäre es deine Aufgabe, mit zu zeigen, wo sowas vorkommt. Schließlich sagst du, dass es das gibt, also zeig her. Dann gucke ich mir das genauer an, und wenn ich das verstanden habe, können wir quatschen.

Anders gibt es eben kein gemeinsames Thema.
Ich habe es nicht verstanden, weil ich keinen Bezug herstellen konnte.
Ich lese, du gehst davon aus, es gäbe in Philosophien keine unbewiesenen Grundsätze.

Nun gut, ich verstehe es so, du redest erst mit Menschen, wenn du sie verstanden hast.
Ich lese am liebsten Philosophen, rede gerne mit Wahnsinnigen und Krähen, die ich nicht verstehe. denn was ich verstanden habe, kenne ich ja schon.


Nehmen wir einen naiven Realismus. Der baut z.b. auf dem Grundsatz auf ein Wort bezeichne ein Ding in einer Welt.

Aber das ist nicht mein Thema.
Man kann philosophieren, in dem man jedes Wort im Wörterbuch nächschlägt und meint da wäre der ganze Begriff offenbar.
Man kann Worte in Texten benutzen und ihr Gebrauch öffnet ihren Begriff.

Man kann dem der Geister sieht sagen, es gäbe keine Geister oder aber auch, man selber sehe sie nicht und möglicherweise gibt es sie.

Der einzelne Mensch redet doch aus seiner Position von seinem Denken in seiner Sprache.
Wer maßt sich an dies als falsch zu beurteilen ?

Das läuft gegen mein Menschen/Weltbild.

Es glauben ja z.b. Menschen, es gäbe eine Logik und diese hätte nicht der Mensch erfunden. Sie wäre draussen in der Welt. Dass ist z.b. m.E. unbewiesen. Zumindest mir hat das noch keiner bewiesen. Und zwar im Dialog mit mir. Nicht im Verlinkungswettstreit.

Hier und jetzt beweise man mir mit eigenen Worte das Logik nicht eine Erfindung sei sondern ein gefundenes Gesetz.


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Muss man studiert haben um ein Philosoph zu sein?

17.12.2020 um 20:20
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Jetzt wäre es deine Aufgabe, mit zu zeigen, wo sowas vorkommt.
Nehmen wir doch die Stoa, deren Grundlagen Marc Aurel wie folgt beschreibt:
Alles ist wie durch ein heiliges Band miteinander verflochten. Nahezu nichts ist sich fremd. Alles Geschaffene ist einander beigeordnet und zielt auf die Harmonie derselben Welt.
(Wikipedia, Stoa)

Nietzsches Religionskritik basiert auf der Annahme, Gott sei eine viel zu extreme Hypothese. Ist das für dich bewiesen?

Und ein großer Teil der Philosophie von Jacques Derrida basiert auf seinen Erfahrungen mit seiner Katze.

Philosophie als eine Aneinanderreihung von Beweisen zu verstehen, missversteht die Philosophie.


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Muss man studiert haben um ein Philosoph zu sein?

17.12.2020 um 20:33
@paxito
Und wo ist jetzt der Teil, auf dem eine Philosophie auf unbewiesenen Grundsätzen aufbaut?

Zumal die Erkenntnisse seit diesen Herrschaften weiter gegangen sind, und vieles was man früher annahm, das aber ebenso schon damals durchaus plausibel und belegbar gewesen ist, obsolet wurde, weil die Erkenntnisse tiefer wurden, und die Modelle von früher nicht mehr passten.

Nehmen wir die Stoa. Auch heute ist alles miteinander verbunden, und strebt ein gewisses Kräftegleichgewicht an - in das heutige physikalische Weltbild "übersetzt". Ist belegbar.
Gibt also keinen unbewiesenen Grundsatz.

Nietzsches Kritik Gott sei eine viel zu extreme Hypothese.. Wo ist der unbewiesene Grundsatz, auf dem man diese Aussage trifft? Es geht hier um eine Prämisse, Gott, und vermutlich um die Art und Weise wie man ihn zu belegen versucht. Wenn sich Nietzsches Kritik daran entsprechend festlegt, ist das halt so. Er wird schon seine Gründe haben, die ich jetzt nicht kenne.
Einen unbewiesenen Grundsatz, auf dem seine Philosophie gründe sehe ich auch hier nicht.

usw.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Philosophie als eine Aneinanderreihung von Beweisen zu verstehen, missversteht die Philosophie.
Verstehe ich nicht. ;)


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Muss man studiert haben um ein Philosoph zu sein?

17.12.2020 um 20:40
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Zumal die Erkenntnisse seit diesen Herrschaften weiter gegangen sind, und viele was man früher annahm, das aber ebenso schon damals durchaus plausibel und belegbar gewesen ist, obsolet wurde, weil die Erkenntnisse tiefer wurden, und die Modelle von früher nicht mehr passten.
Ich habe ganz bewusst Philosophen aus unterschiedlichen Zeitaltern zitiert.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Nehmen wir die Stoa. Auch heute ist alles miteinander verbunden, und strebt ein gewisses Kräftegleichgewicht an - in das heutige physikalische Weltbild "übersetzt". Ist belegbar.
Die Stoa mit ein bisschen Thermodynamik zu begründen funktioniert nicht. Sorry, aber das ist kein Übersetzung. In der Stoa gibt es eine (durchaus materialistische) Teleologie die der modernen Physik vollkommen fehlt.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Er wird schon seine Gründe haben, die ich jetzt nicht kenne.
Sicherlich hatte er die, da geht es aber nicht um einen Beweischarakter.

Jede Philosophie basiert auf grundlegenden Axiomen, als wahr erkannte und angenommene Tatsachen oder Prämissen, die ihrerseits nicht deduktiv erschlossen werden können und auch nicht bewiesen sind.
Oder anders: irgendwo muss man ja anfangen.
Das gilt übrigens genauso für Wissenschaften, es gilt sogar für die Mathematik. Ohne (unbewiesene) Grundannahmen, keine Philosophie.


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Muss man studiert haben um ein Philosoph zu sein?

17.12.2020 um 21:25
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ich habe ganz bewusst Philosophen aus unterschiedlichen Zeitaltern zitiert.
Zeigt trotzdem nicht, dass das auf unbewiesenen Grundannahmen aufbaut.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Die Stoa mit ein bisschen Thermodynamik zu begründen funktioniert nicht. Sorry, aber das ist kein Übersetzung. In der Stoa gibt es eine (durchaus materialistische) Teleologie die der modernen Physik vollkommen fehlt.
Hm.. darum ging es nicht.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Jede Philosophie basiert auf grundlegenden Axiomen, als wahr erkannte und angenommene Tatsachen oder Prämissen, die ihrerseits nicht deduktiv erschlossen werden können und auch nicht bewiesen sind.
Oder anders: irgendwo muss man ja anfangen.
Das gilt übrigens genauso für Wissenschaften, es gilt sogar für die Mathematik. Ohne (unbewiesene) Grundannahmen, keine Philosophie.
Das sehe ich nicht so.

Ich denke aller Anfang der Erkenntnis als solche ist in der phänomenalen Welt begründet.
Mit der Empirie und der Behandlung dieser Erkenntnisse fängt schon Philosophie an.

Jede Prämisse, jedes Axiom alle Annahmen innerhalb bestimmter Denkmodelle stützen sich auf Zahlen, Daten und Fakten, die man in der Wechselwirkung mit den Dingen findet.
Erst durch bestimmte Fragestellungen innerhalb dieses Erkenntnishorizontes ergeben sich dann irgendwelche Annahmen, die man durch bestimmte Denktechniken irgendwie versucht greifbar zu machen. Die sind dann erstmal unbewiesen.

Unbewiesene Grundannahmen wären also nicht der Anfang von welcher Philosophie auch immer, sondern eher einfach nur ein Teil davon, und zwar auch nur so lange, wie es noch keine besseren Daten gibt.


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Muss man studiert haben um ein Philosoph zu sein?

17.12.2020 um 21:42
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Ich denke aller Anfang der Erkenntnis als solche ist in der phänomenalen Welt begründet.
Mit der Empirie und der Behandlung dieser Erkenntnisse fängt schon Philosophie an.
Nein. Das ist eine Philosophie. Nicht die Philosophie.
Und in den wenigen dürren Worten hast du bereits bestimmte Axiome aufgestellt, das nur nebenbei.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Jede Prämisse, jedes Axiom alle Annahmen innerhalb bestimmter Denkmodelle stützen sich auf Zahlen, Daten und Fakten, die man in der Wechselwirkung mit den Dingen findet.
Ich mach das mal deutlicher:
"Jedes Axiom stütz(t) sich auf Zahlen, Daten und Fakten."
Ganz klar: nein. Das ist dann alles mögliche aber kein Axiom.
Ein Axiom ist ein Satz, der nicht in der Theorie bewiesen werden soll, sondern beweislos vorausgesetzt wird
Quelle: Wikipedia Axiom
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Unbewiesene Grundannahmen wären also nicht der Anfang von welcher Philosophie auch immer, sondern eher einfach nur ein Teil davon, und zwar auch nur so lange, wie es noch keine besseren Daten gibt.
Um Daten erheben zu können, interpretieren zu können und irgendwie daraus mehr zu machen als dadaistische Wort- und Zahlenteppiche brauchst du Axiome. Noch mal: selbst für die Mathematik benötigst du Axiome.


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Muss man studiert haben um ein Philosoph zu sein?

17.12.2020 um 21:55
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nein. Das ist eine Philosophie. Nicht die Philosophie.
Und in den wenigen dürren Worten hast du bereits bestimmte Axiome aufgestellt, das nur nebenbei.
Macht keinen Unterschied.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ich mach das mal deutlicher:
"Jedes Axiom stütz(t) sich auf Zahlen, Daten und Fakten."
Ganz klar: nein. Das ist dann alles mögliche aber kein Axiom.
Keine Ahnung, was du damit sagen willst.
Ich weiß, was ein Axiom ist. Das ist nichts, was einfach vom Himmel fällt, sondern wie ich bereits mehrfach gesagt hatte, etwas, das sich als Grundsatz aus der phänomenalen Welt ableiten lässt.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Um Daten erheben zu können, interpretieren zu können und irgendwie daraus mehr zu machen als dadaistische Wort- und Zahlenteppiche brauchst du Axiome. Noch mal: selbst für die Mathematik benötigst du Axiome.
Noch mal: selbst die Mathematik ist nicht einfach was, was man sich irgendwie aus den Fingern saugt, sondern gründet klar auf erkennbaren und abstrahierbaren Mustern innerhalb der menschlichen bereits getätigten Erkenntnisse innerhalb der phänomenalen Welt.


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Muss man studiert haben um ein Philosoph zu sein?

17.12.2020 um 22:22
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:[Ein Axiom ist] etwas, das sich als Grundsatz aus der phänomenalen Welt ableiten lässt.
Weil? Soll das selbst wieder ein Axiom sein? Oder wie willst du das verstanden wissen?
Klar kann man sich darauf einigen, dass so sehen. Muss man aber nicht. Willkommen in der Philosophie.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Keine Ahnung, was du damit sagen willst.
Das man als Grundlage alles wählen kann, worauf man sich einigt. Ob das einen Hintergrund in der phänomenalen Welt hat, in der Bibel steht oder dir von Elfen ins Ohr geflüstert wurde ist dabei erstmal völlig egal.
Als Beispiel mögen Rousseau (der Mensch ist von Natur aus gut) und Hobbes (der Mensch ist dem Menschen ein Wolf) dienen, mit konträren Grundannahmen die beide unter anderem mit Verweis auf die wirkliche Welt begründen.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Noch mal: selbst die Mathematik ist nicht einfach was, was man sich irgendwie aus den Fingern saugt, sondern gründet klar auf erkennbaren und abstrahierbaren Mustern innerhalb der menschlichen bereits getätigten Erkenntnisse innerhalb der phänomenalen Welt.
Mathematik ist doch nicht das Findelkind des von den Fingern Abzählens. Innerhalb der Mathematik kann man problemlos Dinge beschreiben, die es in der "phänomenalen Welt" nicht gibt. Man kann sogar Grundannahmen treffen, die konträr zur Wirklichkeit stehen. Alles kein Problem, solange man das klar kenntlich macht.


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Muss man studiert haben um ein Philosoph zu sein?

17.12.2020 um 23:02
Ich denke es könnte sich bei meinem Gesprächspartner um ein Axiom seiner Philosophie handeln, wenn er auf Nachfrage mit dem Austauschen von Worten beginnt, ohne dass das eine einen Mehrwert an Inhalt zum anderen hätte.


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Muss man studiert haben um ein Philosoph zu sein?

18.12.2020 um 08:39
Zitat von paxitopaxito schrieb:Weil? Soll das selbst wieder ein Axiom sein? Oder wie willst du das verstanden wissen?
Klar kann man sich darauf einigen, dass so sehen. Muss man aber nicht. Willkommen in der Philosophie.
Weil es ohne die Erkenntnisse aus der phänomenalen Welt keinerlei Anhaltspunkte gibt, anhand deren man ein Axiom aufbauen könnte.

Hier Wiki zum klassischen Begriff:
Der klassische Axiombegriff wird auf die Elemente der Geometrie des Euklid und die Analytica posteriora des Aristoteles zurückgeführt. Axiom bezeichnet in dieser Auffassung ein unmittelbar einleuchtendes Prinzip bzw. eine Bezugnahme auf ein solches. Ein Axiom in diesem essentialistischen Sinne bedarf aufgrund seiner empirischen Evidenz keines Beweises. Axiome wurden dabei angesehen als unbedingt wahre Sätze über existierende Gegenstände, die diesen Sätzen als objektive Realitäten gegenüberstehen. Diese Bedeutung war bis in das 19. Jahrhundert hinein vorherrschend.
Quelle: Wikipedia: Axiom#Klassischer Axiombegriff

Dass später der Axiombegriff ausgedehnt wurde, und nun mehr einen Definitionscharakter bekommen hatte, um bestimmte Denkmodelle innerhalb der Geometrie besser erfassen zu können, ändern nichts an seiner evidenzbasierten Grundessenz.

Und es bleibt dabei. Eine Philosophie, selbst wenn sie sich irgendwann von der phänomenalen Welt los löst, gründet immer erst auf der Beobachtung der Dinge im Sein, und baut darauf auf. Wobei sie mit fortschreitender Loslösung von der Evidenz droht inkonsistent zu werden.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das man als Grundlage alles wählen kann, worauf man sich einigt. Ob das einen Hintergrund in der phänomenalen Welt hat, in der Bibel steht oder dir von Elfen ins Ohr geflüstert wurde ist dabei erstmal völlig egal.
Als Beispiel mögen Rousseau (der Mensch ist von Natur aus gut) und Hobbes (der Mensch ist dem Menschen ein Wolf) dienen, mit konträren Grundannahmen die beide unter anderem mit Verweis auf die wirkliche Welt begründen.
Auch das sind schlicht soziologische Erkenntnisse ihrer Zeit, die die Modelle dieser unterschiedlichen Denker bestimmten. Also nichts, was man sich einfach mal so zurecht legt, sondern etwas, das draußen in der Welt passiert. Diese Phänomene greift man von irgendeiner Seite auf, und spinnt sich eine Denke drum rum. Ob diese Denke dann tatsächlich gut passt, anwendbar ist, also einen wahren Charakter besitzt, ist auch letztlich wirklich (klare Kausalität, also Ursache und Wirkung) nur in der praktischen Anwendung/Prüfung feststellbar.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Mathematik ist doch nicht das Findelkind des von den Fingern Abzählens. Innerhalb der Mathematik kann man problemlos Dinge beschreiben, die es in der "phänomenalen Welt" nicht gibt. Man kann sogar Grundannahmen treffen, die konträr zur Wirklichkeit stehen. Alles kein Problem, solange man das klar kenntlich macht.
Dennoch gründet sie tatsächlich auf Abzählen von Dingen in der phänomenalen Welt und nimmt klar Bezug darauf. Wechselwirkt auch ständig mit der Welt, denn gerade mit Hilfe der Mathematik bekommen wir ein Instrument, das es uns erlaubt mehr über die Dinge und vor allem über ihre Beziehungen zueinander zu erfahren.

Sie gründet nicht auf irgendwelchen losgelösten völlig abstrakten Überlegungen die man irgendwo in Unendlichkeiten suchen müsste, falls es sie überhaupt gibt. Dass es da einen "schwierigen Übergang" von der phänomenalen Welt in die mathematisch abstrahierte gibt, um überhaupt einen Einstieg in dieses System zu bekommen, ist klar.

Siehe hier: Wikipedia: Axiom#Mathematik


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