@Micha007 Micha007 schrieb:Habe ich doch oben zitiert:"Und ich stelle das gegenwärtige neurowissenschaftliche Paradigma in Frage." und das Argument steht ja wohl oddensichtlich gegensätzlich zu der Argumentation von @22FoX22.
Du sprachst von Glauben, ich von Zweifel. Schon vergessen? - Naturwissenschaftlicher Fortschritt lebt geradezu davon, dass man bestehenden Lehrmeinungen immer wieder mit Zweifeln begegnet, sie hinterfragt und auf den Prüfstand stellt. Was hier zum Teil gepredigt wird, hat mit Naturwissenschaft aber nix mehr zu tun, sondern ist purer Dogmatismus: Nach dem Tod ist alles aus, und wer daran zweifelt, widerspricht den Lehren der wissenschaftlichen Kirche.
Micha007 schrieb:Denn er hat ja ganz gut aufgeschlüsselt, wie weit man heute schon in der Neurobiologie ist, die Du ja in Frage stellst.
*gähn*
Erinnert mich daran, wie ach so weit man angeblich auch schon in der Physik - weit vor RT und QM - einst war...
"Als ich meine physikalischen Studien begann und mir bei meinem ehrwürdigen Lehrer Philipp von Jolly wegen der Bedingungen und Aussichten meines Studiums Rat einholte, schilderte mir dieser die Physik als eine hoch entwickelte, nahezu voll ausgereifte Wissenschaft, die nunmehr, nachdem ihr durch die Entdeckung des Prinzips der Erhaltung der Energie gewissermaßen die Krone aufgesetzt sei, wohl bald ihre endgültige stabile Form angenommen haben würde. Wohl gäbe es vielleicht in dem einen oder dem anderen Winkel noch ein Stäubchen oder ein Bläschen zu prüfen und einzuordnen, aber das System als Ganzes stehe ziemlich gesichert da und die theoretische Physik nähere sich merklich demjenigen Grade der Vollendung, wie ihn etwa die Geometrie schon seit Jahrhunderten besitze." (M. Planck, um 1874)Ersetzt man in diesem Zitat das Wörtchen "Physik" durch "Neurowissenschaft", entspricht das sinngemäß in etwa deinem Zitat...
:DLies ferner die bereits oben geposteten Links (bin eh gleich noch weg, außer Haus):
http://www.spektrum.de/thema/das-manifest/852357https://www.psychologie-heute.de/home/lesenswert/memorandum-reflexive-neurowissenschaftPS: Ich stelle nicht die Neurobiologie in Frage, sondern das gegenwärtige neurowissenschaftliche Paradigma (grob da lautend: "Bewusstsein sei bloß ein Emergenzphänomen neuronaler Aktivität").
Micha007 schrieb:Dann haben diese "menschlichen Seelen" also rund 13 Mrd. Jahre gewartet bist sich auf einer blauen Murmel in den weiten des Universums endlich der Homo sapiens entwickelt, auf den sie sich seit dem stürtzen?
Dann stellt sich doch auch gleich eine weitere Frage: Wievie Seelen gabe es, bevor der Homo sapiens die Bühne betrat? 1 Mio? 10 Mio? 100 Mio?
Woher soll
ich das wissen?
:ask:Es ist doch offenkundig
deine Vorstellung, die du ad absurdum zu führen versuchst, nicht meine.
@s.c.d. s.c.d. schrieb:Du greifst die Annahme einer Seele aus der Luft, obwohl es dafür keinerlei Anhaltspunkte gibt.
Zitat...? Habe gerade selbst meine Beiträge durchsucht, konnte das Postulat einer Seele meinerseits aber nirgends finden.
:(s.c.d. schrieb:Jegliche Beobachtung der Realität spricht gegen diese Annahme.
Inwiefern...? Oder läuft's wieder einmal auf ein Argumentum Ad Ignorantiam hinaus...?
"Das argumentum ad ignorantiam [...] ist ein logischer Fehlschluss, bei dem eine These für falsch erklärt wird, allein weil sie bisher nicht bewiesen werden konnte, oder umgekehrt, eine These für richtig erklärt wird, allein weil sie bisher nicht widerlegt werden konnte." (Wiki, Argumentum ad ignorantiam)PS: Vor Galilei widersprach auch "jegliche Beobachtung der Realität" der Annahme eines Heliozentrischen Weltbildes. Hat sich nur im Nachhinein dann doch als falsch herausgestellt. Du scheinst nun irgendwie der Meinung zu sein, für uns hier gibt es kein "im Nachhinein": Wissenschaftsgeschichte hat keine Zukunft mehr und ist ausgerechnet zu deinen und meinen Lebzeiten an ihr Ende gelangt.
:Ds.c.d. schrieb:Wenn du mal im Koma liegen wirst oder meinetwegen bewusstlos warst einige Tage oder länger, dann wirst du diese Zeit als Nicht-Zeit wahrnehmen. Als nicht-existente Zeit.
Ja, zum Glück. Wäre anderenfalls auch ziemlich übel... (siehe bspw. Locked-In-Syndrom...)
s.c.d. schrieb:Der Tod bedeutet das Versagen des gesamten Organismus des Menschen. Ein heftigerer Zustand als Koma oder Bewusstlosigkeit.
Prima, wir reden aber über das bewusste Erleben resp. das Bewusstsein des Menschen (und anderem Getier), nicht nur über das Gedöhns drumherum (Körper).
Natürlich ist es naheliegend, dass auch das Bewusstsein mit dem Tod erlischt - so nimmt man's schon etwa seit der Steinzeit an. In etwa so naheliegend war auch einst die Annahme, dass sich die Sonne um die Erde dreht... Aber scheinbar hast du immer noch nicht so ganz den Unterschied zwischen
vorläufigem und
gesichertem Wissen verstanden. Schade.
:(s.c.d. schrieb:Woher kommt jetzt die Seelenannahme?
Woher kommt jetzt das Strohmann-Argument?
:ask: