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Ordnung und Chaos

88 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Physik, Chaos, Ordnung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ordnung und Chaos

27.12.2014 um 22:33
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Reine Ordnung existiert schon. Ein nicht geschlossener Kreis, also eine Spirale, ist auch geordnet. Sie entspricht nicht dem Wesen des Chaos sondern dem geordneten Gesetzen/Wesen einer Spirale. Wie alles im Leben.
Eine solche Spirale existiert aber nur in der Mathematik und Geometrie, also eine Spirale reiner Ordnung und Perfektion. Die Spirale einer Schnecke oder der Galaxie unterliegt immer einer gewissen Interferenz bzw. auch einer gewissen Diffusität und leichten Deformation. Ich sagte ja es gibt Muster der Ordnung die durch Ruhepole in der Harmonie von bestimmten Frequenzen entstehen können (siehe Kymatik), jedoch ist das Chaos stets ein "Begleiter" eines jeden Ordnungsprinzips. Daher ist hierbei die Chaosforschung auch ein interessanter Aspekt:
Die Chaosforschung oder Chaostheorie bezeichnet ein nicht klar umgrenztes Teilgebiet der Nichtlinearen Dynamik bzw. der Dynamischen Systeme, welches der Mathematischen Physik oder angewandten Mathematik zugeordnet ist. Im Wesentlichen beschäftigt sie sich mit Ordnungen in speziellen dynamischen Systemen, deren zeitliche Entwicklung unvorhersagbar erscheint, obwohl die zugrundeliegenden Gleichungen deterministisch sind. Dieses Verhalten wird als deterministisches Chaos bezeichnet und entsteht, wenn Systeme empfindlich von den Anfangsbedingungen abhängen. Vermeintlich identische Wiederholungen eines Experimentes führen zu höchst unterschiedlichen Messergebnissen. Die Chaostheorie besagt nicht, dass identische Anfangsbedingungen (praktisch allerdings unmöglich, schon aufgrund der Unschärferelation) zu verschiedenen Ergebnissen führen würden. Als einführendes Beispiel wird oft auf das magnetische Pendel verwiesen. Chaotische dynamische Systeme sind nichtlinear.

Andere Beispiele sind der Schmetterlingseffekt beim Wetter, Turbulenzen, Wirtschaftskreisläufe, bestimmte Musterbildungsprozesse, wie beispielsweise Erosion, die Entstehung eines Verkehrsstaus, neuronale Netze sowie Low Frequency Fluctuation in Laserdioden.
Wikipedia: Chaosforschung

Ordnung und Chaos halten sich praktisch die Waage und hinterlassen ein Muster der Rekursion:

rekursion
Nicht nur Funktionen, sondern auch Punktmengen können rekursiv definiert werden (Fraktale). Deren graphische Darstellung liefert ästhetisch ansprechende, natürlich aussehende Gebilde. Ein Beispiel ist der rekursive Pythagoras-Baum. Der Algorithmus wird dann bis zu einer vorgegebenen Rekursionstiefe entfaltet. Bei Rekursionstiefe eins entsteht ein Dreieck mit je einem Quadrat über den drei Seiten. Das sieht wie die Illustration zum Satz des Pythagoras aus - daher der Name. Je höher die Rekursionstiefe, desto mehr ähnelt das Gebilde einem Baum.
Wikipedia: Rekursion
Wikipedia: Fraktal

Auch die Spirale ist ein typisches Gebilde eines rekursiven Bewegungsprozesses, dieser kann praktisch aus der Singularität eines Punktes bis in die raum/zeitliche Ewigkeit und Unendlichkeit reichen ohne jede Begrenzung. Damit ist eine Spirale im weitesten Sinne einfach nur die eleganteste Version eines Fraktals. In der Hinsicht ist übrigens auch die Helix sehr interessant:

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Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Der Zufall, das Chaos, existiert nur in einem Verstand, der die Ursache nicht ergründen kann/will. Alles reguliert sich durch Selbstorganisation, in der, wie bei auch bei dem Bewusstsein, eine nicht messbare selbstorganisierte Intelligenz steckt.
Nein das Chaos ist so vorhanden wie auch die Ordnung, nur das Chaos dessen Abwesenheit beschreibt. In der Natur gibt es weder reine Ordnung (Statik) noch reines Chaos (Dynamik). Jedoch kann man Ordnung und Chaos in der Bewegung und der von dir beschriebenen Selbstorganisation erkennen und beobachten. Das Leben selbst ist ein Prozess der Selbstorganisation (wie z.B. Symbiose und Nahrungskreisläufe, so auch das Zusammenwirken von Zellen in einem Organismus). Eine Mutation entspricht dem Chaos, jedoch ist dieses Chaos die Basis der Evolution, denn sie bietet den nötigen Impuls für eine Neuordnung und Anpassung. Also ist der Anpassungseffekt eine Art Überwinden chaotischer und willkürlicher Zustände um eine gewisse Stabilität zu erreichen in einem Gefüge.

Also Chaos gab es schon immer, jedoch ist die Ordnung im Prozess der Selbstorganisation ein sich entwickelndes Muster, welches durch Ruhepole im Rauschen gebildet wurde. Nur würde eine reine Ordnung auch einen absoluten Stillstand bedeuten, da ja die Dynamik der Bewegung fehlt. Also ist Chaos die Würze einer jeden Entwicklung im Leben. Das Chaos eines Vulkanausbruchs hinterlässt einen fruchtbaren Boden für neue Lebensgrundlagen, das Chaos eines sterbenden Sterns hinterlässt die elementaren Grundlagen für neues Leben.

Man sollte Chaos und Ordnung in einer dann und wann instabilen Harmonie betrachten, wobei sie nie in ihrer Reinheit in Erscheinung treten können, da sie in Wechselwirkung stehen.


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Ordnung und Chaos

28.12.2014 um 01:52
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Eine solche Spirale existiert aber nur in der Mathematik und Geometrie, also eine Spirale reiner Ordnung und Perfektion.
Ja eine gebrochene Zahl. Die lange Zahlenreihe. Selbst solche Zahlenreihen erscheint manchen chaotisch. Sind sie aber nicht. Weil sie auf Wirkung und Ursache basieren. Aus Gesetzen. Aus Ordnung. Mathematiker sehen in Zahlen zwar mehr als ein Leihe, aber auch nicht alles. Ähnlich Geologen mehr in Kristallen sehen, oder ein Förster mehr an einem Baum erkennen kann. Ein Forscher aus der Renaissance weniger, als ein Forscher der Modernen usw.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Chaostheorie
Die Chaostheorie versucht das nicht erblickbare der Wissenschaft in Worte fassen zu können. Deshalb ist es auch noch Theorie. Sie versuchen herrauszufinden wie das Chaos funktioniert und forschen. Deshalb auch Chaosforschung. Etwas lässt sich nur erklären wenn man den Code des vermeintlichen Chaos durch Forschung knackt. Indem man Chaos, ordnet und damit vorhersehbar macht. Um sich deren Wirkung zunutze zu machen. Diese Forscher wissen von manchen Ursprünge nicht. Wie ein Kind, dass sich nicht erklären kann, wieso der Mond heute so hell leuchtet. Nicht mehr und nicht weniger.

Alles hat eine Ursache und Wirkung auf unserem, oder anderen Planeten. Im Kleinen wie Großen, in Zahlen wie in Formen. Wieso sollte es irgendwo, anders sein?
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Nein das Chaos ist so vorhanden wie auch die Ordnung, nur das Chaos dessen Abwesenheit beschreibt.
Nur weil sich etwas nicht gleich richtig ordnen lässt weil uns die Möglichkeiten dazu fehlen es zu beschreiben, beweist es noch nicht, dass es auch Chaos existiert. Als Ursprung. Aber sie forschen ja daran.


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Ordnung und Chaos

28.12.2014 um 04:14
@cRAwler23
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Was jedoch nicht stimmt, denn genau genommen ist die Natur selbst ja sich selbst überlassen und die Natur wird durch Ordnung und Chaos zu dem geprägt was sie ist
In wie fern ist denn die Natur sich selbst überlassen? Die Erde wird von der Sonne bestrahlt und somit ist die Erde kein abgeschlossenes System. Die Entropie nimmt in abgeschlossenen Systemen immer zu. In nicht abgeschlossenen System kann die Entropie auch abnehmen.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb: Energie bleibt immer erhalten und kann nicht zerstört werden, nur ihre Zustände stehen in temporärer Wechselwirkung und reagieren miteinander oder stoßen einander ab.
Habe ich das richtig verstanden, du denkst, so etwas wie den Wärmetod kann es nicht geben, weil die Energien sich in einander umwandeln?


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Ordnung und Chaos

29.12.2014 um 18:45
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Selbst solche Zahlenreihen erscheint manchen chaotisch. Sind sie aber nicht. Weil sie auf Wirkung und Ursache basieren. Aus Gesetzen. Aus Ordnung.
Das Chaos widerspricht keinem Gesetz der Physik und Mathematik, im Gegenteil es bestätigt diese, in Form eines jeden dynamischen Prozesses. Du scheint nur wenig Kenntnisse von Dynamik und Statik zu haben, denn wüsstest du was diese beiden am Ende sind, würdest du erkennen das beide am Ende nichts anderes als die Polarität von Chaos und Kosmos haben. Also Unordnung, bzw. Chaos und Dynamik tritt dann auf, wenn eine Ordnung, bzw. Statik Raum für Bewegung und Veränderlichkeit von Zuständen lässt.

Fast reine Ordnung findet man in einem Kristall bei dem die Atome sehr im Raster geordnet auftreten. Chaos tritt als Rekursion in Erscheinung, als Willkür, als Fraktal. Die Schneeflocke ist da ein sehr schönes Beispiel, denn in ihr bilden Chaos und Ordnung eine wunderbare Harmonie, wenn ein Eiskristall entsteht, wird man nie ein Muster haben was dem anderen gleicht, es wird immer einzigartig sein. Das Chaos schafft in den Ordnungsprozessen die Einzigartigkeit und das gänzlich im Einklang mit den Gesetzen der Physik.

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Chaos ist nichts schlimmes, es schafft nur in der Ordnung und damit im Kosmos Dynamik und Einzigartigkeit von Formgebungsprozessen. Chaos ist damit wie ein Impulsgeber, ein Taktgeber.

Wie gesagt die Bildung von Eiskristallen zeigt dies sehr schön:

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Harmonie aus Chaos und Ordnung in einem Gefüge der Ganzheitlichkeit. Die Ganzheitlichkeit ist eben dessen Synthese. Wer das nicht versteht, wird auch das Chaos nicht verstehen und nur einem Zwang der Ordnung unterliegen, damit am Ende auch rein statisch im Denken sein, keine Dynamik zulassen.
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Die Chaostheorie versucht das nicht erblickbare der Wissenschaft in Worte fassen zu können. Deshalb ist es auch noch Theorie.
Eben nicht! Das ist dein Denkfehler, es heißt Chaosforschung (also auch Beobachtung) und nicht nur Theorie. Die Praxis in der Beobachtung des Chaos ist ganz einfach:
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Im Wesentlichen beschäftigt sie sich mit Ordnungen in speziellen dynamischen Systemen, deren zeitliche Entwicklung unvorhersagbar erscheint, obwohl die zugrundeliegenden Gleichungen deterministisch sind. Dieses Verhalten wird als deterministisches Chaos bezeichnet und entsteht, wenn Systeme empfindlich von den Anfangsbedingungen abhängen. Vermeintlich identische Wiederholungen eines Experimentes führen zu höchst unterschiedlichen Messergebnissen.
Chaos ist Diffusität, ein willkürliches, rein dynamisches Rauschen, Ordnung ist eine statische Struktur, ein Raster in der Anordnung von Materie. Beide Prinzipien in Wechselwirkung ergeben das zu beobachtende Universum und damit den Kosmos mit seiner Evolution in Form der Natur. Chaos und Ordnung kann man beobachten, somit sind sie "erblickbar" ;)
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Deshalb auch Chaosforschung. Etwas lässt sich nur erklären wenn man den Code des vermeintlichen Chaos durch Forschung knackt.
Da wir im Bereich der Philosophie sind ist das vielleicht deine Denkweise, diese hat jedoch kaum etwas mit der Wissenschaft der Chaosforschung gemeinsam, denn die Chaosforschung lehnt die Ordnung ja nicht ab, im Gegenteil sie beschreibt ja dessen Synthese mit dem Chaos. Am Ende spielt es auch keine Rolle ob man einen "Code" knackt, sondern mehr was sich hinter diesem Code verbirgt. Ein Code ist ein menschliches Konstrukt zur Verschlüsselung von etwas, in der Natur gibt es aber keine Verschlüsselung, selbst der "Code" der DNA ist nicht verschlüsselt, der Mensch muss nur erlernen ihn zu lesen, dann versteht er auch warum es unmöglich ist gänzlich gleiche Menschen zu haben, es wird immer eine Einzigartigkeit der DNA Sequenzen geben, da sie dem leichten Chaos der Willkür unterliegen, in Form so vieler Einflussfaktoren das es unmöglich ist selbst künstlich einen vollkommen identischen Klon zu erschaffen.

Chaos schafft die Einzigartigkeit in einem jeden Formgebungsprozess und beschreibt sehr schön das wirklich nichts im Leben rein statisch und gleich sein kann. Selbst in der Technologie gibt es kleinere Abweichungen hier und da, selbst wenn die Funktionsweise fast zu 99,999% identisch sein mag, so gibt es auf der Nanoebene immer eine gewisse Abweichung. Daher können selbst Computer hier und da unterschiedlich "reagieren".

Wer das Chaos leugnet wird auch nicht dessen Schönheit in der Wechselwirkung mit der Ordnung erkennen. Ein jedes Objekt in der Natur ist einzigartig, auch wenn es Ähnlichkeiten zulässt. Das Leben selbst ist ein dynamischer Mutationsprozess, dann und wann statisch und stabil, doch dann durch so unendlich viele Faktoren und Einflussgeber wieder ziemlich willkürlicher Natur.
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Indem man Chaos, ordnet und damit vorhersehbar macht. Um sich deren Wirkung zunutze zu machen. Diese Forscher wissen von manchen Ursprünge nicht. Wie ein Kind, dass sich nicht erklären kann, wieso der Mond heute so hell leuchtet. Nicht mehr und nicht weniger.
Deine Vergleiche sind merkwürdig und auch sehr naiv aber berechtigt, denn ein Kind ist neugierig und will wissen warum und wie etwas so ist, wie es eben ist. Die Ursprünge sind immer die Verzweigungen einer jeden Entwicklung. Ich gehe jedoch inzwischen von einem Multiversum aus in dem es keinen wirklichen "ersten" Ursprung gab, sondern nur erste Zustände der Energie und deren Wechselwirkungen in Form der Kausalität.

Kausalität ist also das Schlüsselwort einer jeden Wechselwirkung und man wird nie genau berechnen können wie sich eine Kraft zu einer anderen Kraft verhält. Da IMMER eine Willkür in den Bewegungsabläufen bestehen wird. Man wird rechnerisch also einfach eine gewisse Toleranz bilden, einen Spielraum der Möglichkeiten offen lassen. Alles andere hat auch kein Sinn, denn dann müsste man die Bewegung eines Teilchens im Universum berechnen können. Aber es reicht wenn man einfach eine gewisse Bandbreite der Möglichkeiten offen lässt.
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Alles hat eine Ursache und Wirkung auf unserem, oder anderen Planeten. Im Kleinen wie Großen, in Zahlen wie in Formen. Wieso sollte es irgendwo, anders sein?
Die Kausalität ist universell und gilt nicht nur auf allen Planeten, sondern auch zwischen und innerhalb aller Teilchen im Universum. Nur gibt es eben in dessen Wechselwirkungen weder reines Chaos, noch reine Ordnung, sondern statische Muster (stehende Wellen) und eine Diffusität, ein willkürliches Rauschen, wie z.B. in der kosmischen Hintergrundstrahlung.

Man kann es ganz einfach beschreiben, wenn man mit nem analogen Radio einen Sender sucht, wird man durch Rauschen (Chaos) und klare Frequenzen suchen müssen, die klare Frequenz ist nur dann klar, wenn Sender und Empfänger möglichst nahe beieinander sind, ist die Distanz zu groß, nehmen Störungen, Interferenzen und damit auch wieder das Rauchen zu. So einfach kann man Chaos und Ordnung in ihrem Zusammenspiel begreiflich machen.
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Nur weil sich etwas nicht gleich richtig ordnen lässt weil uns die Möglichkeiten dazu fehlen es zu beschreiben, beweist es noch nicht, dass es auch Chaos existiert. Als Ursprung. Aber sie forschen ja daran.
Vielleicht verstehst du unter dem Begriff Chaos auch etwas völlig anderes als ein Wissenschaftler oder Philosoph? Chaos ist doch nix schlimmes, im Gegenteil es ist Teil dieser Ganzheitlichkeit allen Seins. Chaos und Diffusion, wie auch Dynamik sind die Essenz einer jeden Bewegung und Zustandsänderung im Leben. Ordnung, Konzentration und Statik schaffen die Stabilität eines Musters im Leben, ohne dieses Prinzip wäre eben alles nur ein formloses gewabber und würde einem dauerhaft sterbenden Stern gleichen. Also verstehe beide Prinzipien und erkenne ihre Wechselwirkungen und du wirst auch erkennen das weder Chaos noch Ordnung etwas "gutes" oder "böses" sind, sondern einfach spezifische Zustände beschreiben denen man nie in ihrer Reinheit begegnen wird.
Zitat von ähhhähhh schrieb:In wie fern ist denn die Natur sich selbst überlassen? Die Erde wird von der Sonne bestrahlt und somit ist die Erde kein abgeschlossenes System.
Hast du diese Frage jetzt ernsthaft gestellt? Die Natur ist natürlich sich selbst überlassen, die Natur ist alles Leben und dieses Leben ist sich selbst überlassen. Das bedeutet nicht das es von äußeren Bedingungen abhängig ist, nur greift die Natur auch neben lebendigen Aspekten, auf "leblose". Die Natur ist also alles im Universum.
Natur (lateinisch natura von nasci „entstehen, geboren werden“, griech. semantische Entsprechung φύσις, physis, vgl. „Physik“) bezeichnet in der Regel das, was nicht vom Menschen geschaffen wurde.

Die wichtigsten Bedeutungen des Naturbegriffs sind:

- das Sein im Ganzen, der Kosmos (Universum)
- ein Teil der Wirklichkeit
- eine Eigenschaft der Wirklichkeit bzw. eines Wirklichkeitsbereiches und das Wesen eines Gegenstandes.

Man unterscheidet zwischen belebter Natur (biotisch, z. B. Pflanzen, Tiere) und unbelebter Natur (abiotisch, z. B. Steine, Flüssigkeiten, Gase). Die Begriffe „belebt“ beziehungsweise „unbelebt“ sind dabei eng mit den Begriffsklärungen von Lebewesen und Leben verbunden, und in den Kontext philosophischer oder weltanschaulicher Anschauungsweise eingebunden.
Wikipedia: Natur

Damit ist das Leben auf diesem Planeten (biotisch) abhängig von den abiotischen Faktoren in der Natur, wie z.B. des habitablen Bereichs um einen Stern, den elementaren Grundlagen des Lebens und eben so ziemlich aller Faktoren die den Zustand des Seins bestimmen. So das am Ende die Grundlagen für komplexes Leben vorhanden sind.
Zitat von ähhhähhh schrieb:Die Entropie nimmt in abgeschlossenen Systemen immer zu. In nicht abgeschlossenen System kann die Entropie auch abnehmen.
Ich denke du solltest den Kontext in diesem Thema verstehen, Entropie ist eines der komplexesten Themen in der Physik und das zu verstehen erfordert schon ein gewisses Maß an Verständnis. Dein Argument war ja, überlässt man ein System sich selbst, nimmt dessen Unordnung zu, das stimmt jedoch nicht oder nur teilweise:
Die Entropie wird oft missverständlich als eine Art „Unordnung“ bezeichnet. Doch das greift viel zu kurz. Einst eingeführt, um den begrenzten Wirkungsgrad von Dampfmaschinen zu erklären, wird der Begriff heute auch in vielen anderen Disziplinen genutzt. Kaum ein Begriff der Physik wird so gerne außerhalb der Physik benutzt – und so oft abweichend von seiner eigentlichen Bedeutung – wie der der Entropie. Dabei hat der Begriff durchaus eine eng umrissene Bedeutung. Eine konkrete Definition dieser physikalischen Größe stellte der österreichische Physiker Ludwig Boltzmann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf. Er konzentrierte sich auf das mikroskopische Verhalten eines Fluids, also eines Gases oder einer Flüssigkeit. Die ungeordnete Bewegung von Atomen oder Molekülen darin verstand er dabei als Wärme, was für seine Definition entscheidend war.

Seit den Erkenntnissen von Clausius und Boltzmann ist die Entropie auch in andere Bereiche der Physik eingezogen. Sogar außerhalb der Physik griff man sie auf, jedenfalls als mathematisches Konzept. Beispielsweise führte der US-amerikanische Mathematiker und Elektrotechniker Claude Shannon im Jahr 1948 die sogenannte Informationsentropie ein. Mit dieser Größe charakterisierte er den Informationsverlust in Übertragungen per Telefonleitung.

Auch in der Chemie und Biologie spielt die Entropie eine Rolle: In bestimmten offenen Systemen können sich neue Strukturen bilden, sofern Entropie nach außen abgegeben wird. Es muss sich dabei um sogenannte dissipative Systeme handeln, bei denen also Energie in thermische Energie umgewandelt wird. Diese Theorie der Strukturbildung stammt vom belgischen Physikochemiker Ilya Prigogine. Bis heute werden Arbeiten veröffentlicht, in denen der physikalischen Tragweite des Konzepts neue Aspekte hinzugefügt werden.
http://www.weltderphysik.de/gebiete/theorie/entropie/ (Archiv-Version vom 04.10.2014)

Man kann dies ganz einfach mit der Ausdehnung eines Gases im Vakuum beschreiben, ist keine "Gegenkraft" wie eine Gravitationsquelle vorhanden, wird sich das Gas so weit im Raum ausdehnen bis eine maximale "Ausdünnung" erreicht wurde, so das die Bindungskräfte zwischen den Teilchen noch ausreichen um z.B. eine Wolke oder einen Nebel zu bilden. Ohne die Gravitation und Isolation durch bestimmte Gase, würde die Atmosphäre unseres Planteten einfach in die weiten des Alls getragen werden ;)

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Das Bild rechts zeigt die Mischung einer braunen Farbe in Wasser. Zu Beginn ist die Farbe ungleichmäßig verteilt. Nach längerem Warten nimmt das Wasser eine gleichmäßige Färbung an.

Die Entropie ist ein Maß für Unwissenheit. Als Maß für Unordnung muss man genau auf die Begrifflichkeit achten. So ist im Bildbeispiel die Flüssigkeit im rechten Glas zwar „ordentlicher“ verrührt, aber durch die große Durchmischung von Wasser- und Farbteilchen herrscht dort eine größere Unordnung. Mithin ist dort die Entropie höher als im linken Glas. Von der Farbe wissen wir, dass sie im rechten Glas überall im Wasser verteilt ist. Das linke Bild sagt uns mehr. Wir können Bereiche ausmachen, in denen Farbe in hoher Konzentration anzutreffen ist, oder Bereiche, die frei sind von Farbe.
Wikipedia: Entropie#Mischungsentropie

Dieses Prinzip kann man auch im Hinblick auf die Diffusion betrachten. Jedoch ist dies allein davon abhängig wie beide Flüssigkeiten auf chemischer Basis reagieren. Es reicht schon ein unterschiedlichere Dichtegrad und diese Entropie wäre nicht mehr möglich, da sich die Flüssigkeit mit geringerer Dichte ganz einfach über der mit der höheren Dicht sammeln würde. (Öl und Wasser). Daher ist das Beispiel der Entropie in diesem Thema sehr komplex und schwer in den Kontext zu bringen. Unordnung kann nur dann zunehmen, wenn die Bedingungen dafür innerhalb eines bestimmten Systems gegeben sind.

Somit wird das Universum in seiner Ganzheitlichkeit nur selten ein Ungleichgewicht dessen erleben. Es ist am Ende abhängig von allen Faktoren und nicht eines physikalischen Teilaspekts der sich eigentlich mehr auf mechanische und thermische Prozesse in der Natur und Technik bezieht.
Zitat von ähhhähhh schrieb:Habe ich das richtig verstanden, du denkst, so etwas wie den Wärmetod kann es nicht geben, weil die Energien sich in einander umwandeln?
Nein, dann hast du mich falsch verstanden. Wärmetod ist da nur vielleicht auch der falsche Begriff, in der Physik betrachtet man dies ja so:
Gemäß dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik enthält ein abgeschlossenes System im thermischen Gleichgewicht ein höchstmögliches Maß an Entropie. Zudem kann die Entropie in einem solchen System zwar gleich bleiben oder zunehmen, aber niemals abnehmen. Wenn also alle möglichen Prozesse vollendet sind und die maximale Entropie erreicht ist, nimmt jegliches makroskopische Geschehen im System zwangsläufig ein Ende. Insbesondere sind dann auch keine Temperaturdifferenzen mehr vorhanden.
Und so der Gedanke den ich besonders im letzten Satz in diesem Thema hier interessant finde:
Unter der Annahme, dass unser Universum ein abgeschlossenes System ist, bedeutet dies, dass alles Leben im Universum irgendwann einmal erlöschen wird. Dies wird auch als der „Wärmetod des Universums“ bezeichnet und teilweise in philosophischen Betrachtungen als Beweis für die Unvermeidbarkeit des Weltuntergangs angeführt. Nach dem gegenwärtigen Stand der Physik ist allerdings offen, ob das uns bekannte Universum überhaupt ein abgeschlossenes System ist.
Wikipedia: Wärmetod (Physik)

Denn im letzten Punkt kommt das Multiversum ins Spiel, bei dem Universen Wechselwirkungen beinhalten können. Es ist bis heute völlig unklar wie und wann ein einzelnes Universum entsteht und vergeht, denn da kommt der interessanteste Ansatz und den solltest du dir in diesem Hinblick vielleicht zu Herzen nehmen:
Der Energieerhaltungssatz drückt die Erfahrungstatsache aus, dass die Energie eine Erhaltungsgröße ist, dass also die Gesamtenergie eines isolierten Systems sich nicht mit der Zeit ändert. Zwar kann Energie zwischen verschiedenen Energieformen umgewandelt werden, beispielsweise von Bewegungsenergie in Wärmeenergie. Energie kann auch aus einem System oder in ein System transportiert werden. Es ist jedoch nicht möglich, Energie zu erzeugen oder zu vernichten.

Im physikalischen Sinne des Energieerhaltungssatzes ist ein Verlust von Energie nicht möglich. Wenn trotzdem umgangssprachlich von Energieverbrauch, Energieverschwendung, Energiesparen und Energieverlust gesprochen wird, dann deshalb, weil die Erde einerseits kein abgeschlossenes System ist, der Mensch und andere Lebensformen der Erde andererseits Energie nur in bestimmten Formen nutzen können. Es wird mit diesen Begriffen somit der Verlust von technisch leicht nutzbaren oder biologisch nutzbaren Energieformen beschrieben. Ebenso unmöglich ist es, Energie zu erzeugen; mit der umgangssprachlichen „Energieerzeugung“ ist vielmehr die Umwandlung vorhandener Energie in eine für den Menschen nutzbare Form, meist elektrische Energie, gemeint.
Wikipedia: Energieerhaltungssatz

Also Entropie im Zusammenhang mit dem Energieerhaltungssatz ist da schon sehr interessant. Unser Universum wird keinen Wärmetod erleben, sondern nur eine Transformation spezifischer Zustände durchleben, da sollte man den Begriff des "Todes" vielleicht etwas relativieren, es sei denn man betrachtet den Tod als das Ende eines bestimmten Zustandes und den Wandel in einen neuen ;)

Chaos ist auch nicht allein eine "Unordnung", sondern es ist viel mehr ein Impuls, was für eine gewisse Willkür sorgt, nicht aber im Sinne der Entropie zu verstehen wie mit dem Beispiel der zwei Flüssigkeiten, denn ein Chaos ist dies noch nicht, es ist mehr so eine Durchmischung chaotischer und geordneter Zustände, von homogen zu heterogen, mehr nicht ;)


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Ordnung und Chaos

29.12.2014 um 19:37
@cRAwler23
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb: überlässt man ein System sich selbst, nimmt dessen Unordnung zu, das stimmt jedoch nicht oder nur teilweise
Ja mi schon klar, dass die Unordnung nur ein Versuch ist, Entropie anschaulich zu machen. Es geht ja um den Aufenthaltsraum der Teilchen.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Unordnung kann nur dann zunehmen, wenn die Bedingungen dafür innerhalb eines bestimmten Systems gegeben sind.
"Unordnung" ist ja auch nur eine Hilfsvorstellung.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Stand der Physik ist allerdings offen, ob das uns bekannte Universum überhaupt ein abgeschlossenes System ist.
Ja jetzt weiß ich wo du hin willst.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:sondern nur eine Transformation spezifischer Zustände durchleben
Allerdings können zwar, von sich aus, bestimmte Energieformen in andere umgewandelt werden. Das geht nicht für alle Energieformen.


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Ordnung und Chaos

29.12.2014 um 20:01
eigentlich gibt es kein chaos
chaos ist meiner meinung nach eine für uns nichtmehr nachvollziehbare ordnung die sich maximal von dem ideal punkt der ordnung entfernt hat und somit wieder zurückschwingt so kann aus ordnung " chaos entstehen
nach dem leitspruch der freimaurerei
um ein philosophisches verständnis sowie ein wissenschaftliches verständnis zu erlangen beschäftige dich mit der blume des lebens und dem goldenen schnitt sowie pascallsche dreieck und fibunatschi reihen
nur mal zum überlegen

nach dem 2ten weltkrieg wurde alles zerstörte wieder aufgebaut
also ordnung wieder hergestellt
ginge das wenn chaos nicht aus ordnung entsteht und umgekehrt ?


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Ordnung und Chaos

29.12.2014 um 20:30
ordnung nach chaos sorry


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Ordnung und Chaos

03.01.2015 um 03:42
@Dr.Manhattan

Was genau ist für dich Chaos? Für mich ist es einfach etwas, wo man den Überblick aufgrund der Komplexität der Vorgänge oder Strukturen verloren hat und daher keine Gesetzmäßigkeit mehr darin findet. Ordnung an sich ist reine rein kognitive Sache, die Welt ist so, wie sie ist, und wenn alles zu kompliziert wird, dann nennen wir es Chaos.

Man kann dieses "Chaos" aber auch quantifizieren. Schonmal was vom Begriff der Entropie gehört?


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Dr.Manhattan Diskussionsleiter
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Ordnung und Chaos

03.01.2015 um 03:46
@mastermind

klar das hab ich mir auch schon überlegt ... das alles relativ ist

ist halt nur ein teil überblickbar


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Ordnung und Chaos

03.01.2015 um 03:55
@Dr.Manhattan

Also das ist rein logisch betrachtet, man kann das sicher auch aus anderen Perspektiven sehen. Blendet man den kognitiven Aspekt aus - also Ordnung als notwendige evolutionäre Anpassung - dann ist das eine sehr interessante Frage.

Wenn du ansprichst, dass man ja aufräumt, um Ordnung zu schaffen, und dass es Zivilisation gibt etc., dann ist das eine Form vom Streben, die Entropie gering zu halten - denn Lebewesen benötigen niederentropische Bedingungen, vor allem sie selbst sind niederentropisch, um als Lebewesen existieren zu können.

Warum es im Universum überhaupt Ordnung gibt und nicht alles gleich von Anfang an im Chaos versunken ist, liegt daran, dass es von Anfang an eine Art Ungleichgewicht gab - nämlich mehr Teilchen als Antiteilchen. Man könnte Ordnung also als eine Art von Ungleichgewicht betrachten. Im Gleichgewicht herrscht dann sozusagen das Chaos.


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Dr.Manhattan Diskussionsleiter
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Ordnung und Chaos

03.01.2015 um 04:01
@mastermind

ja mal sieht man Ordnung mal chaos

man kann ja den überteil an Teilchen auch als Ordnung sehen

zumindest lief alles nach geordneten Urkräften ab


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Ordnung und Chaos

03.01.2015 um 18:03
Zitat von AbovethecloudsAbovetheclouds schrieb am 29.12.2014:eigentlich gibt es kein chaos
Eigentlich schon, denn Chaos ist nur ein Wort und dieses beschreibt einen Zustand der Abwesenheit von Ordnung und Struktur wie auch Statik, in Form von Bewegung und Dynamik. Unsere Welt in der Hinsicht steht zwischen beiden Prinzipien und diese stehen in permanenter und unendlicher Wechselwirkung, was wir als Kausalität erfahren.
Zitat von AbovethecloudsAbovetheclouds schrieb am 29.12.2014:nach dem leitspruch der freimaurerei
Die Freimaurer haben nur erkannt das es wie auch in der Baukunst wichtig ist, die ideale Harmonie zwischen Statik und Dynamik zu bilden. Der Mensch ist dem Rauschen des Chaos und der Willkür im Leben ausgesetzt, kann jedoch auch die Muster der Ordnung und Stabilität in diesem erkennen, erleben.
Zitat von AbovethecloudsAbovetheclouds schrieb am 29.12.2014:um ein philosophisches verständnis sowie ein wissenschaftliches verständnis zu erlangen beschäftige dich mit der blume des lebens und dem goldenen schnitt sowie pascallsche dreieck und fibunatschi reihen
nur mal zum überlegen
All diese geometrischen und mathematischen Gebilde erfordern ja eine Dynamik und eben diese schönen Formen, Muster und Gebilde zeigen die Synthese aus Ordnung und Chaos. Schau dir nur mal die Fraktale an, das ist der Impulsgeber der immer in seiner Rekursion eine unendliche Bandbreite an Möglichkeiten schafft, jeder Formgebungsprozess in der Natur ist sich selbst ähnlich aber am Ende doch immer einzigartig. Diese Einzigartigkeit entspringt dem Chaos und die Ähnlichkeiten entsprechen dem Prinzip der Ordnung.



http://quadsoft.org/fraktale/
Wikipedia: Fraktal

Siehe auch oben den Romanesco, keine andere Pflanze in der Natur zeigt so deutlich die fraktale Natur allen Seins, Ordnung und Chaos, Statik und Dynamik vereint in einem ganzheitlichen Muster der Wechselwirkungen beider Prinzipien.
Zitat von mastermindmastermind schrieb:Was genau ist für dich Chaos? Für mich ist es einfach etwas, wo man den Überblick aufgrund der Komplexität der Vorgänge oder Strukturen verloren hat und daher keine Gesetzmäßigkeit mehr darin findet. Ordnung an sich ist reine rein kognitive Sache, die Welt ist so, wie sie ist, und wenn alles zu kompliziert wird, dann nennen wir es Chaos.
Nein, so einfach ist es mit dem Chaos nicht. Das Chaos ist die Willkür, das strukturlose Rauschen, ein Zustand der Abwesenheit von Ordnung und Struktur. Ordnung ist die Anwesenheit von Struktur und auch Form. Ohne das Chaos wäre alles gleichförmiger Natur und wäre gänzlich bewegungslos ohne jede Dynamik.
Zitat von mastermindmastermind schrieb:Wenn du ansprichst, dass man ja aufräumt, um Ordnung zu schaffen, und dass es Zivilisation gibt etc., dann ist das eine Form vom Streben, die Entropie gering zu halten - denn Lebewesen benötigen niederentropische Bedingungen, vor allem sie selbst sind niederentropisch, um als Lebewesen existieren zu können.
Das ist korrekt, jedoch entsteht Entropie immer nur in einem geschlossenen System und beim Universum ist man sich heute nicht mehr ganz so sicher ob dies ein geschlossenes System ist. Aber du hast völlig Recht, das Leben selbst bedarf einer möglichst niedrigen Entropie, ist jedoch nicht "frei" von ihr. Nur vielleicht ist ja sogar der Alterungsprozess die Folge einer Entropie (durch die ständige Replikation von Genmaterial und die Zellen werden immer mehr ihre Regenerationsfähigkeiten mit dem Alter verlieren). Ist ein interessanter Gedanke.
Zitat von mastermindmastermind schrieb:Warum es im Universum überhaupt Ordnung gibt und nicht alles gleich von Anfang an im Chaos versunken ist, liegt daran, dass es von Anfang an eine Art Ungleichgewicht gab - nämlich mehr Teilchen als Antiteilchen. Man könnte Ordnung also als eine Art von Ungleichgewicht betrachten. Im Gleichgewicht herrscht dann sozusagen das Chaos.
In der Hinsicht ist dieses Thema sehr interessant:

Eine Welt aus dem Nichts

Das mit dem Ungleichgewicht würde ich so nicht sagen, zudem ist auch noch völlig unklar woher denn die Teilchen und Antiteilchen kamen. Ich stelle mir das Universum der Materie mehr inzwischen wie ein Universum an geronnener Energie vor. Bei Teilchen und Antiteilchen, Materie und Antimaterie sind ja nur die Positionen der Ladungsträger vertauscht, das erklärt also noch nicht ob da ein Gleichgewicht oder Ungleichgewicht als Ursache für das heutige Sein gelten kann. Noch ist es mehr Teil der theoretischen Wissenschaft, bleibt aber spannend diese Unklarheit ;)

@Dr.Manhattan Vielleicht solltest du Chaos und Ordnung nicht in Zwietracht miteinander betrachten, sondern nur in einer etwas wankenden Wechselwirkung. Das Leben selbst bildet das Spektrum an Möglichkeiten zwischen diesen "Polaritäten" die ja in der Ganzheitlichkeit allen Seins keine sind, sondern nur spezifische Zustände von Materie.


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Ordnung und Chaos

04.01.2015 um 10:14
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb am 29.12.2014:Eiskristall entsteht, wird man nie ein Muster haben was dem anderen gleicht, es wird immer einzigartig sein.
Wie bei uns Menschen. Wir entsprechen unserer Umwelt. Da die Umwelt bei jedem Menschen individuell ist, entsprechen sie vermeintlichem Chaos. In der aber geordnete Zusammenhänge von Ursache und Wirkung sind, wenn man den einzelnen Menschen betrachtet.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb am 29.12.2014:Du scheint nur wenig Kenntnisse von Dynamik und Statik zu haben, denn wüsstest du was diese beiden am Ende sind, würdest du erkennen das beide am Ende nichts anderes als die Polarität von Chaos und Kosmos haben.
Ich bin ja in der Hinsicht deiner Meinung. Statik beschreibt eine Sache die eben statisch ist. Dynamik beschreibt eine dynamische Sache. Nur glaube ich nicht an Chaos. Weil ich eben kein Chaos in meiner Umwelt wahrnehmen kann. Keine Schneeflocke, kein Panzer einer Schnecke, kein Gedanke eines Menschen ist chaotisch. Warum sollte ich als Mensch, mich mit Chaos zufrieden geben, wenn mich der Ursprung einer Sache gänzlich intressiert und ich diesen durch forschen finden kann?
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb am 29.12.2014:Das Chaos schafft in den Ordnungsprozessen die Einzigartigkeit und das gänzlich im Einklang mit den Gesetzen der Physik.
Chaos erschafft nichts. Chaos ist ein vermeintlicher Zustand einer Sache, die schon existiert. Das geordnete Zusammenspiel von Ursache und Wirkung erschafft. Kein Chaos.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb am 29.12.2014:Wer das nicht versteht, wird auch das Chaos nicht verstehen und nur einem Zwang der Ordnung unterliegen, damit am Ende auch rein statisch im Denken sein, keine Dynamik zulassen.
Man braucht kein Chaos um dynamisch zu Denken. :)
Selbst dieser, dein geschriebener Gedanke in Worte gefasst, hat Ursache und Wirkung.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb am 29.12.2014:Eben nicht! Das ist dein Denkfehler, es heißt Chaosforschung (also auch Beobachtung) und nicht nur Theorie.
Meinte das gleiche wie du. Hätte besser "Unbekannte" schreiben sollen anstatt "nicht erblickbare". War metaphorisch geschrieben. Klar ohne Beobachtung, keine Bestätigung der Theorie, deswegen Forschung. Trotzdem würde ich meinen Satz verbessert so stehen lassen, weil du bisher keine Beweise für wirkliches, für erschaffendes, ohne Ordnung bestehendes Chaos, erbracht hast.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb am 29.12.2014:Kausalität ist also das Schlüsselwort einer jeden Wechselwirkung und man wird nie genau berechnen können wie sich eine Kraft zu einer anderen Kraft verhält. Da IMMER eine Willkür in den Bewegungsabläufen bestehen wird.
Ja es wird immer vermeintliche willkür existieren. Wüssten wir wirklich alles, wäre das Leben auch wirklich öde. Trotzdem gehe ich bei den Dingen, die mich umgeben, nicht von Chaos , sondern von Ursache und Wirkung aus. Warum sollte ich von Chaos als Ursache ausgehen?
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb am 29.12.2014:Vielleicht verstehst du unter dem Begriff Chaos auch etwas völlig anderes als ein Wissenschaftler oder Philosoph?
Ich verstehe unter dem Begriff "Chaos" dass, was es auch in Wirklichkeit bedeutet. http://de.wiktionary.org/wiki/Chaos
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb am 29.12.2014:Also verstehe beide Prinzipien und erkenne ihre Wechselwirkungen und du wirst auch erkennen das weder Chaos noch Ordnung etwas "gutes" oder "böses" sind, sondern einfach spezifische Zustände beschreiben denen man nie in ihrer Reinheit begegnen wird.
Das habe ich auch nie gleichgesetzt. Es sind deine Worte, nicht meine.


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Ordnung und Chaos

20.01.2015 um 23:36
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb am 04.01.2015:Wie bei uns Menschen. Wir entsprechen unserer Umwelt. Da die Umwelt bei jedem Menschen individuell ist, entsprechen sie vermeintlichem Chaos. In der aber geordnete Zusammenhänge von Ursache und Wirkung sind, wenn man den einzelnen Menschen betrachtet.
Die Umwelt ist nicht individuell, nur das einzelne Wesen in ihr ist es. Das Chaos ist ein Begleiter der Ordnung in dieser Umwelt und tritt als Willkür, als Rauschen und als Unschärfe in Erscheinung. Ein reines Chaos gibt es natürlich nicht, aber es gibt chaotische und weniger chaotische Zustände in denen sich ein Wesen befindet oder selbst auf seine Umwelt wirkt. Man kann es eigentlich ganz einfach erklären (wenn man von der "Normalität" als Ordnungsprinzip ausgeht):

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Ordnung und Chaos sind durchaus subjektive Wahrnehmungen eines einzelnen Wesens. Doch diese Prinzipien existieren auch außerhalb der eigenen Wahrnehmung. Denn die Spinne ist für die Fliege kein Chaos, sondern ein in der Natur bestehender Teil der Nahrungskette (wenn sie denn intakt ist). Nur wird darin sehr schnell das Chaos bemerkbar wenn sich die Seinsbedingungen durch Veränderungen der Umwelt ändern. Willkürliche Einflussfaktoren prägen das Sein und sind das Chaos was Neuordnungs- und Neuanpassungsprozesse auslöst, jeder der keine neue Ordnung herstellen kann wird dann eben aussterben.
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb am 04.01.2015:Ich bin ja in der Hinsicht deiner Meinung. Statik beschreibt eine Sache die eben statisch ist. Dynamik beschreibt eine dynamische Sache. Nur glaube ich nicht an Chaos. Weil ich eben kein Chaos in meiner Umwelt wahrnehmen kann.
Stell dir einfach ein perfektes Ökosystem vor, nun lass mal ein einziges Tier in der Nahrungskette aussterben, du wirst sehen dies ist pures Chaos in diesem System und erfordert für die einzelnen Lebewesen neue Anpassungsprozesse. Das Chaos ist Strukturlosigkeit und zwingt ein System zu Neuordnungsprozessen, das ist die Grundvorrausetzung der ganzen Evolution!
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb am 04.01.2015:Keine Schneeflocke, kein Panzer einer Schnecke, kein Gedanke eines Menschen ist chaotisch.
Doch da sie alle einzigartig sind, du wirst nie eine Schneeflocke finden die exakt einer anderen gleicht, es gibt immer eine gewisse Willkür und damit den Chaosfaktor der die Einzigartigkeit schafft. Die Ordnung schafft Ähnlichkeiten, Muster und Systeme.
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb am 04.01.2015:Chaos erschafft nichts. Chaos ist ein vermeintlicher Zustand einer Sache, die schon existiert. Das geordnete Zusammenspiel von Ursache und Wirkung erschafft. Kein Chaos.
Reines Chaos gibt es auch nicht, nur im Zusammenspiel mit dem Prinzip der Ordnung wird etwas erschaffen, nur das Wechselspiel aus beiden Prinzipien schafft etwas.
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb am 04.01.2015:Man braucht kein Chaos um dynamisch zu Denken.
Das Chaos tritt doch nur in Erscheinung wenn man z.B. konfus oder verwirrt ist. Gedanken sind IMMER dynamischer Natur, da sie nicht statisch sein können, denn auf jeden gedachten Gedanken folgt ein neuer. Dynamik bedeutet Bewegung und Veränderlichkeit, Statik bedeutet Unveränderlichkeit. So gibt es aber konservative Menschen die recht statisch im Denken sein können und ihre Gedanken ständig versuchen unter Kontrolle zu halten. So gibt es auch kreative Chaoten die ihre Gedanken einfach frei fließen lassen, das sind meist auch Freidenker. Die meisten Menschen leben irgendwo dazwischen.
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb am 04.01.2015:Selbst dieser, dein geschriebener Gedanke in Worte gefasst, hat Ursache und Wirkung.
Ursache und Wirkung ist doch IMMER gegeben, Chaos und Ordnung beschrieben doch nur die Strukturbildungsprozesse oder Zerstörungsprozesse in diesem Universum. Du scheinst das einfach nur nicht zu verstehen. Kausalität ist einfach nur ein Prozess der Wechselwirkung von Energien und Bewegungen. Du kannst jedoch nie sagen welche Faktoren, zu welchem Zeitpunkt wie wirken, denn Kausalität unterliegt auch einer chaotischen Willkür. Ursache und Wirkung sind keine Ordnung, aber auch kein reines Chaos, es beschreibt nur den Prozess einer Aktion und einer Reaktion von etwas. Du solltest da lernen die Begrifflichkeiten zu differenzieren.
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb am 04.01.2015:Meinte das gleiche wie du. Hätte besser "Unbekannte" schreiben sollen anstatt "nicht erblickbare". War metaphorisch geschrieben. Klar ohne Beobachtung, keine Bestätigung der Theorie, deswegen Forschung. Trotzdem würde ich meinen Satz verbessert so stehen lassen, weil du bisher keine Beweise für wirkliches, für erschaffendes, ohne Ordnung bestehendes Chaos, erbracht hast.
Du kapierst einfach nur nicht was ich meine. Es gibt kein Universum ohne Chaos auch nicht ohne Ordnung, sondern nur mit der Wechselwirkung beider Prinzipien. Das ganze Universum ist ein Beweis für die Chaosforschung und die Ordnungsprinzipien. Das reicht von mikroskopischer Ebene bis zur makroskopischen Ebene. Chaos und Ordnung sind untrennbar miteinander verflochten.
Ja es wird immer vermeintliche willkür existieren. Wüssten wir wirklich alles, wäre das Leben auch wirklich öde. Trotzdem gehe ich bei den Dingen, die mich umgeben, nicht von Chaos , sondern von Ursache und Wirkung aus. Warum sollte ich von Chaos als Ursache ausgehen?
Chaos ist doch kein Ding, Chaos ist ein Zustand, ein Wirkungsprinzip. Die Willkür ist nicht vermeintlich, sie ist nur unberechenbar. Eine einzelne Ursache gibt es auch nicht, es gibt immer nur Wirkungen denen einzelne Ursachen die auch wieder aus Wirkungen einhergingen, ist eben eine endlose Wechselwirkung von unendlich vielen Prozessen die eben ein ziemlich willkürliches Gebilde erschaffen. Eine hohe Entropie bedeutet viel Chaos, viel Willkür in einem System, eine niedrige Entropie zeigt geordnete Verhältnisse eines Systems.

Chaos ist also eben keine Ursache (das hast du falsch verstanden), sondern es beschreibt einen Zustand von etwas. Ein Kristall zeugt von ausgeprägter Ordnung (Atomgitterstrukturen), wogegen ein Haufen Dreck eben ein ausgeprägtes Chaos aufweist, weil ziemlich willkürliches Gemisch besteht und keine klaren Strukturen bestehen. Die größere Vielfalt von Zuständen besteht jedoch im Gegensatz zum geordneten Kristall im Dreck, wobei Dreck auch wieder aus einem Haufen kleiner Kristalle bestehen kann. Also selbst im Dreck sind Chaos und Ordnung direkt verflochten.
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb am 04.01.2015:Ich verstehe unter dem Begriff "Chaos" dass, was es auch in Wirklichkeit bedeutet.
Nein eben nicht! Denn lese mal den Link von dir genau durch:

Zustand, in dem keine Ordnung herrscht: Chaos, Unordnung, Durcheinander, Wirrwarr, Wirrsal

Das Chaos [ˈkaːɔs] (von griechisch χάος cháos) ist ein Zustand vollständiger Unordnung oder Verwirrung und damit der Gegenbegriff zu Kosmos, dem griechischen Begriff für die (Welt-)Ordnung oder das Universum.

Die Chaostheorie beschreibt das zeitliche Verhalten von Systemen mit deterministisch chaotischer Dynamik. Versucht man Experimente identisch zu wiederholen, so ist das in der Praxis nicht möglich, da auf Grund unvermeidbarer Messungenauigkeit und Rauschen die Ausgangssituation nicht identisch wiederhergestellt werden kann. Falls ein System deterministisch chaotisch ist, so endet das Experiment trotz experimentell bestmöglicher identischer Ausgangssituationen in anderen Endzuständen bzw. Messergebnissen.


Wikipedia: Chaosforschung
Wikipedia: Chaos

Chaos und Kosmos ergänzen einander und ergeben das was wir sind und was uns umgibt.


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Ordnung und Chaos

21.01.2015 um 04:12
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Ordnung und Chaos sind durchaus subjektive Wahrnehmungen eines einzelnen Wesens. Doch diese Prinzipien existieren auch außerhalb der eigenen Wahrnehmung.
Wirklich? Beweise und zeige endlich WIRKLICHES Chaos. Denn ansonsten ist Chaos ein ZUSTAND, der einer Bewertung eines Subjekts bedarf. Ohne diese Bewertung über einen Zustand, existiert auch kein Chaos.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Die Umwelt ist nicht individuell, nur das einzelne Wesen in ihr ist es.
Wirklich? Warum wird dann ein Mensch oder Tier gemäß seines individuellen Umfeldes? Gemäß seiner individuellen Umwelt?
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Stell dir einfach ein perfektes Ökosystem vor, nun lass mal ein einziges Tier in der Nahrungskette aussterben, du wirst sehen dies ist pures Chaos in diesem System und erfordert für die einzelnen Lebewesen neue Anpassungsprozesse.
Wir leben bereits in einem perfekten Ökosystem. Auch ohne uns Menschen sterben Rassen aus und bilden sich neu. Ist eben die Ordnung der Evolution.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Das Chaos tritt doch nur in Erscheinung wenn man z.B. konfus oder verwirrt ist. Gedanken sind IMMER dynamischer Natur, da sie nicht statisch sein können, denn auf jeden gedachten Gedanken folgt ein neuer.
Ja? Und wieso wirfst du dann jemandem ein statisches Denken vor, wenn es für dich nicht existiert?
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:So gibt es auch kreative Chaoten die ihre Gedanken einfach frei fließen lassen, das sind meist auch Freidenker.
Selbst Freidenker haben Kontrolle über ihre Gedanken und wollen diese Kontrolle nicht verlieren. Ansonsten wären sie nicht frei das zu denken was sie wollen.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Chaos und Ordnung beschrieben doch nur die Strukturbildungsprozesse oder Zerstörungsprozesse in diesem Universum.
In deinem gedanklichen Universum vielleicht. Das wiederum verstehst du nicht.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Du kapierst einfach nur nicht was ich meine.
Ich verstehe dich sehr gut. Trotzdem muss ich nicht dein Gedankengut teilen, wenn ich aus Erfahrung und meiner Umwelt etwas anderes Wahrnehme, als jemand der überall Chaos sehen möchte, wo ich keines sehe.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Chaos ist doch kein Ding
Das habe ich auch nicht geschrieben.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Chaos ist also eben keine Ursache (das hast du falsch verstanden),
Ich war es nicht der geschrieben hat, Chaos würde erschaffen. Etwas erschaffenes, hat auch eine Ursache.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:wogegen ein Haufen Dreck eben ein ausgeprägtes Chaos aufweist, weil ziemlich willkürliches Gemisch besteht und keine klaren Strukturen bestehen.
Subjektive Wahrnehmung usw. Wo du Dreck siehst, sieht ein anderer vielleicht einfach eine Ansammlung an Dingen. Wo du eine chaotische Menschenmasse siehst, sieht ein anderer vielleicht einen geordneten Haufen von Menschen, der aus einem bestimmten grund so ist, wie er ist. usw.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Du kannst jedoch nie sagen welche Faktoren, zu welchem Zeitpunkt wie wirken, denn Kausalität unterliegt auch einer chaotischen Willkür.
Wir können nicht alles wissen weil unsere Wahrnehmung begrenzt ist. Nur wegen dieser Begrenzung ist es deshalb für mich nicht chaotisch, sondern einfach unbekannt. :)
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Nein eben nicht! Denn lese mal den Link von dir genau durch:
Glaub mir ich habe den Link den ich postete auch gelesen :)
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Die Chaostheorie beschreibt das zeitliche Verhalten von Systemen mit deterministisch chaotischer Dynamik. Versucht man Experimente identisch zu wiederholen, so ist das in der Praxis nicht möglich, da auf Grund unvermeidbarer Messungenauigkeit und Rauschen die Ausgangssituation nicht identisch wiederhergestellt werden kann. Falls ein System deterministisch chaotisch ist, so endet das Experiment trotz experimentell bestmöglicher identischer Ausgangssituationen in anderen Endzuständen bzw. Messergebnissen.
"Unvermeidbarer Messgenauigkeit"=Wahrnehmung. :)


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Ordnung und Chaos

21.01.2015 um 17:49
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Wirklich? Beweise und zeige endlich WIRKLICHES Chaos. Denn ansonsten ist Chaos ein ZUSTAND, der einer Bewertung eines Subjekts bedarf. Ohne diese Bewertung über einen Zustand, existiert auch kein Chaos.
Habe mehrmals geschrieben, Chaos beschreibt einen ZUSTAND und ist keine "Kraft" die im verborgenen wirkt. Chaos ist beobachtbar in der Willkürlichkeit von Ereignissen und Bewegungen. Der Beweis ist die Beobachtungen von Kristallbildungsprozessen, trotz eines scheinbar perfekt geordneten Atomgitters tritt eine Willkür auf, kleinste Abweichungen schaffen unterschiedliche Verzweigungen, eben die Bildung von Eiskristallen wie ich sie schon zeigte sind der "Beweis". Du verstehst unter dem Begriff Chaos einfach nur etwas völlig anderes als die Wissenschaft.
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Wirklich? Warum wird dann ein Mensch oder Tier gemäß seines individuellen Umfeldes? Gemäß seiner individuellen Umwelt?
Weil die Umwelt ein ganzheitliches Gebilde aus individuellen Teilaspekten ist. Die Umwelt ist also nicht individuell, sondern nur die Summe aus individuellen Teilaspekten, wie z.B. Klimazone, Oberflächenform, Flora und Fauna usw. all diese Teilaspekte bestehen wieder aus den nächst kleineren Teilaspekte die eine spezifische Umwelt in ihrer Gesamtheit ergeben.
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Wir leben bereits in einem perfekten Ökosystem. Auch ohne uns Menschen sterben Rassen aus und bilden sich neu. Ist eben die Ordnung der Evolution.
Eben NICHT! Denn die Evolution kennt keine Ordnung, würde sie aus reiner Ordnung bestehen gäbe es weder Entwicklungsprozesse noch überhaupt eine Bewegung. Es bildet sich dann und wann eine Harmonie die man als Ordnung beschreiben kann, jedoch sind die vielen willkürlichen Faktoren unberechenbar und eben das ist neben dem Ordnungsprinzip auch das Chaos der Willkürlichkeit was du scheinbar einfach nur nicht wahr haben willst :D

Zudem gibt es kein "perfektes" Ökosystem, denn das "Perfekt" ist eine menschliche Definition die einfach nur eine Bewertung ist. Der Realist würde sagen, das Ökosystem ist intakt oder gestört. Denn wenn ein Ökosystem intakt ist, kommt es auch zu keinem Massensterben einer Spezies. Kommt es zu einem Massensterben, ist es gestört. Wie z.B. als der Meteorit der die Erde traf, der ein Massensterben der Dinosaurier bewirkt hat weil das Ökosystem stark verletzt/belastet wurde. Das hat jedoch in der Evolution anderen Lebewesen wieder eine Chance gegeben sich weiterzuentwickeln, weil Lücken im "System" entstanden sind. Denn wie gesagt, befindet sich ein System in reiner Ordnung gibt es keine Veränderungen, so auch keine Entwicklungen. Das Chaos als Zustand einer willkürlichen Ereigniskette (die auch der Kausalität unterliegt) sorgt eben für die Veränderlichkeit in allem was existiert!
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Ja? Und wieso wirfst du dann jemandem ein statisches Denken vor, wenn es für dich nicht existiert?
Wenn ein Mensch krampfhaft an einem bestimmten Gedanken festhält kann dies ein statisches Denken bewirken. In diesem Fall unterliegen wir beide wenn es um den Begriff Chaos geht einer unterschiedlichen aber durchaus statischen Denkweise. In dem Punkt sind wir uns da sicherlich ähnlich, jedoch unterscheidet sich unser Punkt in der Definition bestimmter Begrifflichkeiten.
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Selbst Freidenker haben Kontrolle über ihre Gedanken und wollen diese Kontrolle nicht verlieren. Ansonsten wären sie nicht frei das zu denken was sie wollen.
Darum geht es nicht, es geht darum das Freidenker in ihrem Denken nur selten statisch sind, ihre Gedanken schweifen umher und lassen sich nicht konditionieren, was ihnen dann und wann in einer konformen Gesellschaft Probleme bereiten kann. Denn aus Sicht dieser Gesellschaft erscheinen diese Menschen als das "Chaos" in Person und ich bin dann und wann auch dieses Chaos und es macht spaß dann und wann mal etwas Chaos zu stiften und sei es nur mental :D
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Das wiederum verstehst du nicht.
Zeige mir auch nur eine Pflanze, ein Tier, einen Menschen, eine Schneeflocke die der anderen 1:1 gleicht. Du wirst es nie finden, selbst nen Klon unterscheidet sich geringfügig. Selbst ein Atom wird nie einem anderen gleichen. Das Chaos ist die leichte Willkür die Einzigartigkeit erscheint, so die Ähnlichkeit die als Ordnung erscheint. Denn beides ist gegeben in diesem Universum, ob wir das nun wollen oder nicht, es ist einfach so. Das hast du nicht verstanden und klammerst dich an den Gedanken das alles reine Ordnung ist, was es aber eben NICHT ist.
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Ich verstehe dich sehr gut. Trotzdem muss ich nicht dein Gedankengut teilen, wenn ich aus Erfahrung und meiner Umwelt etwas anderes Wahrnehme, als jemand der überall Chaos sehen möchte, wo ich keines sehe.
Es ist auch nicht mein Ziel das du meine Gedanken teilen sollst, nur solltest du vielleicht deine einfach mal hinterfragen. Denn ich sehe nicht überall Chaos, so sehe ich auch nicht überall Ordnung, ich sehe nur eine geringe oder eine hohe Entropie. Reines Chaos sagte ich ja, existiert nicht, so eben auch nicht reine Ordnung, nur ein Wechselspiel aus beiden Zustandsprinzipien, mal mehr, mal weniger, mal so, mal so.
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Etwas erschaffenes, hat auch eine Ursache.
Natürlich, die Ursache für Leben war, ein Stern starb und schleuderte seine Fusionsprodukte in die Weiten, aus denen sich Klumpen gebildet haben, die wieder die Ursache für die Lebensgrundlagen waren. Also man wird nicht umhin kommen, mit der Ursachenforschung auch zur Chaosforschung zu kommen. Dem Chaos eines sterbenden Sterns verdanken wir unser Leben das einigermaßen in Ordnung sein kann (für einige), doch die Mehrheit allen Seins in diesem Universum unterliegt einem ziemlich chaotischen Zustand, das nötige Maß an Ordnung hat Leben ermöglicht. Also auch hier wieder eine dialektische Synthese ;)
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Wo du Dreck siehst, sieht ein anderer vielleicht einfach eine Ansammlung an Dingen. Wo du eine chaotische Menschenmasse siehst, sieht ein anderer vielleicht einen geordneten Haufen von Menschen, der aus einem bestimmten grund so ist, wie er ist. usw.
Du hast mein Beispiel nicht verstanden. Ein einziger Kristall ist fast schon pure Ordnung, ein Haufen von Kristallen, der zerkleinert über den Boden verteilt wird, ist ein willkürliches Chaos, nur in den kleinsten Bestandteilen dieses "Chaos" besteht in den einzelnen Kristallen, noch immer die gleiche Ordnung wie in dem großen Kristall. Das Chaos im Dreck, ist die Summer einer willkürlichen Anordnung und ist doch nichts schlimmes, es ist einfach nur etwas chaotisch in seiner Anordnung. Doch dieser Dreck ermöglicht es z.B. Pflanzen die nötigen Lebensgrundlagen zu gewinnen.
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Wir können nicht alles wissen weil unsere Wahrnehmung begrenzt ist. Nur wegen dieser Begrenzung ist es deshalb für mich nicht chaotisch, sondern einfach unbekannt.
Du scheinst einfach nur nicht zu verstehen wie ich das alles meine. Chaos und Ordnung sind Zustandsbezeichnungen, diese sind natürlich vom Menschen erschaffene Begrifflichkeiten. Das Universum selbst kennt weder Chaos noch Ordnung, es ist was es ist. Der Mensch hat jedoch Begrifflichkeiten zur Definition von Zuständen geschaffen und eben genau DA gibt es Chaos und Ordnung in der Betrachtung, natürlich kann dies einer subjektiv unterschiedlichen Wahrnehmung entsprechen. Nur ist das Chaos und die Ordnung als Zustand eben auch außerhalb dieser Wahrnehmung gegeben, es geht dann nur um die Anordnung von Materie, unterliegt sie einem klaren oder willkürlichen Muster, gibt es eine Struktur oder eine Strukturlosigkeit. Am Wasser kann man es doch ganz einfach erkennen, als Dampf ist es strukturlos, als Wasser ist schon etwas mehr Struktur da und als Eiskristall hat es eine schon etwas klarer Struktur und Ordnung. Allein die Anordnung der Atome beschreibt ob etwas chaotisch oder geordnet ist. Der Mensch hat für diese Zustände einfach Begrifflichkeiten erschaffen die das sehr passend beschreiben.

Die Summe aus chaotischen und ordentlichen Zuständen von Materie ergeben eben unser uns bekanntes Universum, von der kleinsten, bis zur größten bekannten Einheit. Was du vielleicht als Ordnung bezeichnest, bezeichne ich als Ganzheitlichkeit. Da kommen wir begrifflich der Sache dann doch nahe und meinen vielleicht das gleiche ;)
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:"Unvermeidbarer Messgenauigkeit"=Wahrnehmung.
Nein denn Messungen die abweichen, sind keine unterschiedliche Wahrnehmung, sondern zeigen nur das Veränderlichkeiten der Zustände auftreten, kleinste Faktoren sorgen für das Chaos der unterschiedlichen Messergebnisse. Eine solche Abweichung kann man beobachten und ein jeder Beobachter kann klar sehen das vorher beim selben Experiment eine andere Zahlenangabe war als beim zweiten Versuch und wenn es sich nur um eine 0,00000001%ige Abweichung handelt.

Die vielen Faktoren in ihrer leichten oder starken Willkürlichkeit schaffen die unterschiedlichen Messergebnisse. Es ist eben ein Zusammenspiel aus chaotischen und geordneten Aspekten.

„Nichts kann existieren ohne Ordnung. Nichts kann entstehen ohne Chaos.“ ~Albert Einstein

„Ich sage euch: man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Ich sage euch: ihr habt noch Chaos in euch.“ ~Friedrich Nietzsche


Denk ma drüber nach, vielleicht macht es "klick", dann treffen wir uns bei der Ganzheitlichkeit aller Einzelfaktoren die du in ihrer Summe mit der Ordnung der Dinge verwechselst. Es ist eben die Ganzheitlichkeit der Dinge die das Ganze im Ganzen ergibt und diese besteht eben nicht aus reiner statischer Ordnung der Unveränderlichkeit, sondern eben auch aus dem dynamischen Chaos das Bewegung in die Sache bringt. Deal? :)


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Ordnung und Chaos

22.01.2015 um 11:46
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Denk ma drüber nach, vielleicht macht es "klick", dann treffen wir uns bei der Ganzheitlichkeit aller Einzelfaktoren die du in ihrer Summe mit der Ordnung der Dinge verwechselst. Es ist eben die Ganzheitlichkeit der Dinge die das Ganze im Ganzen ergibt und diese besteht eben nicht aus reiner statischer Ordnung der Unveränderlichkeit, sondern eben auch aus dem dynamischen Chaos das Bewegung in die Sache bringt. Deal? :)
Nope, no Deal. Denn mein "klick", ist nicht dein "klick". Kannst deine Version des Universums behalten, denn er entspricht nicht der Wirklichkeit, die ich seit Anbeginn meines Lebens erfahre. :)

Zuviele unnötige Worte, die das Chaos aus deiner Perpektive beschreiben. Chaos ist und bleibt ein Zustand, der von einer Beurteilung eines Individuums abhängig ist. Nicht mehr und nicht weniger. Da könntest du noch soviele Bücher mit Worten füllen, es würde sich nicht verändern.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:„Nichts kann existieren ohne Ordnung. Nichts kann entstehen ohne Chaos.“ ~Albert Einstein
"Ich ordne Gedanken aus dem Nichts und lasse Worte entstehen, ohne Chaos. " ~Silvanus
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:„Ich sage euch: man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Ich sage euch: ihr habt noch Chaos in euch.“ ~Friedrich Nietzsche
"Ich sage euch: wenn man die Ordnung der Dinge versteht, löst sich die Illusion des Chaos auf." ~Silvanus

:-P


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Ordnung und Chaos

22.01.2015 um 23:16
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Nope, no Deal. Denn mein "klick", ist nicht dein "klick". Kannst deine Version des Universums behalten, denn er entspricht nicht der Wirklichkeit, die ich seit Anbeginn meines Lebens erfahre. :)
Denn unterliegst auch du einer subjektiven Einschätzung, ob diese jedoch objektiv betrachtet richtig ist kann man so nicht prüfen, so wie auch meine Sicht der Dinge einer Subjektivität des Denkens unterliegt. Die objektive Ebene besteht jedoch aus einer Dialektik und dabei ist es möglich aus einer These und Antithese eine Synthese zu bilden. Vielleicht verstehen wir nur unterschiedliches unter dem Begriff Chaos, was zu einem gegenseitigen Missverständnis führt. Nichts muss aber alles kann ;)

Ich denke mal unsere Denkweisen unterscheiden sich weniger als uns da beiden bewusst ist. Nur haben wir Unterschiede in den Begrifflichkeiten. Aber ein möglicher Deal wäre es, ich lasse dir deine Sicht der Dinge und du mir die meine :)

Jedenfalls bleibt meine Formel in "meinem" Denken bestehen:

Chaos + Ordnung = Universum
Dynamik + Statik = Evolution


Eigentlich ziemlich einfach bei einer Zustandsbeschreibung. Denn die Worte Ordnung und Chaos beschreiben beide nur spezifische Zustände ohne menschliche Definitionen und Begrifflichkeiten würden diese Zustände jedoch unbeschrieben bleiben, nicht weiter definiert. Jedoch kommt der Mensch ohne die Adjektive "chaotisch" oder "ordentlich" nicht weit, wenn er versucht Zustände zu beschreiben die genau diesen begrifflichen Definitionen entsprechen. Ist also nen ziemliches Dilemma, sollte man das Chaos aus den Begrifflichkeiten und Beschreibungen streichen. Dabei kann man so leicht Chaos in dieser Welt stiften, denn wenn einigermaßen statische Strukturen zerfallen, was "herrscht" dann? Wie sollte man das anderes benennen wenn nicht als Chaos?


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Ordnung und Chaos

23.01.2015 um 10:13
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Ich denke mal unsere Denkweisen unterscheiden sich weniger als uns da beiden bewusst ist.
Stimme ich dir zu. :)
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Ist also nen ziemliches Dilemma, sollte man das Chaos aus den Begrifflichkeiten und Beschreibungen streichen.
Nein das nicht. :D Wir geben dem Wort nur unterschiedlichen Stellenwert.

Chaos ist für dich ein Platzhalter für etwas, dass noch nicht ergründet wurde, weil es deiner Meinung nach, nicht ergründet werden kann. Ähnlichen einem Fraktal das immer weiter geht.
Ich sehe in den endlosen Formen die geordnete Struktur der Kausalität. Das was war, das was ist, und das was noch kommt, enthält immer die Ordnung von Ursache und Wirkung. Die Abweichung von der du sprichst, entstehen in dem uns (noch) verschlossenen Unbekannten. Das ist kein Chaos, das ist einfach noch nicht da. Noch nicht ergründet. Scheinbar chaotisch. :)

Wie im Großen so auch im Kleinen:
Ein Ameisenhaufen errscheint einem Kind total chaotisch. Jemandem der sich mit Ameisen auskennt, durchblickt das vermeintliche Chaos und sieht die Ordnung darin.
Ein zersauster Mensch erscheint einem Passanten chaotisch. Der Freund dieses Menschen durchblickt den vermeintlich chaotischen Zustand, weil er die geordneten Zusammenhänge kennt, die seinen Freund so wirken lassen.
Selbst wenn ein Wissenschaftler mit messtechnischen Mitteln etwas Wahrnehmen kann, aber es sich nicht erklären kann, es dadurch für chaotisch hält, so hat das einen geordneten Grund/Ursache/Wirkung.

Diese Beispiele kann man endlos weiter führen. Sie umgeben uns. Weil wir in der Ordnung, im Kosmos(griechisch kósmos = Weltall, Weltordnung, eigentlich = Ordnung, Schmuck), leben. Nicht im Chaos (auch wenn es jedem mal so erscheint).
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Chaos + Ordnung = Universum
Dynamik + Statik = Evolution
Kürz doch ab :)
Ordnung = Universum
Entwicklung = Evolution
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb: Dabei kann man so leicht Chaos in dieser Welt stiften, denn wenn einigermaßen statische Strukturen zerfallen, was "herrscht" dann? Wie sollte man das anderes benennen wenn nicht als Chaos?
Krieg/Reibung/Kausalität/Veränderung/Leben/Tod.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb: jeder der keine neue Ordnung herstellen kann wird dann eben aussterben.
Dann sei ein Mensch der Ordnung verbreitet :)


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Ordnung und Chaos

23.01.2015 um 18:42
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Stimme ich dir zu. :)
:)
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Nein das nicht. :D Wir geben dem Wort nur unterschiedlichen Stellenwert.
Das mag sein, jedoch ist dieses Wort ideal um einen bestimmten Zustand überhaupt beschreiben zu können. Natürlich kann man auch sagen, der Zustand ist einfach nur "augenscheinlich" unordentlich. Jedoch ist Chaos schon etwas "mehr" als nur ein spezifisch, augenscheinlicher Zustand. Das geht dann wieder in die hohe Physik.
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Chaos ist für dich ein Platzhalter für etwas, dass noch nicht ergründet wurde, weil es deiner Meinung nach, nicht ergründet werden kann. Ähnlichen einem Fraktal das immer weiter geht.
Tatsächlich ist das Fraktal selbst das beste visuelle Konzept das die Synthese aus Ordnung und Chaos beschreibt. Das einfachste Fraktal ist eine sich verzweigende Verzweigung. Wäre reine Ordnung gegeben, würde ein lineares Gebilde entstehen, doch das Chaos (in Form eines willkürlichen Impulses) sorgt für eine Verzweigung. Das Chaos ist gewiss kein "Wesen" das für die Turbulenzen sorgt, nein es ist einfach eine Willkürlichkeit die für willkürliche Ereignisketten in der Kausalität selbst sorgt.

brokkoli fraktal

Die Natur ist voller Fraktale und gerade sie sind ein ideales Bild für das Zusammenwirken beider Aspekte. Es ist kein Platzhalter, sondern eine ganz objektive Betrachtung eines willkürlich, dynamischen Prozesses. Reine Ordnung (als Zustandsbeschreibung) wäre rein linear und statisch. Wie gesagt ich meine hier die physikalischen Aspekte von Ordnung und Chaos ;)
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Ein Ameisenhaufen errscheint einem Kind total chaotisch. Jemandem der sich mit Ameisen auskennt, durchblickt das vermeintliche Chaos und sieht die Ordnung darin.
Wenn der Ameisenhaufen intakt ist und in geordneten Bahnen verläuft, dann überwiegt dort die Ordnung, auch wenn es chaotisch aussieht. Tritt jedoch eine spontane und völlig willkürliche Veränderung dieses Zustands ein, "herrscht" Chaos im Gefüge und es kann passieren das dieses Volk eine Neuanpassung anstreben muss um überleben zu können, z.B. die Flucht antreten müssen und eine neue Kolonie gründen müssen. Das Chaos ist der willkürliche Zwang zur Veränderung, ob wir das wollen oder nicht. Füge mal den Faktor, kleines Kind stochert im Ameisenhaufen rum hinzu, das Chaos in diesem Gefüge ist vorprogrammiert :D
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Ordnung = Universum
Entwicklung = Evolution
Nein:
Ordnung = Kosmos, Stabilität eines Zustandes
Chaos = Willkür und Veränderlichkeit, Dynamik
Ordnung + Chaos = uns bekanntes Universum

Entwicklung = das Zusammenwirken chaotischer und ordnender Prozesse = Anpassung = Evolution
Krieg/Reibung/Kausalität/Veränderung/Leben/Tod.
Kausalität ist noch keine Ordnung, sie beschreibt nur Ursache und Wirkung, wobei jede Wirkung wieder zu einer Ursache von einer neuen Wirkung wird. Ist eben eine fraktale Funktion der Verzweigung.
Zitat von SilvanusSilvanus schrieb:Dann sei ein Mensch der Ordnung verbreitet :)
Ich mag das kreative Chaos wie auch die Ordnung der Stabilität im Leben :)


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