off-peak schrieb:Im Übrigen wüsste ich jetzt gerne, wie der mal wieder falsch verstandene Tesla klären sollte, ob wir Mathe entdeckt oder erfunden hätten.
Naja, das wurde doch eigtl. schon weitestgehend vor etlichen Wochen/Monaten geklärt. Und da wir uns ja via
Sprache verständigen, sollte eine Analyse der Problemstellung auch hier ansetzen, also bspw. zunächst und immer noch beim Semiotischen Dreieck:
"Es soll veranschaulichen, dass ein Zeichenträger (Graphem, Syntagma, Symbol) sich nicht direkt und unmittelbar auf einen außersprachlichen Gegenstand bezieht, sondern dieser Bezug nur mittelbar durch eine Vorstellung/einen Begriff erfolgt."Wikipedia: Semiotisches DreieckEs gibt demnach also die Welt der Fakten (Dinge...), die Welt der Konzepte (Vorstellungen...) und die Welt der Bezeichnungen (Sprache...). Letzteres findet sich in der sog.
Mathematischen Notation wider und dient eben dem sprachlichen Ausdruck bzw. der sprachlichen Beschreibung mathematischer Zusammenhänge (Fakten und/oder Konzepte).
Einfacher wird's vielleicht auch am Beispiel "Atom" aus der Physik verständlich: Einerseits handelt es sich um eine Bezeichnung, so dass man theoretisch sagen könnte
"Atom besteht aus vier Buchstaben". Anderseits beziehen wir uns mit "Atom" aber auch auf reale Fakten, die wir eben mit jener Bezeichnung in Verbindung bringen. Dabei wiederum haben wir gleichzeitig aber auch subjektive und letztendlich "nur" erfundene Konzepte im Hinterkopf, wie es in der Historie an der langen
Liste der Atommodelle zum Ausdruck kommt. Wir haben hier also ganz klassisch:
Fakten, Konzepte, Bezeichnungen. Und natürlich wäre es Irrsinn, zu sagen, Atome seien frei erfunden - denn diese Aussage ist nur und bestenfalls dann richtig, wenn es um die Ebene der Konzepte geht (bzw. Atommodelle). Und ebenso mag zwar 'Atom' auch eine fachspezifische Bezeichnung im Rahmen der Physik sein (während etwa die Geologie oder andere Wissenschaften gänzlich ohne diesen Terminus auskommen würden), allerdings ist Physik - wie jeder weiß - natürlich weitaus mehr als nur eine Sprache mit eigenem Vokabular.
paxito schrieb:Und man kann Aussagen der Mathematik in natürliche Sprachen übersetzen und umgekehrt.
Und für Aussagen der Physik, Chemie, Biologie, Geologie, Astronomie, Hydrologie, Klimatologie... gilt das etwa nicht?
:ask:paxito schrieb:Sieht für mich sehr nach einer Sprache aus, wo ist der wesentliche Unterschied?
Non sequitur...
Wie schon gesagt: Mathematik
beinhaltet zwar Sprache bzw. mathematische Notation und fachspezifische Termini, umfasst aber weitaus mehr als das...
Bin übrigens überrascht, dass dir das nicht schon im Zuge deiner Eingebung im Zusammenhang mit dem Sierpinski-Dreieck vermittelt wurde...
;)