paxito schrieb:Es ist eine miserable, kontraintuitive Definition.
Diese Bedeutung steckt sogar im Wort "bewusst-sein". Es geht offenbar um ein Wissen, das das Sein bestimmt. So verstehe ich es zumindest. Was kann intuitiver sein, als der Bedeutung des Begriffes und der daraus resultierenden Wortherkunft nachzuspüren?
paxito schrieb:Nutzen wir doch einfach die Wikidefinition:
Bewusstsein [...] ist im weitesten Sinne das Erleben mentaler Zustände und Prozesse.
Diese weiter gefasste Definition reflektiert eher den Biologismus dahinter, widerspricht aber der weiter oben genannten Semantik nicht. Im Gegenteil - sie geht sehr gut darin auf. Der Unterschied ist, dass in dem einen Satz das Wissen im Fokus steht, weil es Bestandteil des Wortes Bewusstsein ist, und in dem Anderen das Erleben. Nur ohne Erleben kann es auch kein Wissen geben, also greifen diese Umschreibungen durchaus ineinander.
paxito schrieb:Ein Buch oder ein Computerprogramm können problemlos "Wissen über das eigene Sein" beinhalten. Man könnte wahrscheinlich sogar einem Papageien den Satz cogito ergo sum beibringen. Das allein sagt nichts aus. Und auch ein Mensch, der auf Grund von Krankheit oder ähnlichem, nichts über sein eigenes Sein weiß, ist sich trotzdem seiner selbst bewusst.
Siehe hier:
Beitrag von navi12.0 (Seite 40)paxito schrieb:Es passt auch weder zu gängigen Definitionen des Bewusstseins, noch zu der vorher geführten Diskussion (über mentale Zustände und das Qualia Problem).
Sehe ich nicht so. Man kann dem Phänomen von verschiedenen Seiten begegnen. Biologisch ist es offenbar noch nicht richtig möglich. Das macht es für dich zum Qualia-Problem, wobei sich mir nicht wirklich erschließt, warum das ein Problem sein solle.
Man ist halt einfach noch nicht so weit, die besagten erlebten mentalen Zustände und Prozesse adäquat mit den physischen Funktionen des Menschen in Verbindung zu bringen, aber man ist da durchaus auf einem guten Weg, behaupte ich. Zumindest wenn man sich ansieht, wie bestimmte Hormonzyklen zB, oder Drogen, oder andere biologische Voraussetzungen bestimmte psychische Zustände generieren, und damit die ganze Wahrnehmung formen.
Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis man die menschliche Biologie und ihre Wirkung auf das eigene Bewusstsein sinnvoll zusammen bekommt.
Aber das muss uns hier ja nicht weiter stören, denn semantisch und sagen wir mal "sozio-psychologisch" (= aus der Beobachtung der Zustände seiner Artgenossen und sonstiger Lebewesen, und der mehr oder minder möglichen Interaktion/Kommunikation mit ihnen) erscheint es durchaus plausibel entsprechende Aussagen über etwaige Wahrscheinlichkeiten zu tätigen.