@1isenough Es gibt auch den Zustand der Bewusstlosigkeit, das wird wohl niemand anzweifeln.
1isenough schrieb:Diesen Zustand gibt es nicht, weil er nicht erfahren werden kann.
Diesen deinen Satz lasse ich nicht gelten!
Man kann es nicht wissen! Also kann man auch nicht wissen, dass es diesen Zustand der Bewusstlosigkeit nicht gibt!
Um das wissen zu können, müsste man ihn bewusst wahrnehmen können. Das kann man aber ja gerade nicht, weil man sich nicht darüber bewusst ist, wenn man Bewusstlos ist.
1isenough schrieb:Unsere Ärzte schlussfolgern eine Bewusstlosigkeit bei einem Patienten allein aus dem vorübergehenden Verlust des üblichen Kommunikationsvermögens. Aber das kann eine totale Fehldiagnose sein, weil man nicht wissen kann, ob und was der Patient mitbekommt
Richtig, man schlussfolgert es daraus. Und es kann sich um eine Fehldiagnose handeln. Kann - muss es aber nicht! Denn wie du selbst sagst, weil man es nicht wissen kann, ob und was der Patient mitbekommt!
1isenough schrieb:Viele Patienten, bei denen eine Bewusstlosigkeit diagnostiziert wurde, haben anschließend erzählt, dass sie alles mitbekommen haben. Lies mal Berichte über Koma-Patienten.
Ist mir durchaus bekannt. Allerdings gibt es auch Menschen, die tatsächlich nichts mitbekommen zu haben scheinen. Die wie aus einem Zeitloch erwachen, als habe es die gesamte Zeit in der sie da so lagen, für Sie gar nicht gegeben! Was in dieser Zeit für Sie wahrgenommen werden konnte, wissen wir nicht, wissen sie selber auch nicht, weil sie sich an Nichts erinnern können.
1isenough schrieb:Bewusstlosigkeit ist lediglich eine Lücke im Erinnerungsvermögen, die man ausschließlich rückwirkend im Wachzustand schlussfolgern kann.
Das wissen wir nicht!
Wir wissen nicht, ob sie in diesem Zustand tatsächlich nichts mitbekommen haben, oder ob sie sich lediglich im Anschluss daran an nichts mehr erinnern können.
1isenough schrieb: Sie ist dadurch charakterisiert, dass dem Betreffenden in dieser Phase lediglich nichts bewusst war.
Ja und genau das nennt man dann Bewusstlosigkeit.
Hier sagst du es ja selbst. Es ist in dieser Phase dem Betreffenden nicht bewusst. Warum nicht? Weil er nicht über ein Bewusstsein verfügte!
Wenn einem Menschen in so einer Phase nichts bewusst war, dann heißt das aber nicht, dass es die Dinge die ihm bewusst hätten werden können, wenn er bei Bewusstsein gewesen wäre, nicht gibt! Es gibt sie nur für ihn selbst in einer solchen Phase nicht. Das besagt nur, dass sie ihm selber dann nicht bewusst sind bzw. waren.
1isenough schrieb: Aber sie ist keinesfalls gleichbedeutend mit einem Nicht-Vorhandensein von Aufmerksamkeit, weil sonst niemand aus einer Bewusstlosigkeit jemals hätte erwachen können.
Auch hier stimme ich Dir zu. Aber die Aufmerksamkeit ist etwas anderes als das Bewusstsein.
Dinge werden einem nur dann bewusst, wenn man seinen Aufmerksamkeitsfokus auf sie richtet. Nur dann entsteht ein Bewusstsein darüber. Ansonsten gibt es sie für Jemanden allenfalls als Erinnerung (und auch hierbei nur dann, wenn der Fokus darauf gerichtet ist), oder eben gar nicht. Allle Dinge sind kommunikative Ausdrucksformen von jemandem, der sie erschaffen hat und damit etwas zum Ausdruck bringen will.
Warum sagst du: Nur dann entsteht ein Bewusstsein darüber?
Entweder die Dinge sind das Bewusstsein selbst, oder sie sind es nicht. Dann ist das Bewusstsein über die Dinge, die einem bewusst werden können etwas anderes.
Ein Bewusstsein kann nicht entstehen, wenn es die wahrnehmbaren Dinge selbst sein soll. Die sind da und werden entweder durch den Aufmerksamkeitsfokus wahr genommen oder nicht. Das Bewusstsein über diese Dinge hingegen entsteht erst darüber, wenn sie durch die Aufmerksamkeit auch wahr genommen werden. Das schreibst du ja selbst.